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KAPITEL DREI
ОглавлениеMark erwiderte Alecs neugierigen Blick. Aufregung strömte durch seine Adern. »Ich will dich ficken.«
Alec sah ihn überrascht an. »Ja?«
»Ja.« Das hatte er eigentlich nicht von Anfang an vorgehabt. Mark mochte beides und Alec war ein Traum von einem Mann. Doch irgendetwas war zwischen ihnen passiert und nun konnte Mark es mit jeder Faser seines Körpers spüren. Sein Wolf konnte es spüren. Er musste Alec in Besitz nehmen, mit seiner Zunge, mit seinen Zähnen, mit seinen Klauen … mit allem. Der Drang war so übermächtig, dass er ihn innerlich förmlich verbrannte. Das zwischen ihnen war zwar nur Sex, aber das hieß ja nicht, dass es nicht verdammt heiß sein würde. Mark fuhr sich mit der Zunge über die Reißzähne. Er wollte sie in Alecs Haut bohren, so sehr, dass es schmerzte. Sein Hals und seine Kehle waren tabu, aber es gab ja noch genug andere Stellen, die er erkunden konnte.
Alec ließ einen Finger mit ausgefahrener Kralle über Marks Brust wandern, streifte dabei seinen Nippel. Mark erbebte. »Ich will nicht, dass du sanft zu mir bist.« Dunkelbraune Augen bohrten sich in seine.
Oh Gott.
»Das werde ich auch nicht.«
»Wenn du mir nicht gibst, was ich will, werde ich es mir nehmen.« Er packte Marks Schwanz und achtete dabei darauf, ihn nicht mit den Krallen zu verletzen. »Ist das okay?«
Mark war sich nicht ganz sicher, was er damit meinte, aber er war so scharf, dass er wohl allem zugestimmt hätte. »Ja.«
Man sagte Alec nach, dass er ein kaltherziger Bastard war, aber Mark hatte eigentlich überhaupt nicht diesen Eindruck. Gut, er war wohl nicht in der richtigen Verfassung, sich darüber Gedanken zu machen, aber trotzdem. Sein Instinkt sagte ihm, dass er Alec vertrauen konnte.
Alec legte eine Hand unter sein Kinn. Mark erwartete einen groben Kuss, doch stattdessen hob Alec seinen Kopf an und musterte ihn so intensiv, dass sich alles in Mark zusammenkrampfte. »Es könnte sein, dass ich die Kontrolle über mich verliere. Wenn du aufhören willst, wenn es dir zu viel wird … Sag einfach stopp und ich werde aufhören.«
Mark nickte.
»Versprich es mir.«
»Ich verspreche es.«
»Gut.« Alec grinste raubtierartig. Jegliche Besorgnis war nun aus seiner Miene verschwunden. Nun zog er Mark an sich und küsste ihn, grob und fordernd. Er stieß ihn aufs Bett.
Mark landete auf dem Rücken, Alec auf ihm. Für einen Moment verschlug es ihm den Atem, dann richtete Alec sich auf und glitt nach unten zwischen Marks Beine.
Er sah auf. Seine Lippen waren Marks Schwanz so nahe, er konnte seinen warmen Atem spüren, als er sagte: »Keine Löcher in der Matratze.«
»Was?« Mark konnte sich nur darauf konzentrieren, Alecs Lippen um sich spüren zu wollen.
»Fahr die Krallen ein, falls du dich an der Matratze festhalten musst.«
Oh.
Alec grinste, zeigte Mark seine nun wieder menschlichen Zähne und nahm Marks Schwanz in einer fließenden Bewegung bis zum Anschlag in den Mund.
Verdammte Scheiße.
Mark klammerte sich an dem Laken fest, jedoch ohne Krallen. Alec ließ seinen Schaft langsam wieder aus seinem Mund gleiten und widmete sich seiner Eichel, saugte sanft, während er die Zunge in seinen Schlitz drückte.
Mark schob ihm die Hüften entgegen, wollte wieder in ihn eindringen, doch Alec stieß ihn nur mit scharfen Klauen zurück aufs Bett. Er hielt ihn fest, machte weiter. Die spitzen Krallen, die sich in Marks Haut bohrten, bildeten einen scharfen Kontrast zu der Lust, die durch Marks Venen jagte. Der Raum roch nach Sex, nach ihren vermischten Duftnoten. Mark sog gierig die Luft ein, jeder Atemzug brachte ihn näher an die ersehnte Erlösung.
