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Ankunft in Köln
ОглавлениеFlughafen, Köln-Bonn - 13. März 2012 – 10.15 Uhr
Britt trat nervös von einem Bein auf das andere, während sie hinter der großen Glasscheibe gedankenverloren auf das Landefeld des Flughafen Köln-Bonn auf die Landung der Maschine aus Stockholm wartete.
Zwei Wochen waren vergangen, nachdem sie Sven zum Flughafen nach Düsseldorf gebracht hatte, damit er seinen Rückflug nach Schweden antreten konnte und nun würden sie sich gleich schon wiedersehen. Darauf freute sie sich so sehr, waren sie doch mittlerweile sehr eng miteinander verbunden, nicht nur beruflich, sondern auch menschlich.
Am Morgen war sie rechtzeitig in Wesel losgefahren, um nicht abgehetzt am Flughafen anzukommen. So konnte sie in Ruhe auf seine Ankunft warten. Sie hatte dann diese Zeit dort genutzt, um über die vergangenen drei Wochen, die nun nach dem Abschied von Flo in Stockholm ins Land gezogen waren, nachzudenken.
Wenn sie ehrlich zu sich war, so hatten diese letzten, nun vergangenen Tage, einen bittersüßen Beigeschmack bekommen.
Kaum war auch Karsten wieder hier in Deutschland, hatte ihn sein Arbeitspensum wieder voll im Griff und das hatte auch zur Folge, dass er sich telefonisch sowie aber auch per SMS oder Mail ziemlich rar gemacht hatte.
Aber das war nicht anders zu erwarten, kannte sie dieses Verhalten bereits aus der kurzen Zeit vor dem letzten Treffen im Februar in Schweden.
Eigentlich wusste sie kaum etwas über seinen alltäglichen Ablauf oder wo er sich gerade befand. Trotz der Hoffnung, dass er sich nach solch einer intensiven Zeit mit ihr in Schweden nun anders gebären würde, hatte es sich wieder genauso eingespielt wie zuvor.
Morgens einen kurzen Gruß, abends einen Nachtgruß, hin und wieder, das aber auch selten, morgens früh einmal ein Telefonat, wobei sich das Gespräch meist auf den Arbeitsalltag bezog.
Aus irgendeinem Grunde hatte sie ihm auch nicht mitgeteilt, dass sie nun mit Sven nach Bonn-Königswinter fahren würde, um dort über einen eventuellen ersten Auftrag zu verhandeln.
Es schien fast so, als wäre die Luft heraus zwischen ihnen und sie hörte ihm einfach nur noch zu, wenn er etwas berichtete. Auch aus seinem Erzählen konnte sie nicht klar heraushören, wie seine Pläne für die nächsten Tage waren. Somit wusste sie auch zum jetzigen Zeitpunkt nichts über sein Vorhaben der Hausbesichtigung mit Björn und seiner dazugehörigen Rechtsberatung in Bonn.
Ihre Information war nur, dass er dienstlich wieder mit ihm unterwegs sei und als sie mich darauf ansprach, ob ich wüsste, wo sich die beiden aufhielten, musste ich auch verständlicherweise so tun, als wäre ich auch nicht informiert.
"Aber Hanna, Björn kommt nach Deutschland und du weißt nicht, wo er sich aufhalten wird? Und das ist dir egal?“, fragte sie mich vor wenigen Tagen.
„Ich selber habe in Köln einen wichtigen Termin Britt, ich habe keine Zeit für Björn, doch er wird mich auf seinem Rückweg einige Tage nach seinen Hausbesichtigungen in Deutschland besuchen und bei mir bleiben.“ Ja, so hatte ich ihr daraufhin geantwortet und damit gab sie sich auch zufrieden.
Mir hatte es in der Seele wehgetan, dass sie von Flo nicht so viel wusste, zum Beispiel wo er unterwegs war, obwohl es in diesem Falle ein Fiasko geworden wäre.
Daran hatten Björn und ich nämlich nicht gedacht, dass Britt, sollte sie von dem Termin der beiden in Bonn erfahren, ihn sicherlich gefragt hätte, ob sie sich nicht treffen könnten, da sie auch zeitgleich in Bonn sei.
Aber irgendwie redeten die beiden aneinander vorbei und meine anfänglichen Befürchtungen, dass es so nicht lange gut gehen kann mit den beiden, bestärkten sich noch mehr. Das war nicht mehr der Karsten, den wir kennengelernt hatten und der dann später in Schweden Sven gegenüber den wilden eifersüchtigen Mann markiert hatte und völlig ausgeflippt war.
So kam es also, dass eine Art Gleichgültigkeit in Britt aufgekommen war und sie sich immer wieder neue Arbeit suchte, nur um nicht mehr an all das Erlebte zu denken.
Er sprach kein einziges Wort mehr über seine Gefühle oder ihre Beziehung, denn solch eine hatten sie ja wohl, nach den Erlebnissen seit Anfang Dezember des letzten Jahres.
