Читать книгу DNA-Genealogie - ein praktischer Ratgeber - Anja Kirsten Klein - Страница 3

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2. Was ist DNA-Genealogie?

DNA-Genealogie ist ein relativ neuer Zweig der Familiengeschichtsforschung, der die menschliche DNA als Primärquelle heranzieht.

Während die traditionelle Genealogie unterschiedlichste extern überlieferte (schriftliche) Quellen nutzt, verwendet die DNA-Genealogie das genetische Erbgut des Menschen als zusätzliche Datengrundlage - eine fantastische Quelle, die Du und Deine Verwandten schon in Euch tragen.

Die menschliche DNA ist sehr vielfältig, und so können je nach Art der untersuchten DNA verschiedene Ziele verfolgt und Erkenntnisse gewonnen werden.

Warum ist DNA-Genealogie so spannend und wichtig für Familienforscher?

 Jeder Mensch hat (diese unterschiedliche Arten von) DNA

 Die DNA setzt sich zu bestimmten Anteilen aus der DNA der eigenen Vorfahren zusammen

 Herkömmliche genealogische Quellen - seien es mündliche oder schriftliche - sind potentiell fehlerbehaftet und unvollständig.

 DNA ist eine weitere Primärquelle - auch dort, wo andere Quellen fehlen

Ergebnisse aus DNA-Tests allein, d.h. ohne eigene "Papierforschung", haben allerdings zunächst keine große Aussagekraft. Das große Potential entwickelt sich erst im Zusammenspiel aus klassischer quellenbasierter Familienforschung und moderner DNA-Genealogie.

2.1 Zwei Vorfahrenbäume

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, daß jeder Mensch grundsätzlich zwei Familienbäume (Ahnenbäume, d.h. Vorfahrenbäume) hat, die sich allerdings mehr oder minder überlappen.

 einen genealogischen Baum

 einen genetischen Baum

2.1.1 Der genealogische Baum

Der genealogische Baum bildet die familiären Beziehungen zu den direkten Vorfahren ab. In ihm sind alle Deine Ahnen enthalten, die dafür gesorgt haben, daß Du heute hier bist.

Dieser Baum ist das, was umgangssprachlich als Stammbaum bezeichnet wird, korrekterweise aber ein Ahnenbaum ist und in Form einer Ahnentafel dargestellt wird. Die Ahnentafel ist das Ergebnis der klassischen Ahnenforschung mit den herkömmlichen schriftlichen und mündlichen Quellen wie Kirchenbüchern, Personenstandsregistern usw.

2.1.2 Der genetische Baum

Der genetische Baum hingegen enthält nur die Vorfahren, von denen Du überhaupt DNA erhalten hast. Dieser genetische Baum besteht also üblicherweise nur aus einer Teilmenge der Vorfahren im genealogischen Ahnenbaum, da Du nicht von allen Vorfahren DNA geerbt hast.

Die Wahrscheinlichkeit, überhaupt gemeinsame DNA zu haben, sinkt mit dem Abstand der Generationen. Sie beträgt z.B. bei Cousins fünften Grades lt. Übersichtstabelle der ISOGG nur noch zwischen etwa 10% und 32%.

Vom Elternteil werden ja nur rund 50% der DNA und diese auch noch nach dem Zufallsprinzip aufs Kind vererbt. So können also z.B. auch bei vollen Geschwistern die jeweiligen genetischen Familienbäume ganz unterschiedlich voneinander ausfallen. Die genealogischen Vorfahrenbäume wären in dem Fall jedoch identisch.

2.2 Ein wachsender Markt

Der Markt für genealogische DNA-Tests hat sich seit den ersten Tests für Endverbraucher im Jahre 2000 rasant entwickelt. Und in den nächsten Jahren wird die Entwicklung ebenso dynamisch weitergehen. Es läßt sich kaum erahnen, welche neuen Möglichkeiten sich für uns Forscher noch eröffnen werden.

Ist es nicht ein faszinierender Gedanke, daß uns "normalen" Ahnenforschern mit den modernen genealogischen DNA-Testverfahren inzwischen Werkzeuge an die Hand gegeben werden, die noch vor einigen Jahren undenkbar waren? Generationen von Familienforschern vor uns hatten diese Chancen nicht.

DNA-Genealogie - ein praktischer Ratgeber

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