Nein, noch nicht.
Er vergrub eine Hand in Alecs Haaren, wollte ihn stoppen, doch als er an Alecs Schopf zerrte, stöhnte Alec nur auf und wurde schneller. »Fuck, ich komme gleich, wenn du nicht …«
Sofort war die Wärme von Alecs Mund verschwunden. Er setzte sich auf und grinste, als er Marks vermutlich ziemlich verzweifelten Gesichtsausdruck sah. Er war so verdammt nahe. »Du kannst mich nicht ficken, wenn du schon kommst.«
Das stimmte. Aber trotzdem. »Bastard.«
Alec lachte nur. Er begann Marks Innenschenkel zu streicheln. »Okay?«
Mark nickte. Nun, da keine Gefahr mehr bestand, dass er gleich abspritzen würde, legte er sich auf den Rücken und sank in die Kissen. Er bedeutete Alec, nach oben zu rücken. »Komm her.«
Alec setzte sich auf seine Brust, rutschte näher. Er packte seinen Schwanz und führte ihn an Marks Lippen.
Mark öffnete einladend den Mund. Alec hielt sich am Kopfende des Bettes fest und drang in ihn ein. Er begann Marks Mund mit schnellen, aber nicht sonderlich tiefen Stößen zu ficken. Mark hielt es nicht mehr aus, er wollte mehr, wollte, dass Alec seine Kehle fickte. Mit ausgefahrenen Krallen packte er Alecs Pobacken und zog ihn näher. Als er Alecs Haut durchbohrte, keuchte Alec auf und stieß fester zu. Mark würgte zwar ein wenig, doch Alec zog sich rasch zurück.
Mark spornte ihn dazu an, es wieder zu tun, dann wieder, bis Alec mit kraftvollen Stößen seine Kehle fickte und die Hände in seinem Haar vergrub. Mark spürte, dass Alec gleich kommen würde. Hoffentlich machte es ihm nichts aus, dann gefickt zu werden. Jegliche Zurückhaltung war vergessen und nach ein paar weiteren Stößen begann sein Schwanz in Marks Mund zu zucken. Mark hatte Mühe, sein Sperma bis zum letzten Tropfen zu schlucken.
Alec rollte sich von ihm runter und lehnte sich über die Bettkante.
Mark schloss die Augen, wischte sich über den Mund und griff nach seinem Schwanz, um ihn zu wichsen. Er war so verdammt hart, wollte am liebsten gleich weitermachen.
Ein leises Klicken ließ ihn innehalten. Er öffnete die Augen und sah, dass Alec ein Fläschchen Gleitgel auf die Matratze warf. Er verrieb gerade einen Klecks auf seinen Fingern.
»Brauchst du keine Pause?«
»Nein.« Alec spreizte die Beine und griff nach unten.
Mark hielt den Atem an, als er dabei zusah, wie Alec das Gleitgel auf seinem Loch verrieb.
Fuck, ich werde ihn gleich nehmen.
Er setzte sich auf und griff nach dem Fläschchen. »Auf alle viere«, befahl er.
Alec sah über seine Schulter und grinste. Dann kniete er sich hin und präsentierte Mark seinen Arsch. »Ich bin bereit, wenn du es bist.«
In seiner Eile tropfte Mark etwas von dem Gleitgel aufs Laken. Nun ja, das würde nachher sowieso gewaschen werden müssen. Zumindest hoffte er das. Wenn er schon die Chance hatte, Alec Knight zu ficken, würde er auch sichergehen, dass er dabei kam. Mark verrieb das Gleitgel auf seinem Schwanz, dann kniete er sich zwischen Alecs Schenkel in Position. Er konnte nicht widerstehen und packte seine Pobacken. Sie waren genauso fest und knackig, wie sie aussahen. Als er tief durchatmete, wurde ihm fast schwindlig, so überwältigend war der Geruch, der in der Luft hing. Sein Wolf knurrte zufrieden, er spürte Alecs Kraft. Unter anderen Umständen wäre Alec vielleicht sein … Nein, das war ein gefährlicher Gedanke. Der Geruch nach Sex vernebelte seine Urteilskraft. Das hier war eine einmalige Sache, sie mussten beide Druck loswerden. Die Beziehung zwischen ihren Rudeln war so angespannt, wenn jemand davon erfuhr, hätte Mark Glück, mit einer Verwarnung davonzukommen. Doch er würde sichergehen, dass es das wert war.
