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Erster Brief

Liebe, verehrte Freundin!

Nun liege ich wieder vor den Mauern von Breisach und habe während der verdammten langweiligen Belagerung des kaiserlichen Nestes Zeit genug, Ihnen, liebe Tante, den versprochenen ausführlichen Bericht über die Abenteuer der letzten Wochen vor ihre noch immer anbetungswürdigen Füßchen zu legen. Ach, wie oft habe ich schon als fünfzehnjähriger Junge diese entzückenden Füßchen der charmantesten Tante, die je ein nichtsnutziger Neffe hatte, mit meinen frommen Küssen bedeckt. Wie oft bin ich dann mit meinen brennenden, bebenden Lippen andächtig und auf jede Nervenerregung von Ihnen lauernd, aufwärts gewandert, über die ganz schmalen Fesseln, die die Hand eines vierjährigen Kindes hätte umschließen können, über die schlanken, die heraldisch graziösen Waden, über die ­rosigen Knie mit ihren provokanten Grübchen, in denen es verräterisch zuckte, wenn meine Küsse zu wirken begannen und über die prallen, marmorglatten Schenkel, die ich gewöhnlich schon rascher passierte, da mich das Endziel, das atlasgepolsterte mysteriöse Veilchennest, magisch anzog. Ach, was waren es doch für himmlische Zeiten, als Sie, zwar mit ein wenig geringschätzig geschürzten Lippen, aber doch so geschickten, weichen Händchen den unschuldigen, dummen, in unsäglicher Liebe zu Ihnen zuckenden Jungen in die frühlingsduftige Laube zogen, um alle Schleier fallen zu lassen, die manchem Unkundigen bis an sein Lebensende verborgen halten, was sein wahres, sein einziges Glück hätte werden können. Wie war ich Ihnen für alle Lehren dankbar – und wie bin ich’s noch heute! Nur einen kleinen Teil meiner großen Dankesschuld trage ich ab, wenn ich mein Versprechen halte und Ihnen wahrheitsgetreu und ohne jede Beschönigung über alle Episoden meines der Liebe geweihten Lebens berichte, die mir einigermaßen des Erzählens wert erscheinen. Sie werden mir zugeben, dass ich Ihnen schon ein recht respektables, wenn auch nicht durchwegs wohl­riechendes Bukett von solchen Episoden überreicht habe und dass Ihr nunmehr schon bald siebenundzwanzigjähriger Schüler sich wirklich nicht ganz erfolglos bemüht hat, seiner angebeteten Lehrmeisterin würdig zu werden. Nun gut, die neue Blüte wird Sie hoffentlich ergötzen.


