Читать книгу Reinkarnationen - Atasha Fyfe - Страница 9

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Einleitung

Vor ein paar Jahren erzählte mir ein Freund die Geschichte über sein zauberhaftes Naturerlebnis. Es ereignete sich in Chalice Well in Glastonbury, Somerset.

Wir waren ungefähr zwanzig Personen, die auf der oberen Wiese in einem Kreis saßen. Wir sangen heilende Lieder. Nach einer Weile schloss ich die Augen und ließ die Klänge auf mich wirken. Und plötzlich verlagerte sich mein Bewusstsein in eine andere Zeit.

Es war, als würde ich ganz, ganz weit zurückgehen. Ich saß zwar immer noch in einem Kreis von Leuten, aber jetzt waren sie anders. Sie waren rauer - erdverbundener.

Nach ein paar Minuten verblasste die Szene und ich war wieder in der Gegenwart. Ich weiß nicht, warum ich das erlebt habe. Aber es war so real, dass es mir immer in Erinnerung geblieben ist.

Seitdem habe ich so viele Menschen zurückgeführt in Zeiten der Naturmagie, so dass ich an das Erwachen von schamanischem Bewusstsein glaube. Unsere früheren Selbste aus jener Welt scheinen nach uns zu rufen. Oder sind wir es, die sie rufen?

Wenn ja, dann überrascht mich das nicht. Die moderne Welt konzentriert sich dermaßen auf materielle Werte, dass unsere Kultur jegliches Gespür für das Geheimnis des Lebens verloren hat. Vielleicht lauschen die Leute deshalb auf vergangene Zeiten, in denen sie die Erde noch als einen Ort des Zaubers und der Wunder erlebten.

In vielerlei Hinsicht tauchen auch unsere früheren Selbste aus diesen Zeiten auf. Und damit bringen sie neue Ausdrucksweisen für die alten Traditionen in unsere Welt zurück.

Die Lakota-Indianer haben ein wundervolles Gebet, das Mitakuye Oyasin. Es bedeutet: „Wir sind alle miteinander verwandt.“ Der Respekt vor dem Geist, der in jedem Lebewesen steckt, ist der Kern sämtlicher schamanischer Kulturen.

Nach Jahrhunderten gedankenloser Ausbeutung stellt nun das Bewusstsein für Ökologie und Umweltschutz unsere uralte Achtung vor der Natur wieder her. Viele Biogärtner und Tierschützer greifen möglicherweise unbewusst auf alte Verhaltensweisen zurück, die sich jetzt in den Wäldern des uralten Gedächtnisses rühren.

Die schamanischen Heilmethoden konzentrieren sich auf die spirituelle Ebene als den wahren Grund aller körperlichen Probleme. Dieser Grundsatz kehrt nun mit einem neuen Bewusstsein darüber, wie Gefühle und Gedanken unser körperliches Wohlbefinden beeinflussen, zurück. Moderne Therapiemethoden haben damit angefangen, den Körper ganzheitlich zu behandeln - so wie Schamanen es schon immer getan haben -, statt ihn als Ansammlung mechanischer Teile anzusehen.

Eine wachsende Anzahl von Menschen betrachten mittlerweile die Sonnenwende und Tagundnachtgleiche als Wendepunkte der Jahreszeiten. Diese Feiern bekräftigen die alte zyklische Zeitenrechnung. Sie verbinden uns auf einer ganz tiefen Ebene mit unserem uralten Glauben an die Rückkehr der Sonne und des Lebens nach dem Tod.

Es ist, als hätten wir den Kreis vollendet. Die Intuitionen der Urvölker, die lange als Aberglaube abgetan worden sind, werden nun wissenschaftlich bewiesen. Die überlieferten alten Wege erweisen sich als realistisch und lebensbejahend.

Vergangene Leben in schamanischen Bereichen knüpfen ein starkes Band mit Mutter Natur. Kehren wir aus ihnen zurück, empfinden wir Dankbarkeit für ihren Überfluss, ihr Geheimnis und ihre Macht in unserem Herzen. Diese Erfahrung schafft eine Grundlage der Sicherheit in der Psyche, die in späteren Inkarnationen zu einer starken Quelle der Kraft wird.