Die Landung des Flugzeuges wurde auf der elektronischen Tafel angezeigt und nun würde es noch wenige Minuten dauern, ehe sie Sven wieder in die Arme nehmen konnte. Irgendwie driftete sie gedanklich immer wieder in die Zeit ihrer gemeinsamen Jugend und ihrer damaligen tiefen Liebe zueinander ab.
Sie sah ihn wieder vor sich - unter dem Apfelbaum, mit den Gänseblümchen in seiner Hand, sie spürte wieder dieses Herzklopfen, als er sie später ganz zart küsste, sich ihre Lippen innig berührten und damit ihre Liebe besiegelt hatten.
Sie schüttelte mit dem Kopf, denn sie hörte ihre Worte, die sie beide gesprochen hatten, als sie sich die ewige Liebe und Treue schwuren.
Was war nur daraus geworden? Sie hatten es verpatzt, damals in Schweden, ein Jahr nach seinem Umzug, und dann mussten sie über dreißig Jahre warten, ehe sie sich durch einen Zufall im Februar in diesem Jahr wiedersahen.
Schnell trocknete sie ihre Tränen, die ihr wieder in die Augen gestiegen waren, ganz langsam und verstohlen und ihre Augen ungewollt wässerten.
Menschen verließen über die angerollte Treppe das Flugzeug und der leichte Nebel sorgte dafür, dass sie nur schemenhaft das Geschehen da draußen verfolgen konnte. Ein Bus stand auf dem Rollfeld bereit und beförderte nun die angekommenen Gäste in das Flughafengebäude.
So drehte Britt sich nun herum und ging langsam zum Ausgang der Passagiere, um ihn hier gleich zu empfangen. Dabei rempelte sie einen Mann an, unbewusst und ganz in Gedanken und dieser blieb erstaunt stehen und schaute hinter ihr her.
„Entschuldigung!“, rief er. „Ich habe sie nicht gesehen.“
Erstaunt stockte Britt und drehte sich herum. Sie legte ihren Kopf etwas schräg und schaute ihn verwundert an, ging ganz langsam zurück und starrte ihn an.
„Sie entschuldigen sich bei mir, obwohl ich es eigentlich hätte tun müssen?“ Britt schwieg einen Moment und schaute ihn verschämt durch einen erneut aufsteigenden Tränenschleier an. Ihr war gerade bewusst geworden, dass sie es nicht für nötig gehalten hatte, sich bei ihm zu entschuldigen.
„Ich war ganz in Gedanken, bitte verzeihen sie mir!“, stotterte sie. „Es ist nicht meine Art, mich nicht zu entschuldigen.“
Der Angesprochene lächelte freundlich und setzte seinen Koffer ab und meinte: „Jöran, ich bin Jöran aus Baden-Württemberg. Sorry, dass ich nicht erkannt habe, dass sie so in Gedanken waren, ich wäre ihnen dann ausgewichen, doch andererseits hätte ich dann nie mit ihnen diese Worte gewechselt."
„Baden-Württemberg!“, flüsterte Britt und schluckte.
„Verzeihung, weckt dieses Bundesland in ihnen unangenehme Gedanken? Sie sehen etwas verwirrt aus. Bitte auch um Entschuldigung, dass ich so neugierig bin.“
„Was sagten sie? Nein, es ist alles in Ordnung. Ich dachte nur gerade an jemanden, der auch in diesem Bundesland lebt. Alles ist gut. Was machen sie in Köln? Oh, jetzt muss ich aber entschuldigen, denn das geht mich ja nun wirklich nichts an.“
Jöran lächelte. Solch eine merkwürdige Begegnung hatte er auch noch nie. Aber irgendwie mochte er sich nicht aus dieser Unterhaltung lösen, auch wenn er unter Zeitdruck stand, weil man ihn bereits erwartete, er aber durch eine Landeverspätung nun eh schon zu spät kommen würde.
„Ich bin auch traurig!“ In dem Moment als er das ausgesprochen hatte, dachte er nur, was er denn da für einen Blödsinn faselte, denn ihm war bis vor wenigen Minuten nicht bewusst, dass er sich in diesem Zustand befand. Hatte sie ihn etwa schon mit ihrem melancholischen traurigen Blick angesteckt und solidarisch war er auch in diese Gefühlsebene gerutscht? Aber es kam noch besser, denn er setzte dazu noch einen oben drauf.
„Was haben sie mit mir gemacht? Mich wirklich nur angerempelt oder irgendwie verzaubert? Ich rede lauter Blödsinn. Wer bist du?“ Erwartungsvoll schaute er sie an.
„Britt, ich bin Britt aus Wesel und ich, ich´hm, ich warte auf Sven, der gerade mit der Maschine aus Stockholm gelandet ist. Und du Jöran? Wer bist du und was machst du hier, irgendwie muss ich das jetzt wissen.“
„Britt, Britt da bist du ja!“, ertönte es laut hinter ihr und sie drehte sich herum und sah Sven von weitem auf sich zukommen.
