Читать книгу Charaktere des Alltags – Wegweiser durch die Suppe des Lebens - B. Meier-Arian - Страница 5
Kapitel 1 Struktur und Persönlichkeit Das limbische System Um Emotionen besser zu verstehen, wenden wir uns dem Gehirn zu, insbesondere dem limbischen System. Der Begriff „limbus“ leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet „Saum“. Der Franzose Paul Broca entdeckte es im späten 19. Jahrhundert und setzte den Grundstein für emotionale Forschung. Der Begriff „limbisches System“ wurde 1949 vom Physiologen MacLean definiert. In den 50er-Jahren wurde der Begriff in den USA aufgenommen und weiterentwickelt. Mittlerweile kennt man verschiedene Anteile, die zusammengenommen den Apparat bilden, der emotionale Entwicklung und Abwicklung hauptsächlich verarbeitet: Hypothalamus, Hippocampus, Fornix, Amygdala und der limbische Cortex. Von diesen Arealen gehen Nervenstränge in verschiedene Hirngebiete und kommunizieren mit ihnen, unter anderem mit dem Frontallappen, dem Ort der höheren komplexen kognitiven und emotionalen Funktionen. Das unterstreicht, welche Wichtigkeit emotionale Erlebnisse auf die Entwicklung der Persönlichkeit und Entscheidungsfindung im Leben haben. Des Weiteren gibt es eine direkte Verbindung mit dem Hypothalamus, der Stoffwechselregulation betreibt. Das limbische System ist ein sehr alter Teil des Gehirns und lässt sich in allen Säugetieren nachweisen. Besonders ausgeprägt ist es bei Jagdhunden, da es eng mit dem Riechhirn verbunden ist.