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Wie gelingt dir ein leichter Einstieg ins Femdom?

Wie ich im letzten Kapitel bereits angemerkt habe, halte ich es für eine der wichtigsten Anforderungen an jede sexuelle Begegnung, dass sie allen Beteiligten Spaß macht. Wie sorgst du am einfachsten und zugleich sichersten dafür, wenn du in die Rolle einer dominanten Frau schlüpfen möchtest?

Am besten fragst du deinen Partner danach, welche Fantasien er im Zusammenhang mit seiner sexuellen Unterwerfung hat. Lass dich nicht von einer oder zweien abspeisen, sondern versuche, eine längere Liste aus ihm herauszukitzeln – etwa indem du nach Pornos oder erotischen Büchern fragst, die ihm gefallen haben. (Wenn dein Lover keine oder kaum Fantasien dieser Art nennen kann, ist er offenkundig nicht der passende Partner für deine Femdom-Bedürfnisse.) Aus der entstandenen Liste suchst du dir diejenigen Fantasien heraus, die auch dich anregen, und setzt sie in die Tat beziehungsweise ins gemeinsame Rollenspiel um. Hier ist dein eigener Spaß an der Sache noch wichtiger als bei anderen Formen von Sex. Wenn du nur deinem Partner zuliebe, aber ohne echte eigene Begeisterung mitmachst, dürfte das dein Partner merken, und du kannst die Frau, die Freude an erotischen Schikanen hat, nicht glaubhaft verkörpern. Das Vergnügen ihrer Herrin ist für viele unterwürfige Männer jedoch essenziell.

Bei der Wahl deiner Kleidung gehst du genauso vor: Natürlich soll die Garderobe, die du trägst, deinen Partner scharfmachen, aber fast ebenso wichtig ist es, dass du dich selbst darin wohl- und als zugleich aufreizende und selbstbewusste Frau fühlst. Besonders gut wirken die Farben Schwarz, Königsblau, Silber und dunkles Purpur, um Herrschaft und Dominanz zu signalisieren.

Die Wirkung dieser Kleidung kannst du durch eine passende Körperhaltung unterstützen: also aufrecht und gerade mit erhobenem Kopf, zurückgezogenen Schultern und vielleicht einer oder beiden Händen in die Hüften gestützt. Außer dass du damit wirklich wie eine Frau aussiehst, die weiß, was sie will, und bereit ist, das auch durchzusetzen, strahlt eine solche Haltung nicht nur Selbstbewusstsein aus, sondern kann durch einen Rückkoppelungseffekt auch dazu führen, dass du dich stärker und selbstbewusster fühlst.

Wenn es deiner Ausstrahlung hilft, tust du euch außerdem etwas Gutes, wenn du die speziellen Fetische deines Partners kennst und zu bedienen weißt. Wenn er beispielsweise einen Fußfetisch hat, könntest du mit nackten Füßen oder aber mit besonders eindrucksvollen Schuhen auftreten. Je schärfer er auf dich ist, desto eher wird er bereit sein, für dich das zu tun, was du von ihm verlangst (und Vergnügen daran haben).

Achte bei allem, was du tust, aufmerksam auf seine Reaktionen. Wann leuchten seine Augen und wann ist er besonders eifrig dabei, deine Wünsche zu erfüllen? Je mehr Erfahrung du hier gewinnst, desto leichter sollte es dir fallen, deinen Partner entsprechend zu konditionieren, also »abzurichten«, sodass er immer mehr zu Wachs in deiner Hand wird.

Aber wenn du diesen Ratgeber liest, bist du vermutlich noch nicht so weit, sondern stehst erst ganz am Anfang. Vielleicht musst du deinen Partner auch erst dafür gewinnen, von dir beherrscht zu werden. Wie gehst du am geschicktesten vor? Insbesondere wenn du dir noch unsicher bist, empfehle ich dir, deinen Liebsten nicht von einem Moment zum anderen mit einem Hardcore-Domina-Auftritt zu überfallen, der ihn eher verschrecken könnte, sondern dich geduldig Schritt für Schritt voranzutasten und zu schauen, ob dein Partner noch mitgeht. Sobald er zögert oder sich sträubt, nimmst du wieder etwas Tempo heraus.

