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Kapitel 2

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„Halt, ich nehme Sie doch mit!“ rief Mave und er drehte den Kopf mit einem

„Ich hol nur meinen Koffer aus dem Auto“ zu ihr um.

Sie sah ihn mit leicht geröteten Wangen an. „Natürlich! Gepäck!“ sie war ganz durcheinander.

Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb ihr nicht, denn schon stand der Mann vor ihr. Oh, ihr war zuvor gar nicht aufgefallen, wie groß er war.

Er sah sie freundlich an und reichte ihr die Hand: „Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Enrico Conti, ich komme jedes Jahr aus Italien zu diesem Festival, aber ihre Sprache spreche ich noch nicht so gut. Deshalb meine Frage vorhin. Ich hoffe, es ist in Ordnung so. Vielen Dank nochmal, Sie retten mir gerade das Leben, das ist Ihnen bewusst, oder?“ zwinkerte er ihr zu.

Sie ergriff seine Hand und stotterte.

„Ich bin Mave O´Brien und unterwegs nach Portney. Das liegt doch ganz in der Nähe von Guleen! Ich nehme Sie gerne mit und bringe Sie zu ihrem Hotel. Sie haben doch schon ein Zimmer gebucht?“ Ansonsten sähe es schlecht für diesen attraktiven Italiener aus….Innerlich schüttelte sie sich. So gestottert hatte sie schon lange nicht mehr. Es war ihr unangenehm, denn durch ihren Beruf war sie den Umgang mit fremden Menschen an und für sich gewohnt.

„ Ja, im Bellingwood Castle in Portney “ antwortete Enrico.

„Was für ein Zufall. Genau zu diesem Hotel bin ich unterwegs. Die Besitzer sind die Eltern meines besten Freundes“ gab sie überrascht zurück. Enrico schmunzelte und zwinkerte ihr zu.

„Wenn das mal nicht Schicksal ist, dass wir uns hier treffen müssen? Und…. Bester Freund oder Freund wie Freund?“ fragte er nach. Sie lief rot an und ihre Hände begannen zu schwitzen. Was war nur mit ihr los? So kannte sie sich nicht….

„Nun ja, bester Freund. Sein Partner Adam ist mein zweitbester Freund“ schmunzelte sie verlegen und zitternd.

Er holte tief Luft und meinte,

„Na, dann lass uns mal losfahren!“

Uns? Seit wann waren sie beim du? Naja, egal jetzt.

Sie hoffte, dass sie die Strecke bis Portney heil überstehen würde, so durcheinander wie sie war. So etwas war ihr noch nicht passiert. Sie hielt sich für eine routinierte und sichere Autofahrerin, aber schon beim Losfahren vergaß sie die Handbremse zu lösen und der Motor ging in ein lautes Heulen über, bevor er erstarb. Verlegen blinzelte sie Enrico an, startete den Motor neu und fuhr langsam auf die Küstenstraße zurück.

„Was soll ich nur mit ihm sprechen?“ überlegte Mave. Da nahm er ihr die Entscheidung auch schon ab und begann zu fragen, wo sie her sei und wo sie arbeite und ob sie einen Freund oder Mann hatte. Das waren definitiv zu viele Fragen auf einmal und ein wenig überrumpelt dachte sie bei sich, dass das auch sehr intime Fragen waren. Sie hatten sich schließlich erst vor wenigen Minuten das erste Mal gesehen.

Nach einem kurzen Moment antwortete sie daher: „Ich komme eigentlich aus Portney, da leben meine Eltern noch. Iich arbeite als Assistentin bei einem Zahnarzt in Trilee und lebe dort mit meinem besten und dem zweitbesten Freund zusammen. Nun, da ich quasi alles auf einmal beantwortet habe, möchte ich aber unbedingt auch von dir mehr wissen. Warum kommt ein Mann aus Italien nach Irland, wo es kalt ist und viel regnet, um ein Festival zu besuchen? Und was machst du beruflich, wenn du dir ein Zimmer im Bellingwood leisten kannst?“ Erschrocken hielt sie inne. „Das…das, entschuldige, das Letzte war sehr indiskret“ flüsterte sie leise zu Enrico.

