Читать книгу Die Zeichnerin - Asta Roth - Страница 4
Datenverkehr
ОглавлениеDie folgenden Tage waren angefüllt mit Vorlesungen und Seminaren, und Angelika vergaß die Skizzen, die sie während der Zugfahrt nach Biberach gemacht hatte beinahe. Aber am Wochenende gerieten ihr die Blätter wieder in die Finger und sie dachte sich, sie könne die Skizzen aus der Erinnerung ein wenig ergänzen.
Sie brachte den ganzen Nachmittag damit zu, vervollständigte das unfertige Bild von Sabines Arsch, zeichnete aus dem Gedächtnis ein Bild von deren Brüsten und erfand zusätzlich eine Skizze von einem Mann, der eine Frau von hinten nahm. Als sie fast fertig war, räusperte sich Sebastian hinter ihr. Erschrocken fuhr Sabine auf, versuchte mit einem leeren Blatt die Zeichnungen zu verdecken und rief: „Kannst du nicht anklopfen?“
„Du musst sehr vertieft in deine Arbeit gewesen sein. Ich habe geklopft, aber niemand hat geantwortet.“
„Und da spazierst du einfach hier rein? Hätte ja sein können, ich bin nackt.“
Sebastian wurde rot, denn nun huschte das Bild einer unbekleideten Angelika durch seinen Kopf.
„Also, was willst du?“, fragte diese streng.
„Ich wollte fragen, ob ich mir deinen Mixer leihen kann.“
„Darfst du, und jetzt geh.“ Angelika wedelte mit der Hand, um den Besucher zu verscheuchen.
„Keine schlechten Bilder“, sagte der, statt sich zu bewegen. „Damit lässt sich Geld verdienen.“
„Womit?“
„Na, mit diesen Pornoskizzen. Das ist mal was anderes als die öden Bilder und Filme, die man sonst so im Internet runterladen kann. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es Leute gibt, die dafür bezahlen, wenn du sie dabei malst.“
Jetzt war es an Angelika rot zu werden. Sebastian hatte die Skizzen also gesehen. Was würde er nur von ihr denken?
„Ich wollte diesen …“, sie zögerte, sagte letztendlich aber doch, was wohl auch ihre Mutter zu diesen Bildern sagen würde, „Schmutz gerade wegwerfen.“
„Nein, das glaube ich nicht. Erstens hast du gerade noch daran gearbeitet und zweitens ist das bares Geld.“
„Woher willst du so was wissen?“
Sebastian sah an Angelika vorbei, als er sagte: „Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich auch hin und wieder auf einer Pornoseite surfe.“
Die sah ihr Gegenüber nur verblüfft an.
„Na, weißt du“, brummte Sebastian, „einen wie mich sehen die Mädels doch nicht einmal mit dem Arsch an.“ Er rückte seine Brille zurecht, indem er mit dem Zeigefinger auf die Brücke über der Nasenwurzel drückte.
Angelika blickte in das leicht gerötete, picklige Gesicht und dachte, dass Sebastian wohl Recht hatte. Ein Frauenschwarm war er nicht. Dann lachte sie, wandte sich um, reckte ihren von Jeansstoff umspannten Hintern in die Höhe und sagte: „Würde dir das denn gefallen?“
Jetzt musste auch Sebastian lachen. „Vielleicht, manchmal, wenn nicht so viel Stoff drum herum ist.“
Angelika richtete sich wieder auf, drehte sich zu Sebastian um und sagte: „Da muss ich dich jetzt leider enttäuschen.“
Der nickte nur. Er und Angelika, in seinen Träumen hatte es das ab und an gegeben, und er hatte jedes Mal heftig abgespritzt, aber ihm war klar, dass im grellen Licht der Wirklichkeit so etwas nicht passieren würde.
„Weißt du was, Angelika, ich entwerfe dir eine Website. Da stellst du diese Skizzen aus, und dann bietest du den Leuten an, sie in entsprechenden Situationen zu malen. Gegen Bares natürlich. 20 Euro für eine Skizze dürften nicht zu viel verlangt sein.“
„Du bist ja ein richtiger Geschäftsmann“, staunte Angelika.
„Wenn man Frauen nicht mit Schönheit beeindrucken kann, bleibt immer noch Geld.“ Mit diesen Worten wandte sich Sebastian ab und ließ eine verwirrte Angelika zurück, die sich fragte, ob es tatsächlich Menschen gab, die einen nicht nur beim Sex zugucken ließen, sondern auch noch dafür bezahlten.