Der erste Schritt bestünde dann schlicht darin, sexuell selbstbewusster und etwas forscher zu werden. Das bedeutet, dass du es deinem Partner unverhohlen mitteilst, wenn du Lust auf Sex hast und möchtest, dass diese Lust befriedigt wird – auch an ungewöhnlicheren Orten als zu Hause. Natürlich könnt ihr es nicht in der Fußgängerzone miteinander treiben, aber du kannst dort schon mal deinen Appetit äußern. Du kannst auch im Restaurant deine Hand oder deinen Fuß in den Schoß deines Partners legen, wenn du möchtest. Ja, dazu benötigst du ein bisschen Mut, aber wenn du die Rolle der Herrin übernehmen möchtest, brauchst du diesen Mut irgendwann ohnehin. Teile deinem Partner auch unumwunden mit, wie er es dir besorgen soll, damit es ein großartiges Erlebnis für dich wird. Dazu kann allerdings als Vorbereitung gehören, dass du dir erst einmal selbst überlegst, wie du es am liebsten hättest. Bringe deinem Partner bei, mit welchen Berührungen er dich am besten in Stimmung bringt, als wäre er dein Schüler.

Wenn dieses Verhalten sowieso schon zu deinem Repertoire gehört und du gar nicht verstehst, warum es ein Problem sein sollte, so sexuell selbstbewusst aufzutreten: herzlichen Glückwunsch! Weiter geht es mit dem nächsten Schritt.

Hier kannst du dazu übergehen, deinem Partner nach und nach auch andere Anweisungen zu geben, beispielsweise dir nach einem langen Tag die Füße zu massieren oder dir ein Glas Wein zu holen. Beginne mit freundlichen Bitten, gehe dann in den Tonfall einer Anweisung über und achte darauf, wie dein Partner reagiert. Erklärt er sich unausgesprochen mit deiner neuen Dominanz einverstanden oder ist ihm das sichtlich nicht recht bzw. möchte er mit dir darüber reden? In jedem dieser Fälle ist es deinem Einfühlungsvermögen überlassen, wie du weiter vorgehst. Ihr könnt in einer Aussprache vereinbaren, dass du in eurer Partnerschaft die Zügel in die Hand nimmst, ihr könnt euch aber auch stillschweigend darauf einigen.

In diesem Stadium kannst du mit verschiedenen Äußerungen noch forscher werden. Einige Beispiele:

 »Du darfst dich nicht bewegen. Lass mich einfach machen, okay?« (Wenn du dich erotisch um ihn kümmerst.)

 »Du hast erst die Erlaubnis zu kommen, nachdem ich meinen Orgasmus hatte, klar?«

 »Wenn du es nicht richtig machst, lasse ich es dich nicht wieder versuchen.«

 »Sehr gut. Hör ja nicht auf damit!«

 »Gut gemacht. Braver Junge!«

Begleitend dazu kannst du den Körper deines Partners dorthin schieben, wo du ihn in diesem Moment gern hättest, beispielsweise seinen Kopf zwischen deine Beine. Vielleicht ist dein Partner anfangs ein wenig irritiert, weil dieses fordernde Verhalten neu für ihn ist, aber wenn er nur über eine Spur von Unterwürfigkeit verfügt, sollte er liebend gern mitmachen. Falls er jetzt schon ernsthafte Schwierigkeiten mit deiner neuen Forschheit hat, stehen die Aussichten auf eine noch weiter gehende Femdom-Partnerschaft schlecht.

