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1 Zweiter Tag (Donnerstag, der 4. April)

Beim Rasieren musste ich mich auf den versüfften Teppich knien, um in dem Spiegel, der auf dem Waschbecken hinter den Wasserhähnen angedübelt war, etwas erkennen zu können. Wie der Geruch verriet, war der Teppich an dieser Stelle besonders stark vom Urin der Männer verunreinigt, da, wie ich unterstellte, nur die wenigsten nachts den Weg zur Toilette eine Etage tiefer gefunden hatten. In meiner Haltung fühlte ich mich wie bei einem Gebet und der Einwegrasierer schrappte fies, denn aus Faulheit und weil mein Bartwuchs sehr gering ist, benutzte ich sie nicht nur einmal, sondern eher zehn Mal. Als ich auch noch Popel an der Wand neben dem Waschbecken entdeckte, brach ich angewidert ab, wischte den Rest Seife in ein Handtuch und sah aus dem Fenster, durch dessen Spalt ein Schwall eiskalte Luft strömte. Der Sturm hatte gegenüber dem Vortag noch an Stärke zugenommen. Der Strand war im Meer verschwunden. Wassermassen spritzten auf die Promenade. Ein mutiger Hundebesitzer rannte hindurch. Emil sah ‚Peppa Pig‘, eine animierte Kinderserie in der Kinderschweine und ihre Eltern es liebten, in Matschpfützen herumzuspringen und wozu Emil eigentlich zu alt war, aber wir hatten es wieder nicht geschafft, ein anderes Programm einzustellen.

Das Duschen verschob ich dann auch, weil die Duschkabine unter Wasser stand und ich keine Lust hatte, im Dreckwasser anderer Pensionsgäste zu stehen.

Beim Frühstück war es mir zuwider, die ekligen englischen Würstchen und den gebratenen, fettigen Schinken zu essen, aber Emil spachtelte zufrieden drauflos und so überwand ich mich, da ich dachte, dieses fette Zeug sei eine sinnvolle Grundlage, die alles beinhalte, was man zur Stärkung in dieser Landschaft und bei diesem Wetter benötige.

Im Weggehen beanstandete Emil bei dem Wirt in der selben Art und Weise, wie ich es am Vortag mit der Heizung getan hatte, die Fernbedienung in unserem Zimmer, da er erkannt hatte, dass ich mich nicht um den Fernseher kümmern würde. Der Mann versprach sich das anzusehen.

Die Anfahrt nach Southwold im Doppeldeckerbus war ein fantastisches Erlebnis. Wir waren die einzigen Passagiere, die oben saßen. Wir hatten uns nach ganz vorne gesetzt, natürlich rechts, also auf die ‚Nichtbaumseite‘ und über den Fahrer, eine Grundregel, die ich Emil immer wieder eingebläute, weil es in London auf der linken Seite in den letzten Jahren immer wieder Tote und Verletzte gegeben hatte, wenn herunter- oder abstehende Äste den linken Teil des Obergeschosses durchschlagen hatten. Über dieses Problem hätte mich eine Statistik interessiert, aber leider wurde es weitgehend totgeschwiegen. Jedoch gab es Anstrengungen das Problem in den Griff zu bekommen: so wurden an die Busse nachträglich Metallstangen angeschweißt, eine fragwürdige Maßnahme, da bei den Todesfällen Baumstämme oder Äste mit gewaltiger Wucht ganze Teile des Daches weggerissen hatten und diese Stangen die Busse nur vor kleineren Beschädigungen schützten. Auch wurden für die Busfahrer Warnschildchen mit der Aufschrift: ‚LOW TREES‘ angebracht (Scherzbolde beliebten das ‚Low‘ in ein ‚Love‘ zu ändern) und es wurden die Bäume regelmäßiger und großzügiger beschnitten. Trotzdem blieb ein Restrisiko.

Die schwarzen Felder waren mit einem Schneematschfilm überzogen.

Wir fuhren bis zur Endhaltestelle an den Pier von Southwold. Die aufgehängten Buchstaben des Wortes: Southwold Pier schlugen im Sturm hin und her, Sandspielzeug und Kinder-Fischernetze wurden zum Verkauf angeboten, darüber schmückte eine aufgemalte, gelbe Schlange mit zwei Köpfen die Scheiben. Wir liefen einige Meter gegen den Wind. Am Parkplatz standen eine ganze Reihe kleiner Strandhüttchen, die ordentlich und jedes mit einer anderen Bonbon-Farbe bemalt waren. Das blendete richtig. Schnell war der erbarmungslos dahinschießende eisige Gegenwind nicht mehr auszuhalten und wir drehten um und schlitterten über die glitschigen Holzbohlen des Piers. Durchgefroren betraten wir einen der Läden.