Verwirrt schaute sie Jöran wieder an und nickte, legte ihre rechte Hand auf seinen Arm und ging langsam wenige Schritte rückwärts, wobei ihre Hand über seinem Arm hinunterglitt, bis sie seine Hand erreichte und diese wenige Sekunden festhielt, ehe sie sich löste:
„Ich muss nun gehen. Auf Wiedersehen und danke. Ja, ich gehe nun, denn Sven ist da.“ Sie hielt weiter Blickkontakt zu dem erstaunt Zurückgebliebenen und schüttelte leicht mit dem Kopf.
Jöran sah sie sprachlos an und beugte sich ein wenig hinab, nahm seinen Koffer und starrte sie mit leicht geöffnetem Mund auch weiterhin an, als wolle er noch etwas sagen. Doch er blieb stumm. Ein Stich durchbohrte ihn innerlich, als er sah, wie ein äußerst attraktiver Mann diese Frau in die Arme nahm, ganz behutsam, sich an sie schmiegte und sein Gesicht in ihr locker fallendes Haar vergrub und dabei seine Augen schloss.
Er verfolgte jede ihrer Bewegungen, auch wie sie ihn umarmte, sich freute, sie sich langsam drehten und da sah er ihr Gesicht und in diesem Moment öffnete sie ihre Augen und sie sahen sich an und hielten beide diesem Blick stand.
Er schluckte nachdenklich, denn er war sich sicher, dass er niemals erfahren würde, wer diese Frau war, die ihn so gedankenverloren angestoßen und ihn nun so verwirrt hatte. Er hob seinen Kopf etwas an, versuchte zu lächeln, was ihm allerdings misslang, und nickte ihr verabschiedend zu.
Britt blickte ihm hinterher und Sven hatte mittlerweile auch bemerkt, dass sie abgelenkt war und schaute sich suchend um, was denn da gerade ihre Aufmerksamkeit forderte.
„Moment Sven!“ Britt entschuldigte sich kurz, „Ich muss da noch etwas klären.“ Mit diesen Worten eilte sie einige Meter weiter und postierte sich vor Jöran und meinte: „Bevor du gehst, bist du mir noch eine Antwort schuldig. Was machst du hier in Köln?“ Sie lächelte ihn an. „Ich bin dir noch einen Kaffee schuldig.
Das holen wir nach, versprochen. Wenn es so sein soll, dann werden wir ihn gemeinsam trinken!“ Und mit diesen Worten ging sie zurück zu Sven und erklärte ihm irgendetwas Fadenscheiniges, was es mit diesem Fremden auf sich hatte.
Jöran schüttelte mit dem Kopf, er gab es auf, denn nun war er genauso weit wie vorher. Er wusste immer noch nicht wer sie war, doch auch er dachte, wenn es so sein sollte, dann gäbe es eine weitere Begegnung.
Und somit ging er seinen Weg durch die Halle und steuerte auf den Ausgang zu. Oben auf der Anzeigentafel wurden die gelandeten Maschinen angezeigt und da sah er
auch die Information des Fliegers aus Stockholm.
Ohne zu überlegen drehte er sich herum, steuerte auf den Check-in zu und redete auf die dortige Angestellte ein.
„Sagen Sie, ich erwarte Sven Jansson mit der Maschine aus Stockholm, die gerade gelandet ist. Leider war er nicht bei den Gästen, die eingetroffen sind.
Darf ich Sie bitten einmal zu überprüfen, ob er mit an Bord war und ich ihn nur hier irgendwie verpasst habe?“
Die freundliche Dame überprüfte die Passagierliste der Stockholmer Maschine und meinte, dass es ihr leid täte, aber nur ein Passagier mit diesem Vornamen sei unter den Gästen gewesen. Aber er trüge einen anderen Nachnamen.
Flüsternd meinte sie noch, dass er Bergman hieße.
„Bergman meinen Sie? Nein, nach meiner Information soll er Jansson heißen. Mein Chef hat mich beauftragt Sven Jansson aus Stockholm abzuholen oder hat sich mein Chef vertan, als er den Termin mit ihm vereinbart hatte?
Oder schickte man einen Vertreter aus Stockholm zu diesem wichtigen Treffen? Aber ich habe nur leider diese Information. Ist er aus Stockholm? Soviel ich weiß soll Jansson außerhalb leben.“ Jetzt hatte er hoch gepokert.
„Vielleicht ist es ja dieser Sven Bergman und ihr Chef hat einen falschen Nachnamen mitgeteilt bekommen. Bergman ist aus Nynäshamn, das liegt schon außerhalb von Stockholm, soweit ich weiß, sogar ziemlich südlich an der Küste Schwedens.“
„Ja der Ort sagt mir etwas, den hatte mein Vorgesetzter erwähnt oder gab es vielleicht doch noch einen Sven an Bord?“ Die letzte wichtige Frage war nun gestellt.
