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Die Fahrzeuge von Scotland Yard trafen ein.

Ich öffnete die Tür, um die Polizisten einzulassen. Der Mann, der die Truppe anführte, war mittelgroß, hatte den aufgeschlossenen Blick eines progressiv eingestellten Menschen, brünettes Haar und stahlblaue Augen.

„Ich bin Inspector Tolbert“, stellte er sich vor. Dann wies er auf einen adretten Hünen und sagte: „Und das ist Sergeant Nelson.“

Ich ließ sie passieren. Das übliche Treiben der Spurensicherungsleute setzte ein. Sie besprühten alle möglichen Stellen in der Bibliothek mit ihrem weißen Pulver und trachteten, die Fingerabdrücke des Mörders zu finden.

Währenddessen untersuchte der Polizeiarzt den Toten. Der Mann war hager, roch nach Pfefferminze, hatte einen schlechten Fuß und hinkte leicht.

Inspector Tolbert wechselte einige wenige Worte mit ihm. Dann machte der Polizeifotograf seine Aufnahmen von der Leiche.

Der zweite Trupp der Spurensicherung brachte Strahler an der Terrasse an. Es war wichtig herauszufinden, wie der Mörder auf das Grundstück gelangt ist. Die Tatortermittler schritten mit starken Taschenlampen in der Hand immer tiefer in die parkähnliche Anlage. Es dauerte nicht lange, und die Überreste eines weiteren zerfetzten Opfers wurden entdeckt.

Schnell wurde der hintere Teil des Grundstücks ausgeleuchtet. Kurz darauf wurde die Identität von Thomas Moore, einem der Personenschützer, und Acon, dem Schäferhund, festgestellt. Es wurde ein weiteres Team von Tatortermittlern angefordert.

Das Gesicht von Inspector Tolbert drückte Ekel aus. Er rümpfte die Nase.

„Erneut hat die Bestie von London zugeschlagen. Zuerst Jacob Wesley, der Börsenmakler, dann George Lynch, der Getränkefabrikant, und heute Sir Mowbray. Der Bodyguard scheint ein Zufallsopfer zu sein. Er war wohl zur falschen Zeit am falschen Ort.“

Ich saß auf einem Element der samtenen Wohnlandschaft und betrachtete neugierig den Chefermittler von Scotland Yard. Inspector Tolbert nahm neben mir Platz.

William Mowbray wurde in eine Zinkwanne gelegt. Die Schrauben des Deckels quietschten, als die Männer sie zudrehten. Als der Fabrikant sein Haus für immer verlassen hatte, verlangte Inspector Tolbert von mir eine detaillierte Schilderung der letzten Stunden.

Ich ließ nur die unwichtigen Dinge und den Sex aus, alles andere sagte ich ihm. Die Lage der Leiche war mit Kreide auf dem Boden markiert worden. Auch davon machte der Polizeifotograf einige Aufnahmen. Sergeant Nelson beaufsichtigte inzwischen die Arbeit der Spurensicherungsmänner, die sich nun an der Terrassentür zu schaffen machten.

„Sir Mowbrays Tod geht Ihnen sehr nahe, nicht wahr?“, fragte Edward Tolbert.

Er zog einen Inhalationsstift aus der Tasche und führte ihn zuerst in das linke, dann in das rechte Nasenloch, um wieder besser Luft zu bekommen.

„Dieses verflixten Schleimhäute. Wenn sie anschwellen, denke ich, ich muss ersticken“, sagte er entschuldigend.

„Ich habe William wirklich sehr gern gehabt“, erklärte ich ehrlich.

„Hatte er Geheimnisse vor Ihnen?“

„William? Nein, oder ja. Ich weiß es nicht, es führte ein sehr erfolgreiches Leben als Unternehmer.“

„Aber davon, dass sich die Bestie mit ihm in Verbindung gesetzt hatte, hat er Ihnen nichts erzählt?“

„Wahrscheinlich hielt er es nicht für wichtig“, gab ich zurück.

