Читать книгу The Rising of the Shield Hero – Light Novel 02 - Aneko Yusagi - Страница 16

Kapitel 2: Danksagungen

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Wie würde es nun weitergehen?

Während ich darüber nachdachte, fielen mir die Heiltränke wieder ein, die noch von der Welle übrig waren. Ich hatte sie vorsichtshalber hergestellt, aber da sie nicht zum Einsatz gekommen waren, konnte ich sie auch zu Geld machen.

»Zuerst gehen wir zur Apotheke und dann zum Waffenhändler.«

»Herr Naofumi, du solltest das Geld lieber ein bisschen zusammenhalten. Wenn du so weitermachst, bringst du dich noch in Schwierigkeiten.«

»Das ist mir klar.«

»Momentan kommen wir mit unserer Ausrüstung gut zurecht. Denk lieber erst darüber nach, neue zu kaufen, wenn es nötig wird.«

»…«

Hm, irgendwie hatte sie schon recht. Aber unsere Ausrüstung war Ramsch im Vergleich zu dem, was die anderen Helden hatten. Daher erschien es mir ratsam, Raphtalia eine gute Waffe zu kaufen, sodass wir gegen stärkere Gegner kämpfen konnten.

»Außerdem sind doch erst ein paar Tage vergangen, seit wir uns Waffen haben machen lassen. Stell dir mal vor, was der Waffenhändler da für ein Gesicht machen würde!«

»Hmm …«

Es stimmte: Er hatte uns mit allen möglichen Dienstleistungen unterstützt. Und auch wenn man die Rückkäufe und Ermäßigungen mit einbezog, war mit dem Geld, über das wir im Augenblick verfügten, keine große Verbesserung zu erwarten.

Der Waffenhändler hatte damals als Einziger zu mir gehalten, als jener falsche Verdacht auf mich gefallen war. Er war ein ehrenhafter Mann. Meine Ausrüstungsgegenstände sowie Raphtalias Waffe und Rüstung hatten wir bei ihm gekauft. Wenn irgend möglich, wollte ich ihm die Treue halten und ihn für seine Güte entlohnen.

»Meinetwegen. Dann sparen wir eben erst mal.«

»Schön!«

Es war sicher nicht die schlechteste Idee, mehr auf einmal zu kaufen, wenn wir besser bei Kasse waren.

»Na, dann gehen wir mal zum Apotheker.«

Als ich sein Geschäft betrat, lächelte er mich freundlich an.

»Na? Was kann ich für Euch tun?«

Ich hatte erwartet, dass er mir mit dem üblichen mürrischen Gesicht meine Heilmittel abkaufen würde. Dass er mich anlächelte, machte mich nervös.

»Wisst Ihr, ich hab mir vorgenommen, mich bei Euch zu bedanken, sobald Ihr vorbeikommt.«

»Hä?«

Raphtalia und ich legten die Köpfe schief.

»Ihr habt in Ryuto Verwandten von mir beigestanden. Und nun soll ich Euch nach Kräften unterstützen, wenn sich die Möglichkeit bietet.«

»Ah … Verstehe.«

Während der Welle am Vortag hatte ich mich auf die Umgebung von Ryuto konzentriert, auf die Evakuierung der Einwohner. So war es uns gelungen, den Schaden in Grenzen zu halten. Nach der Welle waren die Dorfbewohner zu mir gekommen und hatten sich bedankt. Offenbar waren unter ihnen auch Verwandte des Apothekers gewesen.

»Und um meinen Dank auszudrücken, möchte ich Euch heute …« Der Apotheker holte ein Buch aus einem Schrank und überreichte es mir.

»Was ist das?«

»Das ist ein Buch über fortgeschrittene Mixturen – besser als die einfache Medizin, die Ihr sonst anfertigt. Ich dachte, Ihr seid nun so weit, die in Angriff zu nehmen.«

»…«

Bedächtig schlug ich das Buch auf. Der Einband war alt und abgenutzt, und es stand etwas darin geschrieben.

Jupp. Und ich kann nichts davon lesen.

»V… Vielen Dank. Ich werde mir alle Mühe geben.«

Bedanken musste ich mich schon, er hatte es schließlich gut gemeint. Vielleicht fand ich ja sogar Mittel darin, die ich zu einem hohen Preis verkaufen konnte.

»Das freut mich zu hören!«

Uff … Wie reagierte man auf so viel guten Willen? Ich stand unter Druck. Eigentlich hatte ich mich bereits damit abgefunden, die Schrift dieser Welt nicht lesen zu können, aber … Vielleicht sollte ich sie doch lieber lernen.