„Nein, mein Herr, nur Bergman heißt Sven mit Vornamen. Ich rufe ihn gerne für sie aus.“ Sie beugte sich bereits in Richtung Mikrofon.
Jöran wurde es heiß und kalt und er windete sich. „Nein, das ist nicht nötig und zeigte auf sein Handy. Ich sehe gerade, dass ich eine SMS bekommen habe, dass er bereits am Ausgang auf mich wartet.
Mein Chef hatte vorsichtshalber alle Kontaktdaten nach Schweden weitergeleitet. Haben sie vielen Dank für ihre Bemühung. Sie haben mir sehr weitergeholfen.
Dennoch habe ich weitere eine Bitte, die etwas außergewöhnlich ist. Ich muss eine Info durchgeben, ich weiß, Sie bekommen vielleicht Schwierigkeiten, aber darf ich eine Nachricht hinterlassen? Haben Sie einen Umschlag und einen Notizzettel?“
Die Dame lächelte, denn irgendwie erschien ihr dieser gutaussehende Mann etwas verwirrt und konfus in seinen Handlungen, doch reichte sie ihm Gefragtes. Schnell kritzelte er einige Worte auf den Zettel und steckte ihn in den Umschlag, reichte diesen an die Dame zurück und bat sie, eine Britt zum Schalter zu bitten, er müsse aber direkt los, denn Herr Bergman erwarte ihn am Ausgang.
„Ach ja und Britt hat schulterlanges blondes Haar und braune Augen, ist ungefähr Mitte bis Ende Vierzig und trägt eine braune kurze Lederjacke.“
Die Angestellte der Fluggesellschaft grinste ihn an und nickte verständnisvoll.
Sie würde diese Dame gerne für ihn an den Schalter rufen und er könne beruhigt seinen Gast in Empfang nehmen.
Jöran verabschiedete sich schnell und eilte davon. Er bemerkte nicht, dass die Mitarbeiterin am Counter verwundert hinter ihm herschaute, denn er zog einen Koffer hinter sich her und das wunderte sie schon ein wenig, denn wer kommt schon mit einem Koffer in den Flughafen, wenn er nur jemanden abholen wollte.
Er hatte gerade den Ausgang erreicht, als er zusammenzuckte, weil es nun den Ausruf in der Halle gab, den er in Auftrag gegeben hatte.
„Achtung bitte, das ist eine Durchsage an Britt. Es liegt eine Information für Sie im Terminal zwei bereit. Britt, eine Information für Sie im Terminal zwei.
Attention please, this is an announcement to Britt. Information for you at terminal two. Britt, information for you at terminal two.”
Britt trank gerade im Restaurant mit Sven noch einen Kaffee, als es sie durchfuhr wie ein Blitz.
„Meinen die etwa mich?“ Erstaunt sah sie Sven an.
„Na ich denke, das könnte schon möglich sein. Gehe doch kurz einmal hinüber und erkundige dich. Ich warte solange hier auf dich und bin echt neugierig, wer dir hier eine Info schickt. Vor allem gibt es bestimmt mehrere Britts oder?“ Sven grinste, wollte sie aber nicht verlegen machen, indem er sein Mitkommen anbot.
„Nun ja, ich habe keine Ahnung. Aber ich gehe dann kurz und werde sicherlich gleich mehr wissen.“
Britt eilte mit wehenden Fahnen zum Informationsschalter und dort versammelten sich bereits einige Damen, die sich gegenseitig hin- und herschoben, weil sie alle vermutlich Britt hießen. Sie selber blieb im Hintergrund und hörte die Mitarbeiterin der Fluglinie am Schalter immer wieder den gleichen Spruch sagen.
„Tut mir leid, sie sind nicht die Britt, die ich meine, denn diese trägt eine braune kurze Lederjacke und hat braune Augen und blonde Haare.“
Enttäuscht zogen sie eine nach der anderen ab und übrig blieb nur sie. Britt erntete ein Lächeln der Angestellten und sie reichte ihr den Brief mit den Worten:
„Er ist für Sie, denn so hat er Sie mir beschrieben. Ein toller Mann und ziemlich raffiniert. Seien Sie auf der Hut vor ihm. Aber ich denke, er hat es aus der Not heraus getan. Ach, und bestellen Sie einmal Sven Jansson einen schönen Gruß oder Bergman denke ich, wäre passender.“
Britt staunte immer mehr. „Irgendwie verstehe ich nur Bahnhof und ist diese Info von Sven? Darum blieb er im Café sitzen, dieser Schlingel!“
Die Dame verneinte dieses, wies mit ihrem Kopf in Richtung Ausgang, denn dort entdeckte sie noch den tollen Mann, der sie eben ziemlich ausgetrickst hatte. Sie hatte längst sein Spiel durchschaut, nahm es ihm aber nicht übel.
