Читать книгу Ein ganzes Hundeleben lang. - Anni Leineweber - Страница 5

Die Suche beginnt. Wo gibt es den Golden, der zu uns passt?

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Die nächste Zeit verbrachten wir damit, Adressen und Telefonnummern zu sammeln. Adressen von Züchtern und Hundebesitzern, die eventuell mal ihre Hündin decken lassen wollten. Zudem gab es in unseren Büchern auch Adressen von Leuten, die im Retriever-Club Mitglied waren, aber auch von Tierärzten, die sich dort engagierten. Viele Telefonate folgten, mit unterschiedlichstem Erfolg. Teilweise gab es sehr geschäftstüchtige Züchter, die uns sofort einen Hund anboten, aber auch, ich sage mal die „Seriösen“, die zunächst Kontakt mit uns wünschten, weil sie abklären wollten, ob sie uns einen Hund anvertrauen können.

Sofort wollten wir keinen Hund. Es schwebte uns der Zeitraum ab Juni vor. Es sollte ja gewährleistet sein, dass jemand zu Hause war und auch Zeit hat für das Tier. Mein Mann ging im Juni in den Ruhestand, und ich wollte dann Urlaub machen. So hätten wir uns gemeinsam dem Hund widmen können, und das kleine Wesen könnte sein neues „Rudel“ gleich voll in Beschlag nehmen und kennen lernen.

Also hatten wir keine Eile. Das Sprichwort sagt: „Gut Ding braucht Weile“. Und das stand fest, es sollte ein gutes Ding werden. Wir waren uns der Tragweite unseres Vorhabens und der Aufgabe voll bewusst.

Immer wieder wurde uns bei all unseren Gesprächen mit Hundebesitzern der Name der Familie Beier genannt. Entweder hatten die Leute von dieser Familie ihren Hund, oder aber das Ehepaar Beier war maßgeblich an der Vermittlung des neuen Haustieres beteiligt. Wahrscheinlich kamen die häufigen Hinweise auf sie zustande, weil Familie Beier von allen ins Auge gefassten Züchtern mit am nächsten in unserem Umkreis wohnte.

Also fassten wir uns ein Herz und riefen bei Familie Beier an. Wir sagten, dass wir von ihrer Golden-Retriever-Zucht gehört hatten und wir schon ein paar von ihren Zuchtexemplaren kennen lernen konnten. Wir erzählten, was wir schon getan hatten, um uns auf einen Hund vorzubereiten, und dass wir jetzt der Meinung waren zu wissen, dass wir einen Golden Retriever wünschen.

Frau Beier hörte uns geduldig zu und sagte: „Was sollen wir das alles am Telefon besprechen, am besten Sie kommen zu uns, und wir können alles in Ruhe bereden." Gesagt, getan. Ein Termin war schnell gefunden, und wir freuten uns auf den Besuch wie Kinder auf Weihnachten.

Familie Beier wohnte etwas außerhalb im Bergischen Land. Das einem Bauernhof ähnliche Anwesen entpuppte sich als Paradies für Hunde. Platz ohne Ende, Auslauf erster Güte. Hier konnte man sich als Hund nur wohlfühlen.

Aber weit gefehlt. Die Hunde, genau sieben an der Zahl, lebten nicht in diesem tollen Gelände, nein, es waren Familienhunde. Zu unserer Begrüßung waren nur zwei erschienen, der Rest hielt sich in der Wohnung auf. Oder besser gesagt, im Wohnzimmer. Wir trauten unseren Augen kaum, als Frau Beier uns ins Wohnzimmer führte. Auf dem Sofa lagen zwei und schliefen in den abenteuerlichsten Verrenkungen, halb auf dem Rücken, lang, alle Viere von sich gestreckt.

Zwei Sessel befanden sich im gleichen Zimmer, nicht für die Gäste. Sie ahnen es schon, je ein Golden hatte es sich darin gemütlich gemacht. Tatsächlich lag auch einer auf dem Fußboden. Die beiden, die zur Begrüßung erschienen waren, kamen jetzt mit ins Wohnzimmer, und einer verschaffte sich liebevoll auf dem Sofa zwischen den anderen beiden Platz und machte es sich dort auch noch gemütlich. Der siebte und letzte hatte mich auserkoren und suchte zu meinen Füßen ein Plätzchen. Der war gar nicht dumm, er wusste, was er wollte. Immer wieder stupste seine tiefschwarze Nase mich an und forderte auf diese Weise Streicheleinheiten ein. Es versteht sich von selbst, dass er nicht lange betteln musste.

