Читать книгу Alphons Ratisbonne - ein Marienkind - Andrea Pirringer - Страница 5
Jugend und Berufseinstieg
ОглавлениеAufgrund des Umstandes, dass seine Familie sehr gut situiert war, standen Alphons viele berufliche Möglichkeiten offen. Er studierte Rechtswissenschaften und Literatur in Paris und war später als Rechtsanwalt und Bankier in der Firma seines Onkels tätig.
Relativ spät – erst mit 27 Jahren – verlobte er sich mit der (erst 16-jährigen) Tochter seines ältesten Bruders. (Möglicherweise erfolgte diese Verlobung im engen Familienkreis überwiegend aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten.) Wegen des jugendlichen Alters der Braut wurde die Eheschließung noch hinausgeschoben.
In der darauffolgenden Zeit unternahm er zunächst eine Reise in den Orient, später (im Januar 1842) kam er - im Zuge einer Studienreise - auch in die Ewige Stadt. Dieser Rom-Aufenthalt wurde zum Schauplatz eines Schlüssel-Erlebnisses für sein späteres Leben.
Am 8. Januar 1842 traf er – durch Zufall (oder göttliche Vorsehung?) – auf seinen ehemaligen Schulkollegen, Baron Gustav de Bussierre (andere Schreibweise: de Bussière). (Dessen Familienzweige war ebenfalls in Straßburg, aber auch in Ortenberg (nordöstlich von Frankfurt am Main gelegen) ansässig, wo man einen feudalen Lebensstil pflegte.)
Ohne es zunächst zu wissen, verband die Männer nicht nur die gemeinsame Schulzeit. Beide hatten Brüder, die zum katholischen Glauben konvertiert waren (Ratisbonnes Bruder Théodor im Jahr 1827, welcher später zum Priester geweiht wurde).
Beide waren – trotz ihrer jüdischen Herkunft – in ihrem Denken freigeistig und daher nicht sonderlich an religiösen Dingen interessiert.