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VORWORT

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Am 3. September 2018 habe ich zusammen mit der Schauspielerin Juliette Binoche, bei der ich mich hier ganz herzlich bedanken will, in der Zeitung „Le Monde“ einen Appell veröffentlicht, den 200 bekannte Persönlichkeiten (Wissenschaftler, Künstler, Philosophen, Schriftsteller) unterschrieben haben. Dieser kleine Essay ist eine erweiterte und aktualisierte Version des Buchs, das auf diesen Appell folgte.

Ich bin Astrophysiker, kein Ökologe. Dieses Buch erhebt also keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder akademische Exaktheit. Ich äußere mich als Bewohner dieser Erde und Angehöriger der Familie der Lebewesen, meine Warnung ist ein Ruf unter so vielen anderen, die wissenschaftlicher formuliert und sorgfältiger fundiert sind. Nur dies legitimiert mich dazu, einen konkreten und genauen „Aktionsplan“ zur Rettung der Welt zu entwerfen.

Dennoch will ich versuchen, dem dargelegten Befund einige Ansätze für mögliche Lösungen und Überlegungen hinzuzufügen. Es handelt sich dabei keineswegs um einen gebrauchsfertigen Plan, ich möchte nur einige denkbare Strategien aufzeigen.

Ich möchte mich auf keinen Fall an die Stelle der Experten setzen, und ich bin nicht der Ansicht, dass ich selbst mich beispielhaft verhalte. Als „Besserwisser“ aufzutreten ist bestimmt nicht meine Absicht – ganz im Gegenteil. Ich spreche unbefangen und stehe dazu. Aber als Bürger bin ich fest davon überzeugt, dass es lebenswichtig ist, die wesentliche Frage, um die es hier geht, auf jede erdenkliche Weise ins Herz der öffentlichen Debatten und ins Zentrum der Politik zu tragen.

Meine Kollegen, die Klimatologen und Biologen, sind verzweifelt. Sie wissen nicht mehr, wie sie den Ernst der Lage deutlich machen sollen. Sie wissen nicht mehr, was sie tun sollen, um sich Gehör zu verschaffen.

Dieser bescheidene Beitrag zielt nur darauf ab, die Politik dazu zu drängen, ihre Verantwortung wahrzunehmen: Sie muss sofort entschlossene und beherzte Maßnahmen ergreifen. Auch fordert er von jedem Einzelnen von uns eine Evolution – oder Revolution – in unserem Verhältnis zur Natur, zu den Tieren und zu unserem Planeten.

Zweifellos werden einige diese Vorschläge allzu kühn und radikal finden, andere werden sie als zu zaghaft und ängstlich betrachten. Darauf kommt es nicht an: Sie sollen vor allem einer von vielen Impulsgebern für die Überlegungen sein, die wir nicht mehr aufschieben können. Und vor allem sollen sie Anstöße für ein Handeln geben, das unmittelbar aus ihnen folgen muss. Wir müssten uns jetzt mit Feuereifer engagieren – doch stattdessen erleben wir heute unglaublich heftigen Widerstand.

Ich weiß nicht, ob es richtig war, diesen Text zu schreiben. Letzten Endes sagt er nichts besonders Originelles. Er trägt sogar durch seine bloße Existenz ein wenig zur Umweltverschmutzung bei. Aber angesichts des Weltuntergangs schien es mir noch schlimmer, gar nichts zu tun. Dieser winzige Beitrag will auch ein „Gesuch der letzten Chance“ an die Staatsorgane richten: Den Umweltschutz heute nicht als absolute Priorität zu betrachten ist ein „Verbrechen gegen die Zukunft“. Unsere Lebensweise nicht radikal zu verändern ist ein „Verbrechen gegen das Leben“.

Es ist Zeit, dem Todeskampf unserer Welt ins Angesicht zu blicken und ein wenig zur Vernunft zu kommen.

Die Erde stirbt

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