Etwa eine Woche später rief Sebastian Angelika zu sich, um ihr die Website zu zeigen, die er für sie eingerichtet hatte.
„Angelique? Wer soll das sein?“
„Du. Angelika klingt doch einfach hausbacken. Angelique dagegen ist verrufen und sinnlich.“
Angelika zuckte nur mit den Schultern. „Hier sind die Skizzen.“
Sebastian scannte eine nach der anderen ein und platzierte die Bilder anschließend an den entsprechenden Stellen der Website.
„Was für ein Kolben“, kommentierte er das Bild des Schwanzes.
„Saftig, saftig“, war seine Meinung zu der Möse.
„Du musst nicht zu jedem Bild deinen Senf dazugeben“, reagierte Angelika unwillig.
„Wen hast du da eigentlich gezeichnet? Dich und deinen Freund?“
„Meinst du, ich würde meine Muschi ins Internet stellen?“
„Na, an der Muschi kann man wohl kaum eine Frau von der anderen unterscheiden.“
„Ich dachte, du hast da keine Erfahrung.“
„Leibhaftig nicht viel, aber im Netz habe ich mir die eine oder andere Spalte schon angesehen.“
„Und dann sitzt du da in deinem Schreibtischsessel und wichst dir einen ab?“ Angelika tat empört, spürte aber, wie bei dieser Vorstellung die seltsame Erregung wieder von ihr Besitz ergriff, die sie im Zugabteil gegenüber dem fremden Pärchen empfunden hatte. Das war eine neue, intensivere Lust, als sie diese bisher gekannt hatte.
Sebastian schoss das Blut ins Gesicht, aber er fing sich rasch wieder und sagte: „Deine Bilder sind auch nicht in der Klosterschule entstanden, also tu nicht so überlegen.“
„So hab ich es nicht gemeint“, lenkte Angelika ein. „Was hältst du davon, mir mal so eine Sexseite zu zeigen.“
„Das ist nichts für Mädchen.“
„Woher willst du das wissen?“
„Weil nur Männer Werbung für solche Seiten als Spam-Mails bekommen.“
„Ach, hab dich nicht so. Ich bin nur neugierig.“ Und geil, dachte Angelika.
„Also gut, auf deine Verantwortung“, erklärte Sebastian. „Aber nur mal kurz. Dann müssen wir mit deiner Seite weitermachen. Das lenkt mich sonst zu sehr ab.“
In Gedanken rieb Angelika sich die Hände. Mal sehen, wie sehr sich Sebastian ablenken ließ.
Der wechselte zu einer Pornoseite und rief einen der aktuell angepriesenen Filme auf. Ein junges Paar, er dunkelhaarig, sie blond, trat in einen Hausflur und umarmte einander. Langsam arbeitete sich das Pärchen eine Treppe hinauf, sich immer wieder innig küssend und streichelnd.
Der junge Mann ließ eine Hand unter das T-Shirt der Blondine wandern und machte sich augenscheinlich an deren Brüsten zu schaffen.
Zwei einander umtanzende Zungen in Großaufnahme. Eine Hand, die tastend über die Hose des jungen Mannes fuhr. Wieder feuchte Lippen – die Schnitte wechselten hektisch zwischen einzelnen Details der jungen, einander erforschenden Menschen, während diese auf der Treppe höher stiegen und schließlich einen großen Wohnraum erreichten.
Die junge Frau entwand sich dem Griff des Mannes, schaltete Licht an und streifte ihr T-Shirt über den Kopf, zwei große, pralle Brüste mit steifen Nippeln entblößend.
Angelika sah, dass Sebastian glühenden Auges auf den Bildschirm starrte, ein schneller Blick nach unten offenbarte eine ziemliche Ausbeulung im Schritt seiner Hose.
Sebastian räusperte sich umständlich, drehte den Kopf zu Angelika und sagte: „Das reicht aber. Wir müssen mit deiner Website vorankommen.“
„Nur noch ein bisschen. Bisher ist doch gar nichts Aufregendes passiert.“ Sie spürte währenddessen, wie ihr der Mösensaft am Schenkel des linken Beins hinunterlief.