Tolbert machte eine alles umfassende Handbewegung. „Wissen Sie, wer das hier alles erbt? Ich meine natürlich auch die Fabrik und so weiter.“

„Keine Ahnung. Vielleicht sein Halbbruder David Mowbray. Ich nehme an, dass das von William in seinem Testament festgelegt wurde.“

„Existiert ein solches Testament?“

„Ich denke schon. Er hat mit mir darüber nie gesprochen.“

„Weshalb nicht?“

„Wer von seinem Testament spricht, denkt an den Tod“, antwortete ich. „Wenn William und ich zusammen waren, verschwendeten wir keinen Gedanken ans Sterben. Wir befassten uns mit dem Leben.“

„Waren Sie oft mit Ihm zusammen?“

„Sooft es ging.“

„Was werden Sie nun machen, Miss Pallas?“

Ich zuckte die wohlgerundeten Schultern. „Das Leben geht weiter. Ich werde lernen müssen, ohne ihn zurechtzukommen.“

„Schien ihnen Sir Mowbray in letzter Zeit ein wenig verändert? Ich meine, wir müssen doch annehmen, dass die Bestie ihn angerufen oder sonst irgendwie Kontakt mit ihm aufgenommen hat. Hat ihn das denn kein bisschen beeindruckt?“

„Wenn es ihn beeindruckt hätte, hätte er gewiss darüber mit mir gesprochen, Inspector.“

„Als es passierte, waren Sie wo?“

„Im Bad. Das sagte ich bereits.“

„Ja, natürlich.“

Tolbert nahm seine Unterlippe nachdenklich zwischen Daumen und Zeigefinger.

„Sie waren aber doch zuvor – also bevor Sie ins Bad gingen – mit Sir Mowbray hier in diesem Raum.“

„Ja.“

„Fühlten Sie sich von irgendjemandem beobachtet? Ich vermute, der Mörder hat durch diese Tür dort hier hereingesehen, ehe er nach nebenan hing, um die Terrassentür, durch die man in die Bibliothek gelangt, zu öffnen. Wie auch immer er das gemacht hat.“

„Ich habe niemandes Nähe gefühlt“, gab ich zur Antwort.

„Und das Öffnen der Tür?“

„Ich stand unter der Dusche.“

„Da hört man so etwas begreiflicherweise nicht“, sagte der Inspector und nickte. „Waren Sie zufällig auch mit Elliot Wesley und George Lynch bekannt, Miss Pallas? Ich meine, die Welt ist klein. Unmöglich ist so etwas doch nicht.“

„Ich kenne diese beiden Namen nur aus der Zeitung.“

Tolbert stellte noch weitere Fragen, und zwar im ruhigen und gelassenen Ton. Er schien sich die Antworten niemals richtig anzuhören, und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass gerade dieser unscheinbare Polizist ein ganz gerissener Fuchs war, der haargenau wusste, was er wollte, und der sein Ziel, wenn er es sich mal gesteckt hatte, unbeirrbar ansteuerte.

Nachdem der Inspector keine weiteren Fragen an mich hatte, bot er mir an, mich nach Hause zu bringen, aber ich lehnte dankend ab.

Ein telefonisch angefordertes Taxi brachte mich nach Soho, wo die CEDIS Behörde ein kleines Apartment besaß, dass die Agenten benutzen durften.


Es ist eine alte Weisheit, dass nach Regen Sonnenschein kommt.

Am nächsten Morgen schien die Sonne vom postkartenblauen Himmel, als wollte sie London vergessen machen, was für ein Sauwetter abends zuvor geherrscht hatte.

Als ich aus den Federn kroch, fühlte ich, dass der Schmerz in meiner Brust einem stumpfen Gefühl gewichen war. Die Wunde war zwar noch offen, aber sie blutete nicht mehr.

Robin Barnes rief mich um neun Uhr an, und teilte mir mit, dass er mit Hendrik Hudson in London angekommen ist. Wir verabredeten uns zum Mittagessen in einem netten Restaurant am Rande der Stadt.

Ich nahm eine ausgiebige Dusche, kleidete mich an, und verließ die Wohnung. Punkt zwölf Uhr stoppte ich den Mietwagen auf dem restauranteigenen Parkplatz, stieg aus und betrat das Restaurant.

