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2 – Ein schöner Stern

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Unter ihnen schwebten die Sterne. Manche von ihnen funkelten in goldenem Licht. Wieder andere rasten regelrecht unter ihnen hinweg.

»Ist das schön«, freute Möhre sich, und hatte ihre anfängliche Angst, vollkommen vergessen.

»Hab ich doch gleich gewusst, dass dir das gefällt. Angsthäschen«, lachte Pelle.

Möhre hatte einen Stern entdeckt, der in vielen Farben leuchtete. »Schau mal den!«, rief sie erfreut aus. »Wie schön der leuchtet. Und wie viele Farben der hat.«

»Soll ich ihn für dich fangen?«, fragte Pelle.

Überrascht huschte ihr Blick zu ihrem Bruder hinüber. »Kannst du das?«

»Weiß nicht. Kann’s versuchen.«

»Ich weiß nicht. Ist das nicht gefährlich?« Möhre suchte erneut den bunten Stern mit ihren Augen. Toll wäre es ja schon, wenn Pelle mir den Stern holen würde, dachte sie.

»Was soll denn daran gefährlich sein?« Pelle lachte laut. »Ich muss doch nur im rechten Moment danach greifen – und schon hab ich ihn.«

»Wenn das dermaßen leicht ist«, überlegte Möhre erfreut, »dann fang ihn für mich.«

Pelle beugte sich weiter über den Rand hinaus. Seine Hand fuhr nach unten. Einige Handlängen trennten ihn noch von dem bunten Stern. Er musste zugeben, dass der Stern tatsächlich ein wunderschöner Stern war.

Pelle rutschte noch ein Stück weiter nach vorne.

»Pass auf, dass du nicht runterfällst«, rief Möhre erschrocken aus.

Doch Pelle hörte nicht auf sie. Der Stern war zum Greifen nah. Nur noch ein kleines Stück trennte seine Finger von dem Stern.

Als Möhre merkte, dass ihr Bruder immer weiter über den Rand hinaus hing, grapschte sie nach ihm und hielt ihn am Hosenbein fest. »Damit du nicht runterfällst«, flüsterte sie.

Und noch ein Stück rutschte Pelle nach vorne. Mit den Fingern erfasste er den Stern.

Doch der Stern mochte nicht gefangen sein. Er beeilte sich, eilig weiterzufliegen. Doch darauf war Pelle nicht gefasst. Noch während der Stern an Geschwindigkeit zunahm, rutschte das Mondmännchen von der Mondkante herunter und fiel hinunter auf die Milchstraße.

»Pelle!«, schrie Möhre, und wurde von ihrem Bruder mit in die Tiefe gerissen.

Schreiend flogen die Mondmännchen nach unten.

Den Stern hatte Pelle vor Schreck losgelassen.

Möhres Finger rutschten von Pelles Hose ab und sie fiel weiter nach unten, dabei entfernte sie sich immer mehr von ihrem Bruder.

»Möhre!«, rief Pelle ängstlich, als er seine Schwester an sich vorbeifallen sah.

Möhre drehte sich immer wieder um sich selbst, während sie immer tiefer und tiefer fiel. Zwischen Sternen hindurch. Verzweifelt versuchte sie, einen davon zu grapschen und sich daran festzuhalten. Doch ihre Finger griffen daran vorbei.

Pelle ruderte mit Armen und Beinen. Er tat alles, um zu seiner Schwester zu eilen. Doch das war nicht einfach, denn er hatte keinen Einfluss auf sein Fallen. Immer wieder rief er den Namen seiner Schwester. Doch von ihr kam keine Antwort.

Nur noch eine Haarspitze sah er von ihr. Sie wurde immer kleiner und kleiner. Irgendwann sah er sie gar nicht mehr.

Die Geschwister fielen und fielen, und das alles eines schönen Sterns wegen.

Das Mondmännchen

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