Die Blondine hatte ihrem Partner inzwischen den Gürtel der Hose geöffnet, diese nach unten gezogen und das Glied freigelegt. Die trat einen Schritt zurück, beugte sich weit nach vorn und begann, an dem Teil zu lecken und zu saugen.
„Fellatio dauert immer ewig“, murrte Sebastian, sah aber nichtsdestotrotz gebannt nach vorn. Die Beule in seiner Hose war inzwischen größer geworden, stellte Angelika fest.
Während an seinem Penis gesaugt wurde, massierte der Mann auf dem Bildschirm seiner Partnerin die Brüste, die wie Glocken nach unten baumelten. Diese schälte sich, immer weiter am Schwanz nuckelnd, auch aus ihrem kurzen Rock, so dass sie schließlich nur mit einem Tanga bekleidet war. Die Kameraeinstellung wechselte. Man sah die Hand der Blondine über den eigenen Arsch gleiten, dann wieder nach vorn wandern und den Tanga zur Seite zerren, so dass ihre Spalte sichtbar wurde. „Ich will ficken“, hörte man sie sagen.
„Jetzt muss aber Schluss sein, sonst kann ich mich nicht konzentrieren“, verkündete Sebastian. „Ich kriege langsam eine Latte.“
„Zeig mal“, erwiderte Angelika.
Sebastians Blick wanderte vom Bildschirm zu Angelikas Gesicht.
„Mach schon, ich will sehen, ob du auch so gut bestückt bist, wie der Typ im Film.“
„Aber … ich dachte … aber“, stotterte Sebastian.
„Ich bin geil, Junge, freu dich.“
Sebastian griff in seinen Schoß, öffnete eilig die Knöpfe seiner Jeans und half seinem besten Freund aus dem Gefängnis aus Stoff.
„Ich glaub das nicht“, keuchte er, als sich Angelika niederhockte und seinen Schwanz in die Hand nahm.
„Ganz schön hart, aber mal sehen, ob wir das nicht noch besser hinkriegen.“ Sie senkte den Kopf und machte es der Blondine aus dem Pornofilm nach. Langsam ließ sie den steifen Schwanz zwischen ihre Lippen gleiten und umspielte mit ihrer Zunge die Eichel.
Stöhnen der Lust war die Antwort auf Angelikas Bemühungen. Immer wieder ließ sie den steifen Kolben in die feuchte Mundhöhle eintauchen, rieb mit Zunge und Lippen über das empfindliche Organ. Schließlich war sie der Meinung, jetzt wäre es an Sebastian, ihr ein wenig Vergnügen zu bereiten. Sie ließ von ihm ab und entblätterte sich langsam.
„Komm, zieh dich auch aus“, befahl sie.
Als sie sich von ihrem Slip trennte, fragte sie: „Bist du noch Jungfrau? Oder wie nennt man das bei Männern?“
„Nein, aber das liegt schon ein paar Jahre zurück.“
„In letzter Zeit nur Liebesnächte mit Fräulein Faust. Na, hoffentlich spritzt du nicht zu früh ab. Ich will auch was von der Sache haben.“
Angelika stellte sich breitbeinig Sebastian gegenüber, der nur noch schwarze Wollsocken trug. Sie stellte ein Bein auf den Schreibtischstuhl, griff mit den Fingern nach ihrer Spalte und zog sie weit auseinander, so dass ihr Gegenüber sie gebührend bewundern konnte.
„So, jetzt erst einmal schön lecken“, kommandierte sie anschließend.
Sebastian kam der Aufforderung bereitwillig nach. Er ließ sich auf die Knie nieder, rutsche zu Angelika hinüber, packte deren Arschbacken und vergrub sein Gesicht in ihrem Schoß. Seine Zunge, obwohl ungeübt, fand schnell heraus, wie sie der jungen Frau gefällig sein konnte.
Angelika spürte, wie die Lust in Wellen durch ihren Körper lief, die sich mit jeder neuen Berührung verstärkten. Immer drängender presste sie ihren Unterkörper der Zunge des jungen Mannes entgegen. Sie wollte mehr, sie wollte seinen harten Schwanz dort in sich fühlen, und das sagte sie ihm auch in weniger blumigen Worten.
„Fick mich jetzt!“
Sebastian nahm seinen Kopf aus Angelikas Schoß.
„Von hinten“, erklärte er.
Angelika stützte sich mit den Händen an der Schreibtischkante ab, als sie sich weit nach vorn beugte. Ihr Hintern war dem Partner aufreizend entgegengestreckt und ihre Spalte glänzte feucht.
