Читать книгу Landliebe mortal - Anne Chaplet - Страница 5

Оглавление

Der Mond

Ein aufgedunsener Mond entsteigt dem geröteten Morgenhimmel und bleckt durchs Fenster. Nachbars Katze schnürt den Friedhofsweg entlang. Sie verharrt mit erhobener Vorderpfote, als ein Hahn zu gurgeln beginnt. Ein Hund bellt. Ein Kind schreit. In der Ferne antwortet ein anderer Hahn. Der Mann lauscht dem Rauschen seines Blutes. Er schlägt die Hände vor die Ohren, damit Stille einkehre. Dann dreht er sich um.

Das liegt da schon lange. Das liegt da und stinkt und ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen, nicht mit der Schaufel und dem Kehrblech, nicht mit Wasser und Desinfektionsmittel. Das verfolgt ihn in seine Träume und überfällt ihn am helllichten Tag. Das gibt sich nicht mehr. Das bleibt.

Auf dem Weg aus dem Zimmer umrundet er es mit vorsichtigen Schritten. Im Schlafzimmer knipst er die Leselampe an und greift nach dem Buch, das aufgeschlagen auf dem Boden liegt.

„Ein aufgedunsener Mond entsteigt dem geröteten Morgenhimmel und bleckt durchs Fenster.“

Landliebe mortal

Подняться наверх