Читать книгу Das Wunder der Selbsterkenntnis - Anssi Antilla - Страница 8
ОглавлениеKAPITEL 2
„Durch das Ich lebst du in einer Scheinwelt. Die Realität hast du noch nie gesehen.“
Als du ein Baby warst, hattest du kein Ich. Damals hat nichts in dir nachgedacht über sich und das Leben. Das Ich hat sich erst nach und nach in deinem wahren Selbst entwickelt.
Irgendwann hat das Ich deine Aufmerksamkeit hypnotisiert. Jetzt glaubt dieses Ich, du könntest nicht ohne es sein. Doch du bist ohne es geboren, hast lange ohne es gelebt und drei Sekunden ohne Gedanken beweisen, dass du ohne es sein kannst, während das wahre Sein sich nicht auflöst.
Ohne Gedanken kein Ich – aber Sein bleibt.
Keine Sorge: Keiner will dir dein Ich nehmen. Wenn du es behalten willst, kannst du es behalten. Ich möchte dich nur daran erinnern, dass das Ich dir immer etwas verspricht, was es nie einhält.
Überleben, Erfüllung, Kontrolle – nichts davon kann dir das Ich geben. Das Ich stirbt spätestens mit dem physischen Tod, sprich: Überleben ist nicht drin. Satt wird das Ich auch nie auf Dauer, Erfüllung kannst du daher auch streichen. Und dass es Kontrolle hätte … Denke mal darüber nach.
Wenn ich Morpheus aus dem Film Matrix wäre, würde ich jetzt sagen: „Das ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein zurück. Nimm die blaue Pille – die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst, was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille – du bleibst hier im Wunderland und ich werde dir zeigen, wie tief das Kaninchenloch reicht.“
Durch das Ich lebst du in einer Scheinwelt. Die Realität hast du noch nie gesehen. Das ist übrigens eine oft verwendete Definition für die Erleuchtung: Die Realität sehen. Ich möchte dir die Wahrheit zeigen – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Möchtest du sie sehen?