Es war ziemlich düster. Ringsherum an den Wänden standen kuriose Maschinen, die absolut merkwürdige Dinge machten, wenn man sie mit Geld fütterte. So warf Emil 40 Pence in den Apparat: ‚Test your Nerve‘ mit einem Doberman ähnlichen Hundekopf aus Pappmaché hinter einem Zaundraht und dem Warnschild: ‚Break in. Make his day.‘ Dazu sollte Emil einen roten Knopf hinter einer Klappe mit Kettchen unterhalb des bedrohlich aussehenden Kopfes drücken. Aus dem Maul tropfte schleimiges Zeug auf seine Hand und fast hätte er sofort den Knopf wieder losgelassen. Die Zunge hing weit aus dem Maul des Hundes und flatterte etwas. Die spitzen Zähne fletschten blutrünstig und der Kopf zitterte. Mutig fixierte Emil die schwarz umrandeten Augen des Tieres, der nun zu knurren begann und anderes ekliges Zeug spuckte. Aber Emil drückte tapfer weiter. Urplötzlich kläffte der Hund los und erschrocken ließ auch Emil den Knopf los. Immerhin hatte er es auf der Skala der Maschine bis ‚Reckless‘ geschafft.

Unbekümmert lief Emil zur nächsten Maschine. Jedoch im ‚Booth of truth‘ weigerte ich mich Geld herzugeben und machte statt dessen ein Foto von Emil, wie er in der Kammer vor einem für ihn zu hoch hängenden Spiegel stand, in seinem Wintermantel und mit meiner alten russischen Schapka auf dem Kopf, die ich vor zwanzig Jahren in Moskau gekauft hatte, die mir immer etwas zu klein gewesen war und die aus synthetischem Fell bestand. Aber bei minus 20 Grad war es damals ein Wunder gewesen, selbst so eine Mütze in einem der sozialistischen Kaufhäuser zu finden. Und was war es erst für ein Problem gewesen, sie ohne russische Sprachkenntnisse zu bezahlen! Zuerst hatte ich den Preis im Glastresen erkennen müssen. Dann war ich zur Kasse gegangen, um dort den Preis zu sagen, beziehungsweise, weil ich dies nicht konnte, ihn auf einen Zettel zu schreiben und ihn der wirklich unfreundlichen Frau vorzulegen. Sie hatte das Geld abkassiert und mir einen kleinen Bon gegeben. Mit dem war ich zurück zu dem Tresen gegangen, bei dem weit und breit niemand zu sehen gewesen war, um mir die Mütze auszuhändigen. Als es mir zu bunt geworden war, war ich zu einem anderen Tresen gegangen und hatte eine wirklich sehr unfreundliche, alte Frau auf Englisch gefragt, ob sie mir helfen könnte. Nach weiteren zehn Minuten und mit viel Gezeter hatte mir dann die unfreundlichste aller möglichen Verkäuferinnen, die wohl extra von ihrer Pause geholt worden war, verächtlich die Mütze auf den Glastresen geworfen und wütend den Bon auf einen Spieß gestoßen. Stolz hatte ich den Laden verlassen und es war egal gewesen, dass es sich um einen Ladenhüter gehandelt hatte, denn an einer der Ohrenklappen hatte das Band gefehlt und eine Naht war auch nicht richtig vernäht gewesen. Aber ich hatte sie mir auf den Kopf gezwängt und der bitteren Kälte getrotzt.

Alle drei Versuche ein süßes Foto zu machen, schlugen fehl, da Emil gerade in der Phase war, vor einer Kamera grundsätzlich Faxen zu machen, entweder verdrehte er die Augen oder machte Hasenzähne oder verschob den Unterkiefer nach vorne. Ich dankte dem digitalen Kamerazeitalter mit seinen Löschmöglichkeiten, wo Fotos nur Energie und kaum Geld kosteten und warf ein Pfund in eine Maschine, in der die oder der Spieler durch Auf- und Abwippen, als moderne Piraten eine Jacht erreichen mussten und dort einen Safe ausrauben sollten. Schafften sie es, bekamen sie zur Belohnung einen Ein-Billionen-Dollar-Schein, der aus einem Schlitz kommen sollte. So glücklich waren wir leider nicht. Aber auch ich fand nun Gefallen an diesen absurden Maschinen. Als nächstes probierten wir den ‚Gene Forecaster‘ aus, bei dem man sich ein paar Haare abschneiden musste, zu diesem Zweck hing ein Scherchen an einem Band, sie in einem vielversprechenden Computer mit Bildschirmen und Telefonen verschwanden und der nach einigen ‚Analysen‘ einen Glückskeks ausspuckte. Nachdem Emil auch noch den Pappmaché-Hund von ‚Rent a Dog‘ ausgeführt hatte, schob ich ihn zur Tür raus auf den Pier.

