Читать книгу Gezüchtigt im Bootcamp - Schülerinnen werden abgerichtet - Aslan Eden - Страница 4
Kapitel 1 – Gegen ihren Willen
ОглавлениеNachdenklich legte Leonie den Kopf an die Scheibe und blickte nach draußen.
Das konnte doch alles nicht sein! Noch vor ein paar Tagen konnte sie tun und lassen, was sie wollte und nun war sie auf dem Weg zu irgendeinem blöden Sommerlager. Allein der Name war schon bescheuert »Camp Blackwood«. Pathetischer ging es ja wohl kaum.
Dabei hatten ihre Eltern ihr doch sonst alles durchgehen lassen. Natürlich, dass sie mit ihrem Sportlehrer geschlafen hatte, war sicherlich nicht die klügste Entscheidung gewesen. Dieser Mr. Bricks sah aber auch verdammt gut aus. Und das in seinem Alter.
Leonie seufzte tief und strich sich über den weiten Rock. Anschließend pustete sie sich kühle Luft in ihr Dekolleté. Was war das nur für eine Hitze!
Gerade in diesem schönen Sommer hatte sie andere Dinge zu tun, als zu lernen, was es heißt diszipliniert und verantwortungsvoll zu handeln.
Doch ihre Eltern waren hart geblieben und hatten sie mit einem großen Koffer direkt in den Zug gesetzt. Das Schlimmste war, dass sie ihren 18-ten Geburtstag eigentlich mit einer großen Sommerparty nachfeiern wollte.
Doch daraus sollte also auch nichts werden. Stattdessen würde sie in einer stickigen Holzhütte mit irgendwelchen fremden Mädels schlafen und sich von dahergelaufenen Erziehern über den Strand scheuchen lassen.
Und ihre Eltern bezahlten auch noch dafür!
Kopfschüttelnd sah sie sich im Wagon um. Niemand der Anwesenden hatte auch nur ansatzweise ihre Alter. Die nächste Stadt lag etliche Meilen entfernt und wie sie an Alkohol und eine Packung Zigaretten kommen sollte, wusste sie auch nicht.
»Nächster Halt – Blackwood«, tönte es aus dem Lautsprecher.
Nach der langen Fahrt, drückte Leonie ihren Rücken durch, richtete ihre langen, blonden Haare und nahm ihren viel zu schweren Koffer an sich.
Verdammt, wo um alles in der Welt war ihre Haushälterin, wenn man sie einmal brauchte. Das war Absicht – pure Schikane ihrer Eltern. Zugegeben, sie hatte nie einen Handschlag tun müssen und auch ihre Noten bekam sie, weil ihr Vater den halben Ostflügel der Schule vor etlichen Jahren einmal finanziert hatte.
Hätten ihre Eltern sie nicht einfach nach Europa schicken können, wie die Eltern ihrer Freundinnen es getan hatten?
Partys in Barcelona, Clubs in Berlin und vielleicht der ein oder andere nette Typ in London – das wäre der perfekte Sommer gewesen. Stattdessen würde sie neckische Spielchen am Waldrand spielen, in der Nähe eines Kaffs, von dem sie bis vor zwei Tagen noch nie etwas gehört hatte.
Als der Zug endlich zum Stillstand kam, wurde ihr das ganze Ausmaß dieses Ausflugs bewusst. Sie war im Nichts gelandet.
Ein kleiner Bahnhof, auf dem nur wenige Menschen ausstiegen, dazu ein Dorf, dass die Bewohner mit den Nötigsten versorgte und ein kleiner Pub schmiegten sich an den Waldrand.
Als Leonie ausstieg und den Koffer auf den Boden wuchtete, blies ihr die warme Luft direkt ins Gesicht. Sie war in einem verdammten Albtraum gefangen und für die nächsten Wochen gab es keine Möglichkeit aus diesem aufzuwachen.
»Leonie Summers?«
Hastig drehte sie sich um. Ein junger Mann mit einem blauen Shirt, auf dem dick und fett die Aufschrift »Camp Blackwood« prangerte, kam lächelnd auf sie zu.
»Ja«, sagte Leonie langgezogen und musterte den Mann. Er war vielleicht 35, gut trainiert und braungebrannt. Das Wetter hatten sogar schon ein paar Furchen in sein Gesicht geschlagen, trotzdem wirkte das dunkle Haar mit dem Drei-Tage-Bart passend und irgendwie attraktiv.
»Hy, ich bin Alex und fahre dich zum Camp.« Als sie nicht antwortete, zog er seine Stirn in Falten. »Wurdest du nicht informiert, dass ich dich abhole?«
Erst jetzt klingelte irgendwas in ihrem Unterbewusstsein. Tatsächlich hatte sie den Namen zu Hause zwischen zwei Schreikrämpfen einmal gehört.
»Oh doch«, sagte Leonie und ging schnurstracks auf den dreckigen Jeep zu, der ebenfalls das Emblem des Camps trug. »Ich hoffe, du hast eine Klimaanlage, bei der Hitze hier.«
Tatsächlich war es im inneren des Wagens um einiges kühler. Genervt von der langen Fahrt und den generellen Umständen, ließ sie sich in den Beifahrersitz sinken und wartete ab. Doch zu ihrer Überraschung gesellte sich dieser Alex direkt neben sie.
Leonie blickte sich um; noch immer stand ihr Koffer auf dem Gleis und niemand machte irgendwelche Anstalten ihn zu holen.
»Den musst du selber tragen«, erklärte Alex mit einen schiefen Grinsen. »Das ist hier so eine Philosophie-Frage.«
Leonie konnte sich kaum halten, musste in Lachen unterdrücken. »Wie bitte?«
»Dein Koffer, deine Arbeit. Also, wenn du nicht die ganzen Wochen in diesem Schulmädchen-Outfit rumlaufen möchtest, würde ich mich an deiner Stelle beeilen.«
Es vergingen einige Sekunden, bis Leonie die Worte in ihrem Verstand geordnet hatte. Wiederwillig stieg sie aus, schleifte den Koffer bis zum Auto und wuchtete ihn auf die Ladefläche. Erst dann stieg sie ein und würdigte Alex keines Blickes mehr.
»Können wir?«, wollte der Mann wissen.
»Ist mir egal«, schoss es aus Leonie hervor. Schlimmer konnte es nicht mehr kommen …