Britt drehte sich herum und sah Jöran schulterzuckend am Ausgang stehen. Sie musste einfach lächeln über so viel Geschick, selbst das Flughafenpersonal herumzubekommen, um ihr eine Info zu schicken. Neugierig betrachtete sie den Briefumschlag und nickte verstehend. Lächelnd hob sie leicht den Arm und winkte ihm zum Abschied zu.
Anschließend bedankte sie sich bei der freundlichen jungen Frau am Schalter und ging langsam wenige Meter weiter. Hier öffnete sie den Umschlag und zog einen Notizzettel hinaus.
Ich habe nach unserem Aufprall etwas verloren!
Zudem wolltest Du doch wissen, warum ich in Köln bin. Ich würde es Dir gerne erklären. Aber nicht auf einem Zettel und nicht am Telefon. Bei einem Essen. Ich würde mich sehr freuen. Ich habe solch eine Aktion noch nie gestartet, doch ich glaube, mir blieb keine andere Wahl. Bitte verzeih mir dieses. Auf der Rückseite der Nachricht habe ich meine Telefonnummer hinterlassen. – Gruß Jöran
Britt hob den Kopf, starrte auf den Ausgang des Gebäudes und sah in ein fragendes, aber auch erwartungsvoll schauendes Gesicht. Leicht lächelte sie, ehe sie mit dem Kopf nickte und dann etwas aus der Situation heraus tat. Sie legte ihre Fingerkuppen auf ihre Lippen und küsste diese leicht und ließ die Hand langsam fallen und hauchte ihm damit einen angedeuteten Kuss des Dankes zu.
Dieser lächelte und erwiderte es und nickte ihr noch einmal zu und er dachte, wenn er sie auf diesem Wege nicht erreicht hätte, er hätte Sven Bergman ausfindig gemacht und sie über ihn gefunden. Darum hatte er die Dame am Schalter geschickt ausgefragt, um notfalls Plan B in petto zu haben und über diesen Sven Bergman etwas heraus zu finden.
Doch so war es ihm lieber. Zufrieden ging Jöran hinaus und bestieg ein Taxi, welches ihn nun dorthin bringen würde, wo er eigentlich schon vor einer Stunde hätte erscheinen sollen.
Britt ging nachdenklich zurück ins Restaurant, hatte aber schnell den Brief eingesteckt und traf wieder auf Sven, der sich in einer regen Unterhaltung mit einem Tischnachbarn befand. Sie atmete ein wenig auf, denn so hatte er wenigstens nicht solange alleine gesessen und sich gelangweilt.
Unerwartet erfolgte plötzlich eine neue Durchsage, denn die kluge Mitarbeiterin am Schalter hatte wohl mitgedacht und rief erneut eine Britt aus. Diesmal erfolgte aber eine komplette Namensangabe.
„Achtung bitte, das ist eine Durchsage an Britt Wagner. Es liegt eine Information für Sie im Terminal zwei bereit. Britt Wagner, eine Information für Sie im Terminal zwei.
Attention please, this is an announcement to Britt Wagner. Information for you at terminal two. Britt Wagner, information for you at terminal two.”
„Also war es gar nicht für dich Britt?“ Sven lächelte sie an, als sie sich an den Tisch setzte und sie dabei den erneuten Ausruf vernahmen.
„Nein, ich war nicht gemeint Sven, aber wir sollten los, dann haben wir noch etwas vom Tag. Was meinst du, starten wir?
„Gerne, auf geht es nach Königswinter.“
Und so verließen sie das Café und Britt warf einen Blick zurück auf den Informationsschalter und sah wieder eine Diskussion mit einer Dame an diesem.
Das war vermutlich eine Britt Wagner, denn diese Dame war eben schon einmal anwesend gewesen und wirkte nun aber säuerlich, doch die Mitarbeiterin war eine geschulte Frau und sie konnte in Krisensituationen reagieren und sie beschwichtigte die Dame ein erneutes Mal, dass es wohl nur eine zufällige Namensgleichheit sei und sie nicht gemeint war. Aber über ihre Schulter hinweg nahm sie mit Britt Blickkontakt auf und nickte lächelnd und Britt hob die Hand zum Dank und lächelte zurück.
In diesem Moment beschloss sie, sich bei dieser netten Dame der Fluggesellschaft persönlich zu bedanken, eilte noch einmal an den Schalter und ließ sich eben ihre Mailadresse geben und flüsterte ihr zu, dass sie ihr ihre Geschichte später einmal schreiben würde.
Sven hatte sie wieder stehen lassen und sie hatte sogar dafür noch einen plausiblen Grund. Sie wollte sich nämlich offiziell nach der Startzeit des Rückfluges übermorgen erkundigen, denn das war ja die Pflicht eines Passagiers, damit er informiert war, ob es eventuell eine Flugzeitverschiebung geben würde, auch wenn das zu dem Zeitpunkt viel zu früh war. In zwei Tagen konnte noch so vieles geschehen.
