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ОглавлениеAm nächsten Morgen stand ich sehr früh auf, duschte und bereitete mich sorgfältig auf einen Besuch in Karls Büro vor. Als Vorwand für diesen Besuch wollte ich eine Anzahl von Briefen benutzen, die er mir im Laufe der Jahre geschrieben hatte.
Ich zog ein einfaches Kleid mit Blumenmuster an. Es verbarg eher die natürliche Form meines Körpers als sie zu akzentuieren. Ich wollte das Bild einer bescheidenen Frau präsentieren, die zu einem rein geschäftlichen Besuch gekommen war.
Als ich in seinem Büro ankam, begrüßte mich seine Sekretärin zwar sehr ruhig, aber ihr Gesicht verriet doch so etwas wie Schock.
„Ist Karl da?“
Sie wurde nervös und rannte beinahe in sein Büro.
Ich hörte leises Stimmengemurmel, dann kam die Sekretärin wieder heraus und ließ die Tür offen.
Ich ging hinein.
Karl saß hinter seinem Schreibtisch. Auch er machte einen sichtlich nervösen Eindruck.
„Warum bist du hergekommen?“ fragte er.
Ich beantwortete seine Frage nicht sofort, sondern setzte mich erst einmal auf einen Stuhl ihm gegenüber. Dann holte ich die Briefe aus meiner Handtasche.
„Hier sind sie, Karl. Ich dachte, daß du sie wahrscheinlich ganz gern haben möchtest.“
Ich legte die Briefe auf den Schreibtisch.
Karl sah sie an, griff danach und brachte sie schnell in einer Schublade unter. Er drückte die Lade mit einem leisen Knall zu und blickte mich an.
Seine Augen verrieten Angst und Erwartung.
In diesem Moment hätte ich doch beinahe die Nerven verloren. Aber während ich ihn beobachtete, begriff ich mehr und mehr, daß er mir gehörte. Falls jemals eine Frau einen Mann besessen haben sollte, so besaß ich Karl.
„Du siehst ja so erschrocken drein, Karl“, sagte ich.
Er murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, dann stand er auf und begann nervös im Büro hin und her zu gehen. Schließlich blieb er vor dem Schreibtisch stehen und sagte: „Es ist alles vorbei.“
Ich lächelte ihn an und erwiderte: „Natürlich ist alles vorbei, aber wir sind doch erwachsen. Wir können doch immer noch eine intelligente Unterhaltung führen, oder? Das hat doch gar nichts mit deiner Ehe zu tun.“
Armer Karl! In ihm tobten jetzt wohl so viele widersprüchliche Gefühle, daß er nicht imstande war, mich richtig anzusehen.
„Nun … ich habe diese Briefe zurück“, sagte er. „Was gibt’s denn sonst noch?“
Er stand am Fenster und blickte auf die Stadt hinaus.
Dies war der Moment der Wahrheit für mich. Ich hatte einen sehr verwickelten Plan entworfen. Aber … würde ich auch imstande sein, ihn auszuführen?
Karl trug seinen braunen Tweedanzug, der mir immer am besten gefallen hatte. Es war ein Anzug, der Karls Sanftheit betonte und seine Fähigkeit oder Neigung zu gewalttätigem Sex verbarg.
Trotz seiner Leidenschaft und seines Verrats an mir war Karl im Grunde genommen ein sanfter und schwacher Mann. Das wußte ich. Sein Leben bestand aus einer ganzen Reihe größerer Leidenschaften, und jede von ihnen führte ihn in einen unbekannten Bereich. Karl hatte schon vor vielen Jahren die Kontrolle und Herrschaft über sich selbst verloren. Jetzt waren es die Frauen, die seinem Leben die Richtung gaben.
Fünf Jahre lang war ich es gewesen. Jetzt bewegten wir uns beide in verschiedene Richtungen.
Würde ich mich ihm noch einmal anschließen können?
„Ja“, antwortete ich. „Da ist noch etwas anderes. Als deine Ex-Geliebte habe ich wohl ein gewisses Anrecht darauf, zu erfahren, ob du mit Lucia glücklich bist.“
„Sehr glücklich.“
„Das hört sich ja sehr überzeugend an.“
„Lucia ist eine wundervolle Frau.“
Danach herrschte ziemlich lange Schweigen.
Ich raffte all meinen Mut zusammen, stand schließlich auf und ging zu ihm hinüber. Ich legte meine Hand sehr, sehr sanft auf seinen Arm. Ich konnte jeden Muskel in seinem gespannten Körper spüren.
Karl zog sich heftig zurück, drehte sich um und funkelte mich wütend an.
„Was willst du?“
Ich gab ihm keine Antwort darauf, weil es nicht möglich war, mit Worten auszudrücken, was ich wollte.
