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Nicht Anne, ihren Mann hatte es erwischt. Paul schloß das Fenster, ging die Treppe hinunter in die Küche und goß sich einen Whisky ein. Einerseits war er erleichtert. Anne lebte. Er atmete tief ein. Das war die gute Nachricht. Die schlechte: Irgendeiner mußte ja ihren Mann umgebracht haben – und Familienmitglieder, vor allem Ehefrauen, lagen nun mal vorn als Tatverdächtige. Paul stellte mit leisem Erschrecken fest, daß er es gar nicht sonderlich verwunderlich finden würde, wenn sie ihren unangenehmen Kerl von Ehemann ... Er hob das Glas, nahm einen tiefen Schluck und sandte ein Stoßgebet hinterher – »Laß es nicht Anne sein, Herrgottnochmal.«

Und da war noch etwas anderes, was ihn beunruhigte. Er war sich nicht ganz sicher, aber er glaubte, sie heute früh um kurz vor sechs gesehen zu haben. Dort, wo der Feldweg zum Weiherhof auf die Landstraße nach Ebersgrund mündete. Hinter einer Staubwolke.

Bremer versuchte die Szene zu rekonstruieren. Er war heute morgen eine seiner härteren Touren gefahren und hatte die langgezogene Steigung vier Kilometer vor Ebersgrund ganz manierlich, wie er fand, hinter sich gebracht – die meiste Zeit im Stehen, im langen Wiegetritt. Wenigstens diesmal hatte ihn der Rennradfahrer in der schwarzen Balaklava nicht überholt, der ihm in den letzten Wochen häufig beim Fahrradfahren begegnet war. Der Mann, in langer schwarzer Hose, schwarzem, langärmeligem Hemd und schwarzem Windbreaker hatte zwar immer freundlich gegrüßt, wenn er an Paul vorbeizog. Aber die Tatsache, daß man ihn, der sich einiges auf seine Kondition einbildete, so leicht abhängen konnte, hatte sein Selbstbewußtsein ziemlich demoliert. Wer war der Typ? »Angeber«, murmelte er und nahm einen zweiten Schluck. Und fiel nicht eine Balaklava, eine Mütze, die man über den Kopf zog und die nur schmale Schlitze für Mund, Nase und Augen ließ, eindeutig unters Vermummungsverbot? »Feiger Kerl«, brummelte Paul. Heute war ihm sein unbekannter Gegner nicht hinterhergefahren, sondern entgegengekommen: mit enormem Tempo, gesenktem Kopf und ohne Gruß.

Der unbekannte Rennfahrer irritierte ihn, wie er sich mit leiser Verwunderung eingestehen mußte. Gekränkter Stolz, männlicher Neid? Bestimmt. Paul war noch immer nicht wieder völlig konzentriert gewesen, als er auf der Höhe des Feldwegs angelangt war, der von der Straße zum Weiherhof führte. Nur so erklärte er sich im nachhinein seine Überreaktion: Als ein Geländewagen mit gar nicht mal überhöhter Geschwindigkeit in einer großen Staubwolke vom Feldweg aus in Gegenrichtung zu Paul auf die Landstraße einbog, betätigte Bremer mit beiden Händen die Bremsen. Fast wäre er über den Lenker gegangen.

Es hatte natürlich nicht den geringsten Grund gegeben, dafür den armen Jeepfahrer zu beschimpfen, gab Bremer im Rückblick grinsend zu – ohne irgend etwas zu bedauern. Denn wenn er etwas innig haßte, dann waren das Geländewagen, Jeeps, Cruisers und andere Fun-Cars in all ihren Erscheinungsformen, mit Sonnenuntergängen, Palmen oder der Anschrift eines Bodybuilding- oder Boxclubs auf dem Reserveradüberzieher. Dieser hier hatte, wie er gerade noch erkennen konnte, »Der Flug des Falken« in tannengrüner Schrift auf dem ansonsten unauffälligen Reserveradbezug stehen. Und hinter der Staubfahne, die der Jeep auf dem Feldweg aufgewirbelt hatte, glaubte er beim Blick zurück Anne Burau zu erkennen, die Weiherhofbäuerin. Für zehn Sekunden bezog er sogar sie in seinen Zorn ein. Was machte sie um diese Zeit, um kurz nach sechs Uhr früh, mit so einem blöden Motorterroristen?