***
Kurze Zeit später fuhren Britt und Sven über die Autobahn A 59 in Richtung Bonn. Sie waren beide sehr still, denn ein jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach. Sie genossen es, beisammen zu sein und auch dieses Schweigen sagte so vieles aus.
Sven schaute sich die Landschaft interessiert an, denn allmählich wurde es etwas bergiger. In der Ferne entdeckte er Hänge, die mit hunderten von Weinrebstöcken bepflanzt waren. Dieses Bild erinnerte ihn sehr an etwas Mediterranem und dazu all diese leichten Erhebungen der Landschaft und er fragte sich gerade, wie lange es her sei, dass er so mit offenen Augen die Landschaft und Natur aufgenommen hatte.
Er konnte sich nicht wirklich daran erinnern, ob er als Kind mit seinen Eltern jemals in dieses Gebiet des Landes vorgedrungen war, denn meist ging es ja in den hohen Norden, in das alte Land der Vorfahren. Umso erstaunter nahm er nun diese Eindrücke auf und schwieg weiter beeindruckt.
Britt schaute ihn immer kurz von der Seite an und lächelte, lenkte dabei geschickt das Fahrzeug weiter in Richtung Königswinter. Sie dachte an Jöran, an dieses ungewöhnliche Kennenlernen eben auf dem Flughafen, auch ein Mann, der innerhalb von Sekunden in ihr etwas ausgelöst hat, was sie berührte, ein Mann, über den man weiter nachdenken musste, auch wenn man ihn nicht kannte oder wusste, wer er eigentlich war.
Ein Mensch, der eine bleibende Erinnerung hinterließ. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob sie bereit war, ihn zu treffen, um mit ihm den versprochenen Kaffee zu trinken. Ihr Leben war kompliziert genug, doch in dem Moment, als sie dieses dachte, sah sie seine Augen vor sich, als sie Sven begrüßte und ihn umarmte, so wie er sie ansah, traurig, fragend dastand, als hätte man ihn zurückgelassen.
Mein Gott, das kann doch jetzt nicht wahr sein, dass ich an ihn so intensiv denke. Neben mir sitzt meine große Jugendliebe, die ich nach so vielen Jahrzehnten wiederfand und irgendwo in diesem Land ist meine Sehnsuchtsliebe Flo unterwegs.
Welche Absurdität diese Geschichte mit ihm, ich weiß noch nicht einmal, wo er sich gerade aufhält. Was ist aus dieser Liebe nur geworden? Flo, wo bist du?, dachte sie und schon wieder stieg ein Schmerz in ihr hoch, immer mit der wahren Antwort im Hinterkopf, was wirklich geschehen würde im Laufe der Zeit, denn sie machte sich nichts mehr vor.
Wo war ihre Kraft, ihre Kraft sich endlich zu befreien, ihn loszulassen, ihn seinen Weg gehen zu lassen? Wo war ihre Stärke? Sie wusste, dass sie leiden würde, wieder diesen Schmerz durchleben musste, den sie seit Jahrzehnten in sich trug.
Getragen wurde sie aber durch ihre Hoffnung ihm eines Tages zu begegnen, ja, ihm zu begegnen, dem Mann, der ihre Sehnsucht stillen würde.
Und nun war er da und doch so weit weg, lebte in seiner Welt, ohne sie, war nur in den Momenten, wenn sie sich trafen, für sie da, und das waren nur wenige und kurze Momente. Zudem war es eine verbotene Liebe, denn er war noch gebunden, auch wenn seine Ehe nicht die Ehe war, die man leben sollte, sie hatte dennoch nicht das Recht ihn zu lieben. Wie oft hatte sie diese Gedanken gehegt, versucht Kraft und Mut aufzubringen, sich zu lösen, doch wie oft war sie kläglich bei der Umsetzung dessen gescheitert.
Ein Blick auf Sven sagte ihr jetzt in diesen Minuten, dass er der Mann wäre, der sie über alles glücklich machen würde und doch war da etwas, was sie abhielt, diese Gefühle, die sie immer noch für ihn hegte, auszuleben.
Sie konnte ihre Haltung nicht erklären, außer dass die Präsenz Flos in ihrem Herzen so stark verankert war, dass sie noch nichts anderes zulassen konnte und wollte. Sie hielt fest an etwas Aussichtslosem, an etwas, was sie niemals leben durfte.
Und dann kamen Augenblicke, die wieder richtungsweisend waren, Augenblicke wie eben diese auf dem Flughafen, wo man einem Menschen begegnete, den man nur anschaute, irgendwie gebannt und gefesselt wurde und das Gleiche in seinem Blick erkannte.
