Читать книгу Perry Rhodan 3135: Fremde aus dem Hypersturm - Arndt Ellmer - Страница 6

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Prolog

Irrudec lauscht dem Gesang der Gerüste. Vielfältig sirren die Töne. Es wispert jenseits des Schalls. Gerüste singen für Wesen wie ihn, das weiß er. Er zählt zu den Auserwählten.

Und er ahnt, dass nicht alle Graupelze seines Volkes bevorzugt werden. In den hohen Gefilden hören kann jeder von ihnen – aber könnten sie den Liedern der Gerüste lauschen?

Ja.

Sie würden sie allerdings nicht verstehen.

So wie es Irrudec momentan ergeht. Je öfter und länger er lauscht, desto ähnlicher wird er in seinem Fühlen all denen, die es ebenso vergeblich versucht haben. Auf dem Heimweg sucht ihn danach stets die Gewissheit heim, dass er es einst besser konnte. Weil er es wollte. Weil all sein Sehnen daran hing.

Pazpray behauptet von seinen Bekannten, sie würden sich nicht trauen. Irrudec denkt, sie können es nicht, weil sie unbegabt sind. Aber woran liegt es bei ihm, dass seine Fähigkeit nachlässt?

Er lauscht noch immer dem Gesang, der im Ultraschallbereich durch die dünne Atmosphäre sirrt. Irrudec kann die Luft nicht atmen, er muss einen Schutzanzug tragen.

Die Sonne brennt auf den weit ausladenden Helm und heizt die Atemluft darin auf. Auch wenn die Automatik die Luft herunterkühlt, bleibt die zusätzliche Wärme. Irrudec kann sie spüren, ein Hauch auf seiner Haut, der mal unangenehm ist, den er dann aber wieder ignorieren kann.

Den Gesang ändert es nicht, ebenso wenig sein Unverständnis.

Obwohl all das rätselhaft bleibt, fasziniert es Irrudec. Er kann dem Gesang stunden- und tagelang lauschen.

Manchmal tut Irrudec das tatsächlich. Dann verweilt er ununterbrochen in der Einöde. Mit der Zeit kommt es, denkt er in solchen Fällen immer wieder, und ich werde den Gesang verstehen. Die Botschaft.

Vielleicht wird das eines Tages wertvoller sein als so mancher Kampf, den Irrudec für die 19. Vorsicht ausgefochten hat. Vielleicht wird sich alles ändern, sobald er nur den Gesang versteht. Vielleicht eröffnen sich der Herrlichkeit von Gatas danach völlig neue Möglichkeiten.

Und ihm, dem wichtigsten Forscher auf Opterx.

Ein Signal in seinem Anzug lenkt ihn ab. Pazpray kommt. Etwas muss vorgefallen sein, denn für gewöhnlich würde der Kollege ihn nie stören, solange Irrudec dem Gesang lauscht. Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, das den Umgang mit den Gerüsten regelt. Sie halten sich eisern daran, schon aus gegenseitiger Wertschätzung.

Irrudec wendet sich ab und spaziert den Pfad zurück bis zur Abbiegung. Er wartet auf Pazpray, und nach einer Weile sieht er ihn um den Felsenkamm biegen.

Irrudec geht ihm entgegen. Sie treffen sich auf halber Strecke, halten die höfliche Distanz ein, die sie sich angewöhnt haben.

»Wir bekommen Besuch«, sagt Pazpray nach einer kurzen Begrüßung. »Wappnen wir uns. Alles, was in dieser Zeit geschieht, besitzt eine Bedeutung für das Ganze und somit für das Leben unseres Volkes.«

»Wer kommt?«, fragt Irrudec.

»Ich bin nicht sicher. Womöglich sind es Feinde aus der galaktischen Westside. Wir müssen auf der Hut sein und notfalls zu radikalen Mitteln greifen.«

Irrudec versteht. Er spürt dem Gesang der Gerüste nach. Dann gehen sie beide weiter, nebeneinander und schweigend.

Perry Rhodan 3135: Fremde aus dem Hypersturm

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