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Öffentlicher Personennahverkehr

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Wenn man Angelika später fragte, welcher Tag in ihrem Leben der bedeutendste gewesen war, so nannte sie stets den Sonntag zwei Wochen nach Ostern im Jahre 20… Sie war an jenem Tag, wie an fast jedem Sonntag in den vergangenen zwei Jahren, in den letzten Zug des Tages gestiegen, der Friedrichshafen in Richtung Biberach verließ, wo sie Architektur studierte, mittlerweile im vierten Semester.

Der April neigte sich seinem Ende entgegen. Er galt zu jener Zeit als einer der wärmsten der letzten hundert Jahre. Obwohl ein sternenklarer Himmel sich über dem Bahnhof breitete, waren eine Baumwollbluse, ein knielanger Jeansrock und Strümpfe wärmend genug in jener Nacht.

Das Besondere an jenem Sonntag war, dass die Deutsche Bahn einen Zug mit altertümlich anmutenden Abteilwagen bereitgestellt hatte. Offenbar gab es wieder einmal einen Engpass. „Ersatzzug“ stand auf den Schildern, die an jeder der Türen zu den Wagons hingen.

Angelika, die wie üblich spät dran war, schlüpfte eilig in den letzten Wagen am Bahnsteig, suchte sich ein leeres Abteil, stellte ihre Reisetasche auf einen Platz und setzte sich gegenüber. Angelika war eine hübsche, junge Frau von durchschnittlicher Größe und Statur. Ihr Exfreund hätte ihren straffen Hintern und die festen Brüste mit den aufwärtsweisenden Brustwarzen lobend erwähnt. Angelika hielt sich nicht für eine auffallende Schönheit, nach der sich alle Männer umwandten. Sie war aber gewiss, gutaussehend genug zu sein, um bei der Wahl ihrer männlichen Begleiter nicht auf den Erstbesten zurückgreifen zu müssen.

Sie lehnte den Kopf an die kühle Scheibe des Fensters, bereit einzudösen. Doch plötzlich wurde sie aufgeschreckt.

Wenige Minuten, nachdem sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte, waren Geräusche zu hören, die offenbar aus dem Nachbarabteil zu Angelika drangen. Erst waren sie leise, flüsternd, vorsichtig, doch bald wurden sie lauter und eindeutig. Das waren die Laute von Menschen, die mit einer Form von Liebesspiel beschäftigt waren. Deutlich waren hohe Kiekser einer Frau zu vernehmen, die immer wieder von einem unterdrückten Stöhnen begleitet wurden. Außerdem erbebte der Sitz, auf dem Angelika sich niedergelassen hatte, leicht, aber rhythmisch.

Angelika richtete sich gerade auf und lauschte. Trieb es wahrhaftig ein Pärchen hier im Zug? Neugier ergriff von ihr Besitz und auch eine sanfte Lust. Sie fühlte sich erregt durch die Vorstellung, dass da direkt im Nebenabteil zwei Menschen sehr intime Dinge taten und nicht ahnten, wie gut man sie dabei belauschen konnte. Langsam stand Angelika auf, bedacht darauf, kein Geräusch zu verursachen, und trat auf den Gang neben den Abteilen hinaus. Sie machte einen Schritt nach links, einen zweiten, dann stand sie schon vor dem bewussten Abteil. Natürlich waren die Vorhänge zugezogen, doch in der Mitte zwischen den dunkelroten Stoffbahnen klaffte eine Lücke, breit genug, dass man dennoch ins Innere sehen konnte.

Was sie sah, entlockte Angelika ein Seufzen. Da saß eine dunkelhaarige, etwa dreißigjährige Frau in einem hellen Kleid breitbeinig auf der einen Seite des Abteils an der Kante des Sitzes. Die Knöpfe des Kleides waren bis zum Kragen züchtig geschlossen, doch die untere Hälfte des Kleidungsstückes war zu den Hüften hochgeschoben. Mit einer Hand hielt die Frau ihren Slip zur Seite und präsentierte ihrem Gegenüber und den Blicken Angelikas ihre rasierte Spalte. Eine Hand an einem reichlich behaarten Arm war zwischen ihre Schenkel geschoben. Zwei Finger bewegten sich gleichmäßig in dem feuchten Schlitz, während der Daumen die Perle der Frau massierte.

