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Gegründet auf alten Nekropolen aus der späten Bronze- und Eisenzeit

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Innerhalb des Talkessels zwischen Bliesbruck und Reinheim sind bislang drei größere Gräberfelder mit Bestattungen durchgehend von der späten Bronzezeit (14.–9. Jh. v. Chr.) bis in die Spätlatènezeit (2./1. Jh. v. Chr.) bekannt. Die drei monumentalen, etwas isoliert gelegenen Grabhügel, darunter auch das frühlatènezeitliche Fürstinnengrab (um 370 v. Chr.) (Abb. 11), auf dem „Katzenbuckel“ bildeten zusammen mit weiteren Grabhügeln in den südlich benachbarten Fluren eine weitläufige eisenzeitliche Nekropole (Abb. 10). Diese hing vermutlich mit dem Bestattungsplatz „Am Furtweg“ zusammen. Hier sind bislang neun Grabhügel (12.–3. Jh. v. Chr.) nachweisbar. Ein drittes vorgeschichtliches Friedhofsareal befindet sich nördlich davon auf der gegenüberliegenden Bliesseite in der Flur „Auf dem Horres“. Hier sind drei Grabhügel aus der Frühlatènezeit (4. Jh. v. Chr.) dokumentiert.


Abb. 11 Blick in die nach dem Grabungsbefund rekonstruierte Grabkammer, der um 370 v. Chr. verstorbenen keltischen „Fürstin“, die nur etwa 80 m neben der späteren Palastvilla unter einem großen Grabhügel bestattet worden war.


Abb. 12 Goldener Ringschmuck aus dem frühlatènezeitlichen Fürstinnengrab von Reinheim. 370 v. Chr.; Gold; Museum für Vor- und Frühgeschichte, Saarbrücken.

Südlich der drei Monumentalgrabhügel lassen sich durch Grabungskampagnen zwischen den Jahren 1999 und 2006 bislang sechs weitere Grabhügel (bei den Ausgrabungen bereits völlig verschliffen) mit insgesamt zwölf Gräbern nachweisen. Zusammen mit den drei Grabhügeln auf dem „Katzenbuckel“ und Hinweisen auf einen weiteren unter dem späteren Hauptgebäude der römischen villa sind somit in deren Bereich bzw. unmittelbaren Umfeld bislang zehn eisenzeitliche Grabmonumente bekannt (Abb. 10).

Zwei noch ältere Bestattungsplätze mit Urnengräbern aus der späten Bronzezeit (13.–9. Jh. v. Chr.) sind unweit des Nebengebäudes 8 und in der Auenfläche westlich der villa, in der Flur „Allmend“, bekannt (vgl. Abb. 10).

Umfangreiche Sondagen führten 1990 entlang des Bliesufers westlich der römischen Großvilla zur Entdeckung eines vorgeschichtlichen Siedlungsareals. Dieses erstreckt sich auf mindestens 2,5 ha in Nord-Südrichtung. In einer Testfläche zeigte sich eine dichte Abfolge von Besiedlungsspuren. Die Aussagefähigkeit der Befunde war durch Ackerbau und Erosion stark beeinträchtigt. In dem hellen Sandboden wurden über 100 bräunliche, meist rundliche Verfärbungen dokumentiert, deren Durchmesser zwischen 0,6 und 1,3 m schwankte. Sie lassen sich am ehesten als Vorrats- oder Abfallgruben deuten. Auf dem Grabungsplan weisen nur wenige Verfärbungen eine orthogonale Anordnung auf und kommen somit als kleinere Fachwerkbauten in Betracht. Des Weiteren konnten die Überreste eines kleinen Kuppelofens freigelegt werden. Unklar bleibt die Bedeutung eines ovalen Spitzgrabens mit einem Durchmesser von ca. 70 m. Dieser konnte, ebenso wie zwei geradlinige Sohlgräben, nur teilweise untersucht werden. Das in den Grabenverfüllungen gefundene Keramikmaterial belegt, dass die Gräben von der Spätlatène- (2./1. Jh. v. Chr.) bis in die römische Zeit (1. Jh. n. Chr.) offen standen. Die Funde aus der Fläche (Tongefäßscherben, Mühlsteine, Spinnwirteln, Webgewichte und Fibeln) zeigen, dass das Areal durchgehend von der späten Bronzezeit (14./13. Jh. v. Chr.) bis in die Frühlatènezeit (Anfang 3. Jh. v. Chr.) besiedelt war. Neben diesen Siedlungsspuren kamen vereinzelt auch Steingeräte aus dem Mesolithikum (10.000–5.500 v. Chr.) zutage.

Die Villa von Reinheim

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