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Kapitel 2 – Gefährliche Gedanken

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Evas Herz schlug bis zum Hals, als sie sich endlich durch die Massen gekämpft hatte. Die Frau beim Sekretariat erklärte ihr ganz freundlich, wo sie ihre Sachen hinbringen wollte und das es gleich eine Eröffnungsveranstaltung auf dem Hinterhof geben würde.

Während Eva noch etwas auf dem Hof herumschlenderte, festigte sich ihre Vermutung, dass sie hier ganz allein als weiße Deutsche war.

Eigentlich merkwürdig, dachte sie. Aber auch die Lehrer und Lehrerinnen waren überwiegend schwarz wie sie bemerkte. Ein junger, gut aussehender Lehrer kam auf sie zu und begrüßte sie so freundlich, als würden sie sich seit Jahren kennen.

„Hey, ich bin Mr. Harris. Dich habe ich hier noch nie gesehen, zumindest glaube ich das.“ Leicht amüsiert blickte er Eva an und sie war für einen Moment lang perplex. Er sah ihr durchweg in die Augen, sein Blick ging bis in ihr Inneres und sie war erschrocken, als sich in ihr irgendetwas regte, von dem sie noch nicht genau wusste, was dies sein könnte.

Ein sexuell erregendes Gefühl von einem Mann, den sie nicht einmal kannte. Bevor sie auch nur rot werden konnte, schob Eva diese Gedanken beiseite und versuchte betont lässig zu antworten.

„Hi, ich bin Eva und war bisher noch nicht auf dieser Schule. Ich bin neu hier.“ Irgendwas hatte dieser junge Lehrer an sich, dachte sie. Ihr gelang es einfach nicht seinem Blick auszuweichen, er hatte etwas Fesselndes.

„Na, dann herzlich Willkommen auf dieser Schule. Ich bin hier unter anderem der Sportlehrer und wir werden uns sicherlich noch begegnen“, freundlich blickte er sie an.

Eva war völlig durcheinander, nickte nur noch kurz und marschierte dann direkt weiter, unfähig weiter mit ihm sprechen zu können. Waren hier nur solche Lehrer? Wie kann man sich bei so einem Mann im Unterricht noch einigermaßen konzentrieren?

Er war bestimmt beliebt bei den anderen Schülern, aber besonders bei den Schülerinnen, dachte sie sich. Gut sah er wirklich aus, dass konnte man nicht leugnen. Von etwas weiter weg konnte sie beobachten, wie eine Horde junger Mädchen auf den jungen Mann zugestürmt kam und ihn umringte.

Er schien diese Aufmerksamkeit zu genießen und lebhaft schienen sie ihre Erzählungen aus den Sommerferien auszutauschen. So wie die Mädchen ihn bewundernd anschauten, schien er etwas ganz Aufregendes zu erzählen. Eva wandte sich ab und ging weiter durch den Hof, um zu der kleinen Tribüne zu gelangen, die an einem Rand des großen Innenhofes aufgebaut war.

Sie war noch etwas früh dran, aber so konnte sie noch einen Platz eher am Rand wählen, um mit ihrer hellen Hautfarbe nicht noch mehr als irgendwie möglich aufzufallen. Wenige Minuten später kamen immer mehr Schüler und Schülerinnen, die sich um sie herum setzen und sich lautstark über die vergangenen Ferien austauschten.

Eva hatte inzwischen nicht mehr die geringste Lust auf das kommende Schuljahr. Sie würde sicherlich direkt als Außenseiterin gelten und würde hier niemals Freunde finden. Während sie in ihrem Selbstmitleid versank, fand bereits die Eröffnungsrede statt und verschiedene Klassen führten anschließend etwas auf, was sie im vorherigen Schuljahr einstudiert hatten.

Nun hielt der Direktor noch eine weitere Rede. Im Anschluss darauf wurden die Neulinge so wie auch Eva in die einzelnen Klassen aufgeteilt und in die Klassenräume begleitet. Ihre Klasse fand Eva ganz okay, die anderen waren ganz nett und sie hatten eine etwas ältere Lehrerin, die aber hervorragend Deutsch sprechen konnte und sich daher auch als ihre Deutsch- und Mathelehrerin entpuppte. Wenigstens in Deutsch würde sie hier punkten können, dachte sich Eva im Stillen.

Während der ersten Besprechungen im Unterricht wurde sie von ihrer Sitznachbarin angesprochen: „Du, ich glaube, wir haben unser Bungalows nebeneinander. Dort habe ich dich vorhin schon gesehen."