Alec blickte über seine Schulter und knurrte, was Mark mit einem Schlag in die Realität zurückkatapultierte. Er fuhr langsam mit dem Daumen in Alecs Ritze. Jeder seiner Muskeln spannte sich unter der Berührung an. Mark lief das Wasser im Mund zusammen, als er dabei zusah. Wenn er es wollte, könnte Alec ihn mühelos schwer verletzen. Und doch kniete er hier mit gespreizten Beinen und wartete darauf, dass Mark ihn fickte. Die Lust wogte durch ihn hindurch, so stark, dass es ihn überraschte. Ein tiefes Grollen entstieg seiner Kehle und zerriss die Stille im Raum. Er öffnete den Mund und fuhr die Zähne aus. Alecs schön geschwungener Nacken lockte ihn wie ein Signalfeuer, doch er ignorierte es. Das war nicht sein erstes Mal mit einem Wandler. Er hatte zum Glück schon gelernt, wie man diesen Instinkt unterdrückte. Alec wäre sicher nicht allzu erfreut, wenn Mark ihn einfach biss und damit eine Verbindung riskierte. Stattdessen griff er nach seinem Schwanz und rieb seine Eichel über Alecs vor Gleitgel feuchten Loch. Wie gebannt sah er dabei zu, als er langsam in ihn eindrang. Fuck, es fühlte sich so gut an.
Alec keuchte auf, er packte das Laken und Mark konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, als er sah, dass er die Krallen eingefahren hatte. Er war sich nicht sicher, ob er auch solch eiserne Selbstkontrolle gehabt hätte. Doch Alec hatte ja gesagt, dass er es hart brauchte, also musste er sich nicht zurückhalten. Mark würde ihn nicht enttäuschen.
Mit ausgefahrenen Krallen packte er Alecs Hüften. Alecs Stöhnen spornte ihn an, er zog seinen Schwanz aus ihm heraus und stieß dann wieder zu, immer wieder und wieder, bis der Schweiß ihm über den Rücken lief und sein Haar tränkte. Alec zappelte und wand sich. Jedes Mal, wenn Mark in ihn stieß und den Atem aus seinen Lungen drängte, keuchte er auf.
Mark war schon so nahe, die Lust wand sich in seinem Bauch, doch er wollte, dass Alec auch kam, er musste einfach kommen. »Dreh dich um.« Die Worte waren mehr ein Knurren, doch er glitt aus Alec heraus und rutschte nach hinten, sodass Alec Platz hatte. Hoffentlich verstand er, was Mark wollte.
Alec rollte sich auf den Rücken, legte die Arme über seinen Kopf und spreizte die Beine mit angezogenen Knien. »Zwing mich.«
Verwirrt sah Mark ihn an, verstand im ersten Moment nicht, doch als Alec ihn näher heranzog, begriff er. Er setzte sich in Position und drang mit einem harten Stoß wieder in Alec ein, viel brutaler, als er es normalerweise getan hätte.
Alec schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, entblößte seinen Hals.
Mark konnte einfach nicht widerstehen. Er packte Alecs Handgelenke, hielt ihn fest und legte den Kopf in seine Halsbeuge. Als der Geruch nach Sex und Schweiß und Alec seine Lungen füllte, erbebte er. Er durfte ihn nicht beißen, doch er konnte über seine Haut lecken, vorsichtig daran knabbern und die Zähne an seinen Hals legen. Dann stellte er sich für einen Moment vor, wie er Alec biss, ihn als sein kennzeichnete.
Als Alec die Krallen über seinen Rücken zog, wirkte es wie ein Schwall kalten Wassers. Mark zuckte zurück, weg von Alecs verlockendem Hals. Er erwiderte Alecs Blick, seine Augen waren so dunkelbraun, dass sie fast schwarz wirkten. Sein Herz setzte für einen Schlag aus, als er die glühende Hitze in seinem Blick sah. Als er Alecs Lippen musterte, blitzten seine Fangzähne auf. Mark stockte der Atem. Er wollte diese Zähne spüren, am ganzen Körper, wollte, dass Alec …
Blitzschnell wand Alec sich aus seinem Griff, zerrte Mark zu sich herunter und ließ die Zähne in seine Schulter sinken.
»Fuck!« Lust und Schmerz ballten sich in ihm zusammen und im nächsten Moment erfasste ihn sein Höhepunkt, riss ihn mit und ließ ihn am ganzen Körper zittern. Er merkte kaum, wie Alecs Schwanz an seinem Bauch zu zucken begann und er sich über seine Haut ergoss.