Das Ehepaar Beier und wir nahmen auf einer Holzbank an einem langen Tisch Platz. Wir tauschten einige allgemeine Belanglosigkeiten aus und kamen zum eigentlichen Grund unseres Erscheinens. Zunächst sollten wir erzählen, wieso wir einen Hund und nicht etwa eine Katze oder einen Vogel wollten. Es fiel uns gar nicht auf, dass Herr und Frau Beier nicht nur sehr genau hinhörten, sondern auch auf Zwischentöne achteten und danach gezielt die eine oder andere Frage stellten.

So ganz nebenbei fragte Frau Beier mich, ob Dunkelblau meine Lieblingsfarbe sei. Es stimmte. Ich trug eine dunkelblaue Hose, eine helle Bluse und darauf eine ebenfalls dunkelblaue Weste. „Das werden Sie sich wohl abgewöhnen müssen, sehen Sie sich Ihre Hose an." Tatsächlich, die Hosenbeine waren voll von Hundehaaren. Meine spontane Antwort „Es gibt ja Waschmaschinen“ hat Ihr sichtlich gefallen. Sie sprach weiter und ließ uns dabei nicht aus den Augen: „Daran werden Sie sich gewöhnen müssen, Hundehaare überall. Es wird nichts mehr so sein, wie es war. Wenn Sie aber irgendwo hingehen, lassen Sie den Hund am besten zu Hause. Bei fremden Leuten wird das nicht so gerne gesehen, wenn man außer dem Gastgeschenk auch noch ein paar Hundehaare hinterlässt." Theo reagierte prompt: „Wo wir hingehen, geht auch unser Hund hin, wann immer es uns möglich ist." „Aber gewiss wird es auch Ausnahmen geben, wo es wirklich nicht möglich ist, den Hund mitzunehmen“, konterte Frau Beier. Herr Beier ergriff das Wort und beruhigte uns: „Kein Thema, das ist etwas, was der Hund lernen muss, aber auch ohne Probleme lernen kann."

Somit waren wir bei einem ganz brisanten Thema. Wir als zukünftige Ersthundebesitzer hatten keinen blassen Schimmer von Hundeerziehung. Aber, so kann ich heute mit Recht sagen, wir hatten ja die Beiers. Die nächste Frage mit Hintergrund folgte: „Haben Sie Kinder?“

Wir erklärten unsere Familiensituation und bekamen zu hören: „Wenn Sie Ihre Tochter mit Liebe und Konsequenz erzogen haben, wissen Sie auch, wie man einen Hund erzieht." Damals habe ich gedacht: Wie kann man das vergleichen? Heute bin ich um einiges schlauer. Einem Menschen, der mit Tieren nichts im Sinn hat, darf man mit so etwas nicht kommen. Entrüstet wird er sich dagegen wehren, ein Tier mit einem Menschen zu vergleichen. Aber jeder, der ein Tier hat, egal was es ist, ob ein Hängebauchschwein oder ein Hund, ob Katze oder ein Kaninchen, wer dieses Tier in die häusliche Gemeinschaft aufgenommen hat, wird mir recht geben, dass es da sehr wohl viele Gemeinsamkeiten gibt. Aber nichtsdestotrotz gab Herr Beier uns den dringenden Rat, eine Hundeschule zu besuchen.

Nun brachte Frau Beier gleich ein weiteres Beispiel. "Was machen Sie, wenn Ihr junger Hund beim Spaziergang nicht hört und nicht kommt, wenn Sie ihn rufen?“ Instinktiv sagte ich: „Ich versuche, ihn einzufangen." „Prima“, sagte Frau Beier, „die Jagd beginnt. Etwas Schöneres, aus der Sicht Ihres Hundes, können Sie gar nicht tun. Der wird laufen, was die Pfoten hergeben, das ist ein tolles Spiel, welches Sie gewiss verlieren werden. So lange wie ein Hund laufen kann, halten Sie niemals mit. Ich gebe Ihnen den dringenden Rat, auch wenn der Hund Ihre teuerste Krokodilledertasche im Maul hat, drehen Sie sich um, und laufen Sie in die entgegengesetzte Richtung! Der Hund will ja gar nicht von Ihnen weg, der versteht das Spiel nur anders, als Sie glauben."

