Читать книгу Abnehmen ist leichter als Zunehmen - Andreas Winter - Страница 9
ОглавлениеWas ist eigentlich das Schlimme am Übergewicht?
Glaubt man den Statistiken, sterben an den Folgen des Übergewichts etwa fast drei Millionen Menschen weltweit, davon 400.000 in Amerika und 80.000 in Deutschland, allein im Jahre 2015. Die deutschen Krankenkassen kostet die Adipositas-Behandlung jährlich rund 20 Milliarden Euro, das Zehnfache in den USA, Tendenz steigend. Weltweit werden 2,1 Milliarden Erwachsene und 13 Prozent der Kinder als übergewichtig und adipös eingestuft. Davon gelten 641 Millionen Menschen als krankhaft fettsüchtig, diese Zahl hat sich in zehn Jahren verdoppelt!
Nun – das kann Ihnen eigentlich egal sein, solange Sie noch keine ernsthaften körperlichen Beschwerden beklagen. Sicher ist Ihnen aber nicht egal, dass der Gedanke ans Abnehmen Ihren Alltag dominiert, die Furcht vor Gewichtszunahme Ihre Lebensqualität einschränkt, Sie sich fühlen wie ein Außenseiter – nur weil Ihr Körper Fettzellen aufbaut und Sie sich in genau dem Bereich einschränken sollen, wo das Leben am meisten Spaß macht: beim Genuss. Es lässt Sie sicher auch nicht kalt, wenn Sie erfahren, dass eine Fettschicht keine Fehlfunktion des Körpers ist und auch keine erzeugt. Vereinfacht gesagt: Fett ist keine Krankheit und macht auch nicht krank!
Daher frage ich einfach mal ganz provokant: Was ist eigentlich das Schlimme am Übergewicht?
Die Antwort ist:
Das Schlimme am Übergewicht ist,dass die anderen Ihnen sagen, es wäre schlimm!
„Die anderen“, das sind nicht nur die Modemagazine, die Partner, Freunde, Verwandten und Bekannten, das ist nicht nur der Rest der Gesellschaft – das sind sogar diejenigen, die Ihnen eigentlich da heraushelfen sollten: Ihre Ernährungsberater. Doch was tun die? Die sagen Ihnen, dass Sie bewusst essen sollen, damit Sie schlank werden. Wirklich begründet hat das aber nie jemand, und dauerhaft funktioniert es ja auch nicht. Ja, mehr noch: Einige Ärzte behaupten unumwunden, Adipositas wäre nicht nur eine Krankheit, sondern sogar noch unheilbar! Mit dieser leichtfertigen Aussage unterschreiben genau diejenigen Ihr Todesurteil, von denen Sie sich eigentlich Hilfe erhoffen. Behandelt wird dennoch – das lukrative Dauergeschäft mit Unheilbaren will sich schließlich offenbar niemand entgehen lassen! Aufgrund nicht nur meiner eigenen Forschung kann ich Ihnen getrost sagen, es gibt keine unheilbaren Krankheiten, sondern höchstens falsche Therapiekonzepte!
Nun schließt sich sofort eine zweite Frage an: Warum wollen Sie eigentlich abnehmen?
Wenn doch alles nicht so schlimm ist mit dem Körperfett – wie ich noch genauer ausführen werde – und das Schlimme nur die Unkenrufe Andersdenkender sind, wozu dann das ganze Theater? Ganz einfach: Sie wollen sich nicht länger abgelehnt fühlen!
Kein Witz und jede Wette: Das allein steckt dahinter. Es ist sogar derselbe Grund, weswegen Sie zugenommen haben! So gut wie alle Übergewichtigen denken: Wenn ich erst einmal schlank bin, dann geht es mir besser, dann bin ich glücklicher. Aber es ist genau umgekehrt: Wenn Sie sich glücklich fühlen, nehmen Sie ab – automatisch und ohne Rückfall.
