Читать книгу Das Jahr - Zwölf Monate voller Abenteuer - Annett Homann - Страница 7
ОглавлениеMÄRZ
Klein Anne und der Wunschstern
Jeden Abend liegt Anne in ihrem Bettchen und schaut durchs Fenster zum Nachthimmel. Das Mondlicht erhellt ihr Zimmer und zeichnet die Umrisse der Möbel und Spielsachen als Schatten nach.
Sie liegt da, ihren Teddy fest im Arm und schaut hinaus zu diesem Stern. Er ist ihr schon länger aufgefallen, weil er besonders groß und hell funkelt. Aber auch wie jeden Abend liegt Anne in ihrem Bettchen und weint leise vor sich hin. Warum fragt ihr euch? Sie weint, weil sich ihre Eltern in letzter Zeit immer häufiger streiten. Das mag sie gar nicht. Anne ist traurig.
Doch an diesem Abend ist irgendetwas anders. Ihr Stern scheint sie anzuzwinkern. Anne reibt sich die Augen. Sie denkt, dass ihr die Tränen den Blick verwaschen haben. Sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, greift ihren Teddy und geht ans Fenster. Nein, sie träumt nicht. Der Stern da oben zwinkert ihr zu. Sie drückt ihren Teddy fest an sich, ihr Herz klopft und plötzlich hört sie eine zarte, leise Stimme: „Liebe Anne, sei nicht so traurig. Ich kann dich nicht weinen sehen. Du hast so ein schönes Lächeln und ich will, dass du wieder fröhlich bist.“
Anne traut ihren Augen und Ohren nicht. Der Stern spricht! Ja, er redet mit ihr!
Anne beruhigt sich langsam und fragt: „Stern, wieso kannst du sprechen?“ und der Stern antwortet: „Ich bin ein besonderer Stern und wenn jemand großen Kummer hat, dann sehe ich das von hier oben. Dann kann ich sprechen und einen Wunsch erfüllen.“
Anne ist überrascht, aber plötzlich huscht ein kleines Lächeln über ihr Gesicht und sie sagt: „Lieber Stern, ich habe tatsächlich einen großen Wunsch. Bitte, bitte mach, dass sich Mama und Papa nicht mehr so oft streiten.“
Der Stern lächelt und sagt: „Anne, du musst nur ganz fest an deinen Wunsch glauben, dann geht er auch in Erfüllung.“
Der Stern zwinkert Anne noch ein letztes Mal zu, funkelt hell auf und verschwindet als Sternschnuppe über den Nachthimmel in der Dunkelheit.
Anne lächelt. Sie legt sich wieder in ihr Bettchen, kuschelt sich an ihren Teddy und denkt an ihren Wunschstern und an Mama und Papa.
Schon bald ist sie eingeschlafen und träumt von einer glücklichen Familie.
Am nächsten Morgen kann sie gar nicht schnell genug aus ihrem Bettchen krabbeln und läuft noch in ihrem Schlafanzug die Treppe hinunter in die Küche, wo Mama und Papa bereits am Frühstückstisch sitzen und sich anschweigen.
Im ersten Moment ist Anne enttäuscht. Mama und Papa reden immer noch nicht miteinander. Hat sie das mit ihrem Stern und dem Wunsch doch nur geträumt? Nein! Das kann nicht sein. Der Stern war echt und ihr Wunsch auch. Also setzt sie sich zu Mama und Papa an den Tisch und fängt einfach an, ihre Geschichte der letzten Nacht zu erzählen, von ihrem Stern und ihrem großen Wunsch.
Die Eltern hören gespannt zu. Plötzlich ist es ganz ruhig in der Küche. Mama und Papa nehmen sich über dem Tisch bei den Händen. Sie schauen Anne an und dann schauen sie sich in die Augen. Tränen fließen, aber es sind Tränen der Erleichterung und der Freude.
Mama und Papa sehen sich an und sagen: „Wir wollen uns nie wieder so streiten.“ Dann stehen sie auf, nehmen Anne in ihre Mitte und umarmen sich alle drei ganz fest.
Anne schließt ihre Augen. Sie lächelt leise und denkt: „Danke mein lieber Wunschstern. Träume können wahr werden. Man muss nur fest genug daran glauben.“ Sie geniest die Umarmung und ist einfach nur glücklich.
Wunschstern basteln
Wollt ihr nicht auch gern euren eigenen Wunschstern besitzen?
Dann bastelt euch doch einfach einen. Es geht ganz leicht.
Wie wäre es mit selbstklebender, reflektierender Folie. Die lädt sich tagsüber mit dem Tageslicht oder eurer Zimmerbeleuchtung auf und leuchtet dann von ganz alleine, sobald es dunkel ist.
Zeichnet einfach euren Stern auf die Folie. Malt ihm ein zwinkerndes Gesicht und schneidet ihn aus.
Dann könnt ihr den Stern in eurem Zimmer an die Wand, die Zimmerdecke oder einen Schrank kleben und wenn ihr abends in eurem Bett liegt und das Licht ausschaltet, dann leuchtet euer Stern und zwinkert euch zu und ihr könnt euch etwas wünschen.
Und denkt daran, wenn ihr ganz fest daran glaubt, dann geht vielleicht auch bald einmal euer Wunsch in Erfüllung.