Es war ihm heute früh verdächtig erschienen. Das hatte er auf Eifersucht geschoben. Aber jetzt schien es ihm noch verdächtiger zu sein. »Verdammt!« Bremer leerte sein Glas und goß sich nach. Er mochte Anne – eine Untertreibung, wenn er ehrlich mit sich war. Er machte sich Sorgen um sie. Sorgen? Schon wieder gelogen. Er hatte Angst um sie.

Seine Nachbarn hatten sich mittlerweile unter der Linde versammelt, bei der Bank vor Gottfrieds Hof. Fast automatisch griff sich Paul etwas Kleingeld und einen leeren Eierkarton, bevor er hinüberlief. Glaubst du denn noch immer, du bräuchtest einen Vorwand, um dich am Nachbartratsch beteiligen zu dürfen? dachte er kopfschüttelnd. Offenbar ja. Immer noch.

»Erst tote Pferde, dann tote Menschen«, sagte Alfred genießerisch, mit mißtrauischem Seitenblick auf Paul.

»Ich muß erst gucken, ob sie welche gelegt haben«, sagte Gottfried, dem Paul den Eierkarton in die Hand gedrückt hatte. »Im Herbst nimmt’s ab mit dem Legen.«

»Laß dir Zeit«, erwiderte Paul, der ja nicht der Eier wegen gekommen war.

»Ich hab der Burau nie getraut«, sagte Marianne mit leisem Triumph in der Stimme. Immerhin hatte sie den Anstand, wie Paul bemerkte, ihm einen leicht schuldbewußten Seitenblick zuzuwerfen.

»Aber es gibt doch noch nicht einmal Verdachtsmomente!« Für diese Rettung der Unschuldsvermutung hätte Paul dem braven Ortsvorsteher am liebsten auf die Schultern geklopft.

»Wer Feuer legt und Pferde umbringt, bringt auch Menschen um«, urteilte Erwin knapp und zündete sich eine an.

Schön, dachte Paul, daß nicht alle gleich ans Lynchen der Ehefrau denken. Aber an Erwins Variante glaubte er nicht.

»Wer auf Brandstiften steht«, wandte er behutsam ein, »ist selten ein Mörder. Oder ein Tierquäler. Wahrscheinlich haben wir es mit mindestens drei Tätern zu tun. Vielleicht sogar mit mehr – wenn man Nachahmungstäter dazurechnet.«

Daß man mittlerweile davon ausgehen mußte, daß in seiner geliebten Heimat mehr als ein, ja mehr als zwei Wahnsinnige frei herumliefen, erschien selbst dem gelassenen Gottfried eine gewagte, eine schreckenerregende Vorstellung zu sein.

»Ich bleib nachts daheim«, sagte Martha. Erwin räusperte sich und spuckte professionell an der alten Futtertränke vorbei, in der Gottfrieds Frau Marie wuchernde rote Geranien hielt.

»Hatte der Mann von der Burau nicht ziemlich oft in Frankfurt zu tun?« Ortsvorsteher Wilhelm versuchte die Aufmerksamkeit auf den in Klein-Roda zweitbeliebtesten Repräsentanten allen Unheils zu lenken: auf den Frankfurter. Ein um so schrecklicheres Phänomen, als es stets im Singular auftrat. Aber heute zündete die Idee nicht.