»Die Magiehändlerin hat auch gesagt, dass Ihr bei ihr vorbeischauen sollt.«

»Magiehändlerin?«

»Herr Naofumi, bei ihr bekommt man Bücher, mit denen man Magie lernen kann!«

»Ach so.«

Das war also ein Magiegeschäft gewesen. Ich hatte es für eine Buchhandlung gehalten. Jetzt fiel mir auch wieder ein, dass ich hinten im Laden Kristallkugeln gesehen hatte.

»Welches Geschäft war das noch mal?«

»Das große an der Hauptstraße.«

Ah, also das größte oder zweitgrößte Buchgeschäft in der Schlossstadt. Beziehungsweise Magiegeschäft.

»Und weswegen seid Ihr heute hier?«

»Ach ja, also …«

Er kaufte mir meine Heiltränke zu einem höheren Preis als sonst ab.

Von dem Geld gönnte ich mir ein neues Gerät zur Medizinherstellung. Dann gingen wir, wie man uns gebeten hatte, zum Magiegeschäft.

»Ah, der Held des Schildes, nicht wahr? Danke, dass Ihr meiner Enkelin geholfen habt!«

Ich seufzte.

Ich wusste nicht, von wem die Dame sprach, aber bestimmt lebte sie in Ryuto. Jedenfalls hieß sie uns ausgesprochen freundlich willkommen.

Sie war dicklich und trug so etwas wie ein Hexengewand.

»Weswegen sollte ich vorbeikommen?«

Ich blickte mich in dem Magiegeschäft um, das ich für eine Buchhandlung gehalten hatte. Überall standen alte Bücher aufgereiht, und hinter dem Tresen befanden sich zahlreiche Kristallkugeln, außerdem entdeckte ich Zauberstäbe. Es lag definitiv Magie in der Luft.

Aber wie lernte man überhaupt zaubern?

»Zunächst einmal: Dieses Fräulein ist Eure einzige Gefährtin, ja?

»Hm?« Ich warf Raphtalia einen kurzen Blick zu, dann nickte ich. »Ja.«

»Wartet bitte kurz!« Sie schnappte sich eine der Kristallkugeln und murmelte eine Zauberformel.

»Gut, und nun, Held des Schildes, werft bitte einen Blick in die Kugel!«

»Ähm … Okay.«

Ich fragte mich, was das alles sollte, dann sah ich in das Innere der Kugel.

Irgendwie leuchtet sie, aber ich kann nichts Besonderes erkennen.

»Das hab ich mir gedacht … Für Euch eignet sich anscheinend am besten Heil- und Unterstützungsmagie.«

»Bitte?«

Sie hatte diagnostiziert, welche Magie sich für mich eignete?!

Das hätte sie doch auch gleich sagen können … Na ja, ich sollte mich wohl nicht beklagen, aber eine Erklärung wäre schon nett gewesen.

»Als Nächstes die junge Dame hinter Euch.«

»Ah, okay.«

Ich trat beiseite und ließ Raphtalia in die Kristallkugel schauen.

»Nun, bei dem Waschbärenfräulein besteht wie erwartet eine Eignung für Licht- und Dunkelheitsmagie.«

»Wie erwartet? Ist das so offensichtlich?«

»Oh ja … Magie, die mithilfe der Brechung des Lichts oder der Unbestimmtheit der Dunkelheit Trugbilder hervorruft, ist eine Stärke dieser Rasse!«

Nun, Waschbären ähnelten in gewisser Art dem japanischen Marderhund oder dem westlichen Waschbären. Auch im Japan meiner Welt glaubten die Leute, der Tanuki sei ein Ungeheuer, das Menschen verhexte. Das mochte eine weitere Ähnlichkeit zwischen unseren Welten sein.

»Und, worum geht es nun eigentlich?«

»Ach ja! Ich habe hier etwas, das ich euch gerne geben möchte.« Die Frau reichte uns drei Bücher.

Noch mehr Bücher! Ich konnte doch nichts darin entziffern. Warum wollten sie mir bloß alle ihre Freundlichkeit zeigen, indem sie mir ausgerechnet Lesestoff schenkten?

»Eigentlich würde ich euch lieber Kristallkugeln geben, aber das würde mich doch ein wenig in Schwierigkeiten bringen.«

»Wieso Kristallkugeln?«

»Wisst Ihr das nicht, Schildheld? Wenn man die Magie darin freisetzt, kann man einen passenden Zauber erlernen!«

Was?! Ich musste also gar nicht erst lesen lernen, um Magie wirken zu können?

»Vor längerer Zeit hat das Reich für die Helden … eine große Menge von ihnen bestellt und verschickt. Und Ihr habt davon nichts gewusst, werter Held?«

»Nein.«

Daran war nur wieder dieser Dreckskönig schuld. Höchstwahrscheinlich hat er sie alle an die anderen Helden verteilt.

Mich absichtlich so auszugrenzen … Ich könnte ihn erwürgen!

