Читать книгу Der Fluch der Göttin Machaqui - Anja Kuemski - Страница 4

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Du atmest einmal tief durch und steigst entschlossen die letzten Stufen zum Eingang des Tempels empor. Die Steine sind verwittert und überwuchert von wilden Pflanzen. Niemand ist seit sehr langer Zeit mehr hier gewesen. Auf diesen Moment hast du dein ganzes Leben lang hingearbeitet. Die zahllosen Stunden, die du in Bibliotheken mit dem Studium obskurer Schriftstücke zugebracht hast, der Verlust von Freunden und Kollegen auf dem Weg hierher, war es das alles wirklich wert? Natürlich war es das.

Du schiebst vorsichtig ein paar Zweige beiseite und betrittst die kühle Dunkelheit des Tempels. Die kalte, abgestandene Luft ist typisch für verlassene Orte wie diesen. Als du dich dem ersten Raum näherst, schließt sich hinter dir eine große steinerne Tür. Kein anderer Forscher und auch kein Sonnenlicht können jetzt noch eindringen. Ein Windstoß fährt durch den Korridor, der zum ersten Raum führt, von dem du annimmst, dass es sich um die Eingangshalle handeln wird. Du erschauerst. Aber du bist nicht unvorbereitet hergekommen. Du zündest eine Fackel an und gehst weiter.

Der Raum, den du betrittst, ist in der Tat ziemlich groß, die hohen Wände sind bis zur Decke mit Gravuren und Malereien versehen, obskure Zeichen und Symbole, die du noch nie gesehen hast. Ihre Farben sind erstaunlich gut erhalten.

„Endlich“, flüsterst du und deine Stimme hallt von den Wänden zurück. Dein Herz schlägt so laut, dass du beinahe glaubst, dessen Echo ebenfalls zu hören. Keine noch so gute Vorbereitung kann jemals wirklich einstimmen auf einen solch erhabenen Anblick. Dies ist der Grund, warum du Forscher geworden bist.

Du nimmst dir viel Zeit, um die Glyphen und Bilder zu studieren, einige kopierst du in Mrs. Blysdales Notizbuch. Du bist schließlich ein ernstzunehmender Wissenschaftler und kein Schatzjäger.

Während du ganz vertieft in deine Arbeit bist, hörst du ein merkwürdiges Geräusch. Ein Rumpeln und Schleifen, wie ein langsam arbeitender Mahlstein. Der Boden beginnt leicht zu vibrieren.

Es sind die Wände! Sie bewegen sich aufeinander zu! Und du stehst genau dazwischen.

Ehrlich gesagt, kannst du dir nicht vorstellen, dass es sich wirklich um eine tödliche Falle handeln soll. Das hätte die Erbauer und Nutzer dieses Tempels doch selber ständig einem erheblichen Risiko ausgesetzt, nicht wahr? Es ist nur ein Trick, um unerwünschte Eindringlinge zu verscheuchen.

Da die große Eingangstür zugefallen ist und du sie allein nicht wieder aufstemmen kannst, rennst du so schnell du kannst in die andere Richtung aus dem Raum heraus.

Der Fluch der Göttin Machaqui

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