Читать книгу Spinning ist was für Friseure - Das neue Buch der Radsportzitate - Andreas Beune - Страница 5
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Radprofis kommunizieren gerne. Zwar mag es unter Berufsrennfahrern ein weithin akzeptiertes Schweigegelübde zum Thema Doping gegeben haben (und immer noch geben), doch was andere Aspekte ihres Sports angeht, zeigen sich professionelle Pedaleure mittlerweile ziemlich offenherzig. Das beweisen nicht nur die zahlreichen publizierten Autobiografien, die keineswegs ausschließlich von den großen Trophäensammlern geschrieben wurden. Auch auf ihren Homepages oder in den sozialen Netzwerken im Internet geben Radprofis Einblicke in ihr Alltagsleben. Nicht zuletzt erfreut sich auch bei ihnen der Kurzmitteilungsdienst Twitter enormer Beliebtheit. Über den Kreis der aktiven und pensionierten Profis hinaus gibt es zudem etliche weitere Menschen, die sich regelmäßig mit Herzblut über den Radsport äußern – seien es Sportdirektoren, Journalisten oder Fans. Auch hier hat das Internet in den vergangenen Jahren für eine Art Meinungsexplosion gesorgt.
Für den Betrachter dieser Sportart ergibt sich daraus eine herrliche Vielstimmigkeit, die in etwa so bunt ist wie die Trikots des Mapei-Rennstalls in den neunziger Jahren. Von wohlüberlegten Bonmots bis hin zu spontan Gefühlsausbrüchen ist alles dabei: Weis- und Bosheiten, Liebes- und Kriegserklärungen, Skurriles und Erhellendes …
Fast zehn Jahre sind vergangen, seit im Covadonga Verlag mit »Rennfahrerblut ist keine Buttermilch« ein erstes Buch mit Zitaten aus der Welt des Radsports erschienen ist. Seitdem ist der Zitatenschatz des Radsports weiter kräftig gewachsen – genau wie die Oberschenkel manch Fahrers nach entsprechender Medikamentenbehandlung könnte ein Zyniker oder allzu oft Enttäuschter spotten. Wie die Zahl der sauberen Profis in der jüngeren Vergangenheit mögen die gnädiger Gestimmten entgegenhalten.
Unabhängig davon gilt: Der Radsport lebt, weil auf der ganzen Welt viele Menschen mit und für ihn leben. Das möchte dieses Buch auf seine Weise abbilden.
Andreas Beune, Bielefeld im Mai 2013