Unter dem breiten Schirm dieser Hauptwirkung befindet sich außerdem eine Vielzahl an persönlichen Zielen und Nutzen. Einer meiner Klienten fand heraus, dass er das Leben eines Schamanen lebte, um seine Beziehung zu Tieren zu heilen. Eine andere Klientin erinnerte sich daran, wie sie einen ernsten Konflikt zwischen zwei Stämmen schlichtete - und wurde sich bewusst, dass sie ihrer Begabung zur Diplomatie bisher keine Beachtung geschenkt hatte.

Ein Dritter erinnerte sich an ein Leben, in dem er auf hohe Bäume kletterte, um Nahrung und Baumaterial für seine Gemeinde zu sammeln. In Höhen zu arbeiten war ein Thema, das in vielen aufeinander folgenden Leben eine Rolle spielte. In seinem derzeitigen Leben waren die ‚Höhen‘, die er zu erklimmen versuchte, zwar eher symbolisch als tatsächlich, doch die Erinnerung machte ihm Mut und bewies ihm, dass er es schaffen könnte.

Wenn eine Erinnerung kurz davor steht, an die Oberfläche zu steigen, können alle möglichen Auslöser sie wecken. Als Anthea eine Stätte mit alten aufrecht stehenden Steinen besuchte, überraschten sie die starken Gefühle von Erregung und Sehnsucht, die in ihr hochstiegen. Zu Hause beschloss sie, ihre Reaktion näher zu erforschen. Sie richtete ihre Konzentration auf die Stätte und ließ sich in eine entspannte Meditation fallen.

In der Erinnerung, die hochstieg, fand sie sich an demselben Ort vor sehr langer Zeit wieder. Ein Mann in einem weißen Gewand legte ihr einen Kranz aus Eichenblättern auf den Kopf und gab ihr eine Trommel. Sie spürte, dass es sich um eine Feier der Druiden handelte. Obwohl die Erinnerung nur kurz war, fühlte sie sich wichtig an. Auch enthielt sie eine Botschaft über Antheas jetziges Leben.

Als ich sie ein paar Monate später wiedersah, sagte sie mir, dass sie nach der Erinnerung aus reiner Neugier mit Trommeln angefangen habe. Wie sie festgestellt hatte, hatte sie Spaß daran und es fiel ihr leicht zu lernen. Früher war sie ziemlich nervös und unruhig gewesen. Nun strahlte sie ein neues, ruhiges Selbstvertrauen aus. Sie trommelte sich ihren Weg zurück zur inneren Stärke eines früheren Lebens.

Jede körperliche Ausdrucksweise kann ein wirkungsvoller Auslöser von Erinnerungen sein. Alte Rituale, Lieder und Tänze haben das Potenzial, längst verschüttete Gefühle zu wecken.

Früh am Morgen des Tages, an dem Billie zu einem Workshop für Indianertänze fuhr, staunte sie, als sie ihre Vorhänge aufzog. Draußen hüpften Dutzende von Krähen pickend auf der Straße herum. Und noch mehr Krähen hockten in langen Reihen auf den Dächern, den elektrischen Kabeln und Straßenlampen. Das war so ungewöhnlich, dass es etwas bedeuten musste. Sie hatte jedoch keine Ahnung, was das war. Doch es dauerte nicht lange, bevor sie mehr darüber erfuhr:

Sobald ich im Workshop angekommen war, vergaß ich die Krähen. Es machte mir großen Spaß, mitzutanzen und die Lieder mitzusingen. Ich weiß nicht warum, aber es hat mir viel bedeutet. Irgendwann erwähnte der Workshopleiter plötzlich, dass unter den Indianern die Krähe eine wichtige Botin des Geistes ist. Er sagte, es sei eine große Ehre, „Krähenfrau“ genannt zu werden. Wegen dieser auffallenden Synchronizität frage ich mich nun, ob ich in einem früheren Leben womöglich eine Indianerin war.

Billies Regression finden Sie im nächsten Kapitel. Wie sie und viele andere festgestellt haben, werden die Geschenke der Vergangenheit manchmal in seltsamen und erstaunlichen Verpackungen geliefert.

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