»Es muß einer aus der Gegend sein«, widersprach Willi, Mariannes Mann, der sich in seiner üblichen Aufmachung zu ihnen gesellt hatte – unten Gummistiefel, dazwischen einen verblichenen Overall, oben ein topfförmiges, lappiges Stück Stoff, in Form gehalten von einer schmalen, gesteppten Krempe, eine Art Hütchen, das Paul nur von Spanientouristen und Anglern vertraut war und dessen Funktion er nicht verstand. »Wer wäre denn sonst auf die Idee mit der Kühlkammer gekommen?«

Bestimmt kein Frankfurter. Willi hielt, wie er Paul einmal gestanden hatte, die Bewohner der Mainmetropole nicht nur für gesamtheitlich kriminell, sondern auch für beschränkt. »Ausnahmen bestätigen die Regel!« hatte Willi nach diesem Bekenntnis herzlich lachend ausgerufen und den Exfrankfurter Bremer kräftig in die Seite geboxt.

»Ich bleib heut nacht daheim!« beharrte Martha. Alles andere hätte ihre Nachbarn allerdings auch verwundert. Die alte Martha ging mit dem Sonnenuntergang ins Bett und war beim ersten Hahnenschrei wieder auf den Beinen, um geschäftig über die Dorfstraße zu laufen, von Bauer Tröller zum Backhaus und zurück. Wenn sie nicht gerade mit dem Fahrrad vorbeisauste.

»Die Burau hat Feriengäste. Und jede Menge Kunden«, widersprach Paul. »Die wissen alle, wo die Kühlkammern sind.«

»Wer Pferde tötet, tötet auch Menschen«, dröhnte Alfred und nickte begeistert mit dem Kopf. »Das waren die Kameltreiber! Islamistisches Pack! Alles Kannibalen!« Ortsvorsteher Wilhelm legte Alfred mäßigend die Hand auf den Arm, womit er sich ein mürrisches »Pfoten weg!« einhandelte.

Willi kratzte sich am Kopf, Gottfried streichelte geistesabwesend den Alten Fritz, die alte Martha lehnte müde an ihrem Fahrrad. Seine Nachbarn boten ein Bild der Entwurzelung, dachte Paul.

»Ach was! Natürlich war sie’s! Klar hat die Burau ihren Alten um die Ecke gebracht!« Mariannes lauter Ausbruch wunderte Paul. Nicht nur, weil sie so ungewohnt höhnisch klang. Als ob sie eifersüchtig wäre – auf Anne? Wieso auf Anne? Er war verwirrt. Viel mehr aber erschütterte ihn, daß er ihr heimlich recht geben mußte. Daß Brandstifter, Pferdeschlitzer oder »der Frankfurter« den Mord begangen hatten, war weit weniger wahrscheinlich, als daß der Täter aus dem allerengsten Umfeld des Opfers kam. Aus der Familie.

War Anne die Täterin? Mitwisserin? Anstifterin? Und vor allem: Was hatte sie heute morgen um sechs Uhr früh auf dem Feldweg zu suchen gehabt? Plötzlich war Paul sich sicher: Es war sie, die er gesehen hatte hinter der Staubfahne eines schokoladebraunen Jeeps mit verdrecktem Nummernschild, der sich verdächtig hastig entfernte.

Paul drückte Gottfried zwei Mark fünfzig in die Hand, für zehn Zwerghuhneier, die Marie ihm in den Eierkarton gepackt hatte, und verließ fluchtartig die Dorfversammlung. Er hatte Angst um Anne. Angst vor Anne? Vielleicht, gestand er sich ein.

Er hatte sie im Frühjahr kennengelernt, als er an einem eiskalten Samstagmorgen mit dem Rad unterwegs war – auf seiner Lieblingsroute, eine Vorliebe, die zumindestens auf dem mittleren Abschnitt von vielen Motorradfahrern geteilt wurde. In einer idyllischen Kneipe am Rande dieses Parcours war der »Motorradtreff« der Region, und insbesondere an Wochenenden fanden sich sämtliche Biker Hessens dort ein. Bremer fand, daß sie überwiegend störten. Obzwar die Pfeiler der Leitplanken an der kurvenreichen Strecke abgepolstert waren, um das Risiko zu mindern, daß sich Motorradfahrer um dieselben wickelten, der sicheren Zwei- oder Vierteilung entgegen, zeugten Holzkreuze am Straßenrand davon, daß es offenbar noch immer vielen Jugendlichen gelang, mit Hilfe von Alkohol und überhöhter Geschwindigkeit ihre Grenzen auszutesten – mit in jeder Hinsicht abschließendem Ergebnis. Paul mochte Motorradfahrer ebensowenig wie Jeepbesitzer. Abgeklärte Herren auf gemütlich stuckernden Harleys ausgenommen.

