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Vorwort

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Liebe Leserin, lieber Leser,

als ehemalige Leiterin der Münchner Kriegsenkel-Gruppe habe ich mich mehrere Jahre lang intensiv mit den Themen 2. Weltkrieg, Kriegskinder und Kriegsenkel befasst.

Ich habe nicht nur meine persönliche Vorgeschichte analysiert, sondern mich – ausgehend von meiner familiären Ahnenforschung - auch in historische Zusammenhänge vertieft und eine Fülle von Fachliteratur geradezu „verschlungen“. - Darüber hinaus hatte ich innerhalb der Gruppe die Gelegenheit, die Lebensgeschichten und –erfahrungen der anderen Teilnehmer kennen zu lernen.

Die Auseinandersetzung mit den Langzeit-Auswirkungen des Krieges, den dadurch bedingten Umbrüchen, gesellschaftlichen wie familiären Dramen (und Traumen), war für mich wichtig und hat – rückblickend betrachtet – für mein weiteres Leben einen positiven Mehrwert entstehen lassen.

Außerdem hat mich der Umstand überrascht, dass die Vergangenheit viel weiter in die Gegenwart hinein reicht, als es mir – bis zu der Zeit, als ich begann, mich damit aktiv zu beschäftigen – bewusst gewesen ist.

Zunächst war ich der Meinung, dass es wichtig sei, das Vergangene aufzuarbeiten, damit man es später ablegen und vergessen kann. Heute bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es ein Dasein, welches von der Vergangenheit „ abgeschnitten“ oder losgelöst ist, nicht geben kann. Wir sind zeitlebens eingebettet in den historischen Kontext.

Es sollte also nicht unser oberstes Ziel sein, die Vergangenheit mit allen Mitteln los zu werden, sondern sie mit hinein zu nehmen in unser heutiges Leben, denn sie ist ein Teil von uns, begründet unsere Wurzeln und beeinflusst unser Werden. – Nur so kann man langfristig den inneren Frieden finden.

Die Autorin

Rosenheim, im Juli 2014


Nachkriegs-Kindheit in den 70er Jahren

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