Schnee schlug uns waagerecht ins Gesicht und Windstöße so heftig, dass ich die Schapka und Emil festhalten musste, aus Angst, sie könnten über das Geländer fallen. Das Meer war ein einziger aufgewühlter, weißer Schaumteppich, in dem niemand länger als zwei Minuten überleben konnte. Aber die Wassermassen schienen der neuen Holzkonstruktion des Piers nichts anhaben zu können. 1900 war er erbaut worden, aber 1934 und 1979 hatten ihn zwei Sturmfluten auf 30 Meter reduziert. 2002 war er zu fast alter Länge wiedererrichtet worden. Die bunten Badehüttchen am Strand wirkten in dem Wintersturm wirklich völlig deplatziert.

Schon nach zehn Schritten auf den Planken in Richtung Strand beschwerte sich Emil über die Kälte und wir betraten ein Café. Es war voll, aber wir ergatterten einen kleinen Tisch. Emil nervte, weil er alles, was auf der Karte stand, blöd fand, außer den überteuerten ‚Fisch and Chips‘, die aber schon deshalb, weil wir vor noch gar nicht all zu langer Zeit erst Würstchen und gebratenen Schinken gefrühstückt hatten, strikt nicht in Frage kamen. Ich bestellte also ohne weitere Diskussion einen ‚Triple Chocolate Cake‘, von dem ich annahm, dass er Emils Geschmack treffen müsste. Aber als er serviert wurde, fing er an zu flennen, weil er mit weißer Schokolade, Vollmilch- und Bitterschokolade belegt worden war und nicht ausschließlich mit Vollmilchschokolade. Also versorgte ich ihn mit einem Pfefferminztee, der ihm aber in seiner momentanen Laune zu ‚mintig‘ war, und einem Blatt Papier und seinem Federmäppchen, damit er sich mit Malen oder Fußballtabellen schreiben beschäftigen konnte. Ich selbst machte einige Notizen über die faszinierenden Maschinen. So hatte es mir die ‚Is it art?‘-Maschine besonders angetan, in die man jedes beliebige Objekt legen konnte und ein mit einem weißen Kittel bekleideter Mann (Pappmaché) (auch mit heraushängender roter Zunge) begutachtete es lange, bis er schließlich den Kopf schüttelte und das Objekt wieder aus dem Kasten herauskam. Die ‚Art Apocalypse‘ wo man Kunstwerke verschiedener Epochen in Schutt und Asche schießen konnte, hatte natürlich auch seinen Reiz. Alle Maschinen waren von Tim Hunkin gebaut worden, einem eigenwilligen Künstler, der in England durch die Fernsehsendung ‚The Secret Live of Machines‘ bekannt geworden war, in der er mit englischem Humor die Geschichte und die Arbeitsweise von Haushaltsmaschinen, wie Staubsaugern, Kühlschränken und ähnlichem, erklärte.

Widerwillig hatte ich Emils Kuchen gegessen, obwohl ich wirklich kein Freund von Schokoladenkuchen bin und des lieben Friedens willen, eine Portion Pommes Frites bestellt.

Danach hatte ich aber genug von der Herumsitzerei und wir machten uns auf den Weg die Promenade entlang. Der peitschende Schnee setzte uns arg zu, aber wir schafften es bis auf den ‚Gunhill‘, auf dem eine Anzahl alter Kanonen steht, die auf das Meer zeigen. Für Sebald waren sie ein Anlass über eine Seeschlacht der Engländer gegen die Holländer nachzusinnen und in Erinnerungen an eine Reise nach Den Haag zu schwelgen. Ich bemerkte dagegen mit Sorge die schwindenden Kräfte des Kleinen und nach nur einem kleinen Stück an der See entlang war klar, dass es nicht zu verantworten war, den Lütten weiter voranzutreiben, noch dazu, weil wir jeden weiteren Schritt gegen den beißenden Wind zurück kämpfen mussten.

Wir kehrten also um und schwenkten in das Dorfinnere von Southwold. Emil klagte nun offen über seine erfrierenden Finger und ich bekam schlechte Laune, da ich auf der Promenade, wie mir erst jetzt wieder eingefallen war, den ‚Reading Room‘ im Martime Museum verpasst hatte, den Sebald so lobend erwähnt hatte. Der war nun in unerreichbare Ferne gerückt, denn es war in Emils Zustand kaum möglich, dahin zurückzukehren.

In einer der zahlreichen Touristen-Boutiquen hingen an einem Haken gestrickte Fäustlinge. Von den drei Paaren waren auch die kleinsten noch viel zu groß für Emils kleine Hände und recht teuer, aber was machte es schon, schließlich hatte ich ihn in die Lage gebracht, dass er seine Fingerchen nicht mehr spürte. Ich erwarb sie also und wir wärmten uns in jedem nur möglichen Geschäft auf. In einer Galerie in dem eine Frau, die Künstlerin selbst, freundlich auf uns einredete und hoffte eine ihrer Southwold-Landschaften an den Mann zu bekommen, weckte ein ganz kleines Bild, das die winterliche Stimmung gut traf, mein Interesse, aber die Tatsache, dass es qualitativ aus dem anderen Touristenmist herausfiel, reichte dann doch nicht als Anlass, um 80 Pfund zu berappen.