Der aber lachte:

„ Kein Problem, cara mia, ich bin Anwalt von Beruf, 34 Jahre alt, lebe und arbeite in Bibbilane in der schönen Toskana. Ich bin Single und liebe dieses Festival einfach. Seit ich vor zehn Jahren zum ersten Mal einen Freund begleitet habe, lässt es mich nicht mehr los! Diese Atmosphäre, diese Stimmung, jeder singt und tanzt und man bemerkt das Lebensgefühl, die Freiheit, kann Regen und Meer gänzlich auf der Haut spüren!“

Er sah sie mit Begeisterung in den Augen an, „außerdem lasse ich mir danach bei meinem Lieblingstätowierer in jedem Jahr mein Tattoo erweitern!“

Da sie auf die Straße achten musste, konnte sie ihn nicht mustern. Wo auf diesem heißen Körper sich dieses Tattoo wohl befand? Da sie ihm nicht antwortete, fragte er besorgt nach

„ Ist es, weil ich ein Tattoo habe? Du musst keine Angst vor mir haben! Ich bin ganz zahm“.

Lächelnd sah sie kurz zu ihm….

„ Gut!“ wisperte sie leise und ergänzte „wir sind gleich da.“

Aufatmend stellte sie ihr kleines Auto auf dem Privatparkplatz der Familie McLiam ab.

Doch anstatt auszusteigen, musterte sie Enrico.

Wo er wohl dieses erweiterbare Tattoo versteckte? Sie konnte es auf jeden Fall nicht entdecken.

Er grinste leise in sich hinein. Wie sie ihn eben gemustert hatte…Sie überlegte sich sicher, an welcher Stelle seines Körpers sich dieses Tattoo befand…Ja, da müsste sie sich schon näher an ihn herantrauen, eventuell noch sein Hemd…

Nein, da sollte er lieber nicht darüber nachdenken, denn er bemerkte, wie sich ein Kribbeln in seinen Lenden ausbreitete….der Gedanke war zu köstlich!

Er räusperte sich und bedankte sich herzlich bei Mave.

„Darf ich dich als Dank für deine Hilfe heute Abend in das hoteleigene Restaurant einladen? Ich weiß aus Erfahrung, dass es dort hervorragende Fischspezialitäten gibt.“

Er liebte die geräucherten Lachsfilets ebenso wie den Hummer oder die Fischpasteten, die hier fangfrisch verarbeitet wurden!

Mave wand sich, wusste nicht, was sie antworten sollte. Sie hatte nur ein ausgehtaugliches Outfit mitgebracht und das wollte sie an Adairs großer Geburtstagsfeier tragen. Was nun?

„ Ich habe leider nichts zum Anziehen für dieses vornehme Restaurant“, merkte sie an. Enrico begann zu lachen.

„Oje, das war DER Spruch“, lachte Mave mit ihm, als ihr bewusst wurde, was sie soeben gesagt hatte…..Das war so typisch Frau….

Er sah sie an und meinte dann:

„ Wenn du weißt, wo man hier in der Nähe gutes Essen und guten Wein bekommt, dann gehen wir eben dorthin.“

Sie musste nicht lange überlegen.

„Direkt im Zentrum von Portney gibt es einen Pub, der auch Kleinigkeiten zum Essen anbietet. Da kocht die Mutter des Besitzers und das schmeckt so richtig hausgemacht!“ schwärmte sie Enrico vor.

„Na, dann gehen wir in diesen Pub, wie heißt der nochmal?, wollte Enrico wissen.

Mave grinste und sagte:

„Ich hab es dir noch gar nicht verraten, aber er heißt -The Red Lion- und ist überall bekannt“

„Gut, dann treffen wir uns vor dem Haupteingang um 19 Uhr?“ wollte Enrico wissen.