Als er fast den Scheitelpunkt einer langgezogenen Kurve erreicht hatte, schob sich von links her, mit Zeitlupentempo, wie ihm schien, ein rotlackiertes, glänzendes Ding auf die Straße, überquerte den Mittelstreifen und trudelte über die Fahrbahn, auf der er sich mit vierzig Stundenkilometern von der Gegenseite her näherte. Erst auf den zweiten Blick und nachdem er abgebremst hatte, verstand Paul, was er da sah. Ein auf der Seite liegendes Motorrad war ihm vor die Füße gerutscht, ohne Fahrer. Der lag noch da, wo er seine Führungsqualitäten abgegeben hatte: am linken Straßenrand. Immerhin hatte er noch rechtzeitig absteigen können. Nun kam er langsam auf die Knie, mühsam, wie unter Schock. Von hinten näherte sich ein zweiter Motorradfahrer, der die Lage offenbar begriffen hatte und seine blaue Honda am Straßenrand parkte.

Paul lehnte sein Rad an die Leitplanke und kümmerte sich um den Unfallfahrer, der sich aufgesetzt und das Visier seines Helms geöffnet hatte. Bei einem verletzten Motorradfahrer niemals den Helm abnehmen, ermahnte sich Bremer, während er die Straße überquerte, sonst hast du nachher das Gehirn in der Hand. Bei ihm würde man das Gehirn suchen müssen. Er fuhr trotz besserer Einsicht ohne Helm.

»Was passiert?« Der dunkelhaarige, etwa dreißigjährige Mann schluckte und wiegte benommen den Kopf. »Weiß nicht.«

»Kannst du gehen?«

»Glaub schon.«

»Ich räum hier auf inzwischen«, versprach der andere Motorradfahrer, während Paul den Burschen einhakte und den Feldweg einschlug, der von der Straße zum Weiherhof führte – »Biolandbauernhof«, wie der Wegweiser warb. Autoritär ignorierte er den sehnsüchtigen Blick seines Begleiters zurück zu seinem roten Kultgerät.

Auf dem Hof wuselten eine Ente und ein roter Setter um einen Trecker herum, dessen Fahrer sie links um die Ecke dirigierte. Anne Burau stand vor dem, was sie ihren »Hofladen« nannte. Eigentlich war der »Laden« eine Kneipe, mit Bierausschank und Küche drinnen und mit drei ziemlich betagten Biertischgarnituren vor der Tür.

»Schon wieder einer?« fragte sie, als sie Bremer im Fahrraddreß und den Unbekannten in der Motorradkombi sah. »Seid ihr zusammengestoßen?«

Sehr witzig, dachte Bremer, dem der spöttische Unterton nicht entgangen war. Er schüttelte den Kopf und ließ den Mann sich auf die nächstbeste Bank setzen.

»Der Kollege hier braucht Hilfe.«

»Erste Hilfe?« fragte sie den Dunkelhaarigen, der lethargisch nickte.