Im 'Crown Hotel' in dem Sebald die Teestunde alleine verbracht hatte, war wie ein Schild zeigte, kein einziges Zimmer frei und auch das Café war völlig überfüllt. Die ‚Adnams‘-Brauerei hatte dieses Hotel übernommen, wie auch viele Kneipen, mietbare Wohnungen und Geschäfte im Dorf. 1345 wurden Johanna de Corby und 17 andere ‘ale wives’ in Southwold verurteilt, weil sie das ‚assize of ale‘ gebrochen hatten. Dieses ‚assize of bread and ale‘ war im 13. Jahrhundert in England eines der ersten Lebensmittelgesetze zur Kontrolle der Qualität. An dem Standort, an dem Johanna de Corby gebraut hatte, wurde kontinuierlich weiter gebraut und 1872 übernahmen George and Ernest Adnams dort die Sole Bay Brewery und gründeten die Adnams Brewery. George wurde 1880 in Afrika von einem Krokodil gefressen.

Im großzügigen offiziellen ‚Adnams‘ Biergeschäft ‚Cellar and Kitchen‘ gab es jede Menge reizvoller Bier-Mitbringsel. So verlockend sie auch waren, so waren sie doch für Fußgänger nicht praktikabel. Wir erwarben nur einen Stopper, den man auf eine Flasche drehen konnte, damit man, falls man sein Bier am Abend nicht schaffte, was Marlis absurderweise öfter passierte, so die zweite Hälfte für den nächsten Tag konservieren konnte.

Wehmütig lugte ich in das edele 350 Jahre alte ‚Swan Hotel‘, das zweite Hotel, das von ‚Adnams‘ betrieben wurde und das ich vor meiner Änderung der Pläne für unsere zweite oder dritte Etappe auserkoren hatte. Ich redete mir ein, dass es sowieso ausgebucht sei, was vielleicht sogar stimmte.

Wir traten in den ‚Red Lion Pub‘, der auch im Besitz der Brauerei stand und der, obwohl massiv dafür geworben wurde, kein ‚Adnams‘-Fass am Hahn hatte, nicht mal ein anderes Bitter, sondern nur ‚Bitburger‘, also ein, wie es in England genannt wird, ‚Lager‘, das wegen des im Vergleich zu Deutschland anderen Gasdrucks oder anderen Gasgemischs, praktisch schaumlos ins Glas kommt, einen chemischen Beigeschmack hat und Kopfschmerzen verursacht. Dem Lütten zuliebe blieben wir und ich bestellte ein Guinness und eine Tüte Chips, die mir Emil sofort aus der Hand riss und verputzte.

Mit dem nächsten Bus gondelten wir über matschige Landstraßen zurück nach Lowestoft. In unserem Zimmer hatte die Fernbedienung tatsächlich neue Batterien erhalten, aber ein Wackelkontakt war die eigentliche Ursache für das Problem. Ich schaffte es, zu einer Sendung über Wale umzuschalten, Tiere die Emil und mich begeisterten, mich, seit ich das Buch ‚Leviathan‘ von Philip Hoare gelesen und das mich veranlasst hatte, Melvilles Moby Dick nochmals im Orignal zu lesen. Ich döste ein.

Für das Abendessen beschlossen wir auf keinen Fall wieder ins ‚Habours Inn‘ zu gehen, da es uns wirklich nicht so zugesagt hatte. Aber außer türkischen und chinesischen ‚Take-aways‘ war nichts zu finden. Das ‚Fish and Chips‘ - Restaurant am Platze hatte nur tagsüber auf und eine Kneipe mit dem Schild ‚families welcome‘ auf dem South Pier war gerade dabei zu schließen. Pech, denn die wär‘s vermutlich gewesen.

Die Abendbeleuchtung des modernen Springbrunnens setzte ein, eine dieser schrecklichen Kleinstadtattraktionen, wie man sie auch zuhauf in Deutschland vorfindet. Die Wasserstrahlen wurden mit einem Mechanismus unterbrochen und schienen einen Moment zu schweben, bevor sie nieder-platschten.

