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Vorbemerkung des Übersetzers

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An einigen Stellen im Buch verwendet Arthur M. Schlesinger (1917–2007) das Wort „race“, dem im deutschen bei wörtlich-etymologischer Übersetzung das verständlicherweise verpönte und gemiedene Wort „Rasse“ entspräche; auch Zusammensetzungen wie „Rassentrennung“ oder Koppelungen wie „rassisch-ethnische Enklaven“ werden damit gebildet. In den USA wird mit Blick auf die Hautfarbe mehr oder minder unreflektiert regelmäßig das Wort „race“ verwendet; selbst für ein Einreisevisum in die USA muss man die „Rasse“ angeben, der man zugehört. Das stellt den Übersetzer insofern vor Schwierigkeiten, als „race“ eben nicht mit „Rasse“ zu übersetzen ist, wenn man Schlesinger gerecht werden will. Sollte stattdessen von der Haplo-Gruppe (so der Terminus der Genetiker) gesprochen werden? Oder von Pigmentiertheit?

Es ist nicht möglich und sinnvoll, hier in der Übersetzung durchgängig genau ein passendes deutsches Wort zu wählen. „Rassentrennung“ oder „rassische Konflikte“ etwa sind stehende und in den USA nicht diskriminierend intendierte Begriffe, sie werden vielmehr zumeist dann gebraucht, wenn es darum geht, Missstände deutlich zu machen. Der Terminus „race“ ist freilich auch im Englischen einer Wandlung des Verständnisses unterworfen; darauf weist Arthur M. Schlesinger selbst hin, wenn er zum ersten Mal Äußerungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert zitiert. Die Übersetzung hat daher überall dort, wo das englische „race“ im Deutschen als „Rasse“ einen Klang von rassistischer oder NS-Terminologie aufscheinen lassen könnte, zu unbelasteten und nicht-diskriminierenden Umschreibungen gegriffen oder solche – wie in der originalen Formulierung „rassisch-ethnische Enklaven“ – für ganz entbehrlich gehalten. An Stellen, an denen „race“ die amerikanische Sprech- und Schreibweise vergangener Jahrhunderte aufgreift und weiterführt, die hier einfach nur allgemein eine Distinktion der Herkunft und nicht der Hautfarbe nach meint (so etwa dort, wo der schwarze Gelehrte W. E. B. Du Bois zitiert wird, der davon spricht, dass „der rassische Blickwinkel viel stärker gegen die Iren ausgerichtet war als gegen mich“), wird der Terminus mit „Rasse“ übersetzt und beibehalten.

Ferner wurde „Rasse“ überall auch dort – meist in Anführungszeichen – stehengelassen, wo der Autor auf einen durchaus rassistisch aufgeladenen Zusammenhang rekurriert oder einen solchen kritisch referiert.

Die Fußnoten stammen sämtlich vom Übersetzer; in ihnen werden Persönlichkeiten oder Begebenheiten der US-amerikanischen Geschichte oder andere bedeutsame, hierzulande eher unbekannte Figuren der Geschichte sowie solche der bei Abfassung des Buches aktuellen Tagespolitik erläutert (es ließen sich entsprechende Informationen gleichwohl nicht zu allen vorkommenden Namen oder Ereignissen mit vertretbarem Aufwand recherchieren). Quelle ist hier überwiegend Wikipedia.

Hamburg, im September 2020

Paul Nellen

Die Spaltung Amerikas

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