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Das Ich will beruhigt werden

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Ich verwende eine Passage aus SuE S. 257:

In einem Kreis spirituell Suchender geht es um die Frage, was gesucht wird. Warum bemühen wir uns? Was wollen wir? „Also ich würde sagen: Freiheit oder Glückseligkeit oder Erleuchtung.“ Er sieht die anderen an, und keiner hat eine bessere Antwort parat. Da wird McKenna gefragt: „Was würdest du sagen?“ Seine Antwort: „Ich würde sagen, man will entweder beruhigt oder aus der Fassung gebracht werden. Im Grunde genommen beides, aber am meisten beruhigt. Das Ego möchte beruhigt werden, doch der Teil von euch, der aus der Fassung gebracht werden möchte, jene leise, nagende Stimme im Hintergrund, das ist der Teil, der dafür sorgt, dass etwas geschieht, und irgendwann, in irgendeinem Leben, ist dieser winzig kleine Halunke groß genug geworden, um etwas tun zu können. Er greift sich das Steuer und wirft es über Bord, und dann knallt es und brennt es in eurem Leben. Damit fängt alles an. ... Dann wird das Schlimmste passieren, etwas, dem ihr sogar den Tod vorziehen würdet, wenn ihr die Wahl hättet. Euer Leben wird zum schlimmsten aller Alpträume, und das ist der Punkt, wo alles sich zum Guten wendet.“

Das ist es, was mich zum ersten Mal mit voller Wucht bei R. de Martino im Jahr 2000 – also in meinem 60sten Lebensjahr – getroffen hat: Die Erkenntnis, dass das Schlimmste passieren muss, etwas, dem man sogar den Tod vorziehen würde. Es ist die existenzielle Erkenntnis von der Unmöglichkeit, sein Ich zu durchbrechen, die Tatsache des ausweglosen Gefangenseins im Ich. Ich muss mich korrigieren: Es war noch nicht das existenzielle Betroffensein, sondern nur ein intellektuelles. Das existenzielle Betroffensein geschah erst 2005, was ich ausführlich in „Mein Weg aus der Ausweglosigkeit“ geschildert habe.

Spiritualität - ein unlösbares Dilemma

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