Verwundert blickte Eva das Mädchen an, was sich mit keinem Wort vorgestellt hatte und war erstaunt, warum sie so fließend Deutsch sprechen konnte. "Ach, ich bin übrigens die Anna", damit hatte sich die Frage dann auch geklärt, dachte Eva sich. "Ich bin Eva und das kann gut sein das wir uns gesehen haben, hier sehen alle gleich aus", erschrocken fasste sie sich an die Lippen, weil sie mal wieder nicht ihren vorlauten Mund halten konnte.

Aber Anna lachte nur laut und wand sich wieder den Erklärungen der Lehrerin zu, nachdem diese ihnen einen bösen Blick zugeworfen hatte. Der restliche Tag verlief eher unspektakulär und nachdem sie in der großen Mensa zu Abend gegessen hatten, richtete sich Eva ihr Zimmer ein.

Dabei schweiften ihre Gedanken immer wieder ab, sie musste einfach an den jungen Lehrer denken. Er sah so gut aus, ob er wohl eine Freundin hatte?

Bestimmt, dachte sie. Ein solcher Mann hat immer eine Freundin an seiner Seite. Sie fasste ihren ganzen Mut zusammen und beschloss ihre neu gewonnene Freundin Anna zu diesem Thema etwas zu befragen. Leise schlich sie sich aus ihrem Zimmer auf den Flur.

Sie teilte sich mit Anna und zwei anderen Mädchen einen der Bungalows, so musste sich nur über den kurzen Flur schleichen und klopfte schließlich leise an ihrer Tür.

Von drinnen ertönte ein lautes „Heeeerein“ und Eva öffnete die Tür schließlich leise. „Na, was ist denn los?“, wurde sie lautstark von der frechen Anna begrüßt.

„Ach, ich hab da nur ein paar allgemeine Fragen an dich“, sagte Eva etwas unsicher. Tatsächlich stellte sie zunächst ein paar unwichtige Fragen zu den einzelnen Unterrichtsfächern und der Umgebung.

Anna konnte alle diese Fragen beantworten, denn sie ging schon seit ihrer Kindheit auf diese Schule, weil ihre reichen Eltern keine Zeit für sie hatten. Schließlich aber wollte Eva auf die wichtigste alle Fragen zu sprechen kommen, die ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte.

„Kennst du Mr. Harris?“, platzte es schließlich aus ihr heraus. Annas Reaktion darauf war mehr als merkwürdig, sie kniff die Augen zusammen und sah plötzlich gar nicht mehr so fröhlich aus. Eva konnte sich diese Reaktion nicht erklären und war etwas erschrocken, denn sie schien auf einen wunden Punkt getroffen haben.

„Halte dich einfach von ihm fern, er ist nicht gut für dich“, sagte Anna nur knapp und blickte plötzlich konzentriert auf ihr Smartphone.

„Magst du mich jetzt in Ruhe lassen?“, fragte sie ohne ihren Blick vom Handy abzuwenden. „Ich muss noch mit meinen Eltern telefonieren.“

Eva nickte nur kurz und verließ dann mehr als verunsichert das Zimmer. Leise schloss sie die Tür hinter sich und blieb auf dem kalten Flur stehen. Aus dem inneren des Raums konnte sie durch die recht dünne Tür hören, wie Anna tatsächlich jemanden anzurufen schien.

Sie hörte Anna leise ihrem Gegenüber am Handy erzählen, dass sie ein nettes Mädchen kennenglernt hätte, welches sich allerdings schon für den Sportlehrer der Schule interessieren würde. Sie schien verzweifelt zu sein und sagte scheinbar betont leise in Telefon: „Ich muss sie von ihm fernhalten, er ist nichts für sie. Wenn sie wüsste was er vorhat. Es würde sie verstören.“

Mehr konnte Eva nicht mehr verstehen, denn jetzt hatte sich Anna ins Badezimmer bewegt und man konnte nichts mehr hören. Daher schlich sich Eva leise zurück in ihr Zimmer. Nachts wachte sie immer wieder unruhig auf, was bei ihr in einer neuen Umgebung nichts Neues war.

Dieses Mal musste sie aber jedes Mal an den Lehrer denken und konnte sich einfach nicht erklären, was Anna am Telefon gemeint hatte. Sie musste sich den schönen Lehrer immer wieder nackt vorstellen, schließlich war sie heilfroh, als sie endlich einschlief.

Erzogen auf der Problemschule - Von Lehrern abgerichtet

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