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Grundlegendes

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Um den Unterschied zwischen dem, worum es mir geht, nämlich um die Transzendierung des Ichs, und dem, worum es vielen, die sich mit Advaita beschäftigen, geht, nämlich um Erleuchtung und Befreiung, aufzuzeigen, möchte ich ein Beispiel nennen, das U. G. Krishnamurti erzählt: Er berichtet von seinem Großvater, der den Yoga-Weg zielstrebig verfolgte und eifrig meditierte, also doch überzeugt war, so die Erleuchtung zu finden. Da stört ihn ein kleiner Junge in seiner Meditation und er schlägt ihn halbtot (7).

Nichts könnte deutlicher den Unterschied zwischen einem sog. Streben nach Erleuchtung und dem, worum es in Wirklichkeit geht, nämlich die Transzendierung des Ichs, die Auswirkung im konkreten Leben haben muss, aufzeigen.

Mein Denken entspricht genau dem, was Paulus im Hohen Lied der Liebe im Neuen Testament zum Ausdruck bringt: „Und hätte ich alle Weisheit und alle Erkenntnisse usw., hätte aber die Liebe nicht, so nützte es mir nichts“ (aus dem Gedächtnis zitiert). Ja, die höchste Erleuchtung, die tiefsten Erfahrungen und spirituellsten Erlebnisse sind nichts wert, wenn sie nicht bewirken, dass der Mensch aus einem transzendierten Ich lebt, d. h. verwandelt ist. Befreiung ist bedeutungslos, wenn sie nicht den Menschen in seinem (Ich-)Sein von Grund auf erneuert.

Für die meisten Suchenden gilt – ohne damit ihre ernsthafte Suche in Frage stellen zu wollen –, was U. G. Krishnamurti zu einem Suchenden sagt: „Sie schützen verzweifelt diese Panzerung, diesen Schild aus Denken, und haben Angst, dass die Bewegung des Lebens Ihre Grenzen zerstören könnte“ (14). Er bezeichnet spirituelle Menschen als „die unehrlichsten Menschen“ (37), und zwar genau aus dem Grund, den er bei seinem Großvater erlebt hat: dass die ganze Suche der meisten Menschen nur dazu dient, ihr Ich aufrecht zu erhalten, es nicht aufgeben zu müssen – genau das, was das Ziel der Suche sein müsste.

Das Gros der Suchenden kann man mit den Worten U. G. Krishnamurtis kennzeichnen: „Um das, was Seligkeit genannt wird, erfahren zu können, glauben Sie, Ihre Gedanken kontrollieren zu müssen. Das ist unmöglich. Sie werden sich selbst verbrennen und sterben, wenn Sie sich darum bemühen“ (42). Deshalb bedeutet mir U. G. Krishnamurti so viel, weil er einer der ganz wenigen ist im Bereich derer, die Advaita vertreten, die radikal, unmissverständlich und kompromisslos darlegen, dass jede Suche, wenn sie ehrlich erfolgt, in den Tod führt. Dass es keine Möglichkeit gibt, durch ein Erkennen, wie auch immer es geartet sein mag, die Befreiung zu erlangen.

Advaita- Agewaida

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