Wenn Sie nun erkannt haben, dass Sie nicht in erster Linie abnehmen, sondern akzeptiert und anerkannt werden wollen – egal wie –, dann ist ein Teil des Drucks weg. Denn unter Druck abzunehmen, ist so ähnlich, wie unter Druck einschlafen zu wollen – vergessen Sie’s!
Dafür, dass Sie Ihre Lebensqualität, Ihren inneren Frieden und vor allem Ihr Selbstwertgefühl wieder zurückbekommen, lohnt es sich allemal, abzunehmen. Damit Sie dieses Ziel mühelos und in realistischer Zeit erreichen, gehen wir hier einmal einen ganz anderen Weg, als Sie es vielleicht gewohnt sind. Wir werfen einen Blick auf das, was Ihren körperlichen Stoffwechsel steuert: Ihre unterbewussten Gefühle!
Angst macht dick!
Übergewicht entsteht durch Angst. „Angst“ ist der Faktor, der bei allen Abspeckprogrammen, bei allen Ernährungsberatungen, bei Fitnessübungen und bei allen guten Ratschlägen zum Abnehmen immer unberücksichtigt bleibt. Daher gibt es ja auch den berüchtigten Jo-Jo-Effekt bei Diäten: Das Gewicht schwindet, die Angst bleibt, das Gewicht kommt wieder. Den alles erklärenden Faktor Angst haben die Mediziner deshalb jahrelang übersehen, weil sie ständig auf die Materie, das Essen, achten und weniger darauf, wie wir uns beim Essen fühlen – und warum. Darüber hinaus ist es sicherlich einfacher und lukrativer, einem Menschen ständig Mittelchen gegen immer wiederkehrende körperliche Symptome zu verkaufen, als einmal richtig hinzuschauen und ihn aufzuklären, was da eigentlich mit ihm und seinem Körper los ist.
Nun ist Angst eine recht komplexe Angelegenheit. In der Hauptsache ist es beim Menschen die Angst vor Mangel, die zur Ausschüttung bestimmter Botenstoffe und somit zum Aufbau und hartnäckigen Festhalten von Fett führt. Was man darunter versteht, wie sich dies körperlich niederschlägt und wie man diese Angst wieder loswird, erfahren Sie in diesem Buch. Und das ist auch schon alles, was Sie wissen müssen, um für immer auf Diäten, Sportprogramme oder Ernährungsberatung zur Gewichtsreduktion sowie disziplinierte Nahrungsdosierung verzichten zu können. Ohne Angst ist Abnehmen leichter als Zunehmen!
Überlegen Sie selbst: Kennen Sie jemanden, dem eine Ernährungsberatung oder ein medizinisches Abnehmprogramm dazu verholfen hat, sich innerhalb weniger Wochen vom Übergewicht zu befreien, ohne sich ständig die Ernährungs- oder Bewegungsvorschriften ins Gedächtnis zu rufen, und anschließend auch noch schlank zu bleiben, ohne auch nur im Geringsten darauf zu achten, was er isst oder wie viel er sich bewegt?
Dennoch gibt es zahlreiche Menschen, die nach einem einzigen analytischen Gespräch über die psychischen Ursachen der Fettpolster abgenommen haben, ohne sich bewusst einzuschränken, zu disziplinieren oder gar mehr Sport zu treiben. Ich persönlich kenne einige Hundert von ihnen – meine Kunden –, die einfach abnehmen, weil sie nach einer speziellen Behandlung plötzlich angstfrei sind. Diese Sitzung ist allerdings kein „Zuckerschlecken“, denn wir reden stundenlang über tief sitzende Ängste. Ängste, die derart massiv sind, dass ein Mensch lieber übergewichtig wird und bleibt, ja sogar an den Folgen zu sterben bereit ist, als diesen Angstauslösern erneut zu begegnen. Wir reden über Ängste in der frühen Kindheit, über Traumatisierungen, Schockerlebnisse und gravierende Enttäuschungen. Doch wenn all diese in ihrem Zusammenhang mit dem Übergewicht erkannt und reflektiert sind, dann haben sie nicht nur keinen Einfluss mehr auf den Körper, nein, die Ängste sind dann sogar vollständig aufgelöst.
