Читать книгу Insel des Todes - Anton Schaller - Страница 3

Kapitel 1

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Und da passierte es ... Simon Winslow trat auf einen dicken Ast, der krachend unter seinen Schuhen zerbrach.

Die Männer am Lagerfeuer zuckten zusammen, sprangen in die Höhe.

Die Lichtkegel einiger starker Taschenlampen schnitten durch die Dunkelheit.

Simon Winslow spürte die Angst, die seinen ganzen Körper überschwemmte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Mann auf seine Gegner, die sich mit langsamen Schritten näherten. Zweige wurden zur Seite gebogen, Äste zersplitterten.

Wie festgenagelt verharrte der Mann auf der Stelle. Schweiß perlte in Strömen über seinen ganzen Körper. Die Todesangst lähmte ihn für einige wertvolle Sekunden.

Doch dann löste sich plötzlich die Erstarrung.

Simon Winslow warf sich herum und begann zu laufen. Mit den Händen kämpfte er sich eine Schneise durch den dichten Urwald und rannte, ohne einen Blick zurückzuwerfen.

Plötzlich stolperte er über eine Wurzel, stürzte schwer zu Boden, fiel mit dem Gesicht voran in das modrig riechende Erdreich. Mit einem Aufschrei wälzte sich Winslow herum und kam stöhnend wieder auf die Beine. Hinter ihm geisterten die Lichtfinger der Taschenlampen durch die Dunkelheit. Sie kamen immer näher.

Winslow saugte die faulig riechende Luft in seine pumpenden Lungen, wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und stolperte weiter durch das dichte Gestrüpp. Aufgescheuchte Vögel flatterten mit schrillen Lauten davon, und das Zirpen der Libellen zerrte an seinen aufgewühlten Nerven. Der Urwald kam nie zur Ruhe.

Winslow spürte die Zweige, die in sein Gesicht klatschten und blutige Striemen hinterließen. Er hatte nur einen Gedanken: Fort von hier! Doch die Verfolger kamen immer näher...

Winslow spürte, wie ihm langsam die Luft ausging. Immer keuchender wurden seine Atemzüge. Das Blut in seinen Schläfen klopfte schmerzhaft. Mechanisch setzte er einen Fuß vor den anderen, strauchelte, fing sich wieder und setzte seinen Weg fort.

Dann hatte er mit einem Mal das Ende des Dschungels erreicht. Vor ihm lag der breite Sandstrand. Winslow blieb für einen Moment stehen, beugte sich nach vorn und stützte beide Hände auf seine Oberschenkel. Vom Meer her wehte ein kühler, erfrischender Wind. Winslow atmete tief durch, versuchte neue Kräfte zu sammeln. Monoton klatschten die Wellen ans Ufer. Wie unzählige Diamanten glitzerten die Wassertropfen im Licht des Mondes.

Winslow stapfte dann durch den Sand, sank ein, kämpfte sich mühsam wieder heraus und strebte dem Meer zu.

Doch da waren die Verfolger heran. Winslow spürte direkt körperlich die Lichtbündel, die seinen Rücken trafen, und er hörte das derbe Lachen der Männer, das in seinen Ohren dröhnte.

Winslow warf sich herum. Panik entstellte sein blutendes Gesicht. Geblendet schloss er die Augen, hob abwehrend die Hände in die Höhe, taumelte ein Stück nach hinten, verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.

Völlig entkräftet wälzte sich Winslow herum. Sein Gesicht war mit nassem Sand verklebt. Er sah die schweren Stiefel seiner Verfolger nur wenige Zentimeter vor seinen Augen.

Da wusste der Mann, dass er endgültig verloren hatte.

Insel des Todes

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