Ansonsten ist es von diesem Punkt nicht mehr weit zur Festlegung bestimmter Regeln in eurer Beziehung. Du bist ja jetzt schon dabei, deinen Lover zu tadeln, wenn er dich nicht befriedigt, und ihn zu loben, wenn er fügsam ist und sich geschickt anstellt. Insofern ist es nur eine kleine neue Stufe zu klaren Regeln, bei deren Befolgung du deinen Partner belohnst und bei deren Missachtung du ihn bestrafst. Diese Regeln könnten beispielsweise sein:

 Dein Orgasmus erfolgt immer als Erstes.

 Er hat dich vor seinem Orgasmus um Erlaubnis zu fragen.

 Er darf von selbst überhaupt nicht aktiv werden, sondern hat auf deinen Vorstoß zu warten.

 Wenn er mit seiner Ejakulation irgendetwas befleckt, hat er es augenblicklich zu säubern.

Die »Bestrafungen« können zunächst zum Beispiel so aussehen, dass du für längere Zeit auf keinen seiner Verführungsversuche eingehst oder ihm über einen bestimmten Zeitraum verbietest, einen Orgasmus zu haben (etwa mit der Begründung, dass du ja auch noch keinen hattest). Später können Strafaufgaben hinzutreten wie etwa, dass er für ein Fehlverhalten das Bad putzen muss.

Als Nächstes kannst du von ihm verlangen, dass er dich für bestimmte Vergünstigungen – beispielsweise dafür, eine Zigarette rauchen zu dürfen – erst um Erlaubnis zu fragen hat. Jedes Mal, wenn er sich darauf einlässt, erkennt er deine Herrschaft an.

An dieser Stelle muss ich noch einmal betonen, wie wichtig es ist, dich zu versichern, dass ihm diese veränderte Partnerschaft mit dir immer noch Spaß macht. Wenn er sich darauf allein aus Gutmütigkeit oder Resignation einlässt, landest du nicht in einer erotischen Femdom-Beziehung, sondern hast deinen Partner einfach so weit manipuliert, dass er jetzt unter deinem Pantoffel steht. Das könnte dazu führen, dass sich in ihm immer weiter Ressentiments gegen dich aufstauen. Stattdessen geht es aber darum, dass ihr beide einen schrittweisen Einstieg in deine Herrschaft findet und euch immer mehr daran gewöhnt sowie Geschmack daran gewinnt. Ihr solltet weiterhin darüber sprechen, was ihr euch von eurer Beziehung wünscht und wie sich das vereinbaren lässt.

In ähnlicher Weise kannst du andere Praktiken in euer Liebesspiel einführen. Deinem Partner beispielsweise beim Sex die Hände zu fesseln, gehört inzwischen längst zum Standardrepertoire und hat nichts Anrüchig-Perverses mehr an sich. Ähnlich sieht es mit dem Augenverbinden aus. Letzteres ist für dich als Anfänger-Domina ohnehin sehr praktisch, weil dein Partner dann nicht mehr sieht, wie du in einer bestimmten Situation noch unsicher bist. Du kannst dann sogar heimlich deine Stöckelschuhe abstreifen, wenn dir das Gehen darin zu unangenehm ist.

Auch wenn du sadistische Anwandlungen verspürst, kannst du sie ganz allmählich in euren Sex hineinnehmen – zum Beispiel, indem du

 beim leidenschaftlichen Sex mit deinen Fingernägeln seinen Rücken zerkratzt,

 deinen Partner beim Küssen hin und wieder sanft ins Fleisch beißt,

 deine Hand um seinen Hals legst, um ihm leicht und vorsichtig die Luft abzudrücken.

Achte auch in all diesen Fällen aufmerksam darauf, wie dein Partner reagiert. Springt er auf diese Praktiken an? Machen sie ihn heiß? Oder irritieren sie ihn vielmehr und er fühlt sich sichtlich unwohl? So erkennst du, ob es eine gute Idee ist, auf dieser Schiene weiterzufahren, oder nicht.

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