Angelika veränderte leicht ihre Position, so dass sie die andere Seite des Abteils einsehen konnte. Dort saß ein Mann, wohl so alt wie seine Partnerin, hatte seinen Schwanz aus der Hose geholt und rieb diesen mit seiner Linken gleichmäßig. Das Teil war wirklich von beeindruckender Größe. Auch sonst war der Mann eine stattliche Erscheinung. Sein athletischer Körper war gut gebräunt. Sein Besitzer war entweder häufiger Gast im Sonnenstudio oder hatte noch vor Kurzem täglich an einem sonnigen Strand gelegen.

Er lächelte sein Gegenüber an, während seine Rechte sie zwischen den Schenkeln massierte.

Angelika spürte, wie sie bei diesem Anblick geil wurde. Warme Feuchtigkeit machte sich auch in ihrer Spalte breit und eine Welle der Lust überschwemmte ihre Sinne. Sie war für einen Moment versucht, die Abteiltür zu öffnen und sich am Spiel der Fremden zu beteiligen.

Sicherlich war dies auch der Tatsache geschuldet, dass sie sich vor einem knappen Monat von Franz getrennt hatte, der bis zu diesem Zeitpunkt an jedem Wochenende die Furche gepflügt hatte, die jetzt so zu brennen begann. Aber Franz hatte sie betrogen, hatte es mit Doreen getrieben, dieser Schlampe, die jeden Kerl mit ihren großen Titten gefügig machte, die sie nur allzu gern herzeigte. Wenn es eine andere gewesen wäre, hätte Angelika ihm verzeihen können, aber Doreen, mit der bereits die halbe Straße gevögelt hatte, war unverzeihlich.

Warum mussten Männer auch vor jedem Loch in die Knie sinken, wenn es sich nur bereitwillig für sie öffnete. Und Angelika hatte geglaubt, Franz wäre anders, Franz würde sie lieben.

Der Gipfel, der absolute Gipfel, war aber, dass er es ihr gebeichtet hatte. Hätte er es nicht für sich behalten können? Sie war die ganze Woche über in Biberach. Sie wäre nie dahinter gekommen und hätte mit ihm glücklich und alt werden können, aber nein, er musste es ihr beichten, musste ihr erzählen, dass Doreen mit ihm auf einer Party gewesen, ihn halb betrunken gemacht und später ins Bett gezerrt hatte. Er hatte es so erzählt, dass Angelika den Eindruck gewann, es hätte ihm gefallen. Nein, das war noch nicht alles. Angelika hatte das Gefühl gehabt, Franz hätte seine Nummer mit Doreen besser gefallen als die vielen Male mit ihr zuvor.

Die Erinnerung an diesen Moment kühlte Angelika merklich ab. Sie kam wieder zu sich, ließ von dem Abteil mit dem Pärchen ab und kehrte zu ihrem eigenen Platz zurück. Dort erblickte sie ihren Skizzenblock, den sie aus der Reisetasche genommen und auf die kleine Ablage vor dem Fenster des Abteils gelegt hatte. Zwei Bleistifte lagen daneben. Angelika langte nach den Malutensilien und kehrte entschlossen auf ihren Beobachtungsposten zurück.

Als sie wieder in das Abteil lugte, sah sie, dass die fremde Frau sich neben ihren Liebhaber gesetzt hatte. Sie hielt jetzt seinen Ständer in der Hand und beugte sich gerade über das beachtliche Teil, um ein Blaskonzert zu beginnen.

Franz war vergessen, denn wieder spürte Angelika dieses Kribbeln in ihrem Unterleib. Die Lust, die von ihr Besitz ergriff, war so überwältigend, dass sie sich nicht länger zügeln konnte. Während ihre Linke den Skizzenblock und die Stifte umklammerte, fuhr die andere Hand zwischen ihre Schenkel und begann ihre Möse zu streicheln. Der Zug ruckelte über eine Weiche, und sie prallte mit der Schulter gegen die Abteiltür.

Die Frau ließ sich durch den Krach nicht von ihrem Tun abbringen, es ihrem Geliebten mit dem Mund zu besorgen, der Mann aber, der bis zu diesem Moment versonnen ihre Brüste, die noch vom Kleid verhüllt waren, gestreichelt hatte, blickte auf. Doch statt Erschrecken zeichnete sich Freude in seinem Gesicht ab. Er hob eine Hand und machte winkende Bewegungen. Angelika schob die Abteiltür auf, schlüpfte hinein und schloss die Tür sofort wieder. Es musste nicht noch mehr Zuschauer geben,

„Komm nur“, sagte der Mann, dann stöhnte er wollüstig auf. Als er wieder zu Atem kam, sagte er: „Wir mögen Zuschauer. Mach es dir bequem.“

Und das tat Angelika. Sie ließ sich in der Fensterecke dem Paar gegenüber nieder, stellte entschlossen die Beine nebeneinander, um nicht wieder in Versuchung zu geraten, an sich herumzuspielen, und nahm den Skizzenblock auf ihren Schoß. Sie ließ einen der Bleistifte über das Papier fliegen. Der andere ruhte derweil auf der Fensterablage. Angelika konnte schon immer schnell und gut zeichnen. Dies war einer der Gründe für die Wahl ihres Studienfaches. Der andere war, dass ihre Eltern der Meinung waren, Künstlerin wäre kein ordentlicher Beruf, mit dem man wirklich Geld verdienen konnte.

Bald sah man auf dem weißen Blatt einen dicken Schwanz, der von vollen Lippen umschlossen wurde. Eine Hand hielt ihn an der Wurzel fest. Dem männlichen Teil folgte die Darstellung einer saftigen Möse, die von zwei Fingern geteilt wurde, so dass der Blick auf die geschwollene Klitoris fallen konnte. So hockte die Frau gerade neben ihrem Gespielen und leckte an seinem Teil, als sei dies ein Eis.

Offensichtlich war es der jungen Frau nun aber genug der Vorbereitung. Sie erhob sich. Kurz beugte sie sich noch einmal nach vorn, leckte an dem Schwanz des Mannes und präsentierte Angelika ihren Hintern.

Eilig machte sich diese daran, auch diesen Anblick auf Papier zu bannen. Zwei pralle Backen mit einer runden Rosette in der Mitte und einem feuchten Spalt darunter.

Aber die Zeichnung war noch nicht weit gediehen, da setzte sich die Frau schon rittlings auf ihren Geliebten und ließ sein hartes Glied zwischen ihre Schenkel gleiten. Sie saß mit dem Gesicht Angelika zugewandt und lächelte beseligt.

Eine neue Skizze wurde begonnen, aber der Anblick heizte Angelikas Lust mehr und mehr an. Sie spürte, wie sie als Feuchtigkeit aus ihrer Spalte tropfte und ihren Slip nässte. Ihr Atem kam stoßweise, Hitze schoss ihr ins Gesicht und in den Unterleib. Ihr Körper schrie nach Befriedigung des Verlangens. Angelika stellte das linke Bein auf den Sitz neben sich, schob den Rock zurück und legte Skizzenblock und Bleistift zur Seite. Die konnte sie nicht mehr gebrauchen.

Inzwischen hatte der Mann die Knöpfe auf der Vorderseite des Kleides seiner Partnerin geöffnet und den BH nach oben geschoben. Jetzt massierte er die prallen Brüste mit den harten Nippeln, während die Frau immer heftiger auf und nieder ritt.

Angelika fuhr mit der Rechten in ihr Höschen, spürte ihre feuchte Muschi und schob zwei Finger hinein.

„Ahhh“, ein tiefer Seufzer entrang sich ihren Lippen. Sie war jetzt so geil, so hatte sie es nicht einmal empfunden, wenn sie es mit Franz getrieben hatte. Sie schloss die Augen, streichelte sich an den erregendsten Stellen und versuchte, sich daran zu erinnern, wie es war, wenn ihr Exfreund seinen dicken Schwanz in ihr enges Loch stieß.

Sie konzentrierte sich ganz auf den eigenen Körper und seine Reaktionen auf die verschiedenen Berührungen. Nur am Rande hörte sie die immer heftiger werdenden Lustschreie der anderen Frau und das Stöhnen ihres Partners.

Schließlich kehrte Ruhe auf der gegenüberliegenden Seite des Abteils ein. Die beiden waren offenbar zu einem Höhepunkt gekommen und verharrten in der Entspannung des Augenblicks. Angelika aber wurde noch immer von ihrer Lust regiert. Sie hatte inzwischen den Slip zur Seite geschoben, präsentierte ihre weit geöffnete Spalte und massierte sich mit inbrünstiger Hingabe.

„Hilf ihr mal, Sabine“, hörte sie wie aus weiter Ferne den Mann sagen.

Sie öffnete die Augen und sah, dass die Frau mit wippenden Brüsten zu ihrem Platz herüber kam. Sie hockte sich zwischen ihren Schenkeln nieder, schob mit sanfter Gewalt Angelikas Hand von deren Muschi und senkte den Kopf in deren Schoß.

Als die Frau begann, Angelikas Möse zu lecken, glaubte diese, sie würde vor Lust sterben. Sie schrie ihre Gier nach mehr in die Welt hinaus, und es war ihr in diesem Moment völlig egal, ob Menschen in diesem Zug sie hören würden. Sie krallte die Hände in das Haar der anderen und drückte deren Kopf dichter an ihre Spalte heran.

Als der Orgasmus endlich kam und ihr fast die Besinnung raubte, war es eine Erlösung. Sie ließ sich einfach fallen und erzitterte unter dem Ansturm der Gefühle. Der Sitz unter ihrem Hintern war nass vom Saft ihres Körpers, aber das störte sie nicht.

Die Frau, die Sabine hieß, hatte den Höhepunkt gespürt und ließ von Angelika ab. Sie richtete sich auf, brachte ihr völlig derangiertes Kleid wieder in Ordnung und sah von oben auf die Studentin herab, so wie man ein seltenes Tier im Zoo beobachtet.

„Das war dein erster Cunnilingus?“, fragte sie, als man Angelika ansah, dass sie wieder so weit zu sich gekommen war, um antworten zu können.

„Nein“, sagte Angelika. „Mein Freund, Exfreund, hat das auch ganz gern gemacht.“

„Aber offenbar nicht so gut.“ Sabine grinste anzüglich.

„Was hast du da gezeichnet?“, fragte der Mann. „Zeig mal.“

Angelika rückte ebenfalls ihre Bekleidung wieder zurecht und gab die Skizzen dem Fremden hinüber, der inzwischen auch ganz wohlanständig an seinem Platz saß.

„Ah, das sieht interessant aus“, sagte er, nachdem er die Skizzen durchgesehen hatte. „Habe ich wirklich so viele Haare am Sack?“

„Naja, eigentlich schon“, sagte Sabine, die jetzt ihrerseits die Bilder betrachtete.

„Wie kannst du mich da lieben?“

„Weil du einen haarlosen Ständer hast, Frank, nur darum.“ Sabine lachte und reichte die Bilder Angelika zurück. „Was hast du damit vor?“

„Weiß nicht, aufheben, zur Erinnerung. So etwas erlebt man schließlich auch nicht jeden Tag.“

„Wir ficken oft im öffentlichen Raum“, erklärte Sabine. „Das törnt uns an. Die Gefahr, dass jemand uns erwischt. Auf Parkbänken, in Zugabteilen, einmal sind wir in einen Schrank in einem Möbelhaus geklettert und haben es da getan.“

Angelika lauschte mit offenem Mund. Was es nicht alles gab?

In Biberach war Angelika noch immer angefüllt mit den Gedanken an das gerade Erlebte. Sie war sich nicht sicher, ob sie in dieser Nacht überhaupt würde einschlafen können.

Als sie in der WG eintraf, schliefen ihre Mitbewohner bereits. Katrin war ein Studienjahr weiter als Angelika und schrieb an ihrer Bachelor-Arbeit. Sebastian war so etwas wie ein ewiger Student. Er war bestimmt fünf Jahre älter als Angelika und saß den ganzen Tag an seinem Computer. Er hatte alle möglichen Interessen, denen er Zeit vor dem Bildschirm opferte. Nur Mädchen gehörten offenbar nicht dazu, wie die Pickel in seinem Gesicht verrieten.

Angelika ging in ihr Zimmer, stellte ihre Reisetasche einfach in eine Zimmerecke und machte sich für das Bett bereit. Anders als sie erwartet hatte, schlief sie schnell ein und träumte auch nicht von Schwänzen und Mösen.

Die Zeichnerin

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