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Eine Reise in mein Leben -Hypnoanalyse-, Teil 1

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Auf meiner Reise möchte ich ein Ziel erreichen, wie auf jeder anderen „normalen“ Reise auch.Mein Reiseleiter heißt Andreas und ist Hypnotiseur. Sein markantes Zeichen ist ein silbergrauer Kinnbart, der am Ende ca. 10 cm herunterwächst und den er entweder zopfartig geflochten oder in sich gedreht trägt. Ich finde es außergewöhnlich und er erinnert mich irgendwie an einen Zauberer. Der Punkt an der Decke, den ich mir aussuchen und mit meinen Augen anvisieren soll, verschwimmt so langsam. Die Augäpfel sind weit nach oben gerichtet und ich spüre nach kurzer Zeit das Bedürfnis die Augen schließen zu wollen. Was ich auch tue. Natürlich hat Andreas mir das alles zuvor so gesagt. Auch die Treppe ist seine Idee. Ich stelle mir auf meiner Reise eine gerade Treppe aus Stein mit 10 Stufen vor. Ich steige Stufe um Stufe hinauf und sinke tiefer und tiefer in eine wohlige Schwere und Ruhe. Der Gegensatz stört mich beim Entspannen. Später sagt mir Andreas, dass man eine Treppe auch hinuntergehen kann. Mein Begleiter gibt mir nun nach und nach gedankliche Bilder, die er folgendermaßen kurz beschreibt: Wasser um mich herum, überall, in Augen, Nase, Ohren; Schmerz am ganzen Körper; viele große Menschen mit bösen Gesichtern und die ich mit meinen Erinnerungen, die mir auf meiner Reise begegnen, verknüpfe und ihm mitteile. So bildet er weitere Verknüpfungen und ich erfahre auf meiner Reise einiges über mich selbst. Ich soll unsere Haustür beschreiben und sagen, was ich rieche, wenn ich den Hausflur betrete und auch wen oder was ich höre. Dazu fällt mir nichts Besonderes ein, außer dass die Tür dunkel verglast und aus braun lasiertem Holz besteht und relativ groß ist. Meistens riecht es im Hausflur nach Waschmittel, da im Keller alle 4 Parteien waschen und auch dort die Wäsche trocknen. Die Stimme unseres Nachbarn über uns, einem älteren Herrn, ist sehr tief und prägnant. Sie ist immer zu hören, wenn er im Treppenhaus ist. Ich kann sie sogar von draußen hören, wenn ich im Wintergarten sitze. Meine früheste Kindheit war hell. Ich laufe im Alter von 2 Jahren einen Weg im Park entlang um mich herum Bäume und große Wiesenflächen. Ich lache und bin glücklich. Ich laufe in die weit ausgestreckten Arme meines Vaters, der mich auffängt. Meine Eltern sind bei mir und freuen sich auch. Meine Mutter sieht schick aus in ihren hohen Pumps und dem hellen Kostüm. Ich steige die Stufen einer hohen Rutsche empor. Mein Vater im dunklen Mantel steht daneben und passt auf mich auf. Ich liebe Spielplätze mit Schaukeln und hohen Rutschen. In Verbindung mit Wasser und Menschenmengen kann ich nur positive Erinnerungen in mir finden. Immer die erste Erinnerung, die kommt, möchte Andreas von mir hören. Ich liebe Wasser, schwimme sehr gerne und genieße es, mich in Rückenlage vom Meer tragen zu lassen. Ich habe das Gefühl ich verschmelze mit dem Wasser. Meine erste Erinnerung, die ich sah und Andreas beschrieb, war das Schnorcheln im Roten Meer, im sogenannten „Blue Hole“. Es war wunderschön alle Farben der Welt in Gestalt von Korallen und Fischen zu beobachten. Ich schwebe im Wasser und höre nur meinen Atem. Dann sitze ich im Stadion auf Schalke zusammen mit 40.000 anderen Menschen und schaue mir ein Fußballspiel an. Die Stimmung ist großartig. Ich sitze mit meinem Mann und unserer kleinen Tochter Sarah zusammen mit unseren Nachbarn und deren Zwillingssöhnen Lukas und Tobias auf der Familientribüne. Der 360° Blick und die Größe beeindrucken mich sehr.

Ein anderes Bild taucht auf. Ich sitze auf dem Schoss meiner Mutter. Ich schreie und wehre mich mit Händen und Füßen, sehe Feuer, Flammen, gelb und rot, alles brennt, verbrennt. Es ist nur ein Traum, der unter einer Äther-Narkose in mir entstand. Der HNO-Arzt durchsticht meine Ohren. Ich hatte eine schwere Mittelohrentzündung, da war ich 8 Jahre alt. Ich sitze in der Schule und bekomme eine Deutscharbeit zurück. Es ist eine sechs. Ich glaube die Einzige. Ich habe viel zu viele Kommas gesetzt. Ich fühle mich schlecht. Mein Vater ist aufgeregt und seine Stimme wird immer lauter. Er schreit und ich fange an zu weinen. Wieder einmal habe ich nichts verstanden, von dem was er mir versucht hat zu erklären. Es ging um Bruchrechnen und Tortenstücke. Wir sind auf Juist, meine Eltern und meine Geschwister Beate und Sonja. Mein Vater hat drei Ponys gemietet und wir reiten Richtung Strand. Ich liebe es am Strand entlang zu galoppieren. Es ist ein Gefühl von Freiheit für Mensch und Tier. Es ist wunderbar, dass mein Vater uns dies ermöglicht. Die Urlaube sind herrlich. Andreas meint, wir müssen die Reise für heute beenden und mit 5 Zählzeiten rückwärts holt er mich zurück ins Hier und Jetzt. Jede Zählzeit beinhaltet ein Kommando z.B. Herz-Kreislauf-System angeregt. Bei 1 öffne ich die Augen. Er fragt mich wieviel Zeit vergangen ist. Ich vermute ca. 20 Minuten. „Nein“, sagt er. Es waren 1 ½ Stunden. Ich bin sehr gespannt auf meine nächsten Reise-Erlebnisse.



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