Sie fragte sich, warum sie nicht von allem Alten losließ und ganz von vorne begann, irgendwo, wo man endlich den inneren Frieden fand, wo beide Menschen zusammen mit nichts anfangen, es keine Gefühlsvorbelastungen und Erwartungshaltungen gab, kein Einengen sondern nur Verstehen und Augenhöhe.
Warum wollte sie von einem Fremden erfahren, was er in Köln sucht oder dort unternimmt? Mit welchem Recht stellte sie einem völlig Unbekannten diese Frage? Was spürte sie und was bewog sie dazu? Sie war doch sonst nicht neugierig. Und was hatte er nach dem Zusammenstoß mit ihr verloren?
Vor ihrem geistigen Auge lief gerade ein Film ab und in diesem Film sah sie diese Szene von eben noch einmal und zwar als außenstehender Betrachter.
In einem Zeitlupentempo sah sie sich mit Tränen in den Augen durch das Flughafengebäude gehen und nicht auf die Menschen achtend, die an ihr vorüber gehen, und sie spürt einen Stoß, weil sie nicht aufpasst, nicht mitbekommt, dass ihr ein Mann, der einen Koffer trägt, entgegenkommt, sie nicht in sein Gesicht sieht sondern nur spürt, dass sie ihn streift und sie selbst dabei ein wenig zur Seite driftet und ohne sich umzuschauen einfach weitergeht, bis sie plötzlich durch seine Worte an sie gesprochen zusammenzuckt und sich herum dreht.
Ja, sie sah sich langsam herumdrehend und ihn anschauend, erstaunt, überrascht wieder wenige Meter zurückgehend, hörte wie durch Watte gesprochen seine Worte: „Entschuldigung! Ich habe sie nicht gesehen.“
Und dann sah sie ihn vor sich und plötzlich ging sie auf die Bremse und stoppte den Wagen, ließ ihn am Straßenrand auslaufen und starrte durch die Windschutzscheibe hinaus auf die Straße, die in ein Tal hinabführte und mit beiden Händen krallte sie sich am Lenkrad fest und runzelte die Stirn.
„Entschuldigung! Ich habe sie nicht gesehen.“ Erneut drangen diese Worte an ihr Ohr und sie flüsterte gedankenverloren: „Ich hätte mich entschuldigen müssen, nicht er.“ Mit diesen Worten schaute sie auf den verunsicherten Sven, der neben ihr saß und ihre Aktion plötzlich zu stoppen, nicht wirklich nachvollziehen konnte.
„Wofür hättest du dich bei wem entschuldigen müssen? Britt, was ist denn los mit dir?“
Erst da wurde ihr klar, was sie da gerade vollbracht hatte und kehrte wieder zurück in die Realität.
„Ich habe ihn angerempelt, also einen Menschen angerempelt, den ich einfach nicht beachtet hatte, eigentlich hatte ich niemanden beachtet. Sven, ich hatte Tränen in den Augen und war wieder in diesem verdammten Schmerz wegen dem, was ich alles erlebt hatte und mir wurde die Ausweglosigkeit mal wieder klar und alles erschien so sinnlos.
Dadurch habe ich selbst die Menschen in meinem Umfeld nicht mehr gesehen. Das kann so nicht weitergehen, ich muss etwas in meinem Leben ändern, die Macht der Sehnsucht wird mich zerstören, ich muss einen neuen Weg für mich finden. Hinzu kommt, dass er sich bei mir entschuldigte dafür, für das, was ich getan hatte, nämlich ihn umzulaufen.
Nicht das es etwas Schlimmes war, sondern es zeigt mir nur, wie sehr ich in den Momenten nicht mehr meine Umwelt klar vor Augen sehe. Ich muss mich bei ihm noch einmal entschuldigen.“
„Britt!“ Sven nahm ihre Hand. „So arg war das doch nicht, das geschieht täglich hunderten von Menschen, dass sie sich anstoßen, unbeabsichtigt. Doch man vergisst es auch dann schnell wieder, wenn man eine Entschuldigung ausgesprochen hat. Aber was bewegt dich denn da noch so?
War er es? Dieser Mann, zu dem du auf dem Flughafen noch einmal gegangen bist und mit ihm sprachst?“
„Ich weiß es nicht Sven, aber ich sah mich eben wie eine Außenstehende, sah diese Szene wieder vor mir und ich weiß auch nicht so genau, was mich so bewegt an diesem allem.“
„Und nun grübelst du und würdest gerne noch einmal die Uhr zurückdrehen und mit ihm sprechen wollen? Ist es das, was dich bewegt? Er hatte etwas an sich, das ist mir auch aufgefallen.“ Instinktiv schwieg Sven jetzt, denn er spürte einen Stich in seinem Inneren und es fühlte sich nicht gut an.
