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1 Gastfreundschaft

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Rabbi Schmuel von Brysow war ein hoch geachteter Chassid. Und er war sehr reich. Eines Tages kam eine große Gruppe von jüdischen Kaufleuten nach Brysow. Und weil der Sabbat anbrach, wollten sie den Festtag über in der Stadt bleiben. Sie fragten bei Rabbi Schmuel an, ob sie in seinem Hause wohnen und das Sabbatmahl mit ihm teilen könnten. Rabbi Schmuel bot ihnen beides an, nannte aber einen sehr hohen Betrag als Bezahlung. Die Reisenden waren befremdet, dass ein Chassid für seine Gastfreundschaft Bezahlung verlangte. Aber sie hatten keine andere Wahl, blieben beim Rabbi. Und dann aßen und tranken sie über den Sabbat, was sie nur eben konnten. Ja, sie verlangten noch edle Weine und ausgewählte Speisen. Sie zögerten nicht, alle möglichen Sonderwünsche zu äußern, weil sie an die hohe Summe der Bezahlung dachten. Als die Kaufleute nach dem Sabbat ihre Reise fortsetzen und dem Rabbi die vereinbarte Summe zahlen wollten, wehrte der lächelnd ab und meinte: »Glaubt ihr wirklich, ich würde Geld annehmen für das Vorrecht, Reisenden Gastfreundschaft zu gewähren?« Die Kaufleute fragten verwirrt zurück, warum er dann den hohen Preis genannt habe. Und der Rabbi erklärte ihnen: »Ich fürchtete, es könnte euch peinlich sein, reichlich zu essen und die besten Weine zu kosten, wenn ihr euch als meine Gäste fühlt. Und mal ganz ehrlich, hatte ich nicht recht damit?«


Gastfrei zu sein, vergesst nicht,

denn dadurch haben einige

ohne ihr Wissen Engel beherbergt.

(Hebräer 13,2)

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