Auf dem Boden lag ein roter Teppich. An den Wänden hing eine Menge Zinngeschirr als Dekoration. Die Kellner trugen grüne Wamse und weite schwarze Hosen. Wohlgerüche nach vielerlei Speisen, Stimmengemurmel, Gläsergeklirr, Geklapper von Bestecken – das alles schaffte eine ausgezeichnete Atmosphäre.

Ich brauchte nicht lange zu suchen. Robin Barnes, blond, blauäugig, athletisch, war von seinem Stuhl hochgeschnellt, als ich das Lokal betreten hatte. Er kam mit einem breiten Grinsen auf mich zu.

„Hallo, Anne, lange nicht gesehen, was?“

„Hallo, Robin!“

„Wie geht’s?“

„Nun ja ...“

„Julie Waldenfels hat es uns erzählt. Darf ich sagen, dass es uns leidtut?“

„Sag’s nicht zu oft, sonst fange ich an zu heulen“, erwiderte ich.

„Kopf hoch, Anne, wir kriegen das Schwein!“

Robin hakte sich bei mir ein und brachte mich an den Tisch, an dem Hendrik Hudson saß. Er war eher kleingewachsen, sehr schlank und sehnig. Seinen flinken Augen konnte nichts entgehen. Er erhob sich und sagte, wie sehr er sich freute, mich mal wiederzusehen.

Wir nahmen Platz. Während Robin und Hendrik die Speisekarte einmal hinauf und dann wieder hinunter aßen, begnügte ich mich mit einem kleinen Frühstück.

Nach dem Essen tranken wir Wein. Und Robin legte die Unterlagen, die er von Julie Waldenfels erhalten hatte, auf den gesäuberten Tisch.

„Hier drin steht alles, was die Internationalen Behörden, und insbesondere Scotland Yard, über die Bestie weiß“, sagte Robin und klopfte mit seiner festen Hand auf die Mappe.

„Darf ich mal ansehen?“, fragte ich.

„Selbstverständlich“, antwortete er und reichte mir die Papiere hinüber.

„Julie Waldenfels hat uns aufgetragen, auf dein Kommando zu hören. Sag uns, was wir tun sollen. Wir heben für dich die Welt aus den Angeln, Anne.“


Thalon hatte eine ausgezeichnete Nacht verbracht. Ein traumloser Schlaf hatte den Mörder erquickt. Er hatte ausgiebig gefrühstückt und war dann seinen „geschäftlichen Interessen“ nachgegangen. Einige Telefonate, für diesen Tag vorgesehen, mussten absolviert werden. Einige E-Mails mussten beantwortet werden.

Anschließend hatte die Bestie während einer kleinen Verschnaufpause Zeit über all seine Probleme nachzudenken, die ihn gerade beschäftigten.

In den Nachrichten war bereits die Meldung von Sir William Mowbrays Tod durchgekommen. Und die Zeitungen brachten erstmals längere Artikel über die mysteriöse Mordserie.

Langsam begann die böse Saat aufzugehen, die der Meister gesät und er als Killer ausgeführt hatte!

Angst ist eine Pflanze, die ungemein schnell wächst. Der Mörder war sicher, dass ihm die nächsten Personen, die er zur Kasse bat, keine Schwierigkeiten mehr bereiten würden. Der Mord an Mowbray war für den Killer eine ungemein glatte Angelegenheit gewesen. Da er sich bereits vor dem Mord ausführlich mit der Person des Opfers befasst hatte, wusste er zwangläufig auch über Anne Pallas Bescheid.

Allein der Gedanke an das Mädchen beunruhigte den Mörder ein wenig. Er vermochte nicht zu sagen, weshalb. Er verspürte jedenfalls ein leichtes Unbehagen, sobald ihm die attraktive Frau in den Sinn kam. Sie hatte nichts gesehen und nichts gehört. Und doch glaubte der Mörder, dass ihm von Seiten dieses harmlos wirkenden Mädchens eines Tages große Gefahr drohen könnte. Es waren seine dämonischen Instinkte, die ihn warnten. Und er hatte gelernt, auf diese Instinkte zu hören.

War die junge Frau eine Jägerin? Oder eine Hexe? Oder doch nur eine harmlose Geliebte eines reichen Mannes gewesen?

