Читать книгу Buckelkopfcichliden - Anton Lamboj - Страница 7
ОглавлениеSteatocranus gibbiceps ist die Typusart der Gattung. Die Abbildung zeigt den Holotypus der Art, der von BOULENGER 1899 für die Beschreibung verwendet wurde.
Ein wenig Systematik
Die Gattung wurde bereits 1899 durch BOULENGER beschrieben. Die Typusart, also die Art, anhand der die Gattung aufgestellt wurde, ist Steatocranus gibbiceps. Die Buckelkopfcichliden gehören zur Gruppe der sogenannten tilapiinen Cichliden. Sie sind also mit den Gattungen Tilapia und Sarotherodon – um nur zwei Beispiele zu nennen – näher verwandt.
Die derzeit gültige Definition der Gattung orientiert sich an der Bearbeitung von ROBERTS & STEWART aus dem Jahr 1979. Steatocranus ist demnach als eine Cichlidengattung charakterisiert, die ausschließlich rheophile (strömungsliebende) Arten beinhaltet, die eine reduzierte Schwimmblase besitzen – das bedeutet, dass sich diese Fische in der freien Wassersäule nur unter aktiver Anstrengung mittels andauernder Schwimmbewegungen halten können. Ein freies „Schweben“ im Wasser ist ihnen nicht möglich. Zumindest gilt das für adulte Tiere, Jungfische haben noch eine besser funktionierende Schwimmblase, was aufgrund ihres Schwimmverhaltens leicht zu erkennen ist. Man kann sie in den ersten Wochen beobachten, wie sie bei der Nahrungssuche oft auch frei im Wasser schweben. Erst mit zunehmendem Wachstum werden sie immer mehr zu den „Bauchrutschern“, wie es typisch für die Gattung ist.
Als allgemeine Merkmale für die Gattung Steatocranus sind zu nennen: zwei Seitenlinien; 30 bis 34 Schuppen in einer Längsreihe an den Körperseiten; 19 bis 22 Hartstacheln in der Rückenflosse; die Männchen zeigen bei den meisten Arten einen gut ausgeprägten Kopfbuckel; in den Kiefern befinden sich in der äußersten Reihe große zweispitzige Zähne, in den inneren Reihen kleine dreispitzige sowie konische Zähne.
Alle Arten sind Höhlenbrüter. Sie besitzen eine mehr oder weniger lang gestreckte Gestalt. Die Bauch- und Brustflossen sind sehr weit nach vorne gerückt und befinden sich unmittelbar hinter den Kiemendeckeln. Es gibt keine Färbungsunterschiede zwischen den Geschlechtern. Die kleinsten Arten erreichen im Aquarium gerade mal ca. 7 cm Gesamtlänge, die größten etwa 15 cm (normale Haltung und Fütterung vorausgesetzt).
Bisher besteht die Gattung Steatocranus aus acht wissenschaftlich beschriebenen und allgemein als gültig anerkannten Arten. Bis vor Kurzem ebenfalls dazugerechnet wurde der aus dem Flusssystem des Volta in Ghana stammende S. irvinei (TREWAVAS, 1943), allerdings 2019 in die neu geschaffene Gattungt Paragobiocichla überstellt wurde und den ich daher in diesem Buch nicht weiter behandle. Es sollen hier nur die echten Arten der Gattung – inklusive der derzeit noch nicht wissenschaftlich beschriebenen – vorgestellt werden, die nach bisheriger Kenntnis ausschließlich im Kongo bzw. dessen Zuflüssen vorkommen.
Erwähnenswert erscheint mir aber auf jeden Fall noch das Ergebnis einer Bearbeitung von SCHWARZER et al. (2011), in welcher die Vermutung geäußert wird, dass ein Teil der Arten der Gattung durch Hybridisierungen entstanden sein könnte. Insgesamt also eine spannende Gattung, bei deren Erforschung wohl noch einiges an Überraschungen möglich ist.
Im Folgenden möchte ich aber weniger auf anatomische oder morphologische Merkmale eingehen, sondern nur die aquaristisch relevanten Merkmale besprechen.
Paragobiocichla irvinei wurde bis vor Kurzem noch zu Steatocranus gerechnet