»Dann reicht auch Dr. Grün. Der ist grad bei den Pferden.«

Schon war sie in den Tiefen des Hauses verschwunden. »Otto!« hörte man sie rufen. »Komm doch mal eben.«

»Wen oder was hat’s erwischt?« fragte der Tierarzt, der sich die Hände an einem karierten Handtuch trockenrieb, als er aus dem Haus zu der kleinen Versammlung aus zwei Katzen, dem roten Setter, Paul und Anne trat, die interessiert um den auf der Holzbank zusammengesackten Motorradfahrer herumstanden. »Mich nicht, Otto!« sagte Bremer, der Grün kannte, seit der liebevoll eine der kleinen schwarzen Katzen zusammengeflickt hatte, die Erwins Bulldog, seinem alten Trecker, nicht rechtzeitig aus dem Weg gesprungen war.

Grün hob die struppigen Augenbrauen, die einzigen Haare, die er noch auf dem Kopf hatte. Der Mann in der Lederkombi erhob sich mühsam von der Bank.

»Den hab ich auf der Straße gefunden, nachdem mir sein Motorrad vor die Füße gerutscht ist«, sagte Paul.

»Na, so was«, murmelte Grün, legte dem Havaristen seine große rote Pranke auf die Schulter und sah ihm tief in die Augen. »Was gebrochen?«

Der Dunkelhaarige zuckte mit den Schultern und folgte dem Veterinär wie das Lamm zur Schlachtbank ins Haus. Wahrscheinlich hatte er gar nicht begriffen, daß Grün im allgemeinen von Tieren mehr verstand als von Menschen. Aber so groß ist der Unterschied ja meistens nicht, sagte sich Paul und sah beiden hinterher.

»Grün ist gut«, sagte Anne freundlich. »Machen Sie sich keine Sorgen!«

Hatte sie ihn prüfend angesehen? Ihre Augen hinter der schmalen, auffälligen Brille waren hellblau, stellte Bremer überrascht fest, als er wieder zu ihr hinübersah. Sehr hell, sehr blau. Ihre Haare waren auch sehr hell – blond und glatt. Sie hatte sie im Nacken zusammengefaßt.

»Paul Bremer«, sagte er zu ihr. »Aus Klein-Roda. Ich wohne dort – seit ein paar Jahren.«

»Anne Burau«, antwortete sie, lachte und fügte hinzu: »Auch nicht hier geboren.« Das hatte er gemerkt.

Vielleicht war es das, was ihn zu ihr hingezogen hatte. Manchmal, gestand sich Paul zerknirscht, brauchte auch der überzeugteste Neudörfler Kontakt zur eigenen Art. Aber vielleicht waren es ja auch ihre schmalen Hände mit den langen Fingern, die ihm gefallen hatten. Die Art, wie sie ihre Jeans und das karierte Hemd trug. Und die nicht mehr ganz saubere Metzgerschürze darüber. Der Spott in ihren Augen. Ihre direkte Art. Also das, wie ihm schmerzlich bewußt war, was Melancholiker attraktiv fanden, weil sie es an sich selbst vermißten.

Oder ihn faszinierte die Tatsache, daß Anne Burau ein Geheimnis hatte. Aber das konnte ihm eigentlich damals noch gar nicht aufgefallen sein.

In Bremers Tiefkühltruhe lag mehr Fleisch, als er in den nächsten drei Monaten würde verbrauchen können. Er hatte nach einem Vorwand gesucht, sie immer wieder zu sehen. Sie hatte ihm das Du angeboten, beim Bier, schon bei seinem zweiten Besuch. Ihn einmal spontan umarmt, weil sie eine seiner Bemerkungen witzig gefunden hatte. Sie war mit ihm über die Wiesen und Koppeln gelaufen, sie hatten über Gott und die Welt geredet. Nur über sich selbst schwieg sie sich aus. Er hatte weder über sie noch über ihre Ehe mit Leo irgend etwas Wesentliches erfahren.

Bremer ging zum Telefon. Er kannte ihre Nummer auswendig: Er hatte sie weit öfter gewählt, als er mit Anne telefoniert hatte.

Sie war da. »Laß mal, Paul«, sagte sie. Sie klang müde. »Es geht schon.«

»Kann man was für dich tun?«

»Laß nur, Paul«, sagte sie. »Ein andermal.«

Caruso singt nicht mehr

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