Verzweifelt, willigte ich schließlich ein, dass wir uns bei einem KFC-Imbiss (Kentuky Fried Chicken) anstellten. Es war ein ‚drive in‘ und auch draußen in den Autos saßen die Hungrigen Schlange. Immerhin durften Menschen ohne Auto auch etwas essen und dafür gab es sogar einige angeschraubte Tische mit angeschraubten Stühlen. Da ich noch nie in einer Fast-Food-Kette gegessen hatte, stellte ich mich reichlich blöd an, das musste jedenfalls der Typ in der lächerlichen Uniform gedacht haben, als ich naiv ein 'sukkulentes' (bevorzugtes Schlagwort der Firma) Brustfilet bestellte. Jedenfalls fragte der Bursche allerlei Dinge, ob diese Größe oder diese, wie groß die Portion Pommes Frites dazu, Soßen, Salat, etc. Ich wollte Ketchup dazu, auch hier musste ich mich festlegen, wie viele Tütchen. Die Salate waren absurderweise ebenfalls alle mit Hühnerfleisch angemacht und ich verstand die Unterschiede nicht. Der Angestellte schüttelte den Kopf, ich bezahlte und bekam eine Nummer. Als sie auf einem fettverschmierten Computerdisplay endlich angezeigt wurde, überreichte mir ein teigiger Kerl ein Tablett, auf dem eine überdimensionale braune Papiertüte stand. Die trug ich an unseren Tisch, auf dem noch die Essensreste der Vorgänger klebten und an dem Emil aufgeregt gewartet hatte. Von hier hatten wir einen Blick auf die endlose Autoschlange an der Essensausgabe für die Autofahrer. So begafften wir immer ungefähr fünf Minuten die Insassen eines Autos und sie uns, bis sich das nächste vor die Scheibe schob. Ich fühlte mich dabei in meiner Ansicht bekräftigt, dass Menschen durch Autos keineswegs beweglicher, sondern starr und steif werden. Die Prothese 'Auto' lässt ihre Bewegungen verkümmern und den Bewegungsradius immer kleiner werden. Autofahrer sind unflexibel und verlernen ihr Leben zu organisieren, zum Beispiel Fahrpläne zu lesen oder Fahrkarten zu kaufen. Sie leben in einem Blech-Kokon einem ‚Innenraum‘. Das Empfinden von Autofahrern verschiebt sich auch dadurch. Sie werden lethargisch, bequem, langweilig und gelangweilt und fantasielos. Sie sind kränker als Nicht-Auto-Fahrer, haben kaputte Rücken und keine Abwehrkräfte, da sie immer 'drinnen' sind. Sie werden von der ganzen Warterei in Staus und an Ampeln feindlich gesonnen, reizbar, gewissenlos und aggressiv. Ihren Auto-Besitz der eine Verlängerung ihres Körpers ist, verteidigen sie um jeden Preis, wenn es sein muss mit Gewalt. Die Außenwelt ist für sie weiter weg als für Nicht-Auto-Fahrer, ein Fremdkörper, voller Aggressoren, die sein Eigentum wegnehmen oder beschädigen wollen. Autofahrer lassen ihre vermehrte schlechte Laune gerne heraushängen, denn sie sind gewohnt, dass man sie durch ihren Kokon nicht hören kann. Egoistisch und breit verschaffen sie sich und ihrem Gefährt Platz.

Der Sohn verschlang die panierten Hühnerpressfleischstückchen mit einem Happs und ich musste noch mehr davon kaufen. Neben einer stolzen Rechnung, lag hinterher auch ein stolzer Müllberg zwischen uns, genau genommen war der ganze Tisch mit Pappkartons und Plastikschälchen, Plastikbesteck und ähnlichem vollgestellt und ich stapelte alles zurück in die Papiertüte, aber es passte gar nicht mehr hinein und sie platzte auf.

Draußen, die Luft war gesättigt von fiesen Auspuffgasen, die selbst dieser Wind nicht schaffte, schnell genug zu verwehen, da teilte mir Emil mit, dass er unbedingt das Spiel ‚Chelsea‘ gegen ‚Rubin Kazan‘ sehen müsse, ein Europa-Liga Fußballspiel. Deshalb zogen wir die Hauptstraße hoch. Emil schwor Stein und Bein, tagsüber vom Bus aus vor einem Pub ein Schild mit einer Ankündigung für das Spiel gesehen zu haben. Woher sollte er auch sonst wohl von dem Spiel erfahren haben? Ach, wie mir manchmal dieser Fußballfanatismus zum Hals heraushing. Ich meine, es ist ja okay, wenn man sich für Fußball interessiert, aber bitte in Maßen, und warum musste das Lieblingsteam ausgerechnet Chelsea sein? Doch bloß, weil sie blaue Trikots trugen und Emils Lieblingsfarbe genau dieses Blau war. Was für ein Unsinn. Emil lag mit seiner Annahme goldrichtig und schnell fanden wir den Pub, der ‚Royal Oak‘ hieß. Das ‚l‘ war abgefallen und überhaupt war es eine nicht so vertrauenerweckende Spelunke. Als wir eintraten, hatte ich das Gefühl, was die Abendgestaltung anging, überrollt worden zu sein. Aber ich war auch stolz darauf, dass dieser Dreikäsehoch derart stur etwas durchsetzen konnte. Sofort kletterte er auf einen der Barhocker und stierte auf die Mattscheibe über der Theke, dann, nachdem er festgestellt hatte, dass es sich nicht um das Chelsea-Spiel handelte, nach rechts auf einen Fernseher über der Fensterscheibe und dann nach links auf einen Apparat in einer Ecke, neben dem es zu den Toiletten, einem Billardtisch und einem abseitig stehenden Tischchen mit Sofa ging. Diese Sitzecke fiel auf, weil sie überhaupt nicht zum Rest des eher schlichten Pubs mit dunklem Holzfußboden und reinem Holzmobiliar passte. Auf dem letzten Fernseher lief tatsächlich das gewünschte Spiel, wenn auch ohne Ton, wie all die anderen Spiele auch. Notgedrungen bestellte ich mir ein ‚London Pride‘, ein Bitter, was mir nicht so gut schmeckte und hier im Land des herrlichen ‚Adnams‘ eigentlich eine Beleidigung darstellte. Emil bestellte ich ein Mineralwasser ohne Kohlensäure mit Eiswürfeln und ohne Zitrone, was der Barmann, ein muskelbepackter Boxertyp ihm auf einem Bierdeckel zuschob. Außer uns gab es nur noch einen weiteren Gast, einen dürren Mann im Trenchcoat, der seinen Hocker direkt vor dem Fernseher mit dem Chelsea-Spiel aufgestellt hatte. Emil erklärte mir, dass auf den anderen Bildschirmen Tottenham und Newcastle spielten, was wohl stimmte, wenn ich die Abkürzungen am oberen Bildrand richtig interpretierte. Er erklärte mir, so als wäre ich eine völlig ahnungslose Gestalt, dass dies das Viertelfinale der Europa-Liga sei und sie alle zur gleichen Zeit spielen würden und in vorwurfsvollem Tonfall, dass man ja das vierte Spiel in diesem Pub nirgends sehen könnte, weil es ja nur drei Fernseher gebe. Ich war völlig perplex. Woher wusste er das nur alles? Es fiel ein Tor für Chelsea und Emil jubelte. Ich bestellte mir gleich noch mal ein Pint.