Das Wichtigste, was Sie begreifen müssen, ist: Wenn Sie Ihre Speise für Ihr emotionales Rettungsboot halten, wandeln Sie den Wasser- und Kohlenstoffanteil darin in Fett um, um sie für immer festzuhalten. Erkennen Sie jedoch, dass es nicht die Speise ist, die Ihnen ein Wohlgefühl verschafft, sondern Sie selbst, nehmen Sie nicht mehr zu. Ist es Ihnen schließlich sogar gelungen, Ihr Mangelempfinden vollständig zu beseitigen, weil Sie Ihren Wohlstand erkannt haben, werden Sie von allein schlank, und Sie bleiben dies auch.
Einige Menschen quälen sich noch genau mit diesem letzten Aspekt herum: Es fällt ihnen schwer, zu begreifen, dass sie zur mächtigsten Art dieser Welt gehören und sich selbst verschaffen können, was und so viel sie wirklich wollen. Trotz Beratung glauben sie, sie wären auf Lob, Anerkennung und Zuwendung und Erlaubnisse anderer angewiesen, um sich wohlzufühlen – und wundern sich dann, wenn sie nicht abnehmen.
Was ist Angst?
Haben Sie sich diese Frage jemals gestellt? Jeder kennt Angst, doch was ist Angst denn eigentlich genau? Meine Definition:
Angst ist eine unreflektierte Schutzreaktion gegen eine befürchtete Bedrohung.
Damit ist Angst keine Dummheit, sondern eine unterbewusste Taktik des Vermeidens, die dafür sorgen soll, dass ein Mensch sich nicht in eine Situation begibt, die er für existenzbedrohend hält. Diese Bedrohung muss er zuvor selbst erfahren haben oder zumindest ihre Bedeutung kennen. Beispielsweise haben Sie auch keine Angst vor „Schnirx“. Warum nicht? Weil sie nicht wissen, was „Schnirx“ ist, und daher damit auch keine Bedrohung verknüpft haben.
Sie brauchen sich für Ihre Angst übrigens nicht zu schämen: Ob Helmut Kohl oder Rainer Calmund, Hella von Sinnen oder Oliver Hardy – sie alle haben in ihrem Leben genau jene tief sitzende Angst verankert, die verhindern soll, dass eine bestimmte, im Unterbewusstsein verborgene Bedrohung erneut zuschlagen kann.
Angst sorgt im Körper für die Ausschüttung einer Kaskade von Botenstoffen, den Neurotransmittern, die allesamt nur die eine Aufgabe haben: den Menschen in die Lage zu versetzen, der bedrohlichen Situation wieder Herr zu werden. Dies wäre eigentlich sogar sinnvoll, wenn Angst in ihrer Eigenschaft als Blockade nicht nur den Misserfolg, sondern auch leider den potenziellen Erfolg verhindern würde. Um dies richtig verstehen zu können, ist an dieser Stelle eine ausführlichere Erklärung nötig:
Wie unsere Psyche „tickt“
„Psychisch“ bedeutet nicht, dass Sie verrückt sind, sondern dass lediglich nicht die Knochen, Muskeln oder Nervenzellen selbst entscheiden, was Sie tun, sondern elektromagnetische Wellen. Diese entstehen im Gehirn oder werden von ihm empfangen. „Psychisch“ bedeutet: ursächlich und in der Wirkungsweise auf psychische Prozesse (Empfindungen) bezogen, im Gegensatz zu körperlichen Prozessen, wie etwa einem Unfall, Feuer oder chemischen Einflüssen von außen. Ich möchte der Anschaulichkeit halber vorschlagen, die Psyche als „Steuerung“ des Körpers zu sehen, analog zu einem Computerprogramm. Dieses „Programm“ kann als ein Informationskomplex verstanden werden.