Nachdem Mave zugesagt hatte, machte sie sich daran, ihren Koffer aus dem Auto zu holen, dabei betrachtete sie Enrico heimlich von der Seite.

Anwalt, hmmm, soso….aber durchtrainiert wie ein Sportler, dachte sie sich.

Sie war ganz in Gedanken versunken und erschrak deshalb, als jemand an ihrem Koffer zerrte. Sie wollte schon anfangen zu schimpfen, da bemerkte sie, dass Enrico in einer Hand seinen Koffer hielt und offensichtlich im Begriff war, ihr ihren Koffer abzunehmen und ließ los.

Schweigend gingen sie nebeneinander in Richtung Haupteingang, als von weitem ein lautes

„Mave- Schätzchen ,da bist du ja endlich“

zu hören war.

Sie sah Feena, eine rundliche Frau Anfang 50, nur 1,52m groß , wallende, rote Haare und das Gesicht voll mit Sommersprossen, auf sich zurennen.

Sie öffnete ihre Arme und Mave ließ sich hineinfallen. Wie Feena duftete…..

Mave war bei ihrer Großmutter aufgewachsen, da ihre Eltern schon früh bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren. Ihre Granny war leider im vergangenen Jahr mit fast 90 Jahren gestorben und sie vermisste sie unendlich.

Ihren Großvater hatte sie nie kennen gelernt, er war lange vor ihrer Geburt an einem Herzinfarkt verstorben. Sie hatten nur sich gehabt, Granny und Mave…..

Und Feena duftete wie Granny, nach Brot, Kuchen, Fleischpastete, alles auf einmal.

Sie holte noch einmal tief Luft und löste sich dann von ihr.

Da fiel Feena der Mann neben Mave auf. Neugierig betrachtete sie ihn und wollte natürlich sofort wissen, wen sie da wohl mitgebracht hatte. Niemand hatte von einem Freund gesprochen bei den letzten Telefonaten.

„Und wer ist dieser attraktive, junge Mann, liebe Mave? Du hast gar nicht gesagt, dass du in Begleitung kommen wirst!“

Doch Mave beruhigte sie schnell und erzählte, wie es zu ihrer Begegnung und somit der gemeinsamen Fahrt nach Portney gekommen war.

„Sie sind Gast bei uns? Ich dachte auch noch, das Gesicht kommt mir bekannt vor“, erwiderte Feena sogleich.

„Ja, schon seitzehn Jahren bin ich immer während des Festivals in Guleen Gast in ihrem wunderschönen Hotel“,

antwortete Enrico ihr.

„Darf ich mich noch einmal vorstellen? Mein Name ist Enrico Conti . Ich komme aus Italien und freue mich jedes Jahr wieder, hier zu sein.“

„Wie charmant, ein Südländer“, schwärmte Feena auch sofort los. Sie zwinkerte Mave zu

„wäre das nicht ein Flirt wert?“

Bevor Mave antworten konnte, berichtete Enrico auch schon von ihrem Plan, abends in den Pub –The Red Lion- zu gehen.

Feena lachte.

„Ja, da müsst ihr unbedingt das Irish Stew oder den Shepard’s Pie probieren, der ist göttlich!“

Neidlos musste sie anerkennen, dass Moira, ihre Klassenkameradin, diese Gerichte besser kochen konnte als sie. Natürlich gab es im Privaten auch Eintöpfe oder Auflauf, doch in ihrem Hotel war es nicht üblich, Hausmannskost zu servieren. Die Gäste erwarteten edle Fischgerichte und beste Steaks.

Sie zog Mave an der Hand.

„Komm, Adair wartet auch schon auf dich, er konnte dich nur nicht mit mir gemeinsam begrüßen, da ein Gast sich über den Zimmerservice beschwert hat“ Natürlich nahm Adair solche Beschwerden ernst und kümmerte sich dann auch selbst darum.

