Читать книгу Eine Münze für Anna - Anne Gold - Страница 9

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Die Familie Morath wohnte in einem Mehrfamilienhaus in der Hegenheimerstrasse. Nachdem Dagmar auf mehrmaliges Klingeln nicht reagiert hatte, versuchte es Tina bei einer Nachbarin im Parterre.

«Ja?», kam die prompte Reaktion.

«Mein Name ist Tina Christ. Ich bin mit Frau Morath verabredet, aber sie öffnet nicht.»

«Sie ist vor einer halben Stunde weggegangen.»

«Dürfen wir kurz hineinkommen? Wir würden uns gerne mit Ihnen unterhalten.»

«Sind Sie von der Polizei?»

«Wir sind Ärztinnen.»

«Richtige Ärztinnen?»

Nach kurzem Zögern öffnete sich die Haustür.

«Kommen Sie herein. … Möchten Sie Kaffee?»

«Wir wollen Sie nicht lange aufhalten, Frau …»

«Hannelore Hurter. Also keinen Kaffee?»

«Nein, danke, Frau Hurter. Schön, dass Sie kurz für uns Zeit haben.»

«Arbeiten Sie am Universitätsspital?»

«Wir haben eine eigene Praxis im Lehenmattquartier.»

«Ist Dagmar Ihre Patientin?»

«Das dürften wir zwar nicht verraten, aber ja, sie ist meine Patientin.»

«Dachte ich mirs doch, dass sie uns etwas verheimlicht. Sie müssen wissen, wir treffen uns immer zu einem Schwatz im Garten. Doch in letzter Zeit ist Dagmar nicht mehr gekommen. Sie schlich nur noch so durch die Gegend und meidet uns. Früher war sie ganz anders. Aufgestellt, fröhlich, eine richtige Ulknudel.»

«Mit uns meinen Sie die anderen Bewohner der Liegenschaft?»

«Wir sind ein fröhliches Grüppchen, das dürfen Sie mir glauben. Ein Weiberhaus.»

«Hier wohnen nur Frauen?»

«Das ergab sich so. Ich lebe seit zwanzig Jahren allein. Ingrids Mann ist vor zwei Jahren gestorben. Ein tragischer Verkehrsunfall, das stand sogar im ‹Blick› auf der Titelseite. Und Sophie hält nichts von Männern. Sie wissen, was ich meine.»

«Dann ist Erwin der einzige Mann im Haus.»

«Wie kommen Sie denn darauf?»

«Ich meine Erwin Morath.»

«Oder lebt Dagmar ebenfalls allein?», brachte sich Sabine ins Gespräch ein.

Eine Münze für Anna

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