Wie eine Vision tauchte wieder dieses Bild vor meinem geistigen Auge auf … Karl und Lucia zusammen im Bett. Ganz deutlich konnte ich mir die beiden vorstellen; Karl von Leidenschaft gepackt, Lucias Körper bereit, ihn zu empfangen.
Meine Hand berührte erneut diesen Anzugstoff. Meine Fingerspitzen spielten damit. Dann sagte ich zu Karl: „Du bist ein Kind, Karl. Solange wir zusammen waren, wußte ich, daß du ein Kind bist, aber ich habe es dir nicht gesagt. Ich habe dir nicht gesagt, daß der Körper zu mehr bestimmt ist als nur zu diesen kurzen Zeitspannen der Lust, wenn wir — wie die Tiere — übereinander hergefallen sind.“
Als Reaktion auf diese Beleidigung verkrampfte sich sein Körper. Ich bestritt seine Sexualität, also glaubte er, daß ich auch seine Männlichkeit in Frage stellen wollte.
„Was wir miteinander hatten, ist zu Ende, aber ich kann dir immer noch von Nutzen sein, wenn auch auf andere Art. Glaube mir, Karl … obwohl oder gerade weil du verheiratet bist, kann ich dir immer noch sehr viel vom Leben zeigen.“
Jetzt weiteten sich seine Augen.
Ich wußte, daß er sich bemühte, ein plötzlich aufsteigendes Verlangen zu unterdrücken. Ich sah die feinen Schweißperlen auf seiner Stirn glitzern.
„Hör auf mich, Karl. Ich habe dich verloren, aber ich bin dir immer noch treu ergeben. Es ist eine absolut selbstlose Ergebenheit. Ich will weiter nichts, als daß du in deinem Leben restlose Erfüllung findest.“
Meine Hand befand sich jetzt zwischen seinen Beinen. Obwohl ich sehr erregt war, hatte ich mich vollkommen unter Kontrolle. Ich begann mit meinem Experiment.
Karl stand stocksteif da, als ich den Reißverschluß an seinem Hosenschlitz aufzog.
„Nicht …!“ protestierte er schwach.
„Karl, du mußt deine Hemmungen verlieren und dich gehenlassen“, sagte ich. „Ich bin doch nicht hergekommen, um dich zu veranlassen, Lucia untreu zu werden.“
Meine eigenen Worte klangen mir seltsam in den Ohren. Ich wußte nicht, ob ich selbst glaubte, was ich da eben gesagt hatte.
Karl hielt die Augen geschlossen, als ich meine Hand in seine Hose schob und nach seinem Glied griff, das schlaff zwischen seinen muskulösen Schenkeln hing.
Kaum hatte ich dieses Organ berührt, das für mein Leben fünf Jahre lang so wichtig gewesen war, da rieselte ein Schauer durch meinen Körper. Mein Gesicht lag auf seiner Brust. Ich spürte den rauhen Stoff auf meiner zarten Haut. Es war ein glorioses Gefühl.
Seine Männlichkeit begann zu wachsen. Die Adern und Muskeln seines Schaftes begannen unter meinen Fingern anzuschwellen.
Karls Körper entspannte sich. Er war in eine Sache hineingeraten, über die er keine Kontrolle mehr hatte.
Die Stange in meiner Hand wurde immer härter und steifer, bis ich spürte, wie dieses mir so vertraute brutale Verlangen in Karl wach wurde. Ich wußte, daß er sich jetzt weiter nichts wünschte, als mich besteigen zu können und sein Geschlechtswerkzeug in das weiche Mysterium zwischen meinen Beinen zu versenken.
Ich sprach sehr sanft zu ihm.
„Nein, du darfst nicht untreu werden, Karl. Ich bin hergekommen, um dir eine andere Form von Glück zu bringen. Ich bin hier, um dir eine Welt zu zeigen, die du noch nie zuvor erlebt hast.“
Meine Hände massierten die harten Kugeln.
Das beruhigte ihn für einen Moment.
Er rief meinen Namen.
Ich hätte nie geglaubt, daß es mir so unendliche Freude bereiten könnte, meinen eigenen Namen zu hören.
Ich packte seinen Schwanz und zerrte ihn aus der Hose. Das steife Organ schnellte heraus.
In diesem Moment bildeten wir eine Gruppe: Karl, ich selbst und dieser mächtige Penis.
Noch nie zuvor hatte ich mich derartig wie ein Teil einer anderen Person gefühlt.
Ich kniete mich auf den Boden und blickte zu ihm auf.
Seine Augen funkelten, und sein Blick schien sich in meine Augen bohren zu wollen.