In der Lobby sah sich Mave um. Wie sie es liebte! Hier sah es aus, wie zu Zeiten Heinrich des VIII. Überall schwere, dunkle Möbel, reich verziert mit Gold, Kronleuchter, die mehrere Meter Durchmesser hatten und den Eingangsbereich und auch den Treppenaufgang hell erleuchteten. Auf dem Boden lagen dicke, erlesene, die Schritte dämpfende Teppiche und die große Freitreppe in den 2. Stock war mit einem weinroten Teppich ausgelegt, der an den Rändern von goldenen Beschlägen gehalten wurde.

Ein Lächeln stahl sich Mave ins Gesicht. Sie liebte das Ambiente, sie fühlte sich zurück versetzt ins 15. Jahrhundert.

Einzig der PC, der hinter dem Empfang zu sehen war, sowie der Aufzug, der versteckt an der Seite eingebaut worden war, wollten den Eindruck des Mittelalters schmälern. Doch das hielt die Gäste nicht davon ab, den Schauergeschichten zu glauben, dass hier der Geist der Lady Ann sein Unwesen treiben sollte. Lady Ann war 1688 nachweislich hier in der Nähe wegen Hexerei auf dem Scheiterhaufen hingerichtet worden. Da sie sich in der Nacht vor ihrer Verhaftung in diesen Räumlichkeiten aufgehalten hatte, soll sie nun noch immer ihr Zimmer suchen um zur Ruhe zu kommen.

Mave schauderte. Die Vorstellung war schon recht gruselig und da niemand wusste, in welchem Zimmer Lady Ann genächtigt hatte, war in jedem Zimmer ein Bild von verschiedenen Kräutern an der Wand. Dies sollte den Geist vom Eindringen abhalten.

Sie glaubte nicht an den Unsinn mit Hexen und Geistern, aber in diesem alten Gemäuer zu stehen und wieder und wieder diese Geschichte zu hören, brachte ihr jedes Mal eine Gänsehaut am gesamten Körper ein.

Feena schmunzelte, als sie diese Gänsehaut bei Mave entdeckte.

„Hast du an Lady Ann gedacht?“

„Oh, bitte Feena, ich habe jetzt wirklich eine Dusche nötig!“, unterbrach sie jede weitere Erzählung. Feena musste gebremst werden, denn war sie erst einmal dabei, von jener Zeit zu sprechen, dann konnte niemand ihre Erzählungen unterbrechen.

„Habe ich mein übliches Zimmer?“ wollte Mave deshalb von ihr wissen. Feena nickte.

„Das weißt du doch, Liebes, immer das Turmzimmer ganz oben unter dem Dach.“

Mave liebte diesen Raum. Er war etwas ganz Besonderes. Eine schmale Steintreppe führte hinauf in dieses kleine Zimmer, welches eine traumhafte Aussicht auf den Atlantik bot.

In „ihrem“ Zimmer gab es ein großes Himmelbett, welches fast den ganzen Raum einnahm, rechts und links jeweils ein Schränkchen mit zwei Schubladen und einer kleinen Lampe für die Nacht darauf. Gegenüber des Bettes, das einen Baldachin aus naturfarbenem Stoff hatte, stand ein Schminktisch mit einem großen Spiegel. Davor ein Hocker mit geschwungenen Füßen, der mit dunkelgrünem Samt bezogen war.

Direkt neben diesem ging eine Türe ins Badezimmer. Dieses war recht großzügig geschnitten, nahm es doch nahezu so viel Platz in Anspruch wie das Zimmer zum Übernachten selbst. Die freistehende Badewanne mit den Löwenfüßen begeisterte Mave immer wieder aufs Neue. Das Waschbecken stand auf einer Keramiksäule und darüber war ein kleiner Spiegel angebracht. Einzig die Dusche mit der Glasverkleidung störte das Gesamtbild, aber die Gäste des Hotels wollten nicht nur baden, sie wollten duschen und so waren Adair und Feena gezwungen gewesen, diesen Stilbruch in jedem Badezimmer des Hotels mit einzubauen.