Vor einigen Wochen hatte ich eine Geheimbotschaft aus dem Lager nach Versailles zu überbringen. Ich machte mich, nur von meinem alten, treu ergebenen Blaisois begleitet, auf die Reise. Am dritten Tage hatten wir Nancy verlassen und wir näherten uns einen einsam gelegenen Kloster, einer Dependance des Stiftes Cluny. Ich kannte das Kloster, da ich bereits einmal dort übernachtet hatte und ich wusste, dass es nur von Nonnen und einigen adeligen Zöglingen bewohnt sei. An das Kloster schließt sich ein weitläufiger, mit einer hohen Mauer umgebener Park, die entlang wir nun reiten mussten, um zur Klosterpforte zu gelangen. Die helle Junisonne ließ uns stumpfsinnig in den Sätteln hängen. Da scheute plötzlich mein Pferd. Ein Federball war wie vom Himmel herab vor seine Füße gefallen und während ich noch, aus meinen Träumen gerissen, zum Firmament aufsah, tönte ein silberhelles Stimmchen an mein Ohr: »Ach, bitte mein Herr, werfen Sie mir meinen Ball wieder über die Mauer.« Dem Schalle der Stimme folgend, erblickte ich nun über dem Rande der Parkmauer den reizendsten blau­äugigen Mädchenkopf, der je von goldschwerem Wuschelhaare umrahmt wurde. Rasch stieg ich vom Pferde, hob den Ball auf und sprang wieder in den Sattel. Ganz nahe an die Mauer, über die der Blondkopf mir zulächelte, lenkte ich mein Tier; so konnte ich mit ausgestrecktem Arme die Mauerkrone eben erreichen. Schon streckte mir mein unbekanntes Prinzesschen die Hand entgegen, um den Ball zu ergreifen. Ich aber sah lachend zu ihm auf und fragte: »Und welchen Lohn bekommt der dienende Ritter von seiner Dame? Hält die Dame seinen Dienst eines Kusses für wert?« Aber hochmütig und mokant kam es zurück: »Nur nach einem Diener habe ich gerufen, nicht nach einem Ritter. Der echte Ritter übrigens begehrt keinen Lohn, der ihm nicht freiwillig geboten wird. Auch gibt eine Marquise von Grecourt keinen Kuss für einen Ball. Behalten Sie ihn immerhin zur Erinnerung für diese Lehre und damit können Sie … mich gerne haben.« Ich war wütend über den hochmütigen Fratzen, der die letzten, für den Mund einer Marquise sicherlich ungewöhnlichen Worte nur ganz undeutlich gemurmelt hatte und ich beschloss für die schlimme Behandlung, die mir zuteil geworden war, Rache zu nehmen. Ich verbiss aber meinen Ärger und rief: »Nun, so verzichte ich denn für jetzt auf meinen Kuss; zu meinem Lohne werde ich wohl ein andermal noch kommen« und damit hielt ich meiner entzückenden Feindin den Ball zum Mauerrande hinauf. Als sie mir aber nun ihr rosiges Händchen entgegenreichte, ließ ich den Ball fallen, um es rasch mit festem Griffe zu fassen. Sie wurde rot vor Zorn, vielleicht auch vor Angst. »Pfui«, rief sie, »so handelt kein Kavalier« und damit versuchte sie, Tränen im Auge, ihre Hand aus der meinen zu befreien. Da sie dabei ihre zweite Hand zu Hilfe nahm, konnte ich flugs auch diese noch ergreifen, und jetzt hielt ich beide gefangen. Ich rief Blaisois herbei, der sein Pferd ganz nahe an das meine drängte und ich hieß ihm, die Händchen des Fräuleins ergreifen und festhalten. Dann ließ ich meinen Gaul ein paar Schritte an der Mauer weiter gehen; ich hob mich aus dem Sattel, stellte mich auf ihn und richtete mich, vorsichtig an der Mauer nach Halt suchend, in die Höhe. Sobald ich stand, war’s ein Leichtes, mich auf die Mauerkrone zu schwingen. Ich triumphierte; mein stolzes Marquisettchen aber sah in sprachlosem Entsetzen nach mir und kam gar nicht auf den Gedanken, nach Hilfe zu rufen. Ein Blick in den Park überzeugte mich übrigens, dass ein Versuch dazu auch ganz vergebens gewesen wäre; er war ganz leer und eine weite Strecke lag zwischen Mauer und Kloster. Mein Plan war rasch gefasst: Auf dem Gange, der sich an der Innenseite der Mauer hinzog, näherte ich mich dem nur in ein dünnes Sommerfähnchen gehüllten Mädchen. Ob sie sich mir ergebe, fragte ich sie spöttisch und ob sie mich wohl um Verzeihung für den mir früher angetanen Schimpf bitten wolle. Trotzig schüttelte sie den Lockenkopf. »Nun denn auf Revanche, Marquisette! Und was Sie mir früher durch die Blume anboten, soll geschehen.