Ein psychischer Prozess, Ihre eigenen Gedanken – und diese müssen noch nicht einmal bewusst sein – können somit ein Empfinden oder Verhalten auslösen, ohne dass hierfür äußere körperliche Einflüsse notwendig sind.
Die Psyche des Menschen hat nur ein einziges Bestreben, das ich den „Algorithmus der Psyche“ nenne. Der Begriff Algorithmus entstammt der Mathematik und bezeichnet eine Berechnungsvorschrift zur Lösung eines Problems.
Dieses Bestreben der Psyche lautet:
maximale körperliche und psychische Entfaltung bei minimalem Leid.
Ein jeder Mensch versucht – und er kann gar nicht anders – seine eigene Absicht in der Realität zu verwirklichen. Koste es, was es wolle – und sogar den Tod. Die Kontrolle über das Leben ist der Psyche wichtiger als das Leben selbst! Damit neigt die Psyche, wie jedes andere Programm, dazu, sich irgendwie in der Welt niederzuschlagen (zu manifestieren). Eine subjektiv empfundene „Machtlosigkeits-Erfahrung“ hindert die Psyche an der Entfaltung und ist somit das Letzte, was sie hinnimmt.
Das klingt vielleicht etwas kompliziert, ist aber der Schlüssel zum Verstehen, warum einige Menschen trotz rein rationaler Einsicht, ärztlicher Warnungen und Schamgefühlen noch immer einen Wahnsinns-Hunger verspüren. „Nimm mir nichts weg!“, lautet das Programm der Psyche, und die entscheidet – und nicht der Arzt oder der Körper.
Nun gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, mit Machtlosigkeit, also mit empfundenen Entfaltungseinschränkungen umzugehen:
❶ Beleidigt aufgeben und sich zurückziehen (Defensiv-Reaktion)
❷ Jähzornig trotzen (Offensiv-Reaktion)
❸ Akzeptieren und transformieren (Verstandes-Entscheidung)
Die ersten beiden Muster entstammen dem kindlichen Verhaltensrepertoire. Rückzug bedeutet: Man gibt seinen Freiraum und seine Rechte auf, um weitere Einschränkungen zu vermeiden. Das ist eine Form der Angst. Dazu gehören auch Depression, Introversion, Anpassung oder einfach Feigheit. Man bewegt sich nur noch im vorhandenen Freiraum und vermeidet damit, an die empfundene Grenze zu stoßen. Emotionale Erpressung, also das Zurschaustellen der eigenen Verletztheit, ist ein oft benutztes Mittel, um seine Mitmenschen dazu zu zwingen, keine weiteren Beschränkungen auszuüben. Unter diesen Menschen finden wir sehr viele Übergewichtige mit sogenanntem „Kummerspeck“, aber auch deren Gegenteil: die Kachektiker, das sind extrem abgemagerte Menschen, die sich buchstäblich „dünne machen“. Bei Zootieren, die hospitalisiert von einer Käfigecke in die andere schleichen, finden wir ebenso diese Vermeidensreaktion. Das Tier bewegt sich nur innerhalb seines geringen Freiraums und hat es aufgegeben, seine Grenze zu erweitern (was durch die Gitterstäbe meist ja auch sicher verhindert wird). Das Ganze ist selbstverständlich, wie beim Menschen auch, die Folge einer enormen Traumatisierung, aber im Sinne der Psyche, die sich vor Beschränkungen schützen möchte, eine durchaus sinnvolle Verhaltensweise.