Ein junger Mann, ein Gigolo-Typ, kam herein, mit zwei, für dieses Wetter mindestens spärlich bekleideten, Frauen, eine mit einer hochtoupierten Haarsprayfrisur, wie sie in den Fünfzigerjahren modern waren, die andere hatte eine schlichtere Langhaarfrisur, hinten kürzer als vorne, und ein Emma-Peel-Minikleid-Outfit, also in schrägen Farben: ein schrilles grün mit orangen Söckchen. Sie setzten sich auf das Sofa und der Gigolo mit Fönfrisur und halboffenen Hemd kaufte an der Bar bei George, wie er den Barmann nannte, holländisches Lager, die der Pub gerade im Angebot für ein Pfund das Fläschchen verhökerte. Die Frauen machten die ganze Zeit an sich herum, toupierten, zupften an ihren Rockzipfeln und bemalten sich die Lippen mit einer Farbe, die man mit einem Pinsel auftragen musste. Der Mann bestellte gleich noch einmal drei Wodka. Seufzend legte er seinen Arm um die beiden Frauen und küsste kurz erst die eine und dann die andere. Aber schnell unterhielten sie sich ernsthaft, und ich mutmaßte, dass der Typ ihnen irgendwelche Anweisungen für die Nacht gab, sprich, ich dachte vorurteilsbeladen, der Mann sei irgendwie der Zuhälter der beiden Frauen, was sich später aber als völlig falsch erwies.

„Holiday?“ fragte George aus dem Mundwinkel grinsend. Es war Halbzeit, zwei zu eins für Chelsea. Emil war zufrieden. Er stülpte seine gespitzte Oberlippe auf das Wasserglas, kippte es etwas nach vorne, ganz ohne es anzuheben, und schlürfte.

„Ja“, sagte ich auf Englisch, „Osterferien. Und der Sohn hier ging mir zu Hause ganz schön auf die Nerven, nicht wahr?“ Ich lachte Emil zu und der nickte sogar zustimmend. „Also dachte ich, wir fahren ein bisschen an die See.“ Sebald erwähnte ich lieber nicht, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, etwas über den Schriftsteller und seine Bücher erzählen zu müssen.

„Woher kommt ihr?“ bohrte George weiter und ich erklärte, dass wir Deutsche seien, aber schon seit 15 Jahren in London wohnten, und dass ich ein Doppelleben als Maler und Deutschlehrer führe.

