Читать книгу Das Jahr - Zwölf Monate voller Abenteuer - Annett Homann - Страница 5
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Die Geschichte von Paulchen dem Schneemann
Es war noch ganz früh am Morgen, als die Sonne ihre ersten Strahlen durch die Wolken schickte. Der über Nacht gefallene Schnee lag wie Puderzucker auf den Häusern und Bäumen und überall glitzerte und funkelte es, wie im Märchenwald. Die Sonne spiegelte sich in den Eiszapfen, die von den Dachrinnen und Zweigen herabhingen und der Wind fegte durch die kahlen Bäume, als ob er ein Lied spielen wollte, um einen neuen, wunderschönen Wintertag einzuläuten.
Gerade eben lag die Winterlandschaft noch in tiefem Schlaf, aber schon im nächsten Augenblick erwachte sie zu einem lustigen Treiben … aber lest selbst, wie diese Geschichte ihren Anfang nahm:
Es ist acht Uhr morgens, der Wecker klingelt und im Haus der Familie Schmidt zieht langsam Leben ein. Mama Schmidt bereitet in der Küche das Frühstück vor, während Papa Schmidt ins Kinderzimmer geht, um Fridolin und Susi zu wecken. Aber wie immer sind die Kinder nur schwer aus den Betten zu bekommen. Doch Papa weiß schon, was zu tun ist. Er geht zum Fenster und lässt das Rollo hoch. Der strahlende Sonnenschein erhellt das Zimmer und die Schneeflocken tanzen vor dem Fenster auf und ab.
Fridolin und Susi bekommen glänzende Augen. Sie springen aus den Betten, rennen zum Fenster und drücken sich ihre Nasen an der Fensterscheibe platt. Wie lange haben die beiden auf diesen Augenblick gewartet. Wie oft sind sie ans Fenster gerannt und haben gehofft, endlich Schnee zu sehen. Nun ist es soweit, die ganze Welt sieht weiß aus und der Schnee wartet nur darauf, von Kinderhänden zu Schneebällen oder Schneemännern geformt zu werden.
Noch nie hatten sich Fridolin und Susi so schnell gewaschen und angezogen wie heute. Die Jacke nur mit einem Ärmel schräg über die Schulter gehangen, mit nur einem Stiefel am Fuß und den Schal fast quer durchs Gesicht geschlungen rennen sie auf die Straße.
Es scheint so, als ob sich alle Kinder der Stadt zu einer riesigen Schneeballschlacht verabredet haben. Von überall her erklingt fröhliches Stimmengewirr, Kinder, die mit ihren Schlitten die Hänge hinab rauschen oder sich mit wackeligen Beinen versuchen auf ihren Skiern zu halten. Fridolin und Susi aber haben heute etwas ganz anderes vor. Sie wollen einen Schneemann bauen.
Während Fridolin drei große Schneekugeln rollt und sie übereinandersetzt, plündert Susi Papas Kleiderschrank: einen Hut, den Schal und eine Pfeife. „Das wird ein toller Schneemann, der Schönste überhaupt.“ Aus dem Keller noch ein paar Kohlestückchen für Augen und Mund und eine Mohrrübe für die Nase. „Ob Mama wohl merkt, dass ihr die Salatbeilage fehlt? Egal, ein Schneemann ohne Nase ist nur ein halber Schneemann!“
Jetzt schnell noch ein paar Ohrenschützer auf den Schneekopf gesetzt und fertig ist er, der wohl schönste Schneemann.
Fridolin und Susi halten sich an den Händen und strahlen übers ganze Gesicht. Stolz zeigen sie Mama und Papa ihren neuen eisigen Freund – Paulchen, den Schneemann.
Spaß mit Schnee
Habt ihr jetzt vielleicht auch Lust bekommen, euer eigenes Paulchen zu bauen? Dann nichts wie raus an die frische Luft.
Fragt doch Mama oder Papa, ob sie euch helfen. Ihr werdet sehen, es macht viel Spaß. Aber nicht vergessen, zieht euch warm an.
Übrigens, wem ein Schneemann zu gewöhnlich ist, der kann sich ja auch mal an etwas Schwierigerem versuchen.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem Schneehasen, einer Schneehöhle oder versucht doch ganz einfach mal eure Eltern oder Geschwister im Schnee abzubilden. Für ein paar Farbtupfer könnt ihr auch prima eure Wasserfarben benutzen. Das wird bestimmt lustig.