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Fragen und Antworten

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Wenn man intelligent wiedergeboren werden will, muss man viel fragen.

(Buddha)

Frage (= F): Darf ich fragen, was der Name Ayya Khema bedeutet?

Antwort (= A): Ayya ist eine Höflichkeitsanrede und heißt verehrte Dame; khemā heißt Sicherheit und ist ein Synonym für Nibbāna.

F: Ab welchem Alter empfiehlst du zu meditieren? Hat der Buddha etwas gesagt, ob Kinder meditieren sollen?

A: Der Buddha hat das nicht direkt gesagt, aber er selbst ist im Alter von zwölf Jahren spontan in die erste meditative Vertiefung gegangen, das ist überliefert. Sein Sohn war sieben, als der Buddha als Erleuchteter nach Hause kam; es ist anzunehmen, dass er dann auch angefangen hat zu meditieren. Ich kann mich sogar, das ist aber eine Ausnahme, an eine Dreijährige erinnern, die mit ihren Eltern meditiert hat, im Lotussitz. Fast alle Kinder können mühelos im Lotussitz sitzen. Siebenjährige habe ich in der Weise angeleitet, dass ich ihnen Atembetrachtung und Liebende-Güte-Meditation erklärt habe. Die Letztere haben Kinder übrigens besonders gern. Beim ersten Mal genügen vielleicht fünf Minuten. In Sri Lanka habe ich auch manchmal in Schulen Meditation gelehrt, dort waren es Zwölf- bis Vierzehnjährige.

Wenn die Eltern meditieren, sind die Kinder neugierig und wollen es auch. Wenn ein Kind fragt, soll man sowieso antworten. Von sieben Jahren ab können sie ja auch alles verstehen.

F: Wir meditieren regelmäßig mit einer Gruppe Christen und wechseln uns darin ab, vor der Gruppe eine kurze Einführung zu geben. Was würdest du Christen über Meditation sagen?

A: Dasselbe, was ich euch sage; ich weiß nichts anderes.

Das mystische Erlebnis von Meister Eckhart, so wie ich es verstanden habe, deckt sich vollkommen mit den Erfahrungen des Buddha. Er hat sogar einen zwölffachen Pfad, wogegen der Buddha einen achtfachen Pfad lehrt. Von Teresa von Avila habe ich den Vergleich der meditativen Vertiefungen mit acht Zimmern im selben Haus übernommen – sie spricht von sieben Wohnungen – dies werde ich später noch ausführen. Teresa hat gebetet, nicht meditiert, und trotzdem dasselbe erlebt. Das Haus mit sieben Wohnungen ist der Palast des Königs, Gottes, Christus‘, dessen Schönheiten sie erlebt hat. Das ist ihre Bildhaftigkeit und ihre Terminologie. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, sie in unsere zu übersetzen; es kommt genau das Gleiche heraus.

Meister Eckharts Sprache und Bildhaftigkeit ist für uns nicht einfach zu verstehen; dennoch kann man klar erkennen, dass er dieselben Erlebnisse hatte.

Wenn sich der Geist erhoben hat von der gewöhnlichen Ebene, auf der er einkaufen geht und Auto fährt, auf eine Bewusstseinsebene, wo er das Innere erlebt, sind sie alle gleich, ob christlich oder buddhistisch, dann treffen wir uns alle am gleichen Platz.

Ich mag eigentlich das Vergleichen nicht, weil wir dann sehr oft auf die Dualität von gut und schlecht kommen. Ich versuche immer das zu finden, wo wir einander gleich sind. Auf der menschlichen Ebene geht das meistens schief. Man muss eine Stufe höher gehen, sich aus der gewöhnlichen Bewusstseinsebene herausheben.

In Indonesien hatte ich einmal Gelegenheit, mit einer holländischen Karmeliterin über ihre Praxis zu sprechen. Sie erklärte mir vier Stufen ihres Gebets. Die erste ist Hingabe an Jesus Christus. Auf der zweiten versucht sie sich vollkommen mit ihm zu identifizieren, also ihr Ich aufzugeben. Auf der dritten Stufe stand sie zum Zeitpunkt unseres Gesprächs. Sie versucht, Jesus Christus durch sie schalten und walten zu lassen, ständig seine Präsenz zu behalten. Auf der vierten Stufe ist es dann erreicht, dass das Ich aufgegeben ist und nur noch Jesus Christus existiert, der durch diesen Menschen waltet.

Sie nennt es in ihrer Sprache Gebet, in meiner sind es Meditationsstufen. Ich glaube, das Resultat ist das Gleiche. Es geht um das Aufgeben des Ich, nur dass im Christentum dann ein anderer schaltet und waltet, eine Figur der Vision.

Meditation ohne Geheimnis

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