Für mehrere lange Sekunden blieben sie, wie sie waren, mit Alecs Reißzähnen in seiner Schulter, während sie beide die Nachwellen genossen. Dann kehrten sie langsam in die Realität zurück.
Mark jaulte auf, als Alec die Zähne aus seiner Schulter zog. Für einen Moment schmerzte die Wunde, bis sie sich zu schließen begann. Es würde keine Narbe bleiben. Ein Stich der Enttäuschung bohrte sich in seine Brust. Er hätte gerne eine Erinnerung an diese Nacht gehabt.
Mark rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke, während Alec aus dem Bett stieg. Er tunkte einen Finger in die Wichse auf seinem Bauch.
»Nachdem wir beide geduscht haben, bringe ich dich zurück in die Stadt, dann kannst du dir ein Taxi rufen.«
Natürlich. Die Dinge zwischen ihren Rudeln standen schlecht, keiner von ihnen war im Revier des anderen willkommen, vor allem nicht in der Nähe der Rudelgebäude. Und schon gar nicht ohne Genehmigung. »Danke.«
Alec nickte, dann ging er in Richtung Badezimmer und schloss die Tür hinter sich.
Mark schloss die Augen und versuchte, die aufkeimende Panik zurückzudrängen.
Was zur Hölle habe ich getan?
Alec bog in den Parkplatz seines Rudels ein, wo er zuvor geparkt hatte. Es war noch dunkel, die Sonne würde erst in etwa einer Stunde aufgehen.
Mark sah sich misstrauisch um. »Ist das eine gute Idee?«
»Wir haben noch etwa zwanzig Minuten, bevor die ersten Leute eintrudeln.« Er drehte sich, sodass er Mark direkt ansehen konnte. »Eigentlich ist es sowieso egal. Wir waren nicht unbedingt sehr diskret, als wir aus dem Club abgehauen sind. Außerdem wird sicher irgendwer meinen Geruch an dir erkennen, oder zumindest den meines Rudels. Außer du planst, heute den ganzen Tag lang niemandem über den Weg zu laufen.«
Es klang eigentlich nach einem ausgezeichneten Plan, den ganzen Tag lang allen aus dem Weg zu gehen. Mark musste erst morgen wieder arbeiten; vielleicht konnte er sich bis dahin in seiner Wohnung einbunkern. In diesem Moment räusperte sich Alec. Marks Wangen wurden heiß. Natürlich, zuallererst musste er aus diesem Auto aussteigen. »Danke fürs Mitnehmen«, sagte er und wollte schon die Autotür öffnen, als Alec ihn zurückhielt.
»Sei vorsichtig.«
Wahrscheinlich hätte Mark sagen sollen, dass es keinen Grund gab, sich Sorgen zu machen. Doch die Worte wollten nicht aus seiner Kehle dringen. Newell hatte gesagt, dass Alpha Harley log, aber … »Ja, werde ich«, sagte er, öffnete die Beifahrertür und stieg aus, ohne sich noch einmal umzudrehen. Erst, als er hörte, wie Alec wegfuhr, blickte er über seine Schulter und sah, wie Alecs Auto um die Ecke bog.
Die Taxifahrt nach Hause dauerte nicht so lange, wie Mark sich das gewünscht hatte. Auch nach einer ausgiebigen Dusche bei Alec roch er am ganzen Körper nach ihm. Nach Alec und nach Sex. Der Geruch würde sicher erst verfliegen, wenn er heute noch ein paarmal duschte.
Alle Fenster seines Wohnhauses waren dunkel, als er zu Hause ankam. Anders als beim Hauptquartier des „Regents Park“-Rudels, gab es hier keine Wachmänner. Laut Newell war es auch so sicher genug und er wollte keine Ressourcen darauf verschwenden, Wachen aufzustellen. Normalerweise hätte Mark ihm in diesem Punkt vehement widersprochen, auch wenn es nur Will gegenüber war. Aber nicht heute. Heute war er dankbar, dass niemand auf ihn wartete, weder an der Tür noch sonst irgendwo im Gebäude. Auch auf dem Weg zu seiner Wohnung begegnete er niemandem. Bis auf das Geräusch seiner Schritte herrschte im ganzen Gebäude Stille. Die meisten Leute aus seiner Einheit hatten Schicht im Club gehabt, also würden sie alle noch für ein paar Stunden schlafen.