Ganz abgesehen davon, dass ich keine Krokodilledertasche besitze, habe ich diesen Satz nie mehr vergessen und schon x-mal an andere Hundebesitzer weitergegeben. Für meinen Mann und mich war es aber nie eine Frage, ob wir so etwas wie eine Hundeschule brauchten. Wir sind der Meinung, dass viele Probleme von vornherein ausgeschlossen werden könnten, wenn ein Hund und auch der Besitzer lernen, was der eine von dem anderen will. Die überwiegende Mehrzahl an Problemen ist auf „Bedienungsfehler“ wie beim Computer (ein blöder Vergleich) zurückzuführen. Nein im Ernst, das Wichtigste ist, dem Hund klar verständlich zu machen, was man von ihm verlangt. Ein klares, unmissverständliches Kommando, nur damit kann das Tier etwas anfangen.

Darüber reden wir aber noch später. Wir haben uns jedenfalls vorgenommen, weitgehend alles auszuschließen, was zu Konflikten mit unseren Mitmenschen führen kann. Im täglichen Leben wird man so oft mit schlecht oder gar nicht erzogenen Hunden konfrontiert. Wobei das Hauptproblem aus meiner Sicht bei den uneinsichtigen oder gleichgültigen Hundebesitzern liegt, die wegen falsch verstandener Tierliebe der Meinung sind, dass ein Tier alles darf. Oder noch schlimmer, die sogar den Irrglauben vertreten, mit Zahlung der Hundesteuer sei alles abgegolten.

Wir waren der Meinung, und das hat sich bestätigt, wenn der Hund gut erzogen ist, haben wir mehr Freude an ihm, und er hat mehr Freude an uns. Wenn wir nicht mit ihm schimpfen müssen, fühlt er sich auch wohler. Somit ist ein Zusammenleben wesentlich angenehmer und lässt sich dauerhaft aufrechterhalten. Ich möchte nicht wissen, wie viele Hunde im Tierheim unter irgendwelchen fadenscheinigen Gründen abgegeben werden, weil Mensch und Hund nicht mehr miteinander auskommen, weil man, wie man heute sagen würde, sich auf den Geist geht oder es zu stressig geworden ist.

Aber zurück zur Familie Beier, bei der wir noch zu Besuch sind. Frau Beier, erfahren mit unwissenden „Möchtegern-Hundebesitzern“, kannte alle Situationen und hatte einen kleinen Imbiss vorbereitet. Die Zeit verging wirklich wie im Fluge, und so folgte die nächste Demonstration. Sie bat uns eine Kleinigkeit mitzuessen. Das Angebot nahmen wir gerne an. Aber siehe da, keiner der anwesenden sieben Hunde machte Anstalten zu betteln. Der eine oder andere wagte einen kurzen Blick oder hob mal die Nase, um zu erschnüffeln, was es wohl Gutes gab, und das war‘s. „Donnerwetter“, reagierte ich, „die wissen aber, was sich gehört.“ „So soll es sein“, erwiderte Herr Beier. „Wie wollen Sie sonst mit Ihrem Hund zum Beispiel ein Restaurant besuchen?“ Wo er Recht hat, …..! Anschließend stand er auf, gab ein kurzes „Aber jetzt“ von sich, und in Windeseile verwandelte sich das schlafende, fast träge Rudel in ein quirliges Durcheinander, was nicht schnell genug zur Türe hinauskam. „Futterzeit“, sagte Frau Beier und erklärte uns, wie wichtig es ist, Futterzeiten oder Gassi-Zeiten nach Möglichkeit einzuhalten. Klar kann es auch mal Verschiebungen beim Füttern geben, wenn man einmal länger unterwegs ist. Längere Zeiten zwischen den Hauptmahlzeiten kann man aber gut mit einem großen Leckerchen oder einer Möhre überbrücken.

Der Spruch „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“ kommt wohl daher, dass ein Tier von der Gewohnheit geprägt wird. Man sollte sich möglichst vorher Gedanken darüber machen, welchen Lebensrhythmus man selber hat, damit man die Gewohnheiten, die das Tier erlernen wird, mit dem eigenen Rhythmus überein bringt. Nicht der Mensch muss sein Leben auf das Tier einstellen, sondern das Tier auf seinen Besitzer, natürlich unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Tieres. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Hund trotzdem seinen Auslauf braucht, wenn Sie mal ein Wochenende verschlafen wollen.