Für das Gefühl der Selbstbestimmtheit nehmen Menschen auch körperliche Einbußen in Kauf. Ist doch klar: Ein Selbstmörder versucht nicht etwa, diese „schöne Welt“ vor sich „Schlimmfinger“ zu bewahren, sondern genau umgekehrt: Er bringt sich um, damit die „böse Welt“ ihm nicht den „letzten Rest“ gibt. Somit bewahrt sich seine Psyche die Entfaltungsfähigkeit, indem sie weitere potenzielle Machtlosigkeitserfahrungen, das sind Einschränkungen von außen, vermeidet. Wer sich selbst tötet, tut das, um anderen damit zuvorzukommen. Selbst wenn jemand sagt, „er wäre des Lebens nicht wert“, so entspricht das nicht etwa seiner eigenen Bewertung, sondern beispielsweise der der Eltern, die fest in seinem Kopf als Wertesystem sitzen und für das eigene gehalten werden.
Falls Sie durch das Wort „Macht“ abgeschreckt sein sollten: Ich meine damit die Macht im Sinne von Entfaltung und Verwirklichung. Diese zu erreichen oder das Erreichte zu erhalten, danach trachten alle Lebewesen von Geburt an – wir können gar nicht anders. Deswegen reagieren wir ja auch so empfindlich auf Einschränkungen. Echte Macht wirkt nicht destruktiv und manipulativ, sondern konstruktiv.
Zu Möglichkeit zwei, der Offensive, muss ich Ihnen ebenfalls nicht viel erzählen. Ein Jähzorniger ist jemand, der versucht, seine empfundenen Grenzen auszuweiten. Strategien hierfür finden wir beispielsweise bei allen Krieg führenden Politikern sowie grundsätzlich bei allen Menschen, die uns einschüchtern wollen. Auch diese Menschen neigen oftmals (nicht zwingend!) zu Übergewicht.
Wütende Menschen fühlen sich machtlos (hilflos) und gehören ebenfalls zu den Ängstlichen. Überrascht? Je cholerischer ein Mensch auf Sie reagiert, desto mehr zeigt er Ihnen damit, dass er sich von Ihnen unterworfen fühlt (führen Sie sich dies bitte einmal vor Augen, falls Ihr Chef oder Ihr Partner Sie wieder einmal anschreit). Einem solchen Menschen, der Sie anschreit oder verprügeln will, begegnen Sie ganz einfach damit, dass Sie ihm den geforderten Freiraum lassen. Geben Sie nach, so wie Sie es im Matthäus-Evangelium lesen können: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn‘ (2. Mose 21,24). Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar“ (Mt 5,38 – 39).
Wenn Sie das nämlich bewusst und absichtlich tun, ist dies für Sie keine Einschränkung Ihrer Freiheit mehr, sondern gewollt und damit die einzige Möglichkeit, mit von außen gesetzten Grenzen konfliktfrei umzugehen, nämlich sie zu akzeptieren und damit zu integrieren. So wird die Beschränkung nicht länger als Machtlosigkeitserfahrung wahrgenommen, sondern als freie Entscheidung. Konkret heißt das: Spüren Sie in die Bedürfnisse Ihres Mitmenschen hinein, und geben Sie ihm absichtlich genau das, was er wirklich begehrt. Dafür bekommen Sie von ihm alles, was Sie sich wünschen. Probieren Sie es aus: Gehen Sie zum Bäcker und geben Sie ihm drei Euro. Sie werden wahrscheinlich genau die Anzahl Brötchen dafür bekommen, die Sie dafür erwarten. Gehen Sie arbeiten und leisten Sie das, was Ihr Chef oder Kunde wirklich will. Sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach nicht beschimpft, sondern angemessen bezahlt. Allerdings ist das, was ein anderer wirklich will, nicht immer so ganz leicht herauszufinden. Genauer gesagt, jeder Mensch sehnt sich nach Respekt, nach Interesse an seinen Werten und nach Anerkennung derselben – doch was sind diese Werte?
