Читать книгу Gedanken los lassen - Armin Pangerl - Страница 2
ОглавлениеSich mit den Psychosen und Drangsalen Anderer zu beschäf-tigen, über Irrungen und Wirr-ungen dieser den Kopf zu schütteln, lenkt so wunderbar befreiend von den eigenen Unzulänglichkeiten ab. Der Rest ist purer Wunderfitz (allemanisch: Neugier)!
Wie sonst käme man auf die Idee Tagebücher eines bekennenden Kranken, eines sich zumindest mir nicht immer erschließenden Künstlers zu lesen – hab‘ ich denn keine eigenen Probleme?
Armin Pangerl lässt in diesen Tagebüchern einen Einblick in die Prismen seiner Gefühls- und Gedankenwelt zu, welche sich in manchmal unerwarteten, manchmal erfrischend farben-frohen Spektren auflösen um sich dann insges-amt zu quirligen, immer wieder nachfühlbar und selbst gesuchten, harmonischen Kaleidoskop-bildern zu vermischen, die man vielfach variiert in seiner Art zu Malen wiederfindet.
Dort wo er mit dem Leben, der empfundenen Ungerechtigkeit aber auch dem eigenen Versagen, dem Verlust und der immer nur temporär gefunden und gelungenen, dann doch wieder verlorenen Liebe abrechnet auch krude Worte findet, wie man sie in vielen seiner Zeichnungen zu erkennen glaubt, die er anschließend liebevoll umgarnt, weil ihn reut den Fehler bei anderen zu suchen.
Die Quelle der Wirrungen und Irrungen mag vielleicht in der immer wieder erkennbar werden-den, inneren Zerrissenheit des Künstlers und des Menschen Armin Pangerl liegen, der gleich dem „Hans im Schnoogeloch“ nicht weiß was er will, weil er das was er hat nicht mag und das was er mag nicht bekommt.
Kurzweilig und unterhaltsam geschrieben, tiefe Einblicke gewährend, bewirkt das Buch beim Leser nicht nur über das eigene Leben zu reflektieren sondern auch dankbar festzustellen: Eigentlich geht’s mir doch gut – oder?
Dieter Fettel, Lektor