Es folgte ein weiteres Frage-und-Antwort-Spiel. „Wollen Sie mit dem Hund auf die Jagd gehen?“ Der Retriever ist ja ein Jagdhund, ein sogenannter Apportierhund. Der holt nach dem Schuss das erlegte Kleinwild, egal ob ein Hase oder eine Ente ist. „Übrigens“, sprach Frau Beier weiter, „der Golden ist eine absolute Wasserratte. Der riecht Wasser aus der Ferne. Keine Pfütze ist ihm zu klein. Wenn man ihn lässt, liegt er schneller mittendrin, als Sie reagieren können.“

„Jagdambitionen haben wir nun wirklich nicht, diese Fähigkeit braucht er nicht mitzubringen“, erwiderten wir. „Dann sollte man bei der Auswahl darauf achten, dass der Jagdinstinkt nicht zu sehr ausgeprägt ist“, erklärte uns Frau Beier. „Das kann man, da die Veranlagung dazu durch die Eltern vorgegeben wird.“ Wenn also beide Elternteile gute Jagdhunde sind, hat möglicherweise auch der Welpe diese Fähigkeit.

Nein, wir wollten einen reinen Familienhund, mir schwebte eher vor, mit dem Hund eine Ausbildung zum Rettungshund zu machen. Wir haben Zeit, und dem Tier bekommt es gut, wenn es eine Aufgabe hat.

Herr Beier kam zurück, seine Hundemeute im Schlepptau. Jetzt nutzten die Hunde die Gelegenheit, und jeder einzelne versuchte, etwas Zuneigung von uns zu erhaschen. Sie drängelten sich förmlich um uns herum, damit jeder ein paar Streicheleinheiten mitbekam.

So viele Hände, wie wir jetzt gebraucht hätten, hat kein Mensch, also versuchten die sieben, sich gegenseitig in die beste Position zu bringen. Da die sieben für uns alle gleich aussahen, wussten wir gar nicht, wen wir bereits gekrault hatten und wen nicht. Schließlich sollte keiner zu kurz kommen.

Die Beiers hatten da keine Probleme, der Reihe nach stellten sie uns die Hunde vor. Dabei erfuhren wir, dass es fünf Hündinnen waren und zwei Rüden. Für jeden Hund hatte Frau Beier einen richtigen Stammbaum angelegt. Tolle Wandbilder, auf denen man genau ablesen konnte, welcher Hund von welchen Eltern oder Großeltern abstammte. So wie man das auch von Familienstammbäumen kennt.

In diesem Zusammenhang kam die Frage, ob wir eine Hündin oder einen Rüden wollten. Wir tendierten zu einer Hündin. Herr Beier gab uns aber zu bedenken, dass es sinnvoller ist, wenn man sich umsieht, was im eigenen Umfeld überwiegend vertreten ist. Er sagte, dass es ratsam ist, keine Hündin zu nehmen, wenn in der Nachbarschaft überwiegend Rüden sind. Das könnte zu Problemen führen, wenn die Hündin „heiß“ wird. Es wäre durchaus denkbar, dass sich in dieser Zeit alle Rüden aus der Umgebung vor unserem Haus ein Stelldichein gäben. Das wäre allerdings ein Problem. In unserer Wohnanlage sind wir sowieso die ersten, die sich einen Hund anschaffen wollen, was ja, wie erwähnt, nicht unbedingt auf vollkommene Gegenliebe trifft. Aber das soll uns nicht daran hindern, im Gegenteil. Womöglich wird es Nachahmer geben, wenn dieses Tabu erst einmal durchbrochen ist. Aber auf keinen Fall wollen wir Ärger durch fremde Hunde heraufbeschwören. Also werden wir uns kundig machen, welches Geschlecht in der Straße und der näheren Umgebung überwiegt.

