Читать книгу Erzählen-AG: Weihnachtskalender II Jungen-Version - Andreas Dietrich - Страница 6

Erster Dezember

Оглавление

Es war einmal ein Junge, der Ben hieß. Ben bekam im letzten Jahr ein Paar Rollschuhe geschenkt. Mit diesen Rollschuhen fuhr Ben oft. Im letzten Winter schneite es nicht so oft. Immer dann, wenn kein Schnee zu sehen war, ging Ben mit seinen Rollschuhen raus.

Ben konnte seine Rollschuhe allerdings nicht lange nutzen. Im Sommer entdeckte Ben, dass ein Rollschuh fehlte. Ben konnte sich nicht erklären, wo der zweite Rollschuhe nun war. Ben besaß nur noch einen Rollschuh und das war zu wenig, um Rollschuh zu fahren.

Was Ben nicht wusste: Ein Rollschuh war verzaubert. Der Rollschuh machte sich im Sommer selbstständig. Der Rollschuh hatte es satt, immer nur die Welt zu sehen, wenn Ben gerade Lust hatte. Der Rollschuh wollte auch einmal alleine die Gegend erkunden. Er wollte einmal alleine die Welt sehen.

Gesagt. Getan. Eines Tages schlich sich der Rollschuh nach draußen. Ben merkte es nicht. Seine Eltern merkten es nicht. Der Rollschuh fuhr ganz langsam aus dem Haus. Draußen angekommen, tobte sich der Rollschuh aus.

Mit Ben konnte der Rollschuh nie rasen. Ben war im Sommer zwar schon ein geübter Rollschuhfahrer, doch es hätte noch schneller gehen können. Das meinte zu mindestens der Rollschuh. Jetzt konnte der Rollschuh so schnell rollen, wie er wollte. Nichts und niemand konnte ihn aufhalten. Das dachte sich der Rollschuh zu mindestens.

Der Rollschuh raste auf dem Bürgersteig. Die Menschen rieben sich verwundert die Augen. Wie konnte der Rollschuh alleine fahren? Wieso konnte der Rollschuh eigenhändisch beschleunigen und bremsen?

Die meisten Menschen dachten, der Rollschuh wäre ferngesteuert. Das war die einzige Möglichkeit. Dass der Rollschuh verzaubert war, wusste kein Mensch. Nur der Rollschuh wusste es.

Der Rollschuh musste den Menschen auf dem Bürgersteig ausweichen. Er musste immer wieder abbremsen. Das machte nicht so viel Spaß. Der Rollschuh wollte endlich mal richtig schnell sein. Es gab nur einen Ort, wo der Rollschuh so schnell fahren konnte, wie er wollte.

Der Rollschuh musste runter, weg vom Bürgersteig. Die Straße war viel besser geeignet, um schnell zu fahren. Der Rollschuh musste nur eine passende Gelegenheit finden, vom Bürgersteig auf die Straße zu kommen.

Fünfzig Meter später gab es eine Ampel. An Ampeln gab es oft abgesengte Bordsteine. Sie erlaubten den Menschen ohne eine große Stufe die andere Straßenseite zu erreichen. Der Rollschuh nutzte die abgesenkten Bordsteine um auf die Straße zu fahren.

Der Rollschuh hielt sich an das Rot, was die Ampel zeigte. Jetzt über die Kreuzung zu fahren, war gefährlich. Es kamen Autos von links und rechts. Der Rollschuh hätte überfahren werden können. Das wäre das Ende des Rollschuhs gewesen. Nein. Der Rollschuh wartete auf das Grün.

Als die Ampel auf Grün sprang, raste der Rollschuh los. Er war schneller als die Autos, die an der Ampel ebenfalls auf das Grün warteten. Da es kurz nach der Ampel bergab ging, wurde der Rollschuh immer schneller und schneller.

Der Rollschuh dachte nicht ans Bremsen. Er fand es toll, so schnell zu rollen. Allerdings wartete am Ende eine Kreuzung. Dort konnte der Rollschuh nur nach links oder rechts abbiegen. Geradeaus lag eine Schokoladenfabrik. Dort wollte der Rollschuh sicherlich nicht hin.

Der Rollschuh bemerkte zu spät, dass er nicht geradeaus fahren konnte. Er versuchte noch zu bremsen, doch das gelang ihm nicht. Der Rollschuh raste auf das Gelände der Schokoladenfabrik.

Irgendwann kam der Rollschuh zum Stehen. Der Rollschuh fuhr in die Schokoladenfabrik. Dort wurde gerade Schokolade zubereitet. Der Rollschuh landete in einem Behälter, in dem warme Schokolade war. Der Rollschuh versank in der Schokolade. Durch die Wärme der Schokolade schrumpfte der Rollschuh. Der Rollschuh wurde klein.

Die Schokolade war nicht irgendeine Schokolade. Die Schokolade war für einen Weihnachtskalender bestimmt.

Der kleine Rollschuh kam in einen Weihnachtskalender. Ben bekam jedes Jahr einen Weihnachtskalender geschenkt. Jeden Tag öffnete Ben eine Tür. Am heutigen ersten Dezember fand Ben einen Rollschuh aus Schokolade. Ben wusste nicht, dass es sein Rollschuh war, der nun zu Schokolade wurde. Ben sah nur die Schokolade. Ben liebte Schokolade. Der Rollschuh aus Schokolade kam in Bens Mund. Ben ließ sich die Schokolade schmecken. Das war das Ende von Bens verzaubertem Rollschuh.

Erzählen-AG: Weihnachtskalender II Jungen-Version

Подняться наверх