Mave ließ sich seufzend auf ihr Bett fallen, schloss ihre Augen und schreckte im selben Moment wieder auf.

Wo war eigentlich Enrico geblieben

? Sie hatte sich mit Feena unterhalten und war dann ganz in Gedanken auf eine heiße, lange Dusche auf ihr Zimmer gegangen. Keinen Gedanken hatte sie mehr an Enrico verschwendet. Ob er ihr böse war deshalb? Warum hatte er sie nicht zurückgehalten?

Sie würde ihn fragen, sobald sie sich später sehen würden.

Bald war Mave geduscht und saß, sich ihre langen Haare entwirrend, vor dem Spiegel am Schminktisch. „Hätte ich sie nur zusammengebunden, als ich an den Klippen stand“ raunte sie sich selbst verärgert zu. Nun waren sie verknotet und verhakt und es war eine Mühe, diese Haare wieder kämmbar zu machen.

Doch dann hatte sie es geschafft.

Enrico stand aufgeregt am Eingang und wartete auf seine Verabredung. Wann war er das letzte Mal aufgeregt gewesen vor einem Date? War es überhaupt ein Date? Immerhin wollten sie nur Essen gehen in einen Pub…..

Er sah auf und sah Mave auf sich zukommen. Die Haare hatte sie sich zu einem Pferdeschwanz gebunden, sie war nur ganz leicht geschminkt mit Mascara und Lipgloss und trug eine dunkelblaue Bluse zu ihrer Jeans. In der Hand hielt sie eine warme Strickjacke für später, wenn es kühler werden würde. Ihre Tasche hatte sie sich lässig über die Schulter geworfen und ihre Turnschuhe waren dem lockeren Kleidungsstil angepasst. Doch für Enrico war sie die attraktivste Frau , die er seit langem gesehen hatte. Diese Natürlichkeit gefiel ihm.

Mit erhobenem Kopf lief Mave auf Enrico zu. Sie war sich nicht sicher gewesen wegen ihrer Kleidung, sah jedoch, dass sie passend zueinander gekleidet waren. Enrico trug ein hellblaues Hemd zu seiner dunklen Jeans und hatte die Haare ganz leicht mit Gel in Form gebracht. Er sah aus, als wäre er frisch aus dem Bett aufgestanden und sein Dreitagebart tat sein Übriges.

Unsicher begrüßte sie ihn.

„ Hallo, wartest du schon lange?“

„Nein, ich bin eben erst herausgegangen“, antwortete Enrico,

„da du die Fahrerin bist, muss ich mich ja an dich anpassen, aber ich hab sooo Hunger“, grinste er.

Mave lächelte. Wo er recht hatte?

„Na, dann komm, hungriger Bär“, scherzte sie, „nicht, dass du hier verhungern musst!“

Gemeinsam gingen sie zum Auto. Während der Fahrt nach Calmin herrschte nachdenkliches Schweigen bei beiden, welches sich aber irgendwann unangenehm anfühlte. Mave räusperte sich und fragte Enrico:“

„Wie lange bleibst du in Irland?“ genau in dem Moment, als Enrico seinerseits wissen wollte, wie lange sie bei Feena und Adair bleiben würde.

Beide lachten.

„Ich werde bis Sonntag bleiben, da Adair am Samstag seinen 60. Geburtstag feiert“ antwortete Mave.

Fünf Tage könnte er mit dieser wunderschönen und interessanten Frau verbringen, dachte sich Enrico. Und dann? Dann würde er zurückreisen nach Italien und alles wäre vorüber. Wollte er das? Oder wollte er, dass Mave mitkam mit ihm? Nach fünf Tagen? Schalt er sich selbst einen Narren. Wer würde so etwas nach fünf Tagen bereits entscheiden?

Enrico schnaubte.

Er wollte sie näher kennen lernen, das wusste er sicher. Fünf Tage wären da annähernd nicht genug.

