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Ich bin Biggi

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Es gibt Mädchen, die wären lieber ein Junge.

Ich gehöre jedenfalls zu denen, denn all das, was Mädchen gerne mögen, hasse ich. Egal ob es die Klamotten sind, das Spielzeug oder das Geschminke. Viel lieber spiele ich Fußball, schraube an technischen Modellen herum und hänge mit den Jungen der Nachbarschaft ab.


Ich bin Biggi. Eigentlich heiße ich Birgit, doch alle, die ich kenne, nennen mich einfach nur Biggi. Birgit finde ich auch nicht so toll, aber wer kann sich seinen Namen schon aussuchen. Die Flitzpiepe an meiner Seite ist mein Bruder Benni. Ich nenne ihn so, weil ich ihn mag.

Er ist ein Jahr älter als ich und ganz okay. Trotzdem haben wir uns öfter mal in der Wolle. Wir sind eben Geschwister und da gehört das dazu. Im Grunde mögen wir uns und wenn es darauf ankommt, können wir zusammenhalten und schweigen wie ein Grab.

Manchmal hilft es auch, einen großen Bruder zu haben, besonders um anzugeben. Na ja, aber ansonsten komme ich ganz gut alleine klar.

Meine Eltern haben sich inzwischen damit abgefunden, dass ich nicht mit Puppen spiele – blieb ihnen ja auch nichts anderes übrig. Ich habe ihnen immer wieder gezeigt, dass ich mit dem ganzen Mädchenkram nichts am Hut habe. Ich glaube, sie waren anfangs nicht begeistert und hätten gern ein richtiges Mädchen gehabt, so mit Kleidchen und Rüschen und so. Das mit den Puppen haben sie aufgegeben, nachdem ich meine erste so zugerichtet hatte, dass sie in die Klinik musste, Puppenklinik versteht sich. Die war in der hintersten Ecke im Zimmer unter meinem Bett, sozusagen weit weg als Dauerpflegefall im Ausland. Benni holte sie mal hervor und sah sie sich hingebungsvoll an. Er versuchte, sie zu reparieren bzw. operieren, was ihm auch halbwegs gelang. Fortan saß sie bei ihm und staubte vor sich hin.

Für mich war damit das Problem geklärt. Ich war sie los.

Irgendwie habe ich immer eine Lösung gefunden, auch für die Klamottenfrage.

Das war anfangs gar nicht so einfach, denn meine Eltern versuchten immer wieder, mich zu überzeugen, dieses oder jenes Kleidchen anzuziehen. Ich fand es einfach nur furchtbar und unpraktisch und wehrte mich so gut es eben ging auf meine Weise, denn wie viele Möglichkeiten hat man denn schon in dem Alter, seine Eltern umzustimmen? Aber mit Geduld, Trotz und einer Riesenportion Einfallsreichtum gelang es mir schließlich doch ab und zu.

So erlebte ich folgende Geschichte, als ich etwa vier Jahre alt war:

Kleider find’ ich doof

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