Leise sperrte Mark seine Wohnungstür auf und seufzte erleichtert, als er sie hinter sich schloss. Im nächsten Moment ächzte er. Warum hatte er es für eine gute Idee gehalten, ihm den Zweitschlüssel zu geben?
Vom Wohnzimmer aus hallte leises Schnarchen zu ihm herüber. Als Mark es betrat, erblickte er Will, der voll bekleidet auf seinem Sofa lag und schlief. Er hielt sein Handy in der Hand. Als Mark es aus seinen Fingern pflückte, leuchtete der Bildschirm auf und zeigte die zuletzt gesendeten Nachrichten an. Wie oft hatte Mark ihm schon gesagt, dass er die verdammte Bildschirmsperre einschalten sollte? Sein eigener Name leuchtete Mark entgegen. Er fluchte leise, als ihm klar wurde, dass Will ihm drei Nachrichten geschickt hatte. Rasch zog er sein eigenes Handy aus der Tasche und fluchte erneut, als ihn nur ein schwarzer Bildschirm begrüßte. Wann hatte sein Akku schlappgemacht?
Er steckte das Smartphone ans Ladegerät, dann schob er Wills Füße beiseite und ließ sich aufs Sofa fallen. Wie erwartet, regte sich Will sofort. Er gähnte und blinzelte ein paarmal, bevor er Mark ansah.
»Gut. Du lebst also noch.«
Mark schnaubte. »Ganz offensichtlich. Warum sollte es anders sein?«
Will setzte sich auf und funkelte ihn wütend an. »Oh, ich weiß nicht … Vielleicht weil du mit einem Beta aus einem anderen Rudel abgehauen bist? Mit einem, der den Ruf hat, ein kaltherziges Arschloch zu sein? Aus einem Rudel, das uns den verdammten Rat der Alphas auf den Hals gehetzt hat, wie es aussieht?« Bei den letzten Worten wurde seine Stimme zu einem Flüstern.
»Woher hast du das denn?«
»Wenn du dein verdammtes Handy aufgeladen hättest, hättest du die Nachricht auch bekommen. Alpha Newell hat gestern Nacht noch die Info an alle aus unserer Einheit rausgeschickt.« Er griff nach seinem Handy und scrollte durch die Nachrichten. »›Achtung, eine Ankündigung: Nächste Woche bekommen wir Besuch vom Rat der Alphas. Beantwortet ihre Fragen bitte wahrheitsgemäß und höflich‹«, las er vor.
»Oh.« Mark hatte nicht erwartet, dass diese Nachricht so schnell kommen würde. Er hatte gedacht, dass sich der Rat der Alphas sicher noch Zeit lassen würde. »Das klingt doch so, als habe Newell nichts zu verbergen, oder?«
Scheiße.
Rasch warf er Will einen Seitenblick zu.
»Denkst du denn, dass er etwas zu verbergen hat?«, fragte Will.
Alpha Harleys Anschuldigungen erklangen wieder in seinem Kopf. Mark antwortete so ehrlich wie möglich. »Ich weiß es nicht. Hoffentlich nicht.«
Das schien Will zu genügen. Er nickte, dann lehnte er sich auf dem Sofa zurück und atmete tief ein. »So wie du riechst, war es anscheinend eine tolle Nacht.«
»Ja.« Mark konnte das Grinsen unmöglich zurückhalten.
Will verdrehte die Augen. »Du hast echt einen an der Waffel.«
»Du bist doch derjenige, der gesagt hat, dass Alec genau mein Typ sei.«
»Ja, das ist er … Aber ich habe nicht erwartet, dass du gleich mit ihm ins Bett gehst!« Er grinste schief. »Wo seid ihr überhaupt hingegangen? Ich weiß, dass ihr nicht hier wart, so blöd bist du auch wieder nicht.«
»Vielen Dank auch.«
Will ignorierte es. »Bei den Toiletten im Club wart ihr auch nicht, da habe ich nachgesehen. Und Alec hätte dich sicher nicht mit zu sich in sein Hauptquartier genommen. Habt ihr es etwa in seinem Auto getrieben?«
Als Mark es sich bildlich vorstellte, konnte er ein Lachen nicht zurückhalten. »Er ist über eins neunzig groß! Im Auto hätten wir doch niemals genug Platz gehabt.«
»Guter Punkt.« Will lehnte sich nach vorn, stützte sich mit den Ellbogen auf die Knie und sah Mark neugierig an. »Komm schon, erzähl. Wo wart ihr? Diese andere Sache kannst du mir ja anscheinend nicht erzählen, aber du kannst mir wenigstens verraten, wo ihr wart.«
Was würde es schon ausmachen, wenn er das erzählte? »Alec hat eine Wohnung.«
»Ja, das ist mir klar.«
»Nein, eine zweite Wohnung. Außerhalb seines Hauptquartiers. Eine, die …«
»Eine, die er nur für Sex benutzt?«
Mark nickte.