« Ich trat hinter das Mädchen, dessen Hände sich noch immer in Gefangenschaft des draußen stehenden Blaisois befanden und dessen Oberkörper vornüber auf der Mauerbrüstung ruhte, sodass mir entgegen ein Körperteil emporragte, dem eine solche Stellung sonst weder Bestimmung noch Gewohnheit ist. Ich war selbst nicht wenig erregt. Unter dem dünnen Stoffe zeichneten sich die reizendsten Konturen ab. Langsam hob ich die Hülle und der holdeste Mädchenleib bot sich in hellstem Sonnenlicht meinen Augen dar. Wie gut vertrug diese zarte Pracht auch so starke Beleuchtung! Ohne mindesten Makel wölbten sich die klassischen Halbkugeln von schimmernden Rosenalabaster; und so fein war die Haut, dass ich wähnte, das Blut unter ihr fluten zu sehen. Und nun ließ ich mich auf die Knie nieder und schob die beiden Backen, so fest sie sich auch zusammenkrampften, mit Gewalt auseinander. Wie köstlich war aber auch das Kleinod, das die beiden widerstrebenden Zwillingsschwestern verborgen hatten. Da lag sie nun, meinen trunknen ­Blicken preisgegeben, lockend und einladend, die rosige Öffnung an der von der Natur am eifersüchtigsten gehüteten Stelle und gebieterisch begehrte sie nach anderer Beschäftigung, als nach jener hässlichen, der sie gewöhnlich diente. – Unwillkürlich wurde die Erinnerung an Sie, mein verehrtes Tantchen, in mir wach und an jene denkwürdige Vollmondnacht, in der Ihre gewiss nicht ganz unbedacht gewählte Stellung mich verleitete, meine gelehrige Zunge den Weg gehen zu lassen, der mir dummen Jungen bis damals ganz ungangbar erschienen war. Glückselig wie ein Kind, dem der Weihnachtsmann endlich das seit langem ersehnte Geschenk gebracht hat, seufzten Sie damals auf. Gestanden Sie mir doch später in trauter Stunde, wie oft und mächtig es Sie schon vorher gelüstet hatte, ihren Pagen zu jener seltsamen Betätigung seiner dienenden Liebe zu kommandieren, dass aber törichte Scham Sie immer wieder davon abgehalten hatte. Denken Sie noch daran, wie ich kindisch eifersüchtig wurde, als Sie mir verrieten, dass ich nicht der Erste war, der Ihnen jenen Genuss bereitete, den Sie als die für Sie überwältigendste Gourmandise der Lust bezeichneten. Damals war ich ein dummer Junge. Inzwischen aber hatte meine freche Zunge schon wiederholt, wie Sie wissen, den Weg in manchen verlockenden Frauenkörper gefunden und so manchen Wonneschauer in ihm wachgerufen. Ein reizenderes Objekt für mein Zungenspiel hatte ich aber doch noch nie vor meinen Augen gehabt. Leise begann ich erst an den Rändern der noch nicht erschlossenen Rosenknospe zu tupfen und immer wieder zog ich meinen Kopf zurück, um die Wirkung meines Tuns zu beobachten. Meine ersten kurzen Berührungen mit der Zungenspitze lösten keine sonder­lichen lokalen Erscheinungen aus. Aber mein Marquisettchen schrie mit halberstickter Stimme, aus der das Echo von Erstaunen, Scham und Empörung zu vernehmen war: »Aber nein, aber nein. Ich beschwöre Sie, hören Sie auf; ich beschwör…« Da plötzlich stockte sie in ihrem Flehen – ich hatte ihr jählings die zugespitzte Zunge in die sensitive, zarte Afteröffnung gebohrt – offenbar eine glückliche Über­raschung für die Kleine. Ich vernahm nur mehr ein leises Stöhnen aus ihrer gepressten Kehle. Wieder besichtigte ich nun den Schauplatz meiner mich auf das höchste erregenden Arbeit. – Welche Veränderung nahm ich da war: Wo früher die dunkle, farblose aber zarte Haut die herzige Öffnung einschloss, da war nun ein Rosenknösplein zart erblüht. Der Blutandrang zu den gereizten aufgeregten Nervenenden hatte das köstliche Wunder bewerkstelligt. Scharf hoben sich die Ränder der Rosenblätter ab, die sanft geschwellt hervortraten und sich so zur lieblichsten aller Blumen vereinigten. Mit Inbrunst setzte ich, des Erfolges froh, meine Arbeit fort und immer wieder fuhr ich mit der Zungenspitze über die erregten Rosenblätter, während die Alabasterwangen des durch die ungewohnten Liebkosungen hoch erregt gewordenen Popos sich immer