Читать книгу Bekenntnisse - Augustinus von Hippo - Страница 52

5. Trost der Tränen.

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Und nun, o Herr, ist auch das vorüber, und die Zeit hat meine Wunde verharschen lassen. Kann ich von dir, der du die Wahrheit bist, vernehmen, darf ich meines Herzens Ohr deinem Munde zuneigen, auf daß du mir kündest, warum Tränen den Unglücklichen so süß sind? Oder hältst du trotz deiner Allgegenwart unser Elend weit von dir fern und bleibst in dir, während wir aus bitteren Erfahrungen nicht herauskommen? Und doch, könnten wir nicht vor deinen Ohren unsere Klagen vorbringen, so würde von unserer Hoffnung nichts übrig bleiben. Wie kommt es also, daß Seufzen und Weinen, Stöhnen und Klagen wie eine süße Frucht von den Bitterkeiten dieses Lebens gepflückt wird? Oder liegt die Süßigkeit in der Hoffnung, von dir erhört zu werden? Das ist der Fall beim Gebete, weil sich in ihm Sehnsucht nach Erlösung kundgibt. Aber war dies auch der Fall bei dem tiefen Schmerze über den verlorenen Freund, der mich damals überwältigte? Denn ich konnte doch nicht hoffen, ihn wieder lebendig zu sehen; ich erflehte dies auch nicht in meinen Tränen, sondern klagte und weinte nur. Denn elend war ich, und meine Wonne war mir genommen. Oder ist das Weinen an sich gleichfalls bitter und wird nur süß, wenn wir es mit dem Widerwillen gegen Dinge vergleichen, die uns früher Genuß gewährten, nunmehr aber zuwider sind?

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