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Kurze Geschichten to go

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Der Weg führt mich entlang grüner, duftender Wiesen. Kräuterduft liegt in der Luft und ich atme ihn begeistert ein. Ich wandere durch dichte Laub- und Nadelwälder und spüre wie weich der Boden ist und unter meinen Füßen nachgibt. Jeder Schritt von mir wird abgefedert und ich fühle mich von der Erde getragen. Es ist ruhig und Sanftheit erfüllt mich. Auch ich bin ganz ruhig. Der Berg am Horizont ist mein Ziel. Ich komme ihm näher und näher. Ich will hoch auf seinen Gipfel. Auf einer Lichtung mache ich Rast. Ich lege mich auf das weiche, dicke und dichte Moos und schaue in den strahlend blauen Himmel. Ich träume. Ich bin jetzt der Berg, stehe würdevoll, stolz und unverrückbar da. Ich bin standhaft, äußere Umstände können mir nichts anhaben. Ich bleibe ganz bei mir, denn ich bin der Berg. Ich erlebe die Jahreszeiten, den Wandel der Natur. Ich bin ein Teil dieser Existenz. Es ist Frühling und alles wächst in zartem grün, die Bäume, die Sträucher, die Blumen. Knospen bilden sich. Leichter feiner Regen fällt auf mich herab und die Sonne verlässt eine weiße Wolke. Ich sehe einen wunderschönen Regenbogen, der meine Lichtung einrahmt. Er vereint die Farben violett, blau, grün, gelb, orange und rot übergangslos. Ich bin glücklich. Der Sommer ist warm. Ich spüre wie die Wärme der Sonne mich erwärmt und meine Felsen diese Wärme speichern. Ich bin voller Energie und Lebenslust. Die Tage werden kühler und kürzer. Es ist Herbst. Die Blätter verfärben sich und die Tiere sammeln Vorräte für den bevorstehenden Winter. Schneeflocken rieseln aus den Wolken. Bald umhüllt mich eine dicke Schnee- und Eisdecke. Alles ruht und schläft. Auch ich bin ruhig und entspannt. Ich ruhe in mir voller Harmonie. Bald schon wird das erste Grün aus dem dahinschmelzenden Schnee wieder sichtbar sein. Alles wächst und gedeiht und auch ich spüre meine Energie im Fluss der Natur und des Lebens. Ich öffne meine Augen und schaue in den großen, leuchtenden Vollmond, umgeben von endlos vielen, funkelnden Sternen. Der Himmel ist fast weiß vor lauter Sterne. Ich gehe weiter meinen Weg zum Gipfel. Intuitiv wähle ich den richtigen Pfad. Standfest und voller Selbstvertrauen wandere ich entlang des schmalen Grates Richtung Gipfel. Und dann habe ich mein Ziel erreicht. Ich sehe das Universum um mich herum und blicke unter mir in die Täler. Ich breite meine Arme aus als würde ich die Welt umarmen. In diesem Augenblick geht die Sonne vor mir am Horizont auf. Sie leuchtet kurz purpurrot, dann orange. Ich spüre helles Licht und unendliche Liebe in mir. In diesem Moment fühle ich mich vereint mit allem, der ganzen Welt und dem Universum.

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