Das herauszufinden führt uns zu Möglichkeit drei: der Akzeptanz. Diese ist der Königsweg: Um eine Grenze zu akzeptieren, muss man sie allerdings verstehen und den Sinn darin erkennen, nur dann kann sie von der anderen Seite her aufgehoben werden. Doch es lohnt sich: Menschen, denen das gelungen ist, wie etwa Mahatma Gandhi oder Mutter Teresa, sind schlank, weil sie nach diesem Prinzip lebten. Wenn Sie möchten, können bald auch Sie dazugehören.
Nun höre ich einige von Ihnen förmlich aufschreien: „Ich will nicht werden wie Gandhi oder Mutter Teresa, ich will einfach nur ein paar Kilogramm abnehmen!“ Doch das geht nicht automatisch, solange Sie sich noch machtlos und abhängig fühlen wie ein Kind. Das automatische und dauerhafte Schlanksein können Sie sich nicht mit Wut herbeijodeln, das muss von innen kommen, denn Sie können Ihren eigenen Körper nicht belügen.
Warum diese Strategien so entscheidend für unsere Figur sind, habe ich oben schon angedeutet: Neurotransmitter, die Botenstoffe, die aus Gedanken Realität machen (also elektromagnetische Impulse in Form von chemischen Reaktionen weitertragen), sind für alle körperlichen Prozesse zuständig. Sie werden „durch Gedanken“ aktiviert – und zwar nicht durch die Gedanken, die Sie gerne hätten, sondern durch diejenigen, die Sie tatsächlich denken, selbst wenn diese Ihnen gar nicht bewusst sind.
Neurotransmitter – die „stille Post“ im Körper
Die Erforschung der Psychosomatik lehrt uns, dass jeder relevante Gedanke sich körperlich auf mehr oder weniger deutliche Weise niederschlägt. Neurotransmitter sind dabei jene biochemischen Stoffe, die vom Körper gebildet und ausgeschüttet werden, um die Kommunikation der Nervenzellen untereinander zu gewährleisten, indem die Informationen in elektrische Impulse umgewandelt werden. Dadurch verändert sich das Aktionspotenzial an den Kontaktstellen (den sogenannten Synapsen), sodass das Signal durch Ionendiffusion weitergegeben wird. Sei es etwa, dass ein persönliches Unglück Ihnen Herzrasen beschert, weil Ihre Nebennieren Adrenalin, das Stresshormon, ausstoßen, oder dass Sie bei einem langweiligen Fernsehfilm einfach einschlafen, weil Serotonin und Konsorten Ihre Kreislaufaktivität regelrecht „herunterfahren“. Oder dass vor lauter Endorphin Ihr grippaler Infekt nicht durchbricht, weil Sie bis über beide Ohren verliebt und überglücklich sind.
Nun gibt es aber auch eine Vielzahl an Botenstoffen oder Hormonen, die nicht nur das Verhalten oder Empfinden steuern, sondern ganz direkt auf den Körper und seine Erscheinung wirken. So tragen Carnitin, Somatotropin und Testosteron zum Aufbau und Wachstum unserer Muskeln bei. Melanin färbt Augen, Haut und Haare, und Vasopressin regelt die Nierenfunktion und den Blutdruck. Diese Substanzen werden natürlich, genau wie Adrenalin, Endorphin und Serotonin, nur auf Anforderung ausgestoßen. Gibt es keinen Befehl zur Ausschüttung der Neurotransmitter, dann geht alles seinen physiologisch unauffälligen Gang. Ein solcher Befehl etwa zum Muskelwachstum kann entweder durch Muskelanspannung beim Training zustande kommen oder eben durch den authentischen Gedanken daran – das macht für unsere Hormonproduktion keinerlei Unterschied (siehe auch meine Bücher „Heilen ohne Medikamente“ und „Anti-Aging“, beide erschienen im Mankau Verlag)!