Da er für den heutigen Tag alles erledigt hatte, könnte er sich näher mit der Schwarzhaarigen beschäftigen. Deshalb beschloss er, die attraktive Frau für eine Zeitlang im Auge zu behalten.

Um elf Uhr war er an dem Gebäude vorgefahren, in dem sie wohnte. Unschlüssig darüber, was weiter geschehen sollte, hatte er in seinem Wagen gesessen, und plötzlich hatte der Zufall die Regie übernommen. Die attraktive Frau war in einem Mietwagen aus der Tiefgarage hochgefahren gekommen.

Thalon musste nicht lange überlegen, sondern hatte sich unauffällig an ihre Hecklichter geheftet. Auf diese Weise war auch er zu jenem netten Restaurant gekommen, in dem sich die drei Geheimagenten der CEDIS zum Mittagessen trafen.

Mit einer großen Sonnenbrille vor den Augen hatte Thalon zu den offenstehenden Restaurantfenstern hinübergeschaut. Die Frau saß nun mit einem großen und mit einem kleinen Burschen an einem Tisch.

Der Killer war geradezu versessen darauf, zu erfahren, was die drei Leute miteinander redeten. Und er war in der Lage, ihr Gespräch mitzuhören. Er öffnete das Fenster, und konzentrierte sich. Er verfügte über das Gehör eines Raubtiers, konnte dies sogar noch verstärken. So wurde er Zeuge des Gesprächs, das Robin Barnes, Hendrik Hudson und Anne Pallas dort im Restaurant führten.


Ich klappte den Deckel der Mappe zu. Julie Waldenfels hatte wirklich alles ausgegraben, was für sie von Wichtigkeit war. Kein Polizeibericht war gründlicher. Außerdem hatte sie auch ein paar Randbemerkungen eingeheftet, die Vorschläge sein sollten, um uns den Job zu erleichtern. Die Chefin war uns aber nicht böse, wenn wir uns nicht an ihre Tipps hielten, sondern unsere eigenen Wege gingen. Sie wusste, dass wir beinahe instinktiv die jeweils beste Richtung einschlugen.

„Ja, die Bestie“, meinte Hendrik.

„Die Frage ist, mit was wir es genau zu tun haben?“

„Werwolf, Dämon oder Magier. Hm.“

„Wie willst du gegen dieses Wesen vorgehen, Anne?“

Ich drehte mein leeres Glas zwischen den Handflächen hin und her, und antwortete: „Ich muss unbedingt mit Williams Halbbruder David Mowbray reden.“

„Gemäß dem Bericht in den Akten scheint er ein ziemlicher Taugenichts zu sein, oder?“, fragte Robin.

„Wovon hat das schwarze Schaf den bislang gelebt?“, wollte Hendrik wissen. „So viel mir bekannt ist, hat Mowbray eine Abneigung gegen jede Art von Arbeit.“

„Er hat von seinem Bruder jeden Monat Geld bekommen“, klärte ich die beiden auf.

Robin steckte sich eine Zigarette an. Während er den Rauch durch die Nase sickern ließ, fragte er: „Darf ich einen Vorschlag machen?“

Ich nickte.

„Während du dich mit dem Taugenichts unterhältst, könnten Hendrik und ich uns im Verwandten – beziehungsweise Bekanntenkreis von Elliot Wesley und George Lynch umtun. Vielleicht stößt uns dabei irgendetwas auf, wäre doch möglich.“

„Gute Idee“, bestätigte ich.

Damit hatte ich mein Einverständnis gegeben.


Ich betrat die kleine Wohnung in Soho, begab mich ins Schlafzimmer und wählte das leichteste Sommerkleid aus, das ich im Kleiderschrank finden konnte. Während ich am Reißverschluss herumfummelte, goss ich mir mit der anderen Hand einen Orangenjuice ins Glas. Ein Schuss Zitronensaft darauf, zwei Eiswürfel, vier Tropfen Gin. Das trank ich dann, um mich zu erfrischen.

Als ich nach meiner Handtasche griff, in der ich eine Glock 17 Pistole, Kaliber 9 mm, aufbewahrte, klingelte mein Handy. Erst wollte ich nicht rangehen, doch dann siegte mein Pflichtbewusstsein.