Doch bevor er weiter nachdenken und grübeln konnte, waren sie beim „Red Lion“ angekommen und Mave hatte geparkt.

Sie sah ihn auffordernd an.

„Willst du nicht aussteigen? Du hattest doch eben noch solch einen Hunger?“ lachte sie.

Er grinste nur. Ja, Hunger hatte er wirklich. .Aber auf Mave. Innerlich schüttelte er seinen Kopf. Sie hatten sich heute erst getroffen und er war stolz darauf, sich normalerweise im Griff zu haben. Er war fokussiert und hatte Geduld. Auf schnelle Abenteuer im Bett war er nicht aus. Noch nie gewesen. Nicht einmal, wenn er dringend Druck abbauen musste.

Sie betraten den gut besuchten Pub und Enrico wurde sofort von der Atmosphäre in den Bann gezogen.

Die Menschen saßen oder standen eng beieinander, auch an der Bar war es recht voll. Doch sie hatten Glück, da genau in diesem Moment ein Tisch für sie frei wurde.

Er schnappte sich Mave`s Hand und zog sie eilig hinter sich her, damit sie rechtzeitig an jenem Tisch ankamen.

Mave schüttelte seine Hand jedoch ab, als sie vor dem Tisch standen und warteten, dass die Bedienung diesen abgeräumt und abgewischt hatte.

„Was darf es für euch sein?“ wollte sie auch gleich wissen.

„Zwei Guiness und das Tagesessen“, orderte Mave auch gleich ohne Rücksprache mit Enrico zu halten.

„Äh, was mache ich, wenn es irgendwelche Innereien sind?“ wollte Enrico skeptisch blickend von Mave wissen.

Mave lachte:

„ Heute ist Dienstag, da ist IrishStew-Tag“, bekam er aber zu seiner Beruhigung von ihr zu hören. Mave liebte diesen deftigen Fleisch-Gemüse-Eintopf und wusste, dass er hier hervorragend schmecken würde. Nach dem Essen hielten sich beide den Bauch.

„Uh, so vollgegessen war ich schon lange nicht mehr“ ließ Mave Enrico wissen. Der lachte und stimmte ihr träge zu.

Nachdem sie viel geredet und gelacht hatten und es Zeit war, zurück zum Hotel zu fahren, überkam Enrico Wehmut. Dieser Abend war viel zu schnell vorbei. Doch vielleicht würde Mave im Hotel noch mit ihm an die Bar gehen?

Die Rückfahrt verlief völlig anders. Gelöst und locker unterhielten sie sich und lachten die ganze Fahrt bis zum Hotel über absurde Fälle, die er als Anwalt schon vertreten hatte.

Kichernd lief Mave auf den Hoteleingang zu.

„Noch ein Absacker an der Bar? Zur Verdauung? “ hörte sie Enrico fragen.

Das wäre wohl keine gute Idee, dachte sie sich, denn in fünf Tagen wäre er wieder weg und sie mit gebrochenem Herzen hier…..

„Enrico, ich möchte gerne etwas klarstellen:

Du bist sehr nett und ich bin auch sehr gerne mit dir zusammen, aber mehr als das kann es nicht geben zwischen uns, denn in ein paar Tagen bist du wieder in deiner Heimat und ich sitze hier alleine, das kann und möchte ich nicht.“

Hatte sie dieses Kribbeln also auch gespürt? Er war ganz erstaunt, denn er hatte nicht damit gerechnet.

Mit einem sanften Kuss auf ihre Wange bedankte er sich bei ihr für den schönen Abend und sah ihr noch einmal tief in die Augen.

„Schlaf gut, cara mia, und träum etwas Schönes. Ich werde auf jeden Fall von dir träumen!“

Danach drehte er sich weg und war so schnell im Hotel verschwunden, dass sie gar nicht mehr reagieren konnte.

War er doch nicht so interessiert an ihr wie sie an ihm? Mit einem grübelnden Blick war Mave auch bald in ihrem Zimmer verschwunden.

Der CEO findet seine Liebe

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