»Zauberbücher sind zwar schwierig, aber wenn Ihr Euch eingehend damit befasst, könnt Ihr die meiste Magie erlernen!«

Mit einer Kristallkugel konnte man also nur einen, mit Büchern hingegen mehrere Zauber lernen? Vorausgesetzt man konnte sie lesen.

»Bitte verzeiht!«

»Nicht doch«, entgegnete Raphtalia lächelnd. »Es ist ja schon genug, dass wir umsonst die Zauberbücher bekommen!«

Ich nickte bekräftigend.

»Wie weit können wir’s denn bringen mit den Büchern?«

»Das ist alles Magie für Anfänger. Wenn Ihr euch an fortgeschrittene Zauber wagen wollt, könnt Ihr die Bücher jederzeit bei mir erwerben!«

»Hm … Okay.«

»Es wäre wohl am besten, wenn ich Euch unterweisen würde, aber der Held des Schildes ist sicher sehr beschäftigt? Ihr haltet Euch kaum in der Schlossstadt auf, habe ich recht?«

»Das stimmt.«

Natürlich musste sie auch an ihr Geschäft denken. Sie hatte uns schon die Bücher überlassen, bestimmt kein kleines Dankeschön. Wir durften nicht egoistisch sein.

»Vielen Dank.«

Wir hatten also von der Magiehändlerin Zauberbücher bekommen.

Mir entfuhr ein schwerer Seufzer.

Ich war nicht unbedingt versessen aufs Büffeln. Was sollte ich nun tun?

Ich sah es ja ein: Mir blieb nichts anderes übrig, als mühsam diese Bücher zu dechiffrieren und so die Rezepte und die Magie zu lernen.

Ich fragte mich, ob es unter den Skills nicht auch so etwas wie »Schrift einer fremden Welt lesen« gab. Die Heilrezepte würde ich höchstwahrscheinlich auch über den Schild bekommen. Wer suchet, der findet. Aber was ging nun schneller: mühsam den äquivalenten Schild aufspüren oder die Schrift lernen und es sich anhand der Bücher aneignen?

Letzteres wäre billiger und hätte den Vorteil, dass ich mich einmal an etwas anderem versuchen könnte. Wenn es nun aber doch so einen Übersetzungsskill gab … Dann wäre all das Gebüffel doch vergebliche Liebesmühe. Schwer, angesichts dieser Möglichkeit die notwendige Motivation aufzubringen.

»Lass uns einfach gemeinsam Zaubern lernen!«, sagte Raphtalia eifrig.

»Ich kann doch die Schrift dieser Welt nicht lesen …«

»Ja, darum lernen wir ja auch zusammen.«

»Hmm … Wenn du meinst.«

Es konnte gewiss nicht schaden zu lernen, wie man diese Heilmittel herstellte.

»Wann kommt überhaupt die nächste Welle?«

»Hm? Ach so, warte kurz.«

Ich rief das Icon am Rand meines Gesichtsfeldes auf.

Diese sogenannte Statusmagie konnte jeder in dieser Welt benutzen.

In meinem Fall waren alle angriffsbezogenen Werte extrem niedrig, die Verteidigungswerte hingegen hoch.

Es gab auch Icons, die nur Helden angezeigt wurden, und auf sie richtete ich nun meine Aufmerksamkeit. So brachte ich den Zeitpunkt der nächsten Welle in Erfahrung.

Noch 45 Tage und 14 Stunden.

»45 Tage sind’s noch!«

Hatte es nicht monatlich geheißen?

Na ja, immerhin nicht zwei Monate … Wenn ich genauer darüber nachdachte, hatte uns das Reich nach der ersten Welle herbeibeschworen … Das hieß, ein Zyklus dauerte womöglich länger als erwartet. Es waren ja auch einige Tage ins Land gegangen, ehe Raphtalia meine Sklavin geworden war.

Frühestens einen Monat später … grob gesagt.

»Na ja, aber gut zu wissen, wann.«

Vielleicht war die Zeitspanne sogar kurz, schließlich mussten wir eine Menge erreichen.

»Jedenfalls haben wir hier erst mal alles erledigt, oder?«

»Sieht so aus … Das Sklavensiegel ist erneuert, wir sind die Medizin los und obendrein haben wir noch Bücher bekommen«, zählte ich die Ereignisse auf. Hoffentlich hatten wir nichts vergessen, das wäre verschenkte Zeit. »Es scheint gerade nichts Dringendes mehr anzuliegen.«

»Na, dann essen wir jetzt etwas und anschließend grinden wir ’ne Runde, hm?«

»Okay.«

Das Frühstück versetzte mich in Erstaunen. Ja, mein Geschmackssinn war wieder da.

Es gab doch ungemein Lebenskraft, wenn das Essen schmeckte.

The Rising of the Shield Hero – Light Novel 02

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