Читать книгу Ich trage ein Feuer in mir - Anna Otto - Страница 17

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Nichts

Das endlose Nichts gähnt im ersten Augenblick des Erstaunens.

Dann fällt es die schwarzen Stufen hinab.

Es rutscht, überschlägt sich und landet schließlich

in einer Wolke aus alter Zeit und Staub.

Mühsam erhebt es sich, klopft Zeit und Staub aus seinen Hosen

und macht sich nun daran,

die schwarzen Stufen von Neuem zu erklimmen.

Während es Stufe um Stufe zertritt, sieht es,

dass die schwarzen Stufen von unten

weiß sind.

Auf ihnen liegen Worte.

Mit jedem Schritt nimmt das endlose Nichts

eines der Stufenworte in sich auf:

DIE

HINDERNISSE

DES

LEBENS

LASSEN

SICH

WIE

TREPPENSTUFEN

ÜBERWINDEN

Verwundert zieht das Nichts sich kraus.

Es fühlt sich so satt.

Erschöpft und glücklich fällt es in sein Bett aus Pflaumen

und träumt blutrot.

Es schläft den Schlaf der Gerechten.

Das endlose Nichts ist mit jeder Stufe ein kleines bisschen

weniger endlos geworden.

Es hat sich in ein loses Nichts verwandelt.

Im Schlaf klammert es sich an seine Träume und Gedanken,

zittert, schlägt um sich und erwacht.

Weder weiß es, wo es ist, noch was es will.

Es erhebt sich und begibt sich auf die Suche nach einer Antwort.

Und wo es schon einmal sucht,

sucht es auch nach einer Frage auf die Antwort.

Es sucht eine Möglichkeit, jemand anderes zu werden.

Das lose Nichts schleicht durch die Welt

auf der Suche nach Etwas.

Jeden Moment erwartet es Alles.

Doch Alles was bleibt ist Etwas Nichts.

Ich trage ein Feuer in mir

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