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INFLATION – EINE FRAGE DER DEFINITION

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Was ist Inflation und woher kommt sie? Produziert sie ausschließlich Verlierer oder gibt es am Ende auch Profiteure? Sind es widrige Naturereignisse, die sie herbeiführen und antreiben, ist es die unersättliche Gier ausbeuterischer Unternehmer, die mit ihrer unverschämten Preistreiberei dafür verantwortlich sind, oder gibt es andere Gründe und Verursacher?

Der korrekte Einsatz von Begriffen ist – auf welchem Gebiet auch immer – zum Verständnis der Zusammenhänge von wesentlicher Bedeutung. So verhält es sich auch mit dem Begriff Inflation. Ist von Inflation die Rede, so ist für das Publikum sofort klar, dass damit ein allgemeiner Preisanstieg – eine Warenverteuerung auf breiter Front, eine Preisinflation - gemeint ist. Indes ist es, wie der deutsche Ökonom Thorsten Polleit betont, ökonomisch sinnvoller, Inflation als ein Ausweiten der Geldmenge zu interpretieren (lat. inflare – aufblasen). Eine steigende Geldmenge kann, muss aber nicht in jedem Fall, mit steigenden Güterpreisen einhergehen – weil auch andere Faktoren darauf Einfluss nehmen (etwa eine Güterverknappung bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage). Güterpreisinflation ist nach dieser Definition lediglich eine mögliche Folge der Geldmengenvermehrung.

Im Internetlexikon Wikipedia findet sich folgender Eintrag: „Inflation (…) bezeichnet in der Volkswirtschaftslehre eine allgemeine und anhaltende Erhöhung des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen…“ Dass ein allgemeiner Preisauftrieb in der Hauptsache einer Ausweitung der Geldmenge geschuldet ist – die Teuerung daher nur eine Folge der inflationierten Geldmenge ist –, wird erst unter ferner liefen erläutert.

Die Schweizer Handelszeitung definiert Inflation auf diese Weise: „Inflation (lateinisch inflare, „aufblähen“) beschreibt in der Volkswirtschaftslehre allgemeine Preissteigerungen, die schwere wirtschaftliche und soziale Folgen haben können. Gegenteil: Deflation.“

Die von Carl Menger begründete und u. a. von großen Geistern wie Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek weitergeführte „Österreichische Schule der Volkswirtschaftslehre“ definiert Inflation grundsätzlich als Ausweitung der (ungedeckten) Geldmenge und betrachtet eine allgemeine Teuerung lediglich als eine Folge der Erhöhung des Geldangebotes. Ehe näher auf die Ursachen und Wirkungen einer Inflation eingegangen wird, sind einige Ausführungen zum Wesen des Geldes unabdingbar. Eine grundlegende Einsicht in die Entstehung, das Wesen und die Bedeutung des Geldes ist unbedingt notwendig, um das Phänomen Inflation richtig einschätzen zu können.

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