rosiger färbten und immer wieder zusammenkrampften, um mir neidisch meine Beschäftigung unmöglich zu machen. Marquisettchen hatte indessen ihre Stimme wieder gefunden und beschwor mich, sie zu schonen; sie werde sonst um Hilfe rufen und als ich dennoch nicht abließ, fing sie wirklich zu schreien an. Mir blieb nun nichts anderes übrig, als mein Spiel abzubrechen und auf das Rosenwunder zu verzichten, um zu wirksameren Mitteln zu greifen. Wieder bohrte ich meine Zunge in die Afteröffnung und damit bewirkte ich bei dem Mädchen zugleich mit dem Schauer erschütternder Nervenlust ein Versagen der Stimme. Ganz hart und spitz formte ich mein geübtes Leckinstrument, um möglich tief in den engen Schlund einzudringen, dessen Schließmuskel sich zusammenpressten um, freilich ohne Erfolg, dem kecken Eindringlinge den Eintritt zu wehren. Ich wollte die unverschämte Kleine gegen ihren Willen voll genießen lassen. Leise presste ich darum meine Hand zwischen ihre Schenkel durch und dann führte ich den Mittelfinger bis an jenen Punkt, dessen Wölbung mir die Wollust spendende Klitoris verriet. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Schon nach den ersten linden Kreisbewegungen meines Fingers begann der zarte Mädchenleib wie unter schwerer Erschütterung zu beben. Das Zusammenspiel von Finger und Zunge an den beiden Reizstellen war besonders effektvoll für die kleine Marquisette, die nun vergebens bemüht war, mir ihr feuriges Temperament zu verbergen. Ihr wohl selbst unbewusst, bewegte sich bald der ganze Unterleib in ungewohnter Wollust hin und her. Dabei lief es wie ein Schauer des Genusses über die Pfirsichhaut des bebenden Popos vor mir. Ein Aufbäumen gegen die angetane Gewalt, ein stärkeres Zucken des Unterleibes und ein leises Stöhnen des genießenden Kindes ließen mich erkennen, dass es nun schon zum letzten Überquellen der Lust kommen sollte. Da rutschte ich mit meiner Zunge nach abwärts, zwischen die spär­lichen Goldlöckchen hindurch und ich bemühte mich so weit wie möglich in die enge jungfräuliche Scheide einzudringen. Schon merkte ich, während meine Zungenspitze deutlich die Wand des Hymens fühlte, wie die Innenflächen der Scheide krampfartig erbebten, um dann nach einer ekstatischen Erschütterung mit einem Schlage zu erschlaffen. – Und da hatte ich auch schon den Geschmack von ein paar Tropfen des geheimnisvollen Liebeselixieres des Mädchens auf der Zunge. Einigermaßen erschöpft, zumal da ich selbst in meine Hose entladen hatte, erhob ich mich langsam und ich befreite die zarten Hände Marquisettchens aus den Fäusten des fröhlich grinsenden Blaisois. Wie gelähmt blieb das Mädchen auf der Mauerbrüstung liegen. Ich brachte seine Toilette in Ordnung und richtete es in meinen Armen auf. Entgeistert starrten mich seine von Tränen überfluteten Blauaugen an. Wie viel Leid, wie viel Lust war in ihnen zu lesen. Ein namenloses, übergewaltiges Erleben war über die junge Menschenblüte gekommen. Als ich ihr nun sanft und begütigend zuzureden begann, straffte sich plötzlich der junge geschmeidige Leib; sie stieß mich wortlos zur Seite und sprang mit einem Satz von der Mauer in den Park hinunter. Verdutzt sah ich der Enteilenden nach; ich wagte nicht, ihr zu folgen. Weiter ritt ich gegen Versailles und lange träumte ich vom pfirsichhäutigen Zwillingspaare des armen Marquisettchens, das ich so schändlich und doch so köstlich missbraucht hatte. Wohl schwerlich werde ich es je wieder sehen; wenn aber doch, dann sicherlich am Arme eines Gatten, der nicht ahnen wird, dass ich das entzückende geheime Liebesjuwel seiner Frau genauer kenne als er selber.

Ich hoffe, dass sich bei der Lektüre meiner frivolen Beichte keine Wolke über die stolzen keuschen Augen meiner angebeteten Tante gelagert hat und dass sie, nachsichtig wie immer, von Schuld und Strafe absolviert ihren die wohltätigsten Händchen der Welt küssenden, ewig dankbaren Schüler und Neffen

Edmond de Grammont.


Fritz Thurn. Galante Expeditionen

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