Читать книгу Der trügerische Verstand - Anton Weiß - Страница 3
Vorwort
ОглавлениеIch möchte vorausschicken, dass ich Philosophie nicht studiert habe – außer einigen Semestern, die ich während meines Theologiestudiums belegt habe -, mich aber trotzdem für die Frage nach dem Sinn menschlichen Daseins interessiere und deshalb nach alter Auffassung als Philosoph zu gelten habe. Ich fühle mich als interessierter Laie, der sich seine Gedanken über das Leben macht und beim Lesen von philosophischer Lektüre diese mit seinen eigenen Einsichten vergleicht. Daraus ist dieses kleine Büchlein entstanden: in der Auseinandersetzung mit Markus Gabriels Buch: „Warum es die Welt nicht gibt.“
Das Anliegen von Markus Gabriel, die Realität angesichts der Leugnung durch Konstruktivismus (Wirklichkeit als Projektion des Bewusstseins) oder östliche Religionen (Wirklichkeit als Illusion) retten zu wollen, ist durchaus anerkennenswert.
Dennoch stellt sich die Frage, ob die Realität objektiv, also so, wie sie an sich ist, vom menschlichen Bewusstsein erfasst werden kann. Ich versuche im Folgenden zu zeigen, dass dem nicht so ist und möchte darlegen, dass wir über eine vom Bewusstsein unabhängige Welt keine Aussage machen können, wie es Markus Gabriel vertritt.
Statt „Neuen Realismus“ würde ich die von Markus Gabriel begründete philosophische Richtung als „Naiven Realismus“ bezeichnen.
Dies steht im Zentrum meiner Erwiderung auf Markus Gabriel.
Es gibt aber auch andere Punkte, die mir zu Einwendungen Anlass geben. Ein Punkt besteht darin, dass ich bei Markus Gabriel ein kritisches Hinterfragen des Verstandes vermisse.