Es gibt Leute, die sagen, ein großer Hund in einer Etagenwohnung wäre Tierquälerei. Wir wohnen auf der ersten Etage. Was sagen die Beiers dazu. Die Antwort war überzeugend. „Ein Hund, egal ob groß oder klein, braucht seinen Auslauf, wenn er den zur Genüge bekommt, legt er sich zu Hause auf seinen Platz und gibt Ruhe. Da spielt es keine Rolle, wo die Wohnung liegt oder wie groß sie ist. Außer dass der Hund das Treppensteigen nicht so gerne hat und es dem Rücken nicht so guttut.“ Viel mehr ärgert die Beiers, dass es Hundebesitzer mit Haus und Garten gibt, die sich nicht die Freude machen, mit ihrem Hund spazieren zu gehen, sondern die Türe zum Garten öffnen, und das war‘s dann. Das ist eher Tierquälerei. Diese Antwort hat uns doch sehr beruhigt, und das Argument können wir aus unserer heutigen Sicht nur unterstützen.

Frau Beier wollte noch von uns wissen, ob wir uns klar darüber sind, dass ein Hund auch Kosten verursacht, zum Beispiel die Hundesteuer, eine Haftpflichtversicherung, unbedingt empfehlenswert, heute sogar Pflicht. Sollte der Hund mal jemandem ins Fahrrad laufen, und der Fahrradfahrer stürzt, kann das teuer werden. Oder der Hund kann jemanden anspringen und Textilien verunreinigen oder, oder, oder. Hinzu kommen die Futterkosten. Die Zeiten, in denen der Hund von Resten aus der Küche ernährt wurde, sind vorbei. Aber ganz wichtig und unter Umständen erheblich sind die Tierarztkosten. Dafür gibt es zwar auch Versicherungen, aber das muss jeder für sich entscheiden. Jedenfalls braucht der Hund seine regelmäßigen Impfungen. Vor allem wenn er mit auf Reisen geht, sind gewisse Impfungen zwingend vorgeschrieben und haben ihren Preis. Tja und krank kann ein Hund auch mal werden, da ist man schnell ein paar hundert Mark, heute Euro, los. Aber darüber waren wir uns im Klaren. Was das Tier braucht, soll es haben, wie jedes Familienmitglied.

„Wollen Sie eventuell mit Ihrem Hund züchten oder auf Ausstellungen gehen“, waren die nächsten Fragen. „Nein, ein ganz klares Nein“, konnten wir dazu nur sagen. Wir waren einmal auf einer Hundeausstellung in Dortmund, weil wir dort eventuell Kontakt zu einem Züchter aufnehmen wollten. Das hat uns überhaupt nicht gefallen. Darüber kann jeder denken, wie er will, aber für uns war das nichts. Die Beiers gingen regelmäßig auf Ausstellungen, weil es für Züchter wichtig ist, dass ihre Hunde gut bewertet werden, was auch okay ist, aber bitte, wir wollen es nicht.

Tja und Züchten, nein, auch das entsprach nicht unseren Vorstellungen. Zum ersten, weil wir glauben, dass eine Etagenwohnung dafür wirklich nicht geeignet ist, und weil wir nicht wüssten, welche Aufgaben wir da zu erfüllen hätten. Frau Beier war zwar der Meinung, dass man das lernen kann und sie uns auch gerne zur Seite stehen würden, aber wir lehnten dankend ab.

So langsam ging unser Besuch zu Ende. Alles, was wichtig war, hatten wir besprochen. Wir wussten aber immer noch nicht, wie wir jetzt an einen Hund kommen. Das Ehepaar Beier erklärte uns, dass wir mit unserer Einstellung und in unserer Situation die idealen Bewerber sind, aber dass sie für den angegebenen Zeitraum, ab dem wir einen Hund haben möchten, keinen Wurf erwarten.

Wumm! Unsere Gesichter wurden lang und länger. Die Enttäuschung war nicht zu verbergen. Aber Herr Beier holte Luft und sagte: „Ich werde mich darum kümmern.“ Rufen Sie uns möglichst bald an, und sagen Sie uns, ob es bei einer Hündin bleibt oder ob es doch eventuell ein Rüde sein soll. Dann höre ich mich um und informiere Sie darüber, wann und wo ein Wurf zu erwarten ist.“ “Toll, Herr Beier, das ist ein Wort, danke schön!“ Das war ein gutes Ende eines schönen Nachmittags. Er hatte sich gelohnt. Nun mussten wir nur noch auf unseren Hund warten. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.


Ein ganzes Hundeleben lang.

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