Ihm war spätestens jetzt klar, dass es Erlebnisse im Leben gab, die eine nachhaltige Wirkung auf Menschen hatten und dazu muss wohl dieser Zusammenstoß eben auch gehört haben, denn sie war immer noch damit beschäftigt und vor allem glaubte er noch nicht einmal, dass es die Tatsache des Anstoßes war, sondern eher etwas mit der Person zu tun hatte.
Britt setzte den Blinker, schaute in den Rückspiegel und scherte nun wieder auf die Straße ein. Langsam fuhr sie den Weg hinunter ins Tal. Schon bald erreichten sie den nächsten Ort. Von hier aus hatte man einen guten Blick auf die gegenüberliegende Rheinseite.
„Schau dir die Fassaden der Häuser dort drüben an Britt.
Es scheint fast so, als wenn die Zeit der sechziger Jahre stehengeblieben ist und wir jede Sekunde damit rechnen könnten, dass Heinz Erhardt persönlich um die Straßenecke schnäuzt und uns von drüben zuwinkt.“
Britt hörte seine Worte und erst da sah sie genauer auf die Häuserfassaden und lächelte.
„In der Tat, da sieht es wirklich so wie vor über dreißig Jahren aus, Sven.
Es ist der Randbezirk von Bad Godesberg und ich könnte mir vorstellen, dass es im Stadtkern schon wieder anders aussehen wird, weiß es aber nicht mit Bestimmtheit zu behaupten.“ Sie lächelte, denn die Vorstellung Erhardt könnte dort drüben durch die Straßen laufen, brachte sie zum Schmunzeln. Sie mochte diesen alten Schauspieler und sah ihn vor sich, schelmisch grinsend, den Hut zum Gruß hebend, wenn ihm Passanten entgegenkamen.
„Drei Mann in einem Boot wurde dort drüben im Stadtteil Mehlem in den Sechzigern gedreht. Erhardt hatte es einfach drauf.“
Sie legte ihre Hand auf Svens und nickte ihm zu. „Ja, die sechziger und die siebziger Jahre, das waren auch unsere Jahre Sven. Schau einmal, es ist fast so wie eine Reise in unsere Vergangenheit und Erinnerungen werden geweckt. Welche glückliche Zeit erlebten wir nur und es ist in diesem Moment so, als wären wir wieder mittendrin.“
Sven kniff die Augen verwundert etwas zusammen und bejahte dieses kopfnickend. Er drückte Britts Hand und wollte diese am liebsten nicht mehr loslassen. Warum musste so vieles geschehen und sie auseinanderreißen?
Wie glücklich hätten sie werden können? Und nun? Nun hatten sie ihre Chance zum zweiten Male bekommen und wieder stand etwas zwischen ihnen.
Nicht von seiner Seite aus, nein, er hatte sich und seine Liebe zu ihr nie verloren, doch Britt, sie war von falschen Voraussetzungen ausgegangen und nahm in ihrem Innern irgendwann in der späten Jugendzeit Abschied von dieser Liebe.
Sie hatten sich die ewige Treue geschworen, damals 1975 unter dem Apfelbaum, und bei ihm hatte sich nichts geändert und Britt hatte das nicht im Geringsten geahnt. Sie war sich damals sicher gewesen, dass er diese neue Liebe, die er ein Jahr nach seinem Umzug mit 15 Jahren nach Schweden, gefunden hatte, auch auslebte.
Und da brach sie ihren Schwur, denn sie konnte es nicht mehr rechtfertigen in ewiger Treue zu ihm zu leben. Er hatte sie eines Besseren belehrt als er diese andere Frau im Arm gehalten und sie es beobachtet hatte, als sie dort mit ihren Eltern ein Jahr später ihren Urlaub verbrachte.
Wie sehr hatte sie sich damals auf ihn gefreut.
Ja und so waren mittlerweile weit über dreißig Jahre des Schweigens ins Land gezogen und nun hatte man sich erst vor sehr wenigen Wochen wieder getroffen. Doch Sven war genau um zwei Monate zu spät gekommen, denn Britt lernte kurz zuvor Karsten Lindqvist, ihren Flo kennen.
Und schon wieder sollte es so sein, dass es keine wirkliche Chance geben würde. Sven dachte an die Szene eben auf dem Flughafen und sah Britt von der Seite verstohlen an und so langsam kam ihm eine Erkenntnis, die er aber für sich behalten würde.
Es war schwer für ihn, sie jetzt nicht in die Arme zu nehmen, endlich und wahrhaftig in die Arme nehmen zu können. Flo war außer Reichweite, es gab momentan keine Beeinflussung seinerseits und doch lauerte eine Gefahr aus einer anderen Quelle, das spürte er ganz deutlich.
Vielleicht war auch zu viel zerstört worden, damals 1976 in Schweden auch wenn man es heute logisch erklären konnte. Jegliche Aufklärung der Missverständnisse lag hinter ihnen, doch da wieder einzusteigen wo man letztendlich 1975 in Deutschland aufgehört hatte, war wohl trotz allem unmöglich geworden.