Er wartete sichtlich gespannt auf diese neue Welt, die ich ihm zu zeigen versprochen hatte.
Ich wußte, daß er in diesem Moment weder an Lucia noch an mich dachte.
Er war sich lediglich meiner Anwesenheit, meiner Hände bewußt, die sein Organ so schnell in einen Zustand höchster Erregung versetzt hatten.
Meine Lippen waren feucht und zitterten. Mir war zumute, als sollte meine Zunge gleich auf eine große Reise gehen.
Näher und immer näher brachte ich meinen Mund an diese harte, wippende Stange, bis sie nur noch knapp einen Zoll davon entfernt war.
„Karl … verstehst du?“
Ich wußte genausowenig wie Karl, was ich eigentlich mit dieser Frage meinte.
Er langte nach unten und fuhr mit einer Hand durch mein Haar.
Es war eine so vertraute Geste, daß ich Mühe hatte, jetzt die Tränen zurückzuhalten. Ich senkte einen Moment meinen Blick, und als ich wieder aufsah, war der Zeitpunkt zum Handeln gekommen.
Wir kamen zusammen.
Meine Lippen teilten sich für sein gequältes Fleisch. Meine Lippen öffneten sich und empfingen die heftige Gewalttätigkeit seiner Liebe.
Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Was ich bisher nur in der Theorie geplant hatte, wurde nun in die Wirklichkeit umgesetzt. Alles hing vom Erfolg oder vom Versagen meiner Lippen ab.
Sein harter Schaft tobte wie ein Hurrikan in meinem Mund.
Ich hielt meine Lippen fest darum gepreßt und gab ihm meine Liebe … ja, ich gab diesem Teil von ihm alles, was ich hatte.
Meine Zunge peitschte das zuckende Organ. Meine Lippen glitten daran auf und ab.
Dann hörte ich Karl keuchen, und ich spürte das Zittern seines gesamten Körpers.
Ich wußte, was gleich passieren würde.
Eine Sekunde später zuckte sein Körper heftig zusammen, erstarrte einen Moment regungslos … und dann spritzte der heiße Samen in meinen Mund.
Ich fiel zurück und verlor in der grenzenlosen Freude dieses Augenblicks beinahe das Bewußtsein.
Danach sprach keiner von uns auch nur ein einziges Wort. Das Schweigen währte sehr lange.
Dann setzte sich Karl wieder hinter seinen Schreibtisch, griff nach einem Bleistift und begann geistesabwesend damit zu spielen.
„Verstehst du jetzt, was ich meine, Karl?“ fragte ich schließlich, als das Schweigen zu drückend wurde.
„Ich verstehe überhaupt nichts.“
„Aber du mußt doch verstehen! Du und ich … wir beide befinden uns jetzt in verschiedenen Bereichen. Daß du mit einer anderen Frau verheiratet bist, ist absolut perfekt. Jetzt können wir die Tiefen unserer Emotionen mehr und besser denn je zuvor erforschen.“
Er deutete auf seine Hose und sagte sarkastisch: „Meinst du vielleicht das mit den Tiefen unserer Emotionen?“
„Das ist nur ein Anfang, Karl … nichts weiter.“
Ich stand auf und wollte das Büro verlassen.
Er rief meinen Namen. Nur ein einziges Mal. Wie ein Kind, das plötzlich seine Eltern verloren hat.
Ich machte die Tür leise hinter mir zu.
Ein Gefühl des Triumphes durchströmte meinen Körper. Ja, es war nur ein Anfang gewesen, dachte ich. Aber Karl hatte zu begreifen angefangen.
Meine Lippen hatten ihm zu einem Erlebnis verholfen, das ihm Freude und Entsetzen zugleich bereitet hatte. Es würde nicht lange dauern, bis er mehr davon haben wollte. Ich hatte für Karl eine neue Tür aufgestoßen und ihn über die Schwelle geführt. Karl begann zu begreifen, wie ein Körper noch benutzt werden konnte.
Das von mir geplante Dreieck begann sich zu formen. Es würde ein Dreieck werden, das keinem anderen ähnelte. Sein kläglicher Tonfall, als er vorhin meinen Namen gerufen hatte, ließ mich einen Teil der Wahrheit bereits ahnen.
Karls Leben war auf Treibsand gebaut. Er wurde mit unwiderstehlicher Gewalt in die Tiefe gezogen, weil er die Tiefen seines eigenen Körpers nicht verstehen konnte. Jetzt hatte ich ihm einen Rettungsring zugeworfen. Wenn Karl aus diesem Treibsand wieder herauskommen wollte, würde er nach diesem Rettungsring greifen und meine Bedingungen akzeptieren müssen.
Nachdem ich das Büro verlassen hatte, wanderte ich viele Meilen in der Stadt herum.