„Wie kommt ihr nur darauf, nach Lowestoft zu kommen“, sagte er kopfschüttelnd und schenkte dem Gigolo drei Gin-Tonic ein. Der Fußballinteressierte bekam noch ein Lager vom Fass und ich noch ein Bitter. Dann lehnte George wieder seine Ellenboden auf den Tresen und ich erzählte, dass ich gerne die englische Küste erkunde und sowieso ein Liebhaber vom Meer sei und Ostern eine gute Gelegenheit sei, etwas von England zu sehen. Im Sommer führen wir dagegen lieber nach Südeuropa, wie ja wohl alle Familien mit Kindern, um richtigen Strandurlaub zu machen. Ich beklagte die langen Planungsphasen für die Sommerurlaube und dass ich alljährlich ab Januar verärgert sei, da man an die Schulferien gebunden sei und deshalb sich spätestens im Januar um einen Sommerurlaub im August kümmern müsse. George lachte. Des Weiteren beklagte ich mich, dass die Kinder in diesem Alter Gewohnheitstiere seien, mit denen ein Herumtouren noch nicht das Richtige sei, da sie am liebsten eine Strandroutine hätten, wo sie immer vom gleichen Kiosk ein Schokoladeneis bekämen. Außerdem sei der Mittelmeerraum für mich im August zu heiß und alles an Ostsee und Nordsee sei ja wohl ohne Wettergarantie und die Vorstellung bei Regen sich zwei Wochen in einer engen Ferienwohnung auf der Pelle zu hocken, sei das schlimmste vorstellbare Szenarium. George lachte einfach wild drauflos.

„Wohin wollt ihr also diesen Sommer?“ fragte er, als er wieder Luft bekam.

„Letztes Mal waren wir in der Bretagne, was uns nicht gefallen hat, weil man als Nicht-Autofahrer nicht herum kommt“, erwiderte ich, „und diesmal wird es deshalb die Costa da Morte in Galicien.“ Georges Armmuskeln zuckten daraufhin ganz komisch, was die eh schon bis zum Äußersten gedehnten Ärmel an seinem T-Shirt tief in die Haut einschneiden ließ.

„Ich bin früher zur See gefahren“, sagte er, „2005 hatte es mich nach Galicien verschlagen. Auf einer Sauftour durch A Coruña mit einem Freund, übrigens auch ein Deutscher, haben wir noch einen Deutschen kennengelernt, der viele Jahre in London gelebt hatte. Ein schrulliger Typ, älter als du. Eines Tages hatte er in einer Zeitung gelesen, dass in Galicien ein gesamtes Dorf zum Verkauf stand. Da hat er kurzerhand sein Haus verkauft...“ Er unterbrach, weil ich sagte:

„Wow! Er hat tatsächlich für sein Haus ein ganzes Dorf gekriegt? Das ist ja Wahnsinn! Die Probleme fingen aber dann erst an, oder?“

„Ja, er war mit einigen Freunden hingezogen. Sie haben es Alchera genannt. Ich muss ja sagen, unter einem Dorf stelle ich mir was anderes vor, wenigstens einen Laden oder eine Kneipe, oder? Dieses war doch nur ein riesiger Bauernhof mit fünf oder sechs vereinzelt stehenden Gebäuden und ein paar Scheunen. Alles reichlich verfallen und die Bewohner der umliegenden Dörfer waren auch eher feindselig gesinnt. Aber als mein Kumpel und ich dort verkatert aufwachten, hatten wir eh unser Schiff verpasst. So sind wir eine Weile geblieben und haben geholfen. Es waren alles Künstler, von überall aus Europa. Sie hatten vor, einen Ort zu schaffen, an dem sie ernsthaft arbeiten konnten.“

Hintereinander stolperten drei Frauen zur Tür herein. Eine kleine, dickliche, die sich betrunken von Stuhllehne zu Stuhllehne hangelte, eine große, die ihre Stöckelschuhe am Riemen in einer Hand hielt, einen ultrakurzen Rock mit der anderen Hand nach unten zog und barfuß über die Dielen watschelte und eine Rothaarige, die oben herum nur so etwas wie einen BH trug und sonst eine hautenge Jeansshorts, aus der ihre Schenkel hervorquollen. Sie wurden gefolgt von einem Mann, der sich als Taxifahrer entpuppte und den der Gigolo bezahlen musste. Gleich danach kaufte der Gigolo für alle fünf Frauen, die sich nun lautstark begrüßten und austauschten, ‚Jägerbomb‘. George stellte dazu sechs Gläser mit Red Bull und ein leeres nebeneinander auf. Auf die oberen Glasränder stellte er kleine Gläser gefüllt mit Jägermeister. Die Frauen und der Mann versenkten das Gläschen mit dem Likör in das Aufputschgetränk, kippten die Mixtur auf ex hinunter und stampften die leeren Gläser scheppernd auf den Tresen. Anschließend spielten sie halbherzig Billard und verschwanden laufend auf die Damentoilette, mal mit dem Gigolo, mal mit einer Freundin, mal alleine. George erzählte weiter:

„Manche Leute des Dorfes arbeiteten intensiv an ihrer Kunst. Ich meine, ich verstehe ja davon nichts, aber manches sah ganz brauchbar aus. In enthusiastischen Meetings diskutierten sie und wollten eine neue Kunstströmung ins Leben rufen. Sie glaubten an die Idee, ihre kreative Energie bündeln zu können. Andere wiederum ließen sich völlig gehen und machten überhaupt nichts. Mit der Zeit hausten einige wie Eingeborene. Das war mir zu abgedreht und erinnerte mich zu sehr an die Hippiedörfer, wie es sie in den Achtzigern am Mittelmeer, überall wo das Land aufhörte, gegeben hat. Das war irgendwie traurig mit anzusehen“, sagte er. Mit einem Nicken forderte er die Frau ohne Schuhe auf, ihren Bestellungswunsch loszuwerden. Sie bestellte umständlich Apfelwodkas und lehnte sich dabei ein klein wenig nach vorne und ihr wirklich zu kleiner Stretch-Rock rutschte über ihr Hinterteil nach oben. Schockiert stellte ich fest, dass sie darunter überhaupt nichts anhatte. Ihre Vagina hing wie ein rosafarbener Teil eines Zierkürbisses zwischen ihren Beinen. Schnell blickte ich zu Emil, der aber zum Glück ein neues Tor von Chelsea feierte. Der Gigolo bemerkte nun auch, was los war und stellte sich hinter sie. Dabei versuchte er den Rock nach unten zu ziehen. Sie kreischte und wehrte sich gespielt, aber dieses Gummi durchzogene Kleidungsstück schnellte sowieso immer wieder hoch. Schließlich forderte er sie ernsthaft auf es festzuhalten, was sie dann auch kurz mal machte. George schüttete unterdessen eine schrillgrün leuchtende Flüssigkeit, mit einem geeichten Metallbecherchen die Menge abmessend, in Wassergläser um. Die anderen Frauen kamen an die Theke getorkelt und gemeinsam stürzten sie auch dieses Getränk ihre Kehlen hinab. Zu allem Überfluss hantierte die betrunkene, kleine Frau nun auch noch mit einem komischen Minidildo herum, den sie, wie sie lautstark verkündete, für fünf Pfund aus einem Automaten auf der Toilette gezogen habe. Etwas mulmig zumute las ich auf den Bildschirmen ab, wie lange die Spiele denn noch gingen. Sie befanden sich zum Glück alle in den Nachspielzeiten. Emil bestand aber darauf, auch noch die Resultate aufschreiben zu wollen. Ich sagte zu ihm, dass er mal wieder kein Ende finden könne und er sich gefälligst beeilen müsse und händigte ihm seine Mappe mit seinen Malblättern aus. Er malte darauf seelenruhig mit einem schwarzen Filzstift: Chelsea gegen Rubin Kazan 3:1 (Halbzeitergebnis 2:1), Tottenham Hotspur gegen FC Basel 2:2 (Halbzeitergebnis 1:2), SL Benfica gegen Newcastle United 3:1 (Halbzeitergebnis 1:1) und das Ergebnis des vierten Spiels, das eingeblendet worden war: Fenerbahçe gegen Lazio Roma 2:0 (Halbzeitergebnis 0:0).

„Wer kommt denn nun weiter?“ erkundigte ich mich ungeduldig und auf Englisch um George nicht von dem Gespräch auszuschließen.

„Das war doch erst das Hinspiel“, sagte Emil vorwurfsvoll. Entgeistert sah ich ihn an und George lachte ein dreckiges Boxerlachen. „Es kann doch nicht sein, dass all diese Spiele noch einmal in einer Rückrunde gespielt werden müssen!“ rief ich. Eine der Frauen hatte derweil umständlich ihre zehn Zentimeter hohen Stöckelschuhe angezogen und, sich gegenseitig abstützend, verließen die Sechs unvermittelt das Lokal.

„Jetzt ist aber wirklich Schluss“, fuhr ich Emil verärgert an, denn es konnte doch nicht angehen, dass wir länger als diese Trink-Gesellschaft in einer Kneipe waren. Das hatte sehr rigoros in die entstandene Stille geklungen und Emil händigte mir, „Naa guut“ knurrend, seinen Malblock aus.

„Ich heiß‘ übrigens Peter, war nett dich kennenzulernen“, sagte ich zu George und Emil raffte sich zu einem langgezogenen „Bye“ auf.

„Ja“, sagte George auf Deutsch mit einem starken, englischen Akzent, „schön Urlaub.“

Ich wickelte Emil wieder in seine Klamottenschichten ein, setzte ihm die Schapka auf und puffte ihn zur Tür raus. Wieder einmal peitschte uns Schnee waagerecht ins Gesicht und wir kämpften dagegen an. In der Nähe der Promenade auf der Rückseite eines Hotels beim ‚Hush Hush‘ - Club wurde klar, was den Gigolo und die Frauen motiviert hatte. Bestimmt zweihundert nahezu nackter Jugendlicher warteten vor der Tür aufgereiht, zitternd und so durchgefroren, dass man selbst in dem fahlen Licht des Clubs das Blau ihrer Haut erkennen konnte, auf Einlass. Ein Feuerschlucker unterhielt die Clubgänger mit Feuerfontänen, hatte aber große Schwierigkeiten den Feuerstrahl in den extremen Windverhältnissen zu kontrollieren.

Peters exotische Reisen

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