Sie steuern mit Ihren Gedanken Ihren Körper! Sehen Sie einen Krimi, bekommen Sie Herzklopfen, sehen Sie einen Erotikfilm, spüren Sie Erregung, sehen Sie einen Tierquäler- oder Kinderschänderfilm, empfinden Sie Wut, Traurigkeit oder Abscheu. Vorausgesetzt, Sie interpretieren das Gesehene nicht gegenteilig. Der Ausstoß von Hormonen aufgrund von Gedanken – das ist Endokrinologie und kann zur pathologischen Psychosomatik führen. Eingebildet ist da nichts! Der Körper reagiert ganz real auf Gedanken, er ist lediglich nicht organisch krank.
Und nun kommt’s: Unsere „Dickmacher“, in der Hauptsache Cortisol, Insulin und Östrogen, treten in ihrer besonderen Mischung, die zum Fettaufbau führt, natürlich auch nur auf eine spezielle Anweisung hin auf. Dieser Befehl ist ein subjektives Mangelempfinden, also die Angst davor, etwas nicht zu haben, was man aber gern hätte! Allein diese Empfindung und der damit verbundene Steuerungsbefehl an Ihr endokrines (hormonproduzierendes) System ist es, der über „schlank“ und „nicht schlank“ entscheidet. Verstehen Sie? Nicht das Essen macht Sie dick, sondern Hormone aufgrund Ihrer AngstGedanken – und wenn Sie anders denken, können Sie wieder abnehmen.
Diese Angst resultiert aus drei Gründen. Damit Sie wirklich abnehmen und dauerhaft schlank bleiben, müssen wir diese Ursachen einmal genau analysieren.
Vorsicht vor Anti-Coaches!
Machen Sie sich darauf gefasst, dass Sie wahrscheinlich keine wirklich nützliche Unterstützung in Ihrem Umfeld bekommen werden. Die Unwissenden werden weiterhin gutmeinende, aber falsche Ratschläge geben und zudem womöglich beleidigt sein, wenn Sie diese nicht befolgen. Scharen von Neidern werden es Ihnen nicht gönnen, dass Sie einfach abnehmen, ohne sich zu quälen. Hinzu kommt die Gruppe derjenigen, die Angst davor haben, mit ihrem eigenen Übergewicht allein dazustehen, wenn Sie langsam schlank werden und die nicht. In deren Augen sind Sie ein Spielverderber, Gesundheitsfreak, Moralapostel, eine Spaßbremse und ein Besserwisser. Rechnen Sie damit, dass man Sie sabotiert, beschimpft, lächerlich macht und für einen Spinner auf dem „Eso-Trip“ hält, nur weil Sie einfach mithilfe Ihres Wissens über Psychologie abnehmen. Nicht selten sind es die eigenen Partner, Kinder und Freunde, die sich als „Anti-Coaches“ einmischen und Ihnen von allem abraten, was Sie erfolgreich abnehmen lassen würde.
Falls Sie Verbündete brauchen sollten, es gibt sie! Sie finden Sie im Diskussionsforum des Mankau-Verlages unter: www.mankauverlag.de/forum.
Loggen Sie sich ein, wenn Sie möchten, und tauschen Sie sich aus mit vielen Menschen, die auf dem gleichen Weg wie Sie sind, ihn schon gegangen sind oder noch vor sich haben. Zusammen sind Sie stark. Ich selbst begleite Sie persönlich ebenfalls im Forum. Ebenso gibt es die Möglichkeit einer persönlichen Kontaktaufnahme mit mir über mein Institut „Andreas Winter Coaching“ (www.andreaswinter.de) in Iserlohn.
Und falls Sie ganz praktische Unterstützung oder Argumentationshilfe benötigen sollten, gibt es auf www.mankau-akademie.de ein 90-minütiges Online-Webinar „Abnehmen ist leichter als Zunehmen!“ zum Downloaden (als Video).