Читать книгу Entwicklungsgehilfe - Andrew Walsh - Страница 7
ОглавлениеVorwort der Autoren
Das vorliegende Buch wurde von Andrew Walsh und Falk Harfner geschrieben. Das wissen Sie bereits, denn es steht auf dem Umschlag. Was Sie (noch) nicht wissen, ist, dass es sich hierbei um Pseudonyme handelt.
Sie wissen auch nicht, dass die hier enthaltenen Geschichten von einem fiktiven Erzähler wiedergegeben werden. Bei aller Unterschiedlichkeit der Autoren stellt dieser Erzähler eine harmonische Kombination der beiden dar: Für Andrew Walsh, der aus Eigeninteresse gänzlich anonym bleiben möchte und über den Google noch weniger weiß als Sie jetzt gerade, verkörpert der Erzähler die praktische Erfahrung der geschilderten Ereignisse sowie die echte Emotionalität des Erlebenden. Für Falk Harfner bringt er die kulturpolitisch-kritische Perspektive sowie den distanziert-sarkastischen Humor eines latent lächelnden Literaturhistorikers ein. Daraus ergibt sich ein gerundetes Bild, das wir mit viel Schmunzeln, etwas Sarkasmus und jeder Menge Idealismus angefüllt haben.
Was Sie vor der weiteren Lektüre überdies wissen sollten, ist, dass sich die hier vorgestellten Geschichten irgendwo zwischen den beiden Polen Wahrheit und Fiktion bewegen. Sie verfremden daher bewusst die geschilderten wahren Begebenheiten, ohne ihnen den Stachel zu nehmen.
Warum das Ganze? Weil zu ungefilterte Realität im Zusammenhang mit deutscher Entwicklungshilfe weh tut. Oder, um es mit de Maizière zu sagen: Zu viel Wahrheit „würde die Bevölkerung verunsichern.“ Und nicht nur diese, sondern auch die Entscheider und Verursacher jener Zustände, die wir in diesem Buch gleichermaßen darstellen, kritisieren und mit eigenen Ideen zu bessern versuchen. Ein zu konfrontatives Vorgehen würde gerade die Verantwortlichen lediglich verärgern und verärgerte Menschen sind schwerlich zu Veränderungen zu bewegen. Wir wollen aber verändern. Unser Ziel ist nichts weniger als die Weltverbesserung und diese erreicht man eher durch Kooperation als durch eine zu ambitionierte Konfrontation.
Dennoch will die Weltverbesserung erstritten werden und dies ist unser Beitrag zu diesem notwendigen Streit. Ihr Beitrag besteht darin, es nicht nur bei der Lektüre dieses Buches zu belassen, sondern sich idealerweise über seine wahren Hintergründe zu informieren. Am Ende ist jedes Handeln politisch und eine breite Beschäftigung mit dem Thema ‚Entwicklungshilfe und ihre Umsetzung‘ wird dieses auch zwangsläufig in die Reihen der politischen Entscheider tragen. Diese schlafen, wie es der deutsche Michel gern tut. Dieses Buch wird Ihnen zeigen, dass es auch in Ihrem Interesse liegt, als Wecker zu fungieren. Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß und – ganz im Sinne von Papst Gregor dem Großen – auch ein wenig Zorn.