»Wow. Er muss ganz schön umtriebig sein.«
Mark schnaubte. »Er teilt sie sich mit den anderen Betas.« Das klang irgendwie nicht viel besser.
»Ah, na wie auch immer. Hast du versucht, ihn auszuhorchen?«
»Nein.«
»Hast du …?«
»Nein.« Mark seufzte. »Hör mal. Wir haben nicht über Rudelangelegenheiten geredet. Eigentlich haben wir gar nicht viel geredet.« Er ignorierte Wills Grinsen. »Ich hatte einfach das Gefühl, dass Alec einen beschissenen Tag hatte. Meiner war auch nicht besser, also mussten wir beide ein bisschen Druck loswerden. Das ist alles.«
»Na schön. Aber reiß doch nächstes Mal jemanden auf, der bei unserem Alpha keinen Wutanfall auslöst. So ziemlich jeder andere wäre besser gewesen. Außer vielleicht Alpha Harley. Oder Nathan Kohl. Die beiden würden ihn wahrscheinlich sogar noch wütender machen.«
Mark lehnte sich auf dem Sofa zurück. »Also schön. Aber du warst derjenige, der mich überredet hat, auszugehen. Weißt du noch?«
»Oh, also ist das jetzt meine Schuld?«
»Ja«, sagte Mark und grinste. »Das werde ich zumindest behaupten, falls jemand es rausfindet.«
»Falls jemand es rausfindet? Mark, der ganze Club war voll mit unseren Leuten«, sagte Will und streckte Mark anklagend den Zeigefinger entgegen. Dann knabberte er grübelnd auf seiner Unterlippe herum. »Vielleicht solltest du es Newell sagen, bevor jemand anderes es ihm erzählt.«
Mark hob eine Augenbraue. »Wer hat jetzt hier einen an der Waffel? Nein, ich werde hierbleiben, bis Alecs Geruch verfliegt. Dann kann niemand irgendetwas beweisen.«
»Sag es doch zumindest Jason.«
Mark überlegte. Er hatte immer das Gefühl gehabt, dass Jason stets auf seiner Seite stand. Zumindest seinem Beta gegenüber sollte er ehrlich sein. »Ja, okay«, sagte er und Will nickte zufrieden. »Aber erst später. Zuerst muss ich schlafen, ich bin völlig erledigt.«
»Hm, warum bloß?«
Mark erhob sich und bewarf Will mit einem Sofakissen. »Halt die Klappe.« Er ging in Richtung Schlafzimmer, blieb aber vor der Tür stehen. »Bleibst du hier oder …?«
Will streckte sich wieder auf dem Sofa aus und wedelte halbherzig mit der Hand. »Ja. Ich habe keinen Bock, in meine Wohnung raufzugehen.«
»Du fauler Sack.«
»Ja, ja. Manche von uns haben die ganze Nacht gearbeitet.«
Guter Punkt. Mark beließ es dabei, schloss die Schlafzimmertür hinter sich und begann sich auszuziehen. Als er aus dem T-Shirt schlüpfte, warf er einen Blick in den Spiegel. Vorsichtig fuhr er mit dem Finger über seine Schulter. Die Haut war unverletzt und sah aus wie immer. Die Abdrücke, die Alecs Zähne hinterlassen hatten, waren längst verblasst. Und dennoch fühlte es sich so an, als würde die Stelle noch schmerzen. Wahrscheinlich bildete er sich das nur ein. Er drückte ein bisschen fester, wollte, dass es wehtat. Nichts. Er spürte nur den Druck seiner Finger.
Vergiss es einfach. Es ist vorbei.
Sein innerer Wolf fand diesen Gedanken gar nicht gut. Er mochte Alec. Doch das musste Mark ignorieren. Wenn es nur so einfach gewesen wäre.
Er schlüpfte aus seinen restlichen Klamotten, legte sich ins Bett und zog sich die Decke über den Kopf.