„Hallo!“

Ein leises Atmen.

„Hallo!“, rief ich noch einmal.

Ein verhaltenes Kichern, das mir eiskalte Schauer über den Rücken jagte.

„Wer ist da?“ fragte ich ungehalten.

„Hier ist die Bestie!“, kam es knurrend aus dem Hörer.

Ich zuckte wie unter einem gewaltigen Peitschenhieb zusammen. Die Bestie! Der Mörder von William.

Für einen Augenblick mache mich die Aufregung schwindelig. Ich rang nach Fassung und atmete ziemlich hektisch. Ich hatte das Gefühl, den Telefonhörer zerdrücken zu müssen. Sofort war der Schmerz vom Vortag wieder da.

„Was wollen Sie?“, presste ich hervor, war krampfhaft bemüht, den eiskalten Schock zu überwinden, mir nicht anmerken zu lassen, wie entsetzt ich in diesem Augenblick war.

Wieder dieses widerliche Kichern, das mich auf eine seltsame Weise ängstigte.

„Ich möchte Sie warnen, Miss Pallas.“

„Mich warnen?“

Ich fand die Fassung schnell wieder. Mein Kopf war mir einem Mal wieder völlig klar. Ich war weder wütend noch ängstlich, sondern genauso kalt wie der Mörder, mit dem ich sprach.

„Gestern musste Ihr lieber William dran glauben“, sagte die Bestie.

„Warum haben Sie ihn getötet?“

„Er war ein reicher Mann.“

„Das ist doch kein Grund, ihn ...“

„Ich wollte von ihm fünfhunderttausend Pfund haben. Aber je reicher die Menschen werden, desto geiziger werden sie auch.“

„William war niemals geizig“, verteidigte ich meinen toten Freund. „Aber er hatte sein Leben lang für Leute wie Sie nichts übrig.“

„Sehen Sie, und genau das war sein Fehler. Hätte er gezahlt, wären ihm noch viele himmlische Stunden mit Ihnen vergönnt gewesen. Ich habe Sie beide beobachtet.“

„Schwein!“

Der Mörder lachte ekelhaft. „Ich muss gestehen, Sie sind ein prachtvolles Mädchen, Miss Pallas. Es wäre furchtbar schade um Sie. Es täte mir leid, eine solche Schönheit zerstören zu müssen. Aber ich würde es tun, wenn Sie mich dazu zwingen.“

„Was soll das Gerede? Worauf wollen Sie hinaus?“

Wieder lachte die Bestie. „Sie wissen ganz genau, was im Busch ist, Sie kleines durchtriebenes Persönchen. Ich gebe Ihnen den guten Rat, mich nicht zu unterschätzen, meine Teuerste. Das würde sich schon in den nächsten Tagen bitter rächen.“

„Kommen Sie endlich zur Sache!“, verlangte ich schroff.

„Zur Sache. Wie Sie befehlen“, spottete der Mörder. „Sie haben sich in Ihr hübsches Köpfchen gesetzt, die Bestie zur Strecke zu bringen.“

Ich erschrak. Woher wusste der Kerl das?

„Ich muss Ihnen von diesem wahnwitzigen Vorhaben dringend abraten“, sagte der Killer. „Wer sich mit der Bestie anlegt, ist des Todes. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so junges Ding wie Sie sich schon nach dem Friedhof sehnt. Sie ahnen nicht, mit wem Sie sich anlegen!“

„Wie kommen Sie darauf, dass ich ...“

„Dasselbe gilt selbstverständlich auch für Ihre beiden jungen Freunde“, fiel mir die Bestie mit scharfem Ton ins Wort. „Sie pfeifen die beiden Burschen unverzüglich zurück! Haben wir uns verstanden?“

„Und wenn ich es nicht tue?“

„Dann“, sagte der Killer eiskalt und ungerührt, „werden Sie und ihre beiden Freunde genauso ein Ende nehmen wie Jacob Wesley, George Lynch, William Mowbray und dieser Bodyguard, der mir im Garten so gut geschmeckt hat!“


Lust auf wehrlose Hexen

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