Читать книгу Shaun das Schaf – Der Film: Ufo-Alarm - Anna Taube - Страница 8
ОглавлениеAls der Hahn am nächsten Morgen kräht und Bitzer die Schafe mit einem lauten Trillern seiner Trillerpfeife weckt, ist Shaun wie gerädert.
Er hat schlecht geschlafen. Die ganze Nacht hat er über die Ereignisse des letzten Abends nachgegrübelt. Und außerdem hat er Hunger gehabt. Kein Barbecue, keine Pizza … und kein Schaffutter, das hat ihnen Bitzer ja am Ende auch weggenommen.
Hals über Kopf stürmen die Schafe aus dem Stall und auf den Futtertrog zu. Sie haben es so eilig, dass sie Bitzer über den Haufen rennen. Sein Klemmbrett fliegt in die Luft und landet im Trog.
Als er es herausfischt, fehlt eine Ecke. Die hat wohl ein Schaf abgefressen.
Sie sind aber auch hungrig!
Müde, wie er ist, kommt Shaun als Letzter an.
Nur noch ein winziger Krümel liegt einsam am Boden des Trogs. Und den schnappt sich eine Maus. Kichernd huscht sie davon.
Shaun lässt traurig den Kopf sinken. Dabei fällt sein Blick auf den Boden … wo ein Stückchen Pizzakruste liegt! Pizza zum Frühstück! Das findet Shaun prima!
Doch was ist das? Da liegt nicht nur ein Stück. Sondern viele!
Das ist eine richtige Spur aus angefressenen Pizzastücken! Und sie führt … in den Schafstall.
Sollte diese geheimnisvolle Pizzaspur etwas mit den merkwürdigen Vorkommnissen von gestern zu tun haben? Drei Pizzas sind spurlos aus ihren Kartons verschwunden.
Und tauchten nun hier, in Einzelteile zerlegt, wieder auf, wie es aussieht …
Hmmm. Shaun will der Sache auf den Grund gehen.
Er folgt der Spur. Sie endet in ihrem Stall.
Ein Schatten huscht vorbei.
Shaun läuft tiefer in den Stall hinein. Vorsichtig blickt er sich um.
Plötzlich hört er ein Knarzen. Was war das? Er schaut hinter ein Fass – und blickt in zwei Augen.
Erschrocken weicht er zurück. Autsch! Er hat sich den Kopf an einem Balken gestoßen. Das tut weh!
»Määäh!«, brüllt er.
»Määäh!«, brüllt das Wesen.
Was? Sollte das Wesen ein Schaf sein? Eins, das haargenau so mäht wie er?
Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen! Schnell bringt sich Shaun in Sicherheit. Er hechtet hinter zwei große Strohballen – und atmet erst einmal tief durch.
Was, um alles in der Welt, war das?
Shaun fasst sich ein Herz. Er linst um die Ecke des Strohballens. Da, hinter der Holzleiter, da glänzen doch zwei Augen. Schon sind sie verschwunden.
Shaun nimmt ein Stück Pizza, das neben ihm am Boden liegt, und wirft es in Richtung Holzleiter. Ob sich das Wesen damit hervorlocken lässt?
Mit einem Mal beginnt das Stück Pizza zu leuchten – und zu schweben! Es fliegt hinter die Holzleiter. Ein Schmatzen ist zu hören.
Und dann taucht es hinter der Leiter auf: das Wesen.
Ein Schaf ist das nicht, so viel ist klar. Es ist himmelblau und rosa. Es ist nicht groß, aber sein Körper ist lang gestreckt. Es hat keine Beine, dafür aber zwei Arme, die es ganz lang ausstrecken kann. Sein Kopf ist rund. Links und rechts hängen lange, glitzernde Schlappohren herab.
Und es lächelt. Es ist das netteste Lächeln, das Shaun je gesehen hat.
Shaun lächelt ebenfalls. Er nimmt ein weiteres Stück Pizza und geht damit auf das Wesen zu. Das Wesen kommt näher. Als Shaun das Stück auf den Boden legt, hebt das Wesen es auf und steckt es in den Mund.
Neugierig kommt es näher. Es umkreist Shaun. Und dann stellt es sich vor.
»Lu-la!«, sagt es.
Shaun kichert.
Lu-la kichert. Ganz genau wie Shaun. Mit seiner Stimme, mit seinem Gesichtsausdruck.
Shaun wundert sich. Und lacht.
Lu-la lacht, genau wie er. Sie imitiert ihn perfekt. Und plötzlich … beginnt sie zu leuchten! Ihr ganzer Körper erstrahlt, so sehr freut sie sich.
Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, das spürt Shaun sofort.
Auf der Weide blöken die Schafe. Lu-la spitzt die Ohren und läuft aus der Scheune.
»Lu-la!«, stellt sie sich einem Schaf vor.
Das Schaf schreit entsetzt.
Lu-la versteht: So geht das hier also!
Sie schreit genauso schrill wie das Schaf. Da bekommen die anderen Schafe aber Angst, als sie so herumschreit. Sie laufen davon. In kürzester Zeit ist die ganze Herde in Aufruhr.
Shaun hält Lu-la den Mund zu. Die Schafe schauen neugierig aus ihren Verstecken hervor.
Shaun winkt sie zu sich. Er will Lu-la seinen Freunden vorstellen. Aber richtig, ohne Kreischen. Die Schafe kommen auch gleich und umringen Shaun und Lu-la.
Staunend betrachtet Lu-la Shirley. Wie groß sie ist! Und wie kuschelig. Sie drückt sich an ihr weiches wolliges Fell.
Shirley gefällt das. »Hmmm«, macht sie genüsslich.
»Hmmm«, macht Lu-la mit Shirleys tiefer Stimme nach – und sinkt, hoppla, im Fell des Riesenschafs ein.
Wo ist Lu-la? Shirley blickt erstaunt auf ihr Bauchfell, in dem es rumort … und kippt nach hinten um.
Plötzlich taucht Lu-la wieder auf. Die Schafe lachen erleichtert. Lu-la finden sie lustig.
Da taucht Bitzer auf!
Blitzschnell versteckt Shaun Lu-la hinter sich. Die Schafe lachen verlegen.
Bitzer schaut sie misstrauisch an. Nach allem, was gestern passiert ist, traut er ihnen nicht weiter, als er Shirley werfen könnte. Aber die Schafe machen alles in allem einen friedlichen Eindruck. Da kann er also in Ruhe Zeitung lesen.
Shauns Blick fällt auf die Titelseite.
Dort ist die Zeichnung von Bauer John abgebildet. Die, die den Außerirdischen mit den Schlappohren zeigt. Schlappohren … wie Lu-las!