Endlich spürte sie, wie sein Kolben in sie eindrang. Die Hände hatte er auf ihren Busen gepresst, und sein Unterleib bewegte sich wie von einem Motor getrieben vor und zurück. Tiefer, immer tiefer schob sich sein Ding in ihr Inneres, drang weiter und weiter vor und ließ sie schreien wie ein wildes Tier, das nur vom Instinkt getrieben wurde.
Schließlich überwältigte sie der Orgasmus. Sie konnte sich nicht mehr richtig am Schreibtisch halten, ihre Arme knickten ein und sie fiel beinahe nach vorn. Aber Sebastian hielt sie fest. Er verharrte mit seinem Schwanz in ihr und ließ ihr Zeit, wieder zu sich zu finden, eher er sich aus ihr zurückzog.
„Oh, mein Gott, war das geil“, japste Angelika und wandte sich zu Sebastian um. Sie blickte nach unten. „Der ist ja immer noch hart. Nimmst du Viagra, oder was?“
„Nein, ich bin halt ausdauernd.“
„Ein ungeschliffenes Juwel. Komm, ich bring das jetzt zu Ende.“ Angelika packte entschlossen Sebastians Schwanz und begann, diesen zu massieren. Heftig schoss die Vorhaut vor und zurück über die Eichel.
„Meine Güte, ich hätte nie geahnt, dass du so eine geile Sau bist“, keuchte Sebastian.
„Ich auch nicht.“
Endlich spritzte auch Sebastian ab. Sein Samen traf Angelikas Bauch und Beine und lief zwischen ihren Fingern hindurch.
„Jetzt wirst du ein paar Pickel verlieren“, sagte Angelika.
„Schön“, war alles, was Sebastian als Erwiderung hervorbrachte.
Eine Weile standen die beiden nur da und atmeten gleichmäßig. Sebastian ließ sich in seinen Schreibtischsessel sinken. Er machte die Internet-Seite zu, die immer noch kopulierende Paare zeigte. Angelika hatte sich mit dem Hintern an die Tischkante gelehnt. Schließlich raffte sie sich auf.
„Ich sollte mich duschen. Hoffentlich erwischt mich Katrin nicht.“
„Ich glaube, das hätten wir uns vorher überlegen sollen. Habe ich nicht gesagt, diese Pornos anzusehen, lenkt mich zu sehr ab?“
„Okay, okay. Hast du mal ein großes Handtuch?“ Angelika langte bereits nach ihrem Slip, als sie die Frage stellte.
„Ja.“ Sebastian erhob sich aus dem Sessel und tappte zu seinem Kleiderschrank, einem altertümlichen Holzmonster in der Ecke, groß genug, dass Angelika sich aufrecht darin hätte umziehen können.
Als er mit einem buntbedruckten Badetuch zurückkehrte, hatte sich Angelika auch ihre Bluse schon wieder übergestreift und zwei Knöpfe geschlossen, so dass die Brüste züchtig verdeckt waren. Sie schnappte sich entschlossen das Badetuch und sagte: „Dann werde ich mal die verräterischen Spuren beseitigen.“
„Lass mir Wasser übrig“, sagte Sebastian.
Als Angelika gegangen war, ließ er sich wieder in den Sessel sinken. Das musste ein Traum sein, ging ihm durch den Kopf. Er kniff sich in den Oberschenkel und spürte einen leichten Schmerz. Es war kein Traum. Er hatte es tatsächlich mit Angelika getrieben. Das war so unglaublich, dass ihm der Atem stockte.
Wie war es dazu gekommen? Sie hatten doch nur eine Website entwerfen wollen. Fand Angelika tatsächlich Gefallen an ihm oder war er nur ein Spielzeug, dass sie zur Seite legen würde, wenn es langweilig war? Seine Gedanken überschlugen sich. Was war mit ihm selbst? War es ihm Recht, wenn Angelika nur Sex von ihm wollte? Oder erwartete er tatsächlich Zuneigung? Das war doch lächerlich.
Als Angelika aus dem Bad zurückkehrte, hatte er noch immer keine Antwort auf die Fragen gefunden, die ihm durch den Kopf schwirrten. Er würde eine kalte Dusche brauchen, um wieder in die Spur